Hi,
zuerst einmal herzlich willkommen im Board!
Du sprichst vermutlich von einer aktuellen LP Standard - bei solchen Fragen sollte man immer die genaue Typbezeichnung und das Baujahr der Gitarre nennen, weil die Hersteller die Schaltung ganz gerne mal ändern. Bei der Standard wäre dieses Verhalten jedenfalls völlig normal, denn die Push/Pull-Funktionen beschränken sich nicht auf das Coil-Splitting. Dafür sind hier nur die beiden Volumepotis zuständig, die jeweils beim zugehörigen Pickup eine Spule an Masse legen. Dabei wird in Mittelposition sogar die Brummunterdrückung beibehalten, weil Gibson einen umgekehrt gepolten und gewickelten Bridge-PU einbaut. Der Push/Pull des Tonreglers für den HalsPU dreht die Phase eines PUs, was in der Mittelposition wieder neue Sounds bringt, die zB Jimmy Page gerne verwendet.
Was Du angesprochen hast, ist die Schaltfunktion des Bridge-Tonpotis. Hierdurch wird der BridgeHB vorbei an allen Reglern direkt auf den Ausgang gelegt. Damit hat man eine Art Preset-Funktion, sodass man die Einstellungen an Potis und Schaltern nicht ändern muss, um zB von zurückgedrehten Reglern in der Mittelposition direkt zum voll aufgedrehten StegHB zu kommen (was ja die beliebteste Einstellung für Soli sein dürfte). Darüber hinaus erhält man durch die geringere Bedämpfung des PUs noch ein kleines bisschen mehr Output und Höhen, selbst im Vergleich zur herkömmlichen Einstellung des StegPUs mit voll aufgedrehten Potis. Der Grund liegt darin, dass die Potis keinen unendlichen Widerstand haben, sondern die Werte 300 bzw. 500 KOhm. Das ist zwar schon ein recht hoher Widerstand, es geht aber immer noch ein wenig Signal an Masse. Das fällt bei gezogenem Poti weg. Sind eher Nuancen, aber doch hörbare.
Gruß, bagotrix
P.S.: Noch ein Tipp - hier im Board ist es nicht üblich, alles klein zu schreiben, das ist auch etwas anstrengend zu lesen. Und erfahrungsgemäß bekommt man dann auch weniger Antworten. Zum Einlesen:
https://www.musiker-board.de/regeln-news-tipps-bt/507105-regeln.html