Leslie Anschlussstecker 9-polig

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Hallo miteinander,

jetzt will ich mal kurz eure Meinung zum 9-poligen Leslie Anschlussstecker von meiner A100 bzw. meinem "neuen" 760er hören.
(Ich denke der 6 bzw. 11 polige ist ähnlich?)
Technisch gesehen dürfte man nach VDE 0100 so ein Teil nicht mehr einsetzen.
Ich will eigentlich eine Alternative suchen, die den Sicherheits- und Funktionsaspekt erfüllt.
In der Praxis auf der Bühne nimmt doch kein Mensch diesen Stecker samt Kabel. Es muss doch irgendetwas passendes geben z.B. von Amphenol Tuchel,
Harting oder Hirschmann oder was weiß ich, den man dafür verwenden kann.
Nostalgie und Vintage hin oder her die Sicherheit schwebt doch über alles.
Rückbauen kann man im Falle eines Falles sicherlich.
Was meint ihr dazu? :idea:
Hat jemand schon etwas anderes eingebaut?

Viele Grüße

Michael
 
Eigenschaft
 
Hallo Michael,

6-polig und 9-polig sind laut VDE-Vorschriften in Deutschland nicht zulässig.
11-polig ist wieder ok - da wird keine Netzspannung über das Kabel geführt.
Ich habe bei meinen 760ern die Stromversorgung über das Vielpolkabel ganz abgeklemmt und stattdessen einen Kaltgerätestecker mit Schalter ins Leslie eingebaut. Zusätzlich habe ich dann den Eingang auf eine 6,3mm Klinkenbuchse und die Motorenumschaltung auf eine 6,3mm Stereo-Klibu gelegt
Damit wird der VDE genüge getan und ich habe nun alle Möglichkeiten des Anschlusses.

Gruß,
Harald
 
Hallo Michael,

erstmal Glückwunsch zum 760er in Holz (das ein dänisches 770er ist).

Zur Steckerthematik. Man glaubt ja nicht wieviele Orgeln und Leslies immer noch mit den alten Steckersystemen, sei es 6,9 oder 11 Pol ausgestattet sind. Der Vorteil ist die Austauschbarkeit des Leslies. Abgesehen davon ist der 9-Pol Stecker das erste Steckersystem gewesen, das eindeutig ist, im Gegensatz z.B zu den 6-Pol Systemen. Nichts desto trotz hast Du aus sicherheitstechnischen Gründen Recht, dieses alte System austauschen zu wollen.
Hier ein Link zu einem professionellen und sicheren 8 Pinsystem, das auf alle Fälle ausreichend ist, da Pin 3 unbelegt ist: http://www.soundland.de/catalog/einbaub ... 07545.html
Ein solches Speakonsystem habe ich jahrelang auf der Bühne mit einem Preamp II verwendet und Teile davon sind jetzt in meinem Ersatzteil-Pool. Da meine Leslies aber mittlerweile nochmals anders modifiziert wurden, habe ich einiges über, wie 1 Buchse und ein ca. 5m langes passendes Kabel (nicht mehr unbedingt schön und mit Stecker an beiden Enden). Bei Interesse PN. Eine Buchse würde Dir noch fehlen.
Die 230 V werden aber trotzdem bei dieser Lösung neben dem Audiosignal und den Steuersignalen über das Kabel zum Leslie hin übertragen. Zur Steuerung der Motoren benötigst Du dann an der Orgel 2 Schalter für Fast/Slow und einen um die Motoren zum Laufen oder Stoppen zu bewegen.

Eine andere Lösung wäre die 230 V Versorgung direkt ins Leslie zu verlagern. Dazu eine Kaltgerätebuchse, einen Schalter mit Licht und Sicherung einbauen und das ganze ist VDE konform, wenn es richtig gemacht wird. An der Buchse in der Orgel werden dann die Pins 8 und 9 (230 V) nicht beschalten. Die Motorensteuerung bleibt wie oben bereits beschrieben.
Da Du in beiden Fällen die Orgel "hard-wired" ans Leslie hängst, ist kein Lesliekit notwendig und in beiden Fällen kann auch der Pin 5 unbeschaltet bleiben. Pin 5 ist die Versorgungsspannung für den Preamp II, den Du nicht brauchst.

Gruss Helmut
 
Hallo miteinander,
vielen Dank für die umfassenden Antworten.
Ich glaube, ich habe ein gutes 760er erwischt, dass außer ein paar Schrammen top in Schuss ist. Dazu gabs ja noch Combo Pre Amp II und das Kabel :D

Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich beim Kauf der Orgel bei R.Lutz gesagt bekommen habe, dass ein 760er und nur das, direkt an die Orgel angeschlossen werden kann. Wir hatten dies Vorort nicht getestet... Ich hatte ja bis dahin keine Ahnung.
Einer der Vorbesitzer hatte einen Schalter auf dem kleinen Seitenbrettchen links neben dem unteren Manual eingebaut, welches die Drehzahl schalten sollte.
Das geht aber nicht! (Wie baut man das Brettchen aus?)
Ich muss mal die Pins durchmessen, ob irgend was raus kommt. Die Spannungsversorgung für das Leslie muss anliegen, das Audiosignal und das Umschalten der Geschwindigkeit müsste eigentlich auch überprüfbar sein. Das ist ja nur der Schaltkontakt, also eine Durchgangsmessung, oder? Mehr ist es ja nicht.
Original ist die 9-polige Buchse am Verstärker sicherlich nicht.
Im Plan den ich für die A100 habe ist eine 6-polige Buchse eingezeichnet.

Bis bald
Grüße Michael
 
MichaelA 100":39g9riru schrieb:
Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich beim Kauf der Orgel bei R.Lutz gesagt bekommen habe, dass ein 760er und nur das, direkt an die Orgel angeschlossen werden kann.
wenn die Orgel bereits ein 9-Pol Anschluss hat würde ich nichts anderes einbauen. Die Modifikation der Spannungsversorgung im Leslie würde ich aber machen. Anschliessend brauchst Du nur die Pin 8 und 9 in der Orgel ander 9-Polbuchse auftrennen, damit nicht zweimal die 230V am Leslie anliegen. Die Motorensteuerung kann nicht das Problem sein, weil da nur Masse an die entsprechenden Motoren geschalten wird. Vielleicht müssen auch Schalter erneuert werden.
MichaelA 100":39g9riru schrieb:
Einer der Vorbesitzer hatte einen Schalter auf dem kleinen Seitenbrettchen links neben dem unteren Manual eingebaut, welches die Drehzahl schalten sollte.
Das geht aber nicht! (Wie baut man das Brettchen aus?)
Ich weiss nicht was Du meinst bzw. wie das aussieht - mach mal doch mal Bilder
MichaelA 100":39g9riru schrieb:
Original ist die 9-polige Buchse am Verstärker sicherlich nicht.
die gibt es immer noch zu kaufen, notfalls halt einen neuen einbauen.

Gruss Helmut
 
So jetzt:

Ich habe mir den 9-poligen Stecker nochmal angeschaut und das Kabel jetzt "richtiger "reingesteckt.
Jetzt tut die Mühle ohne Pre Amp :)
Warum das beim ersten mal nicht funktionierte weiß ich nicht. :?

Der Schalter auf dem Brettchen schaltet aus, langsam und schnell, so wie es soll.
Außer das der Schalter ungünstig sitzt und schlecht zu handeln ist kann ich jetzt mit leben.
DSCF5712.1.jpg

Umbau der Spanungsversorgung über Kaltgerätestecker werde ich auf jeden Fall machen.
Einbau von Klinkenbuchsen für Drehzahlsteuerung und Eingang werde ich folgen lassen, dass macht Sinn.
Man ist variabler.
So kann ich dann meinen "geliebten" Behringer MIC100 und mein steinaltes Alesis MIDIVERB auch noch einschleifen.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Michael,

der Schalter an der Stelle ist eigentlich normal. Ich habe schon mehrere Orgeln so gesehen. Nichts desto trotz sollte die Schalterposition einem geschickt sein. Da hatte ja Peter letztens diesen Schalter am Fußschweller integriert. Ist vielleicht auch eine Idee. Den Beitrag dazu findest Du im Forum.

Gruss Helmut
 
Hallo Leute,

immer wieder lese ich im Zusammenhang mit Hammond und orginal Leslie von 11-poligen, 9-poligen und 6-poligen Leitungen. Darf ich mal fragen, welche Signale denn da anliegen und worum es dabei eigentlich geht. Verzeiht mir meine Unwissenheit, aber ich würde gerne verstehen worum es hier geht.
Ich habe nur einen Leslie-Clone mit Klinkeneingang, Fußschalter und Stromanschluß.
 
Hallo Jo,

anbei ein Link zu allen Leslietypen, deren Stecker und Buchsen und Belegung: http://mosweb.federalproductions.com/knowledgebase/
Unter Knowledge Base kannst Du verschiedene Bereiche aufrufen und findest eigentlich alles zum Thema Leslie (keine Clones).

Gruss Helmut
 
Aha,
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, führt das mehrpolige Kabel zweimal Audio, eimal Gleichspannung, Wechselspannung bzw. Schaltspannung für Schaltrelais. Eigentlich würde ich sagen, das müsste doch fürchterlich brummen, wenn Audio und AC in einem Kabel. Aber ich schätze da gibt es bestimmet Gegenmaßnahmen.
So, jetzt mutmaße ich mal: Die AC-Leitung versorgt das Leslie mit Strom bzw. ist für die Geschwindigkeitsumschaltung. Audio ist klar. Gleichspannung, keine Ahnung.
 
Hallo Jo,

die Gleichspannung z.B. beim 9 poligen Kabel ist als Spannungsversorgung eines Preamps gedacht.
Jetzt sollte ich vielleicht ein paar grundsätzliche Anmerkungen zum Anschluss eines Leslies an eine Hammond machen.
Der Regelfall früher war, dass die Orgel mit einem zum Leslie passenden Lesliekit ausgestattet wurde. Über das Verbindungskabel wurden, wie Du schon richtig erkannt hast, neben der AC-Spannungsversorgung fürs Leslie, auch Steuerleitungen zur Motorensteuerung, Gleichspannungen und Audiosignale übertragen.
Um auch Orgeln ohne Lesliekit anschliessen zu können, wurden die o.g. 5 Typen von Preamps entwickelt. Genau wie bei den Kits müssen diese zum Leslie passen, genaues dazu findest Du hier: http://www.captain-foldback.com/ (einfach mal über Fußzeile suchen, das ist ebenfalls eine Fundgrube an Stromläufen und sonstigen Infos zu unserm Thema).
Die Preamps haben einen Klinkeneingang für das Audiosignal und verstärken dieses auf den benötigten Pegel und sie verfügen wie ein Lesliekit über Schalter zur Motorensteuerung.

Zurück zu Deiner Frage Audiosignal und AC Spannungen parallel auf nicht geschirmten Leitungen, um es kurz zu machen es gibt keine Gegenmaßnahme und es gibt keine Störungen. Nur entspricht es nicht den VDE Richtlinien und sollte deswegen zumindest beim Bühneneinsatz entsprechend geändert werden. Dies beschreibt auch der Faden weiter oben. Hammond hat die neueren Leslies entsprechend gebaut, d.h. die 230V AC werden nicht mehr über das Verbindungskabel geführt.

Gruss Helmut
 
hallo Freunde,

es brummt deshalb nicht, weil das Ganze sehr niederohmig mit entsprechend hohen Pegeln ausgelegt ist. Das bisschen Einstreuung durch Übersprechen stört da gar nicht. Das 122er Leslie ist dazu noch symmetrisch angeschlossen, so dass eventuelle Einstreuungen auf beiden Signalleitungen auftreten und damit die Differenzspannung (das NF-Signal) nicht verändert wird.
Die 24-28V Gleichspannung dient dazu - wie Helmut schon schrieb - einen Preamp mit Strom zu versorgen, aber auch bei Orgeln, die eine integrierte Leslie-Simulation besitzen, dazu, dass das echte Leslie erkannt und die Simulation automatisch abgeschaltet wird.
Eigentlich blöd, denn wenn man mit Simulation und echtem Leslie gleichzeitig spielt, erhält man einen ähnlich spärischen Sound wie bei der Verwendung von zwei Leslies. Abhilfe schafft es dann, die Ader mit der Gleichspannung abzuklemmen (Pin5 (grün) bei 9-poligem Anschluss und Pin 11 (schwarz/weiß) beim 11-poligen Kabel).

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Helmut, hallo Harald,

die Seite von Captain-Foldback war ne sehr gute Info. Zumindest hab ich jetzt den Unterschied zwischen einem mehrpoligen Anschluss einer Hammond und Leslie und andererseits dem Anschluß meiner DC 100 verstanden. Es hat keinen soundtechnischen Hintergrund.

Danke für die Hilfe.
 
harald":3uy79w9t schrieb:
Hallo Michael,

6-polig und 9-polig sind laut VDE-Vorschriften in Deutschland nicht zulässig.
11-polig ist wieder ok - da wird keine Netzspannung über das Kabel geführt.

Wo ist da eigentlich das Problem, bzw. was ist der Unterschied, ob die Stromversorgung im 6 bzw. 9 poligen Lesliekabel ist, oder diese nur über ein separates Stromkabel dem Leslie zugeführt werden darf?

Viele Grüße Günter
 
das Zitat stammt zwar nicht von mir, aber dennoch: das Problem ist die Isolierung der einzelnen Adern im Kabel gegeneinander - da kann doch schneller etwas kaputt gehen als bei getrennten Kabeln.

Gruß,
Harald
 
und noch ergänzend zu Haralds Ausführung.
Jeder der solch alte Leslieverbindungskabel aus den 60ern oder 70ern viele Jahre auf der Bühne verwendet hatte, diese Kabel hunderte Male ein- und ausgesteckt hatte, andere Personen beim Abbau der Anlage auf diese Stecker getreten waren, weiss wie die Stecker ausgesehen hatten. Die mit Metallgehäuse waren irgendwann ausgeleiert und verbogen und die aus Pertinax waren irgendwann gebrochen. Das hatte auch nicht unbedingt die elektr. Sicherheit erhöht. Erst so ca. die letzten 15 Jahre sind mir Lesliekabel mit haltbarem Kunststoff in die Finger gekommen.

Gruss Helmut
 
Ich habe meine A-100 im Wohnzimmer stehen. Die Entfernung zum 147er Leslie sind ca. 6,00 Meter. Damit keine Kabel beschädigt werden können, habe ich sämtliche Kabel die zum Leslie führen in einem Kanal in der Wand verlegt. So können sie weder beschädigt noch gesehen werden. :D

Viele Grüße Günter
 

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