Leidet die Präzision, wenn man zwischen verschiedenen Akkordeons wechselt?

Bernnt
Bernnt
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Der Abstand von Knöpfen und Tasten auf Akkordeons ist oft unterschiedlich. Wenn man mehrere hat, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass das auf jeden Fall so ist. Zurzeit frage ich mich, ob die Präzision leidet, wenn man zwischen den verschiedenen Instrumenten hin und her wechselt. Wie seht ihr das?
 
Natürlich ist das so.
Warum fragst Du?
 
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Etwas weniger Präzision kann dem Ergebniß wenn's nicht zu grob wird auch gut tun. Also Jein
 
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Natürlich ist das so.
Ich hab früher auch gedacht: Die Präzision leidet bestimmt. Die Oktavabstände sind ja dann unterschiedlich. Hat man gerade vom einen auf das andere Instrument gewechselt, steigt die technische Wahrscheinlichkeit sich zu verspielen.

Ich hab aber auch gemerkt, dass ein Instrument die Interpretation prägen kann. Bei mir war das bei einem Menuett total hörbar. Es klang auf meinen beiden Knopf-Instrumenten total unterschiedlich: Leichteres kleineres Instrument = spielerischere Darbietung, größeres = gravitätischere Interpretation. Da kam ich ins Grübeln. Könnte es sein, dass mich der Umgang mit meinem Zweitinstrument mich dazu bringen kann, an das Stück anders heranzugehen und auf dem Hauptinstrument eine andere Interpretation zu wagen? Eine Interpretation, die meinem Gefühl nach vielleicht sachgerechter ist? Ich würde sagen ja. Insofern bringt einem der Wechsel eines Instruments Präzision - jetzt nicht im technischen Sinne, sondern im musikalischen.

Ich bin grade am rumüberlegen, was das bedeuten könnte....
 
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Bei meinen singenden Sägen ist deren Länge auch im Dunkeln ziemlich egal. Und das sind auch grobe Maße wenn man bedenkt was für kleinste kaum noch messbare Unebenheiten unsere Finger fühlen können.
 
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Guten Abend,

Wie seht ihr das?
mich persönlich stört das bei meinen vier Kisten überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass sie unterschiedliche Tastenabstände haben, haben sie auch andere bemerkenswerte Unterschiede in dieser Richtung: große Unterschiede im Tastenhub, große Unterschiede in den Tastenandrücken, unterschiedliche Breite der Halbtontasten, unterschiedliche Rundung der Längskanten der Tasten...

Aber man wechselt doch die alle Instrumente nicht "in einer Stunde". Wir "wetteifern" nicht darum, wer in einer Stunde die meisten Instrumente spielen kann. Schließlich tragen wir kein MIII-Konzertinstrument am Lagerfeuer. Und im Orchester spielen wir kein Kinderinstrument, das gut (auch) zum Lagerfeuer passt. Deshalb stören die meisten Musiker die Übergänge nicht und sie auch schon wissen, was sie von ihrem Instrumenten erwarten können.

Insofern bringt einem der Wechsel eines Instruments Präzision - jetzt nicht im technischen Sinne, sondern im musikalischen.
Ich glaube, hier werden vielleicht zwei unterschiedliche Phänomene verwechselt:
Der klangliche Aspekt des Instruments und der haptische (technische) Aspekt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Bedeutung des Wortes "Präzision" aus dem Threadtitel und aus dem Eröffnungspost mit der einzigartige Klangpalette jeden Instruments zusammenhängt. Oder?
:nix:

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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So sehe ich das auch.
Beides was @Bernnt beschreibt ist logisch. Die verschiedenen Instrumente prägen die Interpretation, Instrument und Spieler erziehen sich gegenseitig.

Ich dachte es geht um Treffsicherheit bei spontanem Wechsel.

Das Thema hatten wir schon.
Ich erinnere mich noch irgendwo geschrieben zu haben, wie es mit Konzepten auf einem Instrument ist, und wie schwer es mir fällt, aus praktischen Gründen eben nicht 3 oder mehr Akkordeons zum Konzert mit zu nehmen.
 
Vielleicht braucht man etwas Einspielzeit wenn man mehrere Akkordeons betreibt zur Orientierung der Finger als wenn es immer das gleiche ist
 
Das Problem existiert auch bei meinen verschiedenen Gitarren, obwohl sich die Proportionen wie z. B. Griffbrettbreite und Mensurlänge nur minimal unterscheiden. Ich wechsle gern und oft, habe im Prinzip auch keine Probleme damit ... aber die letzte Präzision und Sicherheit leidet etwas darunter.
Als Vorteil sehe ich, dass ich bei den verschiedenen Gitarren auch "auf das Instrument höre" und Stücke dann auch mal ganz anders interpretiere - das macht Spaß, und motiviert auch immer wieder neu ;)
 
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... was bedeutet die Präzision leidet? Heißt das, dass man auf allen Intrumenten im Schnitt schlechter spielt als wenn man nur eines benutzen würde oder bedeutet das, dass man ein Stück auf dem Akkordeon A besser spielen kann als auf dem Akkordeon B?

... in wie fern leidet die Präzision? Bedeutet das, dass man öfter daneben greift oder hat das auch Einfluss auf Rythmus und Gefühl für das Stück (Dynamik, Phrasierung ...)? Ahh- ich sehe gerade Bernnt sieht schon auch den Einfluss auf den musikalischen Vortrag. Aber da würde ich sagen, dass Du ja von einem auf ein anderes Instrument wechselst, weil Du der Meinung bist, dass das Gesamtergebnis besser wird. Wo ist also das Problem :)?
 
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Wo ist also das Problem :)?
Das Problem besteht darin, dass Du bei technisch anspruchsvollen Stücken eventuell daneben langst, wenn sich deine Instrumente total anders anfühlen. Die Chance besteht darin, dass Du dasselbe Stück auf dem anderen Instrument anders spielst. Du gerätst ins Grübeln, merkst dass das jetzt superdupercoolgeil war und schaust, was Du tun musst, dass es auf dem ersten Instrument auch so ähnlich wird. Das heißt die zweite Spielsituation mit einem zweiten Instrument bringt mich dazu, mich von meiner ersten Interpretation zu lösen, die mir von meinem Erstinstrument aufgezwungen wurde. Ich gewinne an Freiheit.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ein bisschen gestöbert
Ah, diese Threads kannte ich nicht. Ziemlich alt. Damals wusste ich nicht mal, dass es so etwas wie ein Akko-Forum überhaupt gibt.
 
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Ich merke das tatsächlich insbesondere in der Balgführung. Je leichter das Instrument ist, desto besser gelingen schnelle Wechsel und Shakes. Je schwerer, desto besser gelingt es mir, ruhig zu spielen. Insofern greife ich zum schweren Instrument (was ich normalerweise nur speziell nutze), wenn ich mal wieder Unruhe spüre. Dann versuche ich, die Ruhe auf das Leichtere zu übertragen.
Insofern können also unterschiedliche Instrument durchaus unterschiedliche Spielaspekte fördern.
Wegen der Mechanik der Tasten/ Knöpfe versuche ich dennoch, bevorzugte Stücke auf auf immer dem selben Instrument (ernsthaft) einzuüben, da dann die Feinmotorik zuverlässiger funktioniert.
 
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Die Chance besteht darin, dass Du dasselbe Stück auf dem anderen Instrument anders spielst. Du gerätst ins Grübeln, merkst dass das jetzt superdupercoolgeil war und schaust, was Du tun musst, dass es auf dem ersten Instrument
Ich denke, dass wenn sich die Instrumente essentiell unterscheiden (Gewicht, Tastenabmessungen, Größe (37 Tasten-41Tasten), dann wird es immer so sein, dass sich auch das Spielgefühl und damit der Vortrag ändert. Aber denkst Du, dass das Ergebnis u.U. auf dem Instrument, das Dir "schlechter" zur Hand steht besser sein kann oder würdest Du alle Stücke auf dem z.B. leichteren Akkordeon besser spielen können. (Bei Malinek scheint es ja so zu sein, dass die Wahl des Instruments vom Stück abhängt und dass z.B. das Gewicht Vor- und Nachteile hat. )
Ich besitze ein VERDI II mit Kunststofftasten und ein Beltuna Prestige. Wenn ich ehrlich bin habe ich das Hohner Akkordeon nicht mehr aus der Kiste geholt seit dem ich das neue Akkordeon habe (vermutlich weil sich die Tastaur auf dem Beltuna viel besser anfühlt).
 
Aber denkst Du, dass das Ergebnis u.U. auf dem Instrument, das Dir "schlechter" zur Hand steht besser sein kann oder würdest Du alle Stücke auf dem z.B. leichteren Akkordeon besser spielen können.
Ich glaube zunächst einmal, dass es definitiv anders ist. Darauf wies ja auch @Klangbutter in seinen Beiträgen andernorts hin. Und ich glaube auch, dass eine Version entstehen kann, die besser ist. Indem man nämlich hört, was sich ändert. Und indem man dann versucht, das Gehörte mit dem ersten Instrument zu erzielen.

Ich habe zwei Akkordeons am Start: ein MIII- und ein MII-Akkordeon. Das MII ist leichter. Meine Menuette hören sich damit beschwingter an. Das gefiel mir besser. Dann versuchte ich, denselben Stil auf dem MIII zu erzielen. Das ging auch und ich freute mich wie ein Schneekönig. Danach kam dann die Frage: Warum nicht gleich so? Ich habe gemerkt, dass ein Fizelchen zuviel Anspannung im linken Arm die Bass-Seite nach oben hebt. Ich hebe die Bass-Seite also an statt den Bass einfach über den Oberschenkel zu schieben, ohne groß das Gewicht des Akkos heben zu müssen. Da dachte ich: Jetzt lassen wir mal die Heberei auf dem MIII sein und schieben den Balg. Schon hörte sich das Stück nicht mehr so gravitätisch-schwerfällig an.

Ich finde durch ein Zweitinstrument kriegt man vielleicht neue Anregungen für Interpretationen und Hinweise, wo man technische Fehler hat. Insofern kann das Spiel auf zwei Akkos ein wichtiges Korrektiv sein.
 
Vermutlich klingt es auch besser, aber spielst du auch "besser"?
... habe das Hohner Akko lange nicht benutzt. Ich denke weil ich viel übe spiele ich zwischenzeitlich bestimmt besser. Um jedoch zu beurteilen, ob ich auf dem Beltuna grundsätzlich besser spiele als auf auf dem Hohner muß ich am WE mal beide unmittelbar hintereinander spielen.
Ich finde durch ein Zweitinstrument kriegt man vielleicht neue Anregungen für Interpretationen und Hinweise, wo man technische Fehler hat. Insofern kann das Spiel auf zwei Akkos ein wichtiges Korrektiv sein.
... sehr interessant. Ich werde das am WE mal probieren.
 
Ich besitze seit Juli ebenfalls ein Beltuna Prestige und hab schon bei der ersten Verwendung bemerkt, dass ich alleine durch die Präzision der Tastatur und der sehr guten Ansprache der Stimmen und der wirklich optimalen Postion des Instruments am Körper das nächste Spiellevel erreicht habe, ohne zuvor viel auf dem neuen Instrument geübt zu haben. Inzwischen spiele ich wirklich konstant eine Klasse besser als früher, was sicherlich zu einem gewissen Anteil meinem neuen Instrument zuzuschreiben ist. Insofern kann ich nicht behaupten, dass meine Spielpräzision unter dem Akkordeonwechsel gelitten hat, sondern ganz im Gegenteil, sie ist besser geworden, weil ich jetzt nicht mehr um die Schwächen eines schlechteren Instruments herum üben muss. Einen Teil meiner verbesserten Fähigkeiten kann ich allerdings auch auf andere Akkordeons übertragen und hab mich insgesamt durch das Üben mit dem guten Instrument verbessert. Ein gelegentlicher Wechsel auf ein anderes Akkordeon schadet mir deshalb eher nicht, solagen die Tastenbreite dieselbe ist (glücklicherweise ist das so bei mir). Am meisten Verwirrung stiften die auf verschiedenen Akkordeons unterschiedlich angeordneten Register... Man muss sich halt immer ganz genau bewusst sein, auf welchem seiner Akkordeons man gerade spielt und an die Unterschiede denken, bevor man irgenwohin greift.
 
Ich denke, einen musikalischen Unterschied spürt man auch auf jedem anderen Instrument. Klavier z.B. : Wer mal ein zu Hause auf dem guten alten Klavier geübtes Stück dann im Saal auf einem Steinway oder Yamaha-Flügel gespielt hat, weiß bestimmt, was ich meine.

Aber du hattest ja eigentlich nach nach der Präzision gefragt - klar könnte die beim Akk leiden, da unterscheiden sich die Instrumente ja noch viel mehr -
Tastenbreiten, Tastenhub, Register, Gewicht, Tonumfang ... kann ja alles unterschiedlich sein.
Oder natürlich, wenn man vom Tasten- aufs Knopfakkordeon wechselt ;)

Der Instrumentenwechsel lässt sich bei Bedarf natürlich auch üben.
 
Ich kenne das Problem von meinen Gitarren mit teils völlig unterschiedlichen Proportionen. Aber da ich eigentlich ständig wechsle, merke ich beim Wechsel allenfalls eine kurze "Gewöhnungsphase" von wenigen Minuten, und bei den Hauptinstrumenten fast gar nichts. Die Gewöhnung spielt wohl auch eine Rolle.

Interessant finde ich, dass diese kleine Unsicherheit beim Wechsel hauptsächlich bei Instrumenten auftritt, die sich eigentlich sehr ähnlich sind - nicht aber beim Wechsel sehr unterschiedlicher Instrumente, z. B. zwischen normal gespielter akustischer Gitarre und mit Bottleneck gespielter Resonatorgitarre.

Ein anderer Effekt ist noch, dass ich je nach Art und "Charakter" des jeweiligen Instruments oft auch etwas anders spiele, Stücke die schon gut laufen nochmal anders interpretiere. Gibt manchmal auch einen kleinen zusätzlichen Motivationsschub, ähnlich wie bei einem neuen Instrument 😉
 
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