Hallo, @rambazamba,
Dein Instrument ist eindeutig ein Kantele.
Die meisten einfachen Kanteles haben 5 oder 10 Saiten - deins hat 12. Variationen kommen bei diesen Volksinstrumenten nun mal vor.
Die Kantele gehört zu einer Familie, zu der auch das russische Gusli und die deutsch-amerikanische Autoharp gehören. Deren Spieltechnik ist mit der der germanischen Leier verwandt - im englischen nennen wir die Technik "block-and-strum." Das heißt, es werden bestimmte Saiten mit den Fingerspitzen der linken Hand abgedämpft, und die rechte Hand streicht (mit oder ohne Plektrum) über alle Saiten. Das Ergebnis ist der gewünschte Akkord. Natürlich können die Saiten auch einzeln gezupft werden, um klare Melodien zu speilen.
Über die Stimmung der germanischen Leier wird unter Gelehrten diskutiert. Höchstwahrscheinlich waren deren 6 Saiten als Hexachord gestimmt, z.B.: C D E F G A (eigentlich ut re mi fa sol la). Diese Stimmung würde eine ganz nette Akkordbegleitung für eine Melodie in C-Dur ergeben.
Deine 12 Saiten könntest du einfach als diatonische Tonleiter über anderthalb Oktaven stimmen - so wie das russische Gusli mit seinen 15 Saiten oder die alte deutsche, diatonische Autoharp mit seinen 26 Saiten. Mit diesen Instrumenten kann man die Tonika-, Subdominante-, Dominante- und Dominantseptim-Akkorde sowie deren parallelen Mollakkorde spielen.
Welchen Grundton du wählst, hängt von der Besaitung des Instruments ab, aber ich denke, irgendeine diatonische Tonleiter wird sich machen lassen, ohne dass Saiten reißen.
Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem altertümlichen Instrument - ich würde es gerne mal ausprobieren!
Cheers,
Jed