Hier läuft einiges durcheinander - ich glaube, manch einem ist nicht ganz klar, was ein Grenzflächenmikro wirklich auszeichnet.
Grundsätzlich ist die Frage nach im Leslie eingebauten Mikros immer etwas heikel und man muss sich auf viel Basteln und Probieren einstellen, bis das wunschgemäß klappt. Ich habe da schon viel gesehen, von "gestrippten" SM57-Kapseln bis hin zu Tom- oder Bläser-Clipmikros.
Grenzflächen würde ich ausdrücklich nicht empfehlen. Zum einen fangen die sich wirklich viel Körperschall ein, der dann stört. Zum anderen ist der typische Einsatzzweck einer Grenzfläche, nämlich einen möglichst großen Radius abzudecken und dabei von den Bodenreflexionen zu profitieren, beim Leslie gerade nicht gegeben. Im Gegenteil: Grenzflächen sind in der Regel Mikrofone mit Kugel- (seltener Nieren-)Charakteristik, und damit besonders anfällig für Bässe (die man zumindest beim Horn gar nicht haben will). Diese Empfindlichkeit für Bässe ist gepaart mit einem "Druckkammereffekt" übrigens der Grund, warum das in der Bassdrum so gut funktioniert
Bringt man ein Grenzflächenmikro in einer anderen Höhe, also nicht auf der Grenzfläche (Boden, Wand...) an, so hat man nur noch ein Mikrofon mit relativ undefinierter Richtcharakteristik, die sich aber im wesentlichen der Kugel annähert.
Im Leslie möchte man aber in der Regel möglichst gezielt auf einen Punkt "zielen" können, um die richtige Balance zwischen Direktschall, Reflexionen und (unerwünschtem) Wind und Laufgeräuschen zu haben. Insofern bieten sich da eine Niere oder gar Hyperniere meist eher an. Ich würde da mal bei Kapseln mit kleinem Gehäuse und guter Körperschallentkopplung schauen, wie z.B.
http://www.musik-service.de/-prx395719559de.aspx oder
http://www.musik-service.de/Mikrofon-Shure-Beta-98-D-S-Clip-Mikro-Drums-prx395338109de.aspx oder
http://www.musik-service.de/Mikrofon-Sennheiser-e-908-B-Clip-Mic-Cardioid-prx395747473de.aspx ...
Alternativ einfach (das ist sicher die preisgünstigste Variante) mit "normalen" Sm57 o.ä. experimentieren. Und zwar erstmal mit normalen Mikroständern experimentieren, bis man eine Stelle (im Innern des Leslies) gefunden hat, an dem einem der Klang gefällt. Und dann irgendwie (zur Not mit Schwanenhals o.ä.) versuchen, eine Mikroklemme dauerhaft genau dort zu befestigen.