Leslie 147 oder 145?

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Hallo allerseits,

dies ist mein erster Beitrag, daher stelle ich mich mal kurz vor.
Ich bin 24, studiere Jazz/Rock/Pop Piano in Dresden und spiele hauptsächlich Orgel und Keyboards in diversen Bands zwischen Jazz, Funk und Rock. Hauptprojekt ist dabei die Pink Floyd tribute band "Inside Out".

Und damit gleich zum Thema: Momentan spiele ich dort orgeltechnisch ein Nord Electro II über ein umgebautes Leslie 760 mit Reussenzehn Röhrenamp. Da mir dabei der Aufbau etwas zu umständlich ist, will ich mir ein "klassisches" Röhrenleslie kaufen. Dabei stellt sich die Frage: 147 oder 145?
Eigentlich liebäugele ich ja mit dem kleinen, nur habe ich keinen Direktvergleich um zu hören, wie gravierend die Klangunterschiede sind. Es heißt ja, das 145er wäre etwas schwächer im Bassbereich - nur was genau heißt "etwas"?

Ich habe nun diverse Angebote für 145er und 147er - davon sind manche mit Combo-Preamp, den ich ja benötige, um das Electro drüber zu spielen. Was aber tun, wenn die Entscheidung auf ein Angebot ohne preamp fällt - die Dinger sind ja echt rar. Davon abgesehen, hört man aber nichts gutes, was den Sound betrifft. Daher die Frage - baut jemand sowas nach? (Trek II kommt dabei nicht in Frage - es soll schon bezahlbar sein und möglichst nicht von sonstwo bestellt werden müssen)

Ein völlig anderes Thema: Das alte Leslie muss dann aus finanziellen Gründen weichen - wie würdet ihr dabei vorgehen? Als Set verkaufen, wie es ist, oder den Grundzustand wieder herstellen und alles einzeln verkaufen?

Also dann erstmal sorry für den langen Text gleich zum Einstand! Ich freue mich auf Eure Ratschläge.

Marius
 
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Momentan spiele ich dort orgeltechnisch ein Nord Electro II über ein umgebautes Leslie 760 mit Reussenzehn Röhrenamp. Da mir dabei der Aufbau etwas zu umständlich ist, will ich mir ein "klassisches" Röhrenleslie kaufen. Dabei stellt sich die Frage: 147 oder 145?
zunächst einmal weiss ich noch nicht wie Du das 760er anfährst - hinter dem O&G einen Preamp II und dann per 9-Polkabel ins 760er ?
Oder ist O&G hinter dem Eingang, also zwischen Preamp II und Frequenzweicheneingang ?
Letztlich wird das Thema Kabel am 145/147 nicht viel einfacher, denn die beiden Leslies haben zwar unsymetrische Eingänge aber Du benötigt eine höhere Ausgangsspannung als der Lineout liefert, oder hat NE II einen Highvoltageausgang ? Ausserdem wollen die Motoren auch gesteuert werden und das ist beim 145/147 nicht ganz so einfach wie beim 760er, da mit 230 V geschalten wird.
Eigentlich liebäugele ich ja mit dem kleinen, nur habe ich keinen Direktvergleich um zu hören, wie gravierend die Klangunterschiede sind. Es heißt ja, das 145er wäre etwas schwächer im Bassbereich - nur was genau heißt "etwas"?
etwas bedeutet nicht sehr viel :D nein ernsthaft, wenn Du Fußbaß spielst, würde sich das bemerkbar machen, sonst eher nicht.
Ich habe nun diverse Angebote für 145er und 147er - davon sind manche mit Combo-Preamp, den ich ja benötige, um das Electro drüber zu spielen. Was aber tun, wenn die Entscheidung auf ein Angebot ohne preamp fällt - die Dinger sind ja echt rar. Davon abgesehen, hört man aber nichts gutes, was den Sound betrifft. Daher die Frage - baut jemand sowas nach? (Trek II kommt dabei nicht in Frage - es soll schon bezahlbar sein und möglichst nicht von sonstwo bestellt werden müssen)
der Preamp löst Dir 2 Probleme, er verstärkt dein Audiosignal und er steuert die Motoren. Ich weiss, nicht jeder mag diese Preamps, aber sie klingen alles andere wie schlecht. Man lässt sie nur weg, wenn es technisch geht, denn jede weitere Verstärkerstufe macht den Klang nicht gerade besser. M.E. wäre eine Preamp-Lösung die einfachste Lösung in Verbindung mit dem NE II, wenn es denn ein Röhrenleslie sein soll oder gar muss.

Im übrigen der O&G ist auch in der Lage das Audiosignal so verstärken, dass es für den Eingang des 145/147 ausreichen würde. Nur das Thema Motorensteuerung bleibt ohne Preamp immer noch ungelöst. Zweifelsohne können findige Techniker auch das lösen, nur ganz so profan ist das an den 145/147 Leslies nicht.
Deswegen hier noch eine Lösung mit dem 760er, wie ich sie u.a. einsetze. Mein 770er ist insoweit modifiziert, dass die 230V Versorgung per Kaltgerätestecker, Schalter und Sicherung im Leslie ist, also nicht vom Preamp II (oder einer Orgel) versorgt wird. Zur Motorensteuerung habe ich einen Fußschalter mit 2 Schaltern , ähnlich wie beim Preamp II mit einem 9-Pol-Kabel bzw. Stecker.
Darüber hinaus hat mein 770er einen Klinkeneingang, der parallel dem Audiosignal an der 9-Pol-Buchse liegt. Mein Audiosignal verlässt die Orgel , geht über den O&G, der Ausgang macht wie erwähnt genug Pegel und dann in den Klinkeneingang des Leslies. Also kein Preamp II, trotzdem eine gute Zerre durch den O&G und die Lautstärke eines 760/770ers.
Ein völlig anderes Thema: Das alte Leslie muss dann aus finanziellen Gründen weichen - wie würdet ihr dabei vorgehen? Als Set verkaufen, wie es ist, oder den Grundzustand wieder herstellen und alles einzeln verkaufen?
alles einzeln

Gruss Helmut

muss noch was nachtragen, der 145/147er Preamp versorgt ja auch noch das Leslie mit 230V, also noch ein Grund mehr einen solchen Preamp zu verwenden. Die alten Leslies wurden ursprünglich mittels sogenannter Lesliekits an die jeweilige Orgel angeschlossen. Preamps sind für den Anschluss beliebiger Orgeln bzw. Instumente entwickelt worden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, Helmut für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Allerdings besteht ein kleines Missverständnis: Ich verwende nicht die Reussenzehn Vorstufe (O&G) von der Du schriebst, sondern die Endstufe (Organ Amp).
Der Aufbau sieht zur Zeit folgendermaßen aus:

Das Leslie hängt am Combo Preamp II, der aber lediglich die Netzspannung und die Relaissteuerung über das Lesliekabel gibt.
Das Audiosignal geht vom NE II direkt in den Reussenzehn, dessen Ausgang per nachgerüsteter Klinkenbuchse in das Leslie (direkt in eine passive Frequenzweiche, der Interne Amp des 760, sowie die aktive Weiche werden übergangen).

Da der Reussenzehn aber nicht fest ins Leslie verbaut ist, ist das ein ziemlicher Verkabelungsaufwand. (Preamp II mit Strom versorgen, Lesliekabel legen, Audiokabel parallel legen, Strom nach hinten zum Amp legen, Amp mit Leslie verkabeln, und und und...). Nicht zuletzt bestehen so eine menge unnötiger Fehlerquellen.

Mit dem 145/147 würde ich das Electro in den Preamp I stöpseln, Lesliekabel verlegen und fertig.

Ich hatte auch mal eine Lösung angestrebt, wie Deine. Doch um das selber zu realisieren, fehlt mir die Kompetenz und dann bliebe immer noch das Problem mit der Endstufe.
Ich denke, der Weg mit dem 145er ist der einfachste und zudem ist der "Ein richtiges Röhrenleslie haben wollen" - Faktor auch nicht zu unterschätzen. Ich spiele gelegentlich an der Hochschule über ein 122er und das klingt schon noch ne ganze ecke geiler als mein umgebautes...

Gut, Fussbass spiele ich mit dem Electro natürlich nicht... Insofern fahre ich vielleicht mit dem 145er ganz gut. Eh ich mir dann mal ne Console leisten kann und Fussbass spielen lernen kann, gehen sicher auch noch einige Jahre ins Land... ;-)
 
Ich verwende nicht die Reussenzehn Vorstufe (O&G) von der Du schriebst, sondern die Endstufe (Organ Amp).
hatte ich nicht richtig gelesen.
Der Aufbau sieht zur Zeit folgendermaßen aus:
Das Leslie hängt am Combo Preamp II, der aber lediglich die Netzspannung und die Relaissteuerung über das Lesliekabel gibt..... Nicht zuletzt bestehen so eine menge unnötiger Fehlerquellen.
Eine sehr ähnlich Kombination habe ich neben dem 770er Leslie auch. Auch bei mir ist der Organamp nicht im 760er eingebaut - was halt 2 Kabel zusätzlich sind, Strom und Lautsprecher. Auch hier habe ich wiederum die Stromversorgung ins Leslie eingebaut, bin damit auch VDE-konform und verwende auch an diesem Leslie den erwähnten Fußschalter zur Motorensteuerung, der Preamp II entfällt. Ich habe allerdings im 760er eine (original) 122er Weiche und auch den (original) 4 Ohm Tieftöner drin. Diese Kombination steht einem 122er klanglich nicht viel nach - wenn überhaupt und hat für mich den Vorteil der doppelten Verstärkerleistung. Ein anderes Argument war für mich immer, dass ich die doch i.d.R. teuren Röhrenleslies nicht ständig auf die Bühne schleppen will, denn da kannst Du aufpassen wie Du willst, irgendeiner macht Kratzer oder Macken ins Holz. Wenn das Leslie aber schon 40 Jahre "on Tour" ist, spielt es allerdings keine Rolle mehr:D
Mit dem 145/147 würde ich das Electro in den Preamp I stöpseln, Lesliekabel verlegen und fertig.
Ich denke, der Weg mit dem 145er ist der einfachste und zudem ist der "Ein richtiges Röhrenleslie haben wollen" - Faktor auch nicht zu unterschätzen.
da ist allerdings was dran. :)
Ich will Dir jetzt nichts aufschwatzen und letztlich ist die Entfernung zwischen uns eine grosse, aber solltest Du Dich für ein 145er entscheiden, bei mir steht noch ein mittlerweile ca. 15 Jahre altes professionelles Flightcase für ein kleines Leslie. Das schützt zumindest beim Transport das Leslie verlässlich und man kann beim Gig nur die Haube abnehmen und es auf der Bodenplatte stehen lassen. Da ich aktuell mit den grossen Leslies unterwegs bin, könnte ich das Teil günstig abgeben. Bei Interesse PN.

Viel Spass und übe recht viel, damit auch so ein toller Musiker wirst, wie Andreas Gundlach;). Ich glaube der hat auch in Dresden etwas ähnliches studiert wie Du. Mir macht es immer wieder Freude solch jungen und guten Musiker zuhören zu dürfen.

Gruss Helmut
 
Meine Weiche ist selbst gebaut und trennt leider nicht ganz bei 800Hz. Kommt meines Erachtens zuviel über den Tieftöner.

Ja, der A.G. hat das gleiche studiert. Offensichtlich mit großem Erfolg - es ist ein wahres Fest, ihn live zu sehen... :)

hast PN
 
Hallo Marius,

Nachbauten von Combo Preamps bekommst Du z.B. bei Musik Bertram in Freiburg:

http://www.musik-bertram.com/

Eine Sache ist dabei noch wichtig: Du musst drauf achten, ob das 147/145 ein 115V oder 230V Relais für die Schaltung der Geschwindigkeiten hat. Es gibt da unterschiedliche Versionen.

Wenn Du ein 115V Relais mit 230V ansteuerst, ist es über kurz oder lang hin. Welches Relais drin ist, erkennst du wenn Du draufschaust.

Im original Combo Preamp kann man die Steuerspannung durch Umlöten von Kabeln anpassen - weiß nicht, ob das bei den Nachbauten von Bertram auch so ist - musst bei denen mal nachfragen, falls Du den Preamp nach dem Leslie kaufst.

Es ist aber auch nicht allzu schwierig, ein anderes Relais in das Leslie einzubauen.

Gruß Martin
 
Vielen Dank für Eure Tips! Ich bin nun fündig geworden.

Bei R. Lutz hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Leslies anzutesten. Ich habe schließlich ein wunderschönes Leslie 145 mit passendem Preamp erworben.
Und das Teil klingt richtig dick und satt. Es gibt da wirklich große Unterschiede wischen den Leslies. Er hatte ein anderes 145er an einer B3 stecken, das klang komplett anders - hatte aber auch seinen Reiz.
Naja, jedenfalls bin ich echt glücklich mit meiner Wahl.
 

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