Lebenstraum

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Jongleur
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Lebenstraum

Ein Ventilator bläst im Morgengrauen
In blasse Wäsche, die am Ständer tanzt
Der Wolkenbruch der Nacht weicht einem lauen
Novemberwind, das Jahr verliert an Glanz

Ein Wo entweicht ganz langsam seinem Wann
Wird klein und kleiner - wie der Kopf des Baums
Wer weiß, sagt man, ob ich das noch erlebe…
das Leben bleibt ein unerfüllter Traum


Das Leben ist ein unerfülltes Glück
Ob nun dein wacher Blick noch bei dir ist
Ob du schon im Gewinn den Sinn vergisst -
Das Leben ist ein unerfülltes Glück

Ein neuer Tag tritt Schlag für Schlag zu Tage
Kalender werden leer und immer leerer
Termine werden schwer und immer schwerer
Die Ehrlichkeit wird mehr und mehr zur Plage

Ein Wo entweicht ganz langsam seinem Wann
Wird klein und kleiner wie der Kopf vom Baum.
Ich hoff, sagt Mann, dass ich das noch erlebe
Das Leben scheint ein unerfüllter Traum…



Aus diesem Text könnte eine sehnsüchtige, sich langsam steigernde, musikalische Ballade werden. Vielleicht Im Stile des unvergesslichen Leonard Cohen.
 
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Herzlichen Dank , liebe Tygge!! , für den ersten ⭐️. Für mich ein spezieller Text, Nun gehe ich beruhigt in den Tag!
 
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Nun gehe ich ruhiger in den Tag!
Ich auch, denn jetzt weiß ich Dank deines Textes, dass es draußen nur der Ventilator ist, der die Blätter von den Bäumen holt ;) .
Scherz beiseite; deine erste Strophe hat mich gleich eingefangen und dein Text ruft mir zu: Du bist nicht allein. Auch wenn einen an manchen Tagen das Gefühl drückt, dass das Leben voll zunehmender Plage und Schwere und in Vielem ein unerfüllter Traum ist, gewährt dein Text Hoffnung, dass dies nur ein Schein sein könnte. Ich hoffe es. Und lese noch einmal deine erste Strophe, die für mich eine so unerwartete und schöne Beschreibung des Herbstes ist(y)
 
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Ich
deine erste Strophe hat mich gleich eingefangen und dein Text ruft mir zu: Du bist nicht allein. Auch wenn einen an manchen Tagen das Gefühl drückt, dass das Leben voll zunehmender Plage und Schwere und in Vielem ein unerfüllter Traum ist, gewährt dein Text Hoffnung, dass dies nur ein Schein sein könnte. Ich hoffe es. Und lese noch einmal deine erste Strophe, die für mich eine so unerwartete und schöne Beschreibung des Herbstes ist(y)
Herzlichen Dank für genau diese Antwort! :love:

Früher suchte ich die Kraft eines Textes in der Bedeutung seiner einzelnen Worte. Das erscheint mir heute irgendwie unreif…

Die Kraft eines Textes zeigt sich mir heute viel mehr von einem Wort zum nächsten. Im Raum zwischen beiden höre ich plötzlich musikalische Energie. Je ehrlicher die Worte, umso vielfältiger die Klänge und Spannungen! Und diese Musik ist heute für mich Leben! Auch Töne verklingen … aber wenn man Glück hat … ein fürs andere mal neu. ;)
 
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die Zwischentöne!
Was wären wir ohne sie. Sie sind das Salz in der Suppe, die Farben im Bild, das Leben zwischen den Zeilen. Das Spiel mit ihnen weckt immer wieder aufs Neue das Interesse und die Phantasie. :)
 
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Das Spiel mit ihnen weckt immer wieder aufs Neue das Interesse und die Phantasie. :)
Ja - ich erkenne mehr und mehr, dass eine lebendige Wiedergabe der eigenen Phantasie für Autoren immer ein positives Lebenszeichen ist … und, wenn es das Schicksal will, auch für fremde Leser oder Hörer. Und falls nicht - es lohnt sich mE immer, statt passiv zu (ver)zweifeln, wartend Geduld zu trainieren ;)
 
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Oh, ein zweiter, sehr geschätzter ⭐️! Herzlichen Dank :love:

Und schon wächst das Selbstvertrauen! Schreiben ist wie Fußball. Jeder trainierte Trick bewährt sich erst vor dem geschätzten Publikum. Ich wünsche allen ⭐️ und Nicht-⭐️ ein schönes WE! :hat:
 
Der Hinweis auf Leonard Cohen war gut. Habs daraufhin gleich nochmal gelesen und konnte mir das gut wie beschrieben vorstellen.
Die Ehrlichkeit wird mehr und mehr zur Plage
Und tiefe Wahrheiten stecken auch drinne.

Den Text würde ich gerne vom Leonard hören ;)

Grüße und schönes Wochenende!
 

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