Leslie 760 Verstärker und Netzteil Probleme nach Bauteileaustausch

  • Ersteller Eddie Busse
  • Erstellt am
E
Eddie Busse
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.01.23
Registriert
04.09.07
Beiträge
76
Kekse
0
Hallo zusammen,

die Elektronik meines Leslie 760 macht nach dem nun endlich abgeschlossenen Bauteileaustausch erhebliche Probleme. Ausgetauscht wurden sämtliche Hochleistungswiderstände, sämtliche Potentiometer, sämtliche Elektrolyt und Tantal Kondensatoren, sowie sämtliche Triacs und Relais. Außerdem wurde der 9 Pin Anschluss durch einen Kaltgeräteanschluss und zwei Klinkenanschlüsse ersetzt. Nachdem alles vollendet und noch mal überprüft war, habe ich das Teil mal eingeschaltet.
Doch schon nach ein paar Sekunden musste ich das Teil wieder ausschalten, da fast alle Hochleistungswiderstände (Verstärker UND Netzteil) so heiß wurden, dass man sich daran verbrannte. Des weiteren war das Ausgangssignal so schwach, dass es fast nicht zu hören war. Also habe ich mal geschwind die Spannungen nachgemessen, die im Owners Manual bzw. Service Manual angegeben sind, wobei ich zwischendrin immer kleine Abkühlpausen für die Hochleistungswiderstände einlegen musste, sonst wären die mir noch abgefackelt.
Ob ich das Ergebnis, dass alle Spannungswerte im Toleranzbereich der angegeben Spannungen liegen, als erfreulich oder nicht betrachten kann, weiß ich nicht so genau, da mir so langsam die Ideen ausgehen, was an dem Teil nicht stimmen könnte.
Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen, obwohl Ferndiagnosen immer schwierig sind, wenn nicht muss ich das Ganze mal zum Brian schicken, wobei ich befürchte, dass die Reparatur dann so teuer wird, dass ich mir von dem Geld einen externen Verstärker mit einer selbstgebauten Motorsteuerung und Frequenzweiche holen könnte...

Grüße und vielen Dank schon mal,

Eddie
 
Eigenschaft
 
aber dass Hochlastwiderstande sehr heiß werden ist doch normal oder bin ich da jetzt auf dem Holzweg. War denn vorher was defekt am Leslie oder warum hast du alle Bauteile gewechselt?
 
Hallo zusammen,

die Elektronik meines Leslie 760 macht nach dem nun endlich abgeschlossenen Bauteileaustausch erhebliche Probleme. Ausgetauscht wurden sämtliche Hochleistungswiderstände, sämtliche Potentiometer, sämtliche Elektrolyt und Tantal Kondensatoren, sowie sämtliche Triacs und Relais. Außerdem wurde der 9 Pin Anschluss durch einen Kaltgeräteanschluss und zwei Klinkenanschlüsse ersetzt. Nachdem alles vollendet und noch mal überprüft war, habe ich das Teil mal eingeschaltet.
Doch schon nach ein paar Sekunden musste ich das Teil wieder ausschalten, da fast alle Hochleistungswiderstände (Verstärker UND Netzteil) so heiß wurden, dass man sich daran verbrannte. Des weiteren war das Ausgangssignal so schwach, dass es fast nicht zu hören war. Also habe ich mal geschwind die Spannungen nachgemessen, die im Owners Manual bzw. Service Manual angegeben sind, wobei ich zwischendrin immer kleine Abkühlpausen für die Hochleistungswiderstände einlegen musste, sonst wären die mir noch abgefackelt.
Ob ich das Ergebnis, dass alle Spannungswerte im Toleranzbereich der angegeben Spannungen liegen, als erfreulich oder nicht betrachten kann, weiß ich nicht so genau, da mir so langsam die Ideen ausgehen, was an dem Teil nicht stimmen könnte.
Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen, obwohl Ferndiagnosen immer schwierig sind, wenn nicht muss ich das Ganze mal zum Brian schicken, wobei ich befürchte, dass die Reparatur dann so teuer wird, dass ich mir von dem Geld einen externen Verstärker mit einer selbstgebauten Motorsteuerung und Frequenzweiche holen könnte...

Grüße und vielen Dank schon mal,

Eddie

Daß die Hochlastwiderstände, insbesondere die 430 Ohm heiß werden , ist normal. Kannst Du Dir ja leicht ausrechnen, was da verbraten wird.

Wichtig sind folgende Dinge beim 760er Endverstärker:

  • Die Werte der Widerstände müssen ziemlich genau eingehalten werden. Also sollte man auch 430 und nicht 470 Ohm WIderstände nehmen, oder die Werte durch Parallel- oder Reihenschaltung annähern.
  • Die Endtransistoren sollten "gematcht" sein hinsichtlich Stromverstärkung, also durchmessen.
  • Und natürlich sollte sichergestellt sein, daß alle Halbleiter i.O. sind.

Man kann die Last erst mal wegnehmen, wenn man testet, also ohne Lautsprecher testen.

Die Hochlastwiderstände sind oft kaputt bei diesen Verstärkern, aber alle Bauteile zu wechseln ist nicht unbedingt die richtige Vorgehensweise. Man sollte schon die Ursache erst lokalisieren und dann gezielt das Bauelement auswechseln, das kaputt ist.

--
Don
 
Hallo nochmal,

danke erstmal für die Antworten. Die ganzen Bauteile habe ich nur getauscht, da einige mechanisch kaputt waren (zerbrochene Keramikkondensatoren), viele kalte Lötstellen vorhanden waren und manche Bauteile von den Vorbesitzern durch minderwertige oder mit falschen Werten ersetzt worden waren. Und wenn du schon einmal dabei bist, dachte ich, dann kannst du doch gleich das komplette Programm durchziehen.
Bei den 430 Ohm 5W Widerständen habe ich 470 Ohm 5W Widerstände benutzt, die aber vom Werk aus irgendwie etwas weniger Ohm hatten, zu meiner Freude, da ich mir dadurch die Annäherung durch weitere Widerstände ersparte.
Und richtig, genau diese 430 Ohm Widerstände werden auch im Vergleich zu den anderen Hochlastwiderständen verdammt heiß, aber wenn das so sein soll, dann bin ich ja beruhigt.
Mittlerweile habe ich das Ganze Teil noch einmal durchgemessen und mir ist dabei aufgefallen, dass gerade die 430 Ohm Widerstände inzwischen nur noch etwa 300 Ohm haben. Kann das vielleicht doch mit Überhitzung zu tun haben?
Wie kann ich denn die ganzen Transistoren auf ordnungsgemäße Funktion überprüfen?
Wie gesagt, die Spannungen, die im Owners Manual bzw. Service Manual angegeben sind, treffen auch zu, bis auf Messpunkt Q (blaues Kabel) am Bassverstärker. Hier messe ich nämlich etwa -42 Volt anstatt -32 Volt. Von daher habe ich das Gefühl, dass die Endtransistoren kaputt sind, doch wie kann ich das genau feststellen?
Und ich habe das Ganze noch mit angeschlossener Orgel und Lautsprechern versucht, dabei kommt nur ein sehr leises, verzerrtes Signal raus, und das auch nur dann, wenn ich alle Lautstärkeregler weit genug aufdrehe.

Grüße, Eddie
 
Eddie, wenn Du nicht weißt, wie man mit dem Ohmmeter die Funktion eines 2N3055 testet, solltest Du Deine Reparaturaktivitäten in fachmännische Hände geben.
Entschuldige, wenn ich das sage.

So nebenbei, hast Du den 470 Ohm Widerstand ausgelötet und dann die 300 Ohm gemessen?

--
Don
 
Sooo,
es gibt neue Erkenntnisse:
Ich habe mir mal die Mühe gemacht alle Transistoren auf Funktion zu überprüfen und zwar nach der mir bekannten Methode mit den sechs Diodentests zwischen Basis, Emitter und Kollektor. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob es da noch eine schnellere Methode gibt, da es bei 14 Transistoren schon etwas mühselig ist, aber dann wird man gleich blöd angemacht...
Egal, jedenfalls haben fast alle Transistoren einen Macken, also habe ich mich entschlossen, diese auch noch auszutauschen. Warum die alle kaputt waren kann ich mir echt nicht vorstellen, hatte vielleicht doch etwas mit den anderen kaputten Bauteilen zu tun, aber zum Glück habe ich alles noch einmal überprüft, damit es den neuen nicht auch so geht. Auch die 430 Ohm Widerstände sind in Ordnung, die haben nämlich nur 300 Ohm wenn die Verstärker an der Stromversorgung angeschlossen sind, ansonst stimmen die Werte aber.
Jetzt aber noch einmal zu den Transistoren, folgende sind alle verbaut:

4x 2N3055
2x 2N3054
2x 2N3414
6x MSPS 4382

Weiß jemand, wo es die zu kaufen gibt, denn manche wie die MSPS 4382 sind ja nicht mehr erhältlich? Als Ersatztyp wurden schon 2N3414 oder 2N3904 vorgeschlagen, jedoch sind die 2N3414 auch sehr schwierig zu beschaffen. Kann ich also für die 2N3414 und die MSPS 4382 ohne Bedenken 2N3904 Transistoren verwenden, oder gibt es da noch andere Alternativen?

Grüße, Eddie
 
Hallo Eddie,

ein Wort der Warnung, bevor Du schwer erhältliche Bauteile suchst und u. U. teuer bezahlst: Die Leslie-Verstärker sind alles andere als einfache Zeitgenossen, wenn es um Fehlersuche und -beseitigung geht. Die Dinger sind mehrfach zurückgekoppelt, das kann auch einen geübten und durchaus kundigen Hobbybastler zur Verzweiflung treiben. An gebrauchten 760ern, insbesondere Ebay-Schnäppchen, ist fast immer schon gebastelt worden. Ich schätze, bei etwa 100 %, es kann auch etwas mehr sein. Da kann man leicht Bauteile tauschen, bis der Arzt kommt, das ist dann äußerst frustrierend, wenn es nichts hilft. Vor allem, wenn es die neuen Teile gleich wieder zerschießt.

Es ist keine Schande, wenn man das nicht in den Griff bekommt. Ein Profi wie Bryan mit Ingenieursstudium und jahrzehntelanger Erfahrung kann etliche Stunden brauchen, einen verkorksten Leslie-Verstärker wieder zum Laufen zu bringen, das dann aber auch dauerhaft und stabil. Ob man das bezahlen mag, steht auf einem anderen Blatt. Oft bleibt aber nichts anderes übrig, und Dein Problem klingt leider ziemlich in diese Richtung.

Generell muß man leider immer bedenken, daß wir es mit Technik aus den 60er / 70er Jahren zu tun haben, die nicht gerade einfach konstruiert ist. Profis zahlen für ein professionell restauriertes 760er lächelnd um die 1.500 Euronen, weil darin immense Arbeit steckt. Allein das komplette Überarbeiten eines Motors dauert für einen Profi einen Tag. Ein richtig verschrammeltes 760 kann geschenkt zu teuer sein, auch wenn es noch irgendwie Laute von sich gibt und irgendetwas innen sich dreht. Einen gewissen Wert hat es dann nur noch als Teilespender. Und der ist noch begrenzt, weil meist diesselben Sachen verschlissen sind.

Das mußte jetzt mal gesagt werden.

Viele Grüße

Thierry
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben