legato und Physik

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hallo...
mich beschäftigt schon seid längeren die frage wie man seine spieltechnik mit hilfe der kenntnis gewisser physikalischer gegebenheiten verbessern kann..
...puhhh.. was fürn satz...

mir ist aufgefallen das ich früher meine finger und mein handgelenk recht langsam
bewegt habe... nicht im sinne der spielgeschwindigkeit sondern des anschlags und des legatospiels...

neuerdings bin ich irgendwie auf den trichter gekommen auch bei langsamen geschwindigkeiten die bewegungen so ABRUPT wie nur möglich auszuführen...
also alternatepicking sowie hammerings und pull-offs..
dabei hab ich festgestellt das ich weniger kraft brauche und ich leichter von langsamen zu hohen geschwindigkeiten springen kann ohne den raum dazwischen geübt zu haben...

kann es sein das man die trägheit leichter mit geschwindigkeit überwindet und dadurch kraft einspart? oder das die koordination leichter mit abrupten bewegungen funktioniert wenn man dann auch tatsächlich höhere geschwindigkeiten spielt?
 
Eigenschaft
 
öh...das ist legato...flüssiges zusammenhängendes spielen, mal hammern und pulloffs sind standardwerkzeug dafür...alternatepicking ist vorraussetzung und standard für flüssiges effizientes spielen...und so..
 
Das ist echt zuviel Physik :D
Aber durch sehr viel üben klappt es auch ;)
Das dauert zwar ein bisschen aber man hatts. :p

Mfg
 
Damit Hammer-ons klingen, muss der Finger natürlich mit "Attack" aufs Griffbett treffen - also mit ausreichender Kraft (wobei das weniger ist, als die meisten Leute denken) und einer gewissen Geschwindigkeit. Wenn du dich vorsichtig einer Saite näherst, um sie zu streicheln, gibt das kein vernünftiges Hammer-on.

Ähnlich ist es bei pull-offs: Da musst du für einen deutlichen Klang schon den Finger etwas abrupt wegziehen. Wenn du ihn gaaanz laaangsam wegnimmst, gibts keinen Ton.

Gibt aber auch viele Techniken, wo Geschwindigkeit einfach kontraproduktiv ist: Bendings und Fingervibrato beispielsweise. Da geht's eben gerade um eine fließende Änderung der Tonhöhe. Sonst könntest du auch einfach nen höheren Ton greifen bzw. schnell sliden.

Ich hoffe, das war so ungefähr deine Frage. ;)
 
Mit kurzen zackingen Bewegungen hast du genau eine Anschlagvariante zur Verfügung. Wenn dir das reicht, ok. Wenn du aber etwas Einfluß auf den Klang nehmen willst, mußt du halt weitere Anschlagtechniken einsetzen.

Physikalisch ist dein Ansatz leider völlig falsch. Wenn du eine hohe Geschwindigkeit erreichen willst, kannst du langsam mit geringer Kraft beschleunigen oder schnell mit hoher Kraft. Die Arbeit, also quasi der Energieverbrauch, bleibt die gleiche und den Luftwiederstand kannst du beim Gitarrespielen vernachlässigen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man mit deiner Technik besonders entspannt spielen kann, und jede Anspannung kostet zusätzlich Arbeit für die Muskeln.

Koordinieren kann man schnelle zackige Bewegungen natürlich nicht besser als langsame. Dafür ist ja keine Zeit!
 
ok erstmal danke für alle antworten...

genau genommen geht die idee mit den schnellen bewegungen auf einen auszug eines klavierlehrbuchs zurück... wo der basisanschlag beschrieben wird...
http://foppde.uteedgar-lins.de/c1iii1.html#c1iii1a1

jedenfalls denke ich das sich dieses prinzip wenigstens teilweise auf die gitarre übertragen lässt...

gut mein physikalischer ansatz war eine bloße vermutung...
jedenfalls hab ich festgestellt das mein spiel präziser und schneller geworden ist...
 
naja bei deinem klavierdingen geht es ja darum, die taste runterzudrücken.
diese hat ja durchaus ein beträchtliches gewicht, ist auch gut befestigt (reibung) und muss ja einen gewissen weg (2-3cm) zurücklegen.

das alles trifft bei der gitarre ja kaum zu:
die kraft die man braucht um eine saite zu drücken ist minimal, sie schwebt ja auch nur (keinerlei reibung) und der weg beträgt höchstens ein paar milimeter

und vor allem hat legato nix mit geschwindigkeit zu tun.
man kann auch ganz langsames legato spielen.
der trick dabei ist es einfach den ton so lange klingen zu lassen, bis man den nächsten spielt. also keine pause zwischen den tönen entstehen zu lassen. eben "legato", "gebunden"
dabei spielt natürlich die geschwindigkeit der linken hand eine rolle, denn wenn ich ne sekunde brauche um den finger auf den nächsten ton zu legen, ist da ne mörderpause und keinerlei legato.
aber mindestens genausoviel kommt es auf die koordination linke hand <--> rechte hand an. man muss eben exakt in dem moment mit rechts anschlagen in dem man links wechselt
 
Also ein paar Sachen fallen mir zum Thema Geschwindigkeit ein. Aber nicht die Geschwindigkeit des Spielens von Legato-Passagen, sondern die Geschwindigkeit des Fingers, der z.B. ein Hammer-On macht.

Zuerst berührt der Finger die Saite. Eine kurze Zeit später berührt die Saite den entsprechenden Bund, der neue Ton erklingt. Ist diese Zeitspanne zu lang, wird die Schwingung der Saite zu stark abgedämpft: der neue Ton ist sehr leise. Hier war also die Geschwindigkeit des Fingers zu klein.

Danach kommt ein Bereich, in dem der Übergang schön geschmeidig klingt, legato eben. Die Energie für die Schwingung auf dem neuen Ton kommt dabei fast ausschließlich vom Ton davor. Die Saite wird nur durch die neue Länge auf die höhere Frequenz gezwungen.

Wird noch stärker gehämmert, kommt ein Teil der Energie aus dem Beschleunigen der Saite in Richtung Bund dazu. Der Ton wird lauter und ändert seinen Klang, da andere Obertöne zusätzlich angeregt werden. So kann man auch ganz ohne die Saite anzuschlagen nur mit Hammer-Ons spielen.

Ansonsten ist für präzises und schnelles Spiel perfektes Timing zwischen beiden Händen nötig. Greifen der Saiten und Anschlagen mit dem Plek muss sehr genau synchronisiert sein. Bewegen sich die Finger der Greifhand dabei schnell nach unten auf die Bünde, kann das Timing präziser werden. Und somit bleibt auch Raum nach oben für schnelleres Spielen.

Gruß,
Martin
 

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