@hattrick:
ich will mal versuchen, die offensicht vorhandenen Irritationen bzgl. "Preamps" auszuräumen:
Unter der Bezeichnung Preamp (in Bezug auf Hammond/Leslie/Clones) kann man zweierlei verstehen:
erstens den Leslie-Preamp. Den braucht man immer dann, wenn man eine Orgel an einem Leslie betreiben will, wo Orgelaus- und Leslieeingang nicht übereinstimmen - oder wenn man eine Orgel ohne Lesliebuchse (wie z.B. die Korg CX-3) an einem Leslie betreiben will. Leider Gottes gab es im Laufe der (Leslie-Bau-) Zeit einige Änderungen des Standards. Wurden die früheren (geilen) Röhrenleslies (121, 122, 141, 147) mittels 6-poligen Kabel verbunden, geschah dies bei 760/770 (Transistorgeräten) mit 9-poligen Kabeln. Bei diesen beiden Varianten lief auch die Spannungsversorgung des Leslies über das Kabel - die Kabinette selbst hatten keinen Netzeingang.
Neuere Geräte wie z.B. die XK-3 verwenden den 11-poligen Anschluß. Darüber lassen sich dann auch mehrkanalige Anwendungen (separater Bass- oder Hallkanal) realisieren. Bei dieser Variante wird das Leslie über ein herkömmliches Netz-(Kaltgeräte-)Kabel versorgt, so dass durch das Kabel nur noch Signal- und Steuerkabel für die Rotorgeschwindigkeitund keine spannungsführenden Kabel laufen. Für alle diese Varianten gibt es sogenannte Leslie-Preamps, die gewährleisten, dass das Leslie alle Informationen erhält, die es braucht. Die zwischenzeitlich gebauten 12-poligen Verbindungen spielen in unserem Zusammenhang wohl ehr eine untergeordnete Rolle, da sie nur in Verbindung einiger spezieller Hammonds/Leslies verwendet wurden.
Zweitens: den Signal-, oder Röhrenpreamp.
Hiervon ist in der laufenden Diskussion wohl die Rede. Hierbei handelt es sich um Geräte, die in den Signalfluß zwischen Orgel und Leslie geschleift werden und die lediglich eine Klangänderung bewirken. Selbstverständlich kannst Du dazu den Signaleinschleifweg der XK-3 benutzen - genau dafür ist der ja da. Du hast bei Betrieb des internen Leslies sogar den Vorteil, dass der Einschleifweg noch vor dem Leslie geschaltet ist - Du also ein monophones Effektgerät (Preamp) benutzen kannst/mußt und trotzdem das Signal Stereo aus der Orgel bekommst.
Bekannte Geräte dieser Gattung gibt es von Hughes und Kettner, Reussenzehn oder auch von kleinen Schmieden in den Staaten (z.B. Goffs professional store). Diese Geräte versuchen mit unterschiedlichen Erfolg, den bekannten und unvergleichlichen Klang leicht bis stärker übersteuerter Hammonds an alten 122er 40Watt-Röhrenleslies nachzuahmen. (Wie das ja auch die XK-3 mit nach meinen Ohren mit ehr mäßigen Erfolg mittels ihrer Preamp-Röhre versucht.) Auch hier gilt wie sooft: das Original läßt sich kaum ersetzen, das Klangergebnis ist Geschmachsache - wobei ich zugeben muß, den Reussenzehn - Organpreamp noch nicht gehört zu haben.
Interessante Dokumentationen über Hammonds und die verschiedenen Leslies und Preamps findet man auch hier:
http://www.captain-foldback.com/
Manne