leicht unsauberer klang der hohen e-saite (auch über amp) bei GIBSON LES PAUL

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hallo, habe stundenlang gelesen und schon einige nützliche infos erhalten (dafür erstmal mein dank an die allgemeinheit!). leider ist mein problem dabei nicht zu lösen gewesen: die hohe e-saite (minimal auch die h-saite) klingen in den ersten bünden gegriffen leicht unsauber. dabei handelt es sich nicht um richtiges schnarren, sondern um ein leichtes "zirpen" würde ich sagen. klingt in etwas so wie wenn man die saite nach dem anschlag leicht mit dem plek berührt. gerade bei bendings, wenn der druck nicht perfekt gleichmäßig ist, tritt das problem auf - leider auch klar über den amp vernehmbar. meine vermutung ist, dass der hals nicht gerade genug ist (momentan ~0,3mm) und die saite beim ausschwingen leicht auf die letzten bünde schlägt. die übrigen saiten klingen jedoch wunderbar, ohne jedes schnarren. nun habe ich u.a. gelesen, dass original gibsons mit (fast) geradem hals ideal eingestellt sind. bevor ich nun loslege, würde ich gerne noch ein paar meinungen und erfahrungen hören. dafür vorab herzlichen dank!

gemessen habe ich noch die saitenlage am 12. bund: hohe e-saite ~1,6mm, tiefe e-saite ~2mm

ps. ich habe erfahrung mit dem einstellen des halsstabes, bislang allerdings nur bei fender (usa und mex) und epiphone. grüße!
 
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Hallo, ist das Problem erst in letzter Zeit aufgetreten? Daraus ergibt sich nämlich die Frage, wie alt die Saiten denn wohl sind!?! Vielleicht genügt es ja auch schon, den Steg bei den unteren Saiten 1 -2 zehntel höherzustellen.


gruss
 
hallo! die saiten sind neu, mit dem steg habe ich schon alles probiert. es ist eben kein klassisches schnarren. lässt sich wirklich schlecht beschreiben - zischen, zirpen trifft es vielleicht. habe jetzt mal ein paar dickere (abgerundetere) pleks probiert. das jazz III von dunlop, das ich sonst benutze, ist schon sehr spitz und laut - erzeugt nicht gerade warmen anschlag. mit anderen scheint mir das problem nicht so ins gewicht zu fallen, was aber auch schlichtweg daran liegen kann, dass der anschlag nicht so hart ist wie mit dem jazz III. meine anschlagtechnik kann es eigentlich nicht sein.. da bin ich sehr variabel und hab eigentlich gute kontrolle.
 
Hallo Masikubu,

ich weiß, welches Geschräusch du meinst (glaube ich jedenfalls) , wie ein hochfrequentes mitzirpsen, welches den Ton der Saite nicht so sauber erscheinen lässt - der Ton ist nicht so eindeutig, wie er sein sollte.
Deine Halskrümmung ist o.k. und die Saitenhöhe auch. Sieh doch mal nach, wie deine Bundstäbchen oben aussehen. Oftmals werden Gitarren nach der Bundierung und der Abrichtung nicht mehr nachverrundet. Dadurch bleibt eine ziemlich breite Fläche auf dem Bundstäbchen. Gerade bei Jumbo-Bünden kann dann schon mal 1 bis 1,25 mm bei rauskommen. Wenn du dann den Ton spielst, geht sehr viel "Sauberkeit" des Tones verloren, weil du vor dem Bundstäbchen greifst und die gerade Fläche auf dem Bundstäbchen in Verbindung mit der Saite den "Sitarzirpseffekt" auslöst.
Ich habe heute Nachmittag eine neue Fender nachverrundet; vorher war das "Plateau" im Durchschnitt ca. 1,1mm breit, nachdem ich fertig war nur noch 3 Zehntel. Und das war schon ein riesiger Unterschied im Ton (gleiche Saiten draufgelassen) Sieh doch mal nach, ob deine Bundstäbchen ausgespielt sind bzw. falls die Klampfe neu ist, wie breit die Stäbchen oben sind.
Man kann diesen Effekt sehr leicht überprüfen: einfach vor dem Bundstäbchen greifen und spielen und dann genau auf das Bundstäbchen drücken (aber so, dass die Saite auch etwas länger klingen kann, also nicht abwürgen) und etwas stärker anschlagen..
Andere Aspekte (Auflagepunkt am Steg, geknickte Saiten, mitschwingende Bauteile, an den Seiten hochgekommene Bundenden usw... jetzt mal außen vorgelassen) Schreib mal

Viele Grüße
 
hallo und herzlichen dank für den wertvollen hinweis. die bünde sind tatsächlich etwas breit - (auch) ein sichtbarer unterschied zu meiner fender, bei der das problem nicht besteht. das abrunden selbst zu machen, ist ohne erfahrung wohl keine gute idee - zumindest nicht bei einer neuen les paul? mit welchen kosten muss ich beim gitarrenbauer rechnen? hast du von der plek-technik gehört? und ist das normal bei einem nagelneuen instrument von gibson? ich wohne hier in berlin..

durch stärkeres andrücken der seiten beim benden lassen sich die störgeräusche übrigens etwas verringern. das spräche ja erstmal nicht gegen deine vermutung, oder? spiele seit kurzem mit 10er-saiten und brauche noch etwas training;)

danke nochmal!!
 
Hallo Masibubu,

die Plekmaschine richtet die Bundstäbchen so ab, wie sie im belasteten Hals später sind. Geh mal davon aus, dass deine Bundstäbchen aber ausreichend genug abgerichtet sind - es geht nur um das Verrunden. An deiner Stelle würde ich zum Gitarrenbauer gehen und vor allem meinen Wunsch genau definieren. Also: Bundstäbchen abrunden, aber eine gerade Fläche von ca. zwei oder drei Zehntel mm stehen lassen!! und polieren.
Ich schreibe das mit dem "Stehenlassen" deshalb, weil du dann erstens Gewissheit hast, dass die schon abgerichtete Höhe auch erhalten bleibt und zweitens, weil die Bundstäbchen wesentlich länger halten als wenn sie ganz rund sind.
Mach es bitte nicht selber, wenn du es nicht schon oft genug geübt hast. Außerdem ist eine gute Bundfeile teuer und eine Feile reicht auch nicht für alle Sorten Bünde.
Persönlich finde ich diese Art der Produktherstellung unmöglich, weil: es ist ja gut dass abgerichtet wird, dann möchte ich aber bitteschon so weit verrunden, dass weder die Intonation leidet noch das "Sitarzirpsen" entsteht. Das sparen die sich aber, weil außerdem noch neu poliert werden muss.
Ich hab das schon sooft gemacht, brauche für die Arbeitsgänge Saiten lösen und unterhalb mit Schnürsenkel zusammenbinden, abkleben, Bünde oben schwärzen, verrunden, polieren, "Plateumaß" prüfen, alles wieder ordentlich machen ca. 2 Stunden. Ich lasse mir allerdings sehr viel Zeit und achte darauf, dass die Fläche auf den Bünden überall gleich breit ist, Raucherpause, Kaffee usw. Ich schätze, dass ein Profi ca. 1 - 1,5h benötigt (alles ohne Abrichten, nur Verrunden wie oben) und tippe den Preis auf ca. 50 bis 70 Euro. (kann aber auch falsch liegen)
Anbei ein "Bild", habe ich mal versucht zu zeichnen.., auch warum es bein stärkeren Drücken bzw. neuer Halsgeometrie besser wird...
Schön wäre trotzdem mal ein Nahfoto eines Bundstäbchens, welches eine breite Fläche oben hat.

Ergänzung: lass doch auch mal einen Gitarrenbauer den Sachverhalt beurteilen, weil: oft wenn die Flächen auf den Bundstäbchen zu unterschiedlich breit sind, stimmt auch die Intonation nicht. Vor allem in den höheren Lagen, weil dann die Längenverhältnisse ungünstiger sind und man es bei hohen Tönen besser hört. Das wäre dann vielleicht auch ein Rekla/Kulanzgrund- ich weiß aber auch, dass dieses feine Zirpsen ( für das auch ein geschultes Ohr nötig ist ) als Reklamationsgrund abgelehnt wurde/wird.....Nur so als Gedanke.
Viel Erfolg
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Zuletzt bearbeitet:
hallo! danke für die antwort und die zeichnung vor allem. verstehe jetzt, was das problem ist bzw. wie es zusammenhängt, dass höherer druck zur minderung führt. ein detailphoto kann ich leider nicht machen - habe keine digitale kamera;) die fläche ist aber mit ~1mm dann definitiv zu breit. habe mir meine anderen gitarren in der hinsicht noch einmal angesehen und sogar bei meinem etwas älteren indonesischer squier-hals "bessere" bünde. werde dann mal den weg zum gitarrenbauer wagen und sehen, was er sagt. mittel- bis langfristig will ich mich davon aber weitestgehend unabhängig machen, werde mich also mal schlaumachen und mich an einer nicht so hochwertigen gitarre versuchen. soweit vielen dank für deine hilfe!!
 
so, muss das jetzt nochmal ausbuddeln - habe nun eine andere les paul mit wunderbar abgerichteten bünden, die definitv nicht zu breit sind, was ja hier als problem besprochen wurde. trotzdem schnarrt/zirpt die hohe e-saite gerade bei bendings in den niedrigen bünden ganz leicht. es ist auch nicht der höhere anpressdruck, der dort notwendig ist, der das problem verursacht. meine vermutung ist nun folgende:
der hals muss ja leicht konkav sein - die saiten wollen schwingen und brauchen platz. wenn ich nun aber im "tal" der konkaven wölbung greife, steht das ende des griffbretts (höchster bund) etwas hervor und behindert die saiten beim schwingen. bei einem (wirklich) geraden hals kann das nicht passieren. dort treten dann allerdings probleme auf wenn niedrige bünde gegriffen werden. sehe ich das richtig, dass also keine einstellung wirklich perfekt ist und alle spielweisen abdeckt, sondern immer nur für einen bestimmten bereich, der gegriffen wird, optimiert werden kann!?
in meinem fall müsste ich also mehr wölbung zulassen um dem schnarren/zirpen in den niedrigen bünden entgegenzuwirken, hätte dann aber unter umständen in der mitte des griffbretts probleme!? herzlichen dank für eure hilfe!
 
Ich sags mal so, ein büschen Schnarren ist immer. Eine Gitarre völlig schnarrfrei zu bekommen mag möglich sein, aber ohne das ständig zu machen halte ich die "perfekte" Einstellung für den Hausgebrauch nicht praktikabel. Irgendwas ändert sich ja auch ständig an Einflussfaktoren.

Ich weiß auch nicht wie niedrig deine Toleranzschwelle bezüglich des Schnarrens ist, aber wenn der Ton nicht schnell abstirbt ist alles gut, wenn doch, musst du dich eben bei der Gitarre an den optimalen Punkt langsam vortasten. Also Halskrümmung minimal anpassen und evtl. dazu dann auch die Saitenhöhe neu justieren. Das ist manchmal nur ein zehntel Milimeter zwischen "gut" und "schnarrt".
 
also richtig absterben tut der ton nicht, es scheppert/schnarrt ja nicht richtig und die zweite saite klingt wunderbar. ich hab nochmal alles ausprobiert. selbst wenn ich die brücke deutlich anhebe, bleibt das zirpen beim bending. nur bei sehr leichtem anschlag klingt es völlig sauber. die halskrümmung habe ich jetzt über tage auch deutlich verstellt, wobei eine stärkere krümmung das problem eher verstärkte, weshalb ich ja auch schon auf die oben formulierte idee kam, dass beim greifen im "tal" der krümmung nicht genug platz zum ausschwingen der saite bleibt. nun bin ich wieder bei einer äußerst geringen krümmung, was ja einige wohl als einstellung für gibson-hälse vorschlagen. und ich bin immernoch ratlos. könnten es vielleicht die saiten sein - mal andere probieren oder ist das absurd? herzlichen dank noch einmal und grüße!!
 
also richtig absterben tut der ton nicht, es scheppert/schnarrt ja nicht richtig und die zweite saite klingt wunderbar. ich hab nochmal alles ausprobiert. selbst wenn ich die brücke deutlich anhebe, bleibt das zirpen beim bending. nur bei sehr leichtem anschlag klingt es völlig sauber. die halskrümmung habe ich jetzt über tage auch deutlich verstellt, wobei eine stärkere krümmung das problem eher verstärkte, weshalb ich ja auch schon auf die oben formulierte idee kam, dass beim greifen im "tal" der krümmung nicht genug platz zum ausschwingen der saite bleibt. nun bin ich wieder bei einer äußerst geringen krümmung, was ja einige wohl als einstellung für gibson-hälse vorschlagen. und ich bin immernoch ratlos. könnten es vielleicht die saiten sein - mal andere probieren oder ist das absurd? herzlichen dank noch einmal und grüße!!

Was bleibt ist wohl mal ein Besuch beim Gitarrenbauer und mal die Bünde checken lassen. Evtl. steht da etwas höher als es solle. Bünde abrichten kostet auch nicht die Welt.
Kollege Vester hat das oben ja schonmal vorgeschlagen.
 

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