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Ausgegliedert aus https://www.musiker-board.de/thread...o-model-1000-stradivari-copy-inkl-mods.726281, denn dieser Umbau ist ein eigener Thread wert!
Eigentlich bin ich ja echt nicht der Geigentyp, mein einziges bei einen Lehrer erlerntes Instrument ist der Kontrabass. Wenn schon Quinten und etwas höher, dann ist das Cello meine Wahl. Außerdem spiele ich ja nicht mehr, da ich meinen rechten Arm bei einem Unfall verloren habe. Bauen und Modifizieren steht aber immer noch auf dem Programm. Aber eine Geige umbauen? Na ja. Ich hab eine gute Freundin und die suchte eine akkustische Geige, gerne mit etwas diabolischer oder gothicmäßiger Optik, die auch noch einigermaßen klingt. Und diese Freundin hat tatsächlich regelmäßig Geburtstag und außerdem ist einmal im Jahr Weihnachten. Ich hab mich also nach einem günstigen Instrument umgeschaut und diese Geige hier gefunden für 31,02 €:
Der Rücken wurde garnicht erst gezeigt, der Kauf war also reine Glückssache, und Naja, für die Wand wärs auch ok gewesen, sollte mit dem Teil so garnichts los sein. Die Geige kam und klang wie erwartet nicht besonders. Was man sofort erkennen konnte war, dass die Saiten nicht die besten waren. Der Span, also diese Streifeneinlage am Boden und Deckenrand war nur aufgemalt der Lack kam mir vor wie dicke Pampe (die Maserung war kaum zu erkennen, und die Bögen waren Schrott. - Perfekt. Ja also nicht wirklich, aber zum Modifizieren auf jeden Fall. Immerhin waren das Instrument massiv.
Das Design hatte ich mir schon überlegt und Entwürfe dafür gemacht. Ich entschied mich für eine Gestaltung, in der der Brennstift eine größere Rolle spielen sollte und außerdem Schmirgelpapier um das gute Stück größtenteils von dem dicken Lack zu befreien. Doch zunächst habe ich das Griffbrett entfernt. Das musste eh abgezogen werden, da es Vertiefungen hatte. Außerdem kam ich so leichter an alle Stellen der Decke. Dann machte ich mich über den Lack her, der zum Teil bis aufs Holz heruntergeschliffen wurde. Dass der Span nur aufgemalt war, war nicht unbedingt das Problem. Eigentlich schwächt diese Randeinlage das Holz an der Stelle wo sie eingelegt ist, was durchaus erwünscht ist, da dies dann wie ein Gelenk wirkt und Decke und Boden dadurch besser schwingen können. Diese Schwächung hab ich dadurch erreicht, indem ich die im Design vorhandenen Linien am Rand etwas tiefer eingebrannt habe.
Leider war ich faul beim Dokumentieren. Wenn ich einmal an der Arbeit bin, vergesse ich das Fotografieren eh fast immer, und außerdem hatte ich auch garkeine Dokumentation geplant. Erst GeiGits toller Bericht hat mich motiviert, hier von dem Projekt zu berichten. Na ja, ein paar Fotos gibt es doch.
Die asiatische Herkunft hat unter dem Griffbrett Spuren hinterlassen. Nach dem Schleifen, zum Teil bin ich auch ganz vorsichtig mit Hitze an den Lack gegangen, allerdings immer nur in so geringen Dosen, dass der Leim sich nicht löste, kam der Brennstift zum Einssatz. Noch siehts eher bescheiden aus:
Dann kam Beize, Acryllfarbe (sehr dünn aufgetragen) und Schellack ins Spiel. Aus der Schnecke wurde unter Hinzufügen eines kleinen Ahornstückchens ein Bock. Das Griffbrett wurde begradigt, aufgehübscht und wieder angeleimt. Hier und da fielen noch die diversen Handgriffe und Verbesserungen an, So musste der olle Steg zum Beispiel auf jeden Fall ersetz und ein neuer angepasst werden. Schließlich habe ich alles wieder montiert und das ist dabei rungekommen:
Das ist nun bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber sie ist so geworden wie ich mir das vorgestellt habe und mir gefällts, und meiner Freundin auch. Was aber noch viel wichtiger ist, die Geige klingt jetzt deutlich besser. Es ist, als hätte man eine Sammlung Taschentücher aus dem Korpus geholt. Ok, eine Meistergeige ist sie jetzt natürlich immer noch nicht, aber ganz bestimmt auch nicht mehr dies wenig klingende Chinainstrument, das es mal war.
Eigentlich bin ich ja echt nicht der Geigentyp, mein einziges bei einen Lehrer erlerntes Instrument ist der Kontrabass. Wenn schon Quinten und etwas höher, dann ist das Cello meine Wahl. Außerdem spiele ich ja nicht mehr, da ich meinen rechten Arm bei einem Unfall verloren habe. Bauen und Modifizieren steht aber immer noch auf dem Programm. Aber eine Geige umbauen? Na ja. Ich hab eine gute Freundin und die suchte eine akkustische Geige, gerne mit etwas diabolischer oder gothicmäßiger Optik, die auch noch einigermaßen klingt. Und diese Freundin hat tatsächlich regelmäßig Geburtstag und außerdem ist einmal im Jahr Weihnachten. Ich hab mich also nach einem günstigen Instrument umgeschaut und diese Geige hier gefunden für 31,02 €:
Der Rücken wurde garnicht erst gezeigt, der Kauf war also reine Glückssache, und Naja, für die Wand wärs auch ok gewesen, sollte mit dem Teil so garnichts los sein. Die Geige kam und klang wie erwartet nicht besonders. Was man sofort erkennen konnte war, dass die Saiten nicht die besten waren. Der Span, also diese Streifeneinlage am Boden und Deckenrand war nur aufgemalt der Lack kam mir vor wie dicke Pampe (die Maserung war kaum zu erkennen, und die Bögen waren Schrott. - Perfekt. Ja also nicht wirklich, aber zum Modifizieren auf jeden Fall. Immerhin waren das Instrument massiv.
Das Design hatte ich mir schon überlegt und Entwürfe dafür gemacht. Ich entschied mich für eine Gestaltung, in der der Brennstift eine größere Rolle spielen sollte und außerdem Schmirgelpapier um das gute Stück größtenteils von dem dicken Lack zu befreien. Doch zunächst habe ich das Griffbrett entfernt. Das musste eh abgezogen werden, da es Vertiefungen hatte. Außerdem kam ich so leichter an alle Stellen der Decke. Dann machte ich mich über den Lack her, der zum Teil bis aufs Holz heruntergeschliffen wurde. Dass der Span nur aufgemalt war, war nicht unbedingt das Problem. Eigentlich schwächt diese Randeinlage das Holz an der Stelle wo sie eingelegt ist, was durchaus erwünscht ist, da dies dann wie ein Gelenk wirkt und Decke und Boden dadurch besser schwingen können. Diese Schwächung hab ich dadurch erreicht, indem ich die im Design vorhandenen Linien am Rand etwas tiefer eingebrannt habe.
Leider war ich faul beim Dokumentieren. Wenn ich einmal an der Arbeit bin, vergesse ich das Fotografieren eh fast immer, und außerdem hatte ich auch garkeine Dokumentation geplant. Erst GeiGits toller Bericht hat mich motiviert, hier von dem Projekt zu berichten. Na ja, ein paar Fotos gibt es doch.
Die asiatische Herkunft hat unter dem Griffbrett Spuren hinterlassen. Nach dem Schleifen, zum Teil bin ich auch ganz vorsichtig mit Hitze an den Lack gegangen, allerdings immer nur in so geringen Dosen, dass der Leim sich nicht löste, kam der Brennstift zum Einssatz. Noch siehts eher bescheiden aus:
Dann kam Beize, Acryllfarbe (sehr dünn aufgetragen) und Schellack ins Spiel. Aus der Schnecke wurde unter Hinzufügen eines kleinen Ahornstückchens ein Bock. Das Griffbrett wurde begradigt, aufgehübscht und wieder angeleimt. Hier und da fielen noch die diversen Handgriffe und Verbesserungen an, So musste der olle Steg zum Beispiel auf jeden Fall ersetz und ein neuer angepasst werden. Schließlich habe ich alles wieder montiert und das ist dabei rungekommen:
Das ist nun bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber sie ist so geworden wie ich mir das vorgestellt habe und mir gefällts, und meiner Freundin auch. Was aber noch viel wichtiger ist, die Geige klingt jetzt deutlich besser. Es ist, als hätte man eine Sammlung Taschentücher aus dem Korpus geholt. Ok, eine Meistergeige ist sie jetzt natürlich immer noch nicht, aber ganz bestimmt auch nicht mehr dies wenig klingende Chinainstrument, das es mal war.
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