klausmajor schrieb:
der Vergleich hinkt aber, im wahrsten Sinne des Wortes :-D
Laufen ist ja doch nur eine einstudierte Motorik einfachster Bauart: Heben, bewegen, aufsetzen und dann dito mit dem anderen Fuss
Ging zwar nicht an mich, aber dennoch: Der Vergleich hinkt nicht so, wie du das jetzt gerade darstellst. Das, was du beschreibst, wurde in frühester Kindheit erlernt, daher denkst du als Erwachsener gar nicht darüber nach und es fällt leicht. Wenn du das allerdings allerdings in jetzigem Alter neu erlernen müsstest, würdest du bemerken, dass diese Vorgänge wesentlich komplexer sind, als sie jetzt den Anschein haben...
Aber was ist mit Trillern, Hammer-ons und wie sie alle heissen, die werden doch mit der Griffhand ausgeführt?!
... umgekehrt würdest du die Dinge, die du mit deiner Greifhand machst, als wesentlich unkomplizierter empfinden, wenn du sie in einem ganz frühen Stadium erlernt hättest.
Und Heike hat in dem Punkt in jedem Fall recht, dass das Ziel ist, beide Hände gut zu koordinieren, also sind tatsächlich beide Hände sehr wichtig.
Ausserdem werden (meistens!) nur der Daumen, wenn's geslappt sein soll, und der Zeige- und Mittelfinger der "anderen" Hand zum spielen benutzt, was ja auch eine Verschwendung der (besseren) Motorik dieser Hand ist...
Wie aber schon in meinem ersten Posting geschrieben, geht es auch um die Rhythmik. Du magst das anders empfinden, schreibst ja im Folgenden, dass du als Linkshänder lieber mit der linken Hand greifst, da es dir leicher fällt und liegst im Weiteren auch vollkommen richtig, dass das eine recht persönliche Angelegenheit ist.
Ich, als Rechtshänderin, kam beispielsweise mal in den "Genuss" ein Linkshänderinstrument auszuprobieren, hatte im Vorfeld auch genau das gedacht, was du beschreibst, musste mich aber abgesehen von der "Gewohnheit" eines besseren belehren lassen. Und das nur im Sinne der Rhythmik. Der Vorteil, den ich durch schnelleres und saubereres Greifen mit der rechten Hand hatte, war äußerst gering. Was allerdings diesen Versuch scheitern ließ, war die Tatsache, dass ich es mit der schwachen linken Hand nicht mal im Ansatz fertigbrachte, einen langsamen und einfachen Rhythmus zu spielen, geschweige denn, die Schwierigkeit zu erhöhen.
Was aber auch durchaus sein kann, ist, dass du da insgesamt begabter bist. Ich habe schon häufiger beobachten können, dass eigentliche Linkshänder durch entweder Umerziehung oder dadurch, dass sie sich der Praxis geschlagen geben mussten, in der es in nahezu jedem Bereich kaum Linkshänderprodukte gibt, zu "Beidhändern" mutierten und schon in der Kindheit gelernt haben, beide Hände gleichermaßen zu benutzen. Das kann man hinterher (wenn man mal von der Ungerechtigkeit absieht) sogar als Vorteil interpretieren, denn das Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften wird bei diesen Leuten bestimmt besser funktionieren, als bei anderen.