Lavalier-Mikros richtig einstellen

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Hi zusammen,

man stelle sich folgende Situtation vor:

Veranstaltung im Hotel, Technik hat das Hotel hingestellt, aber keiner vom (externen) Veranstalter kannte sich damit aus.
Dann wurde jemand gesucht, der sich wenigstens ein bisschen mit Technik auskennt und so war ich (eigentlich Gast) im Spiel.

Im Einsatz nachstehende Lavaliers:
https://www.thomann.de/de/sennheiser_xsw_1_me2_e_band_lapel_set.htm
https://www.thomann.de/de/sennheise...tm?ref=search_rslt_sennheiser+lavalier_412069

Mischpult: Soundcraft EFX
https://www.thomann.de/de/soundcraft_efx_8.htm?ref=search_rslt_soundcraft+efx+8_118879_0

Weitere Equalizer o.ä. ist nicht vorhanden..

Anwendungshintergrund:
Raum im Hotel, ca. 100 qm, 50 Pax, ein oder evtl. zwei Redner gleichzeitig, die zu einer Präsentation sprechen.

Es sind neben den Lavaliers noch 3-4 Schwanenhalsmikros, feststehend auf Podium, gleichzeitig im Einsatz.

Headsets, die ja weniger feedback-anfälliger sind, wie z.B. von DPA gibts l bzw. gabs leider keine.

Was hätte ich mal grundsätzlich tun können, um das Ganze beim Soundcheck halbwegs vorab schon vernünftig einstellen zu können?

Grundvermutung:
Abstand Mikro zum Mund nach Möglichkeit gering halten, Positionierung des Sprechers hinter den Lautsprechern, Abstand zum Lautsprecher halten...

Wie kann die Feedback-Frequenzen isolieren? Vereinfacht gesagt, durch´s rausdrehen an den EQs (HF / LFs). Lavalier selbst checken, schauen wann es pfeift und dann die EQs runterdrehen?

Ich bin kein klassischer Tontechniker, aber ich würde in so einem Fall einfach gerne wieder irgendwie halbwegs "über die Runden" kommen.
Für ein paar Basis-Tipps wäre ich dankbar :)
 
Eigenschaft
 
Ist eigentlich ganz einfach und das essentielle hast du ja schon selbst herausgefunden:
Grundvermutung:
Abstand Mikro zum Mund nach Möglichkeit gering halten, Positionierung des Sprechers hinter den Lautsprechern, Abstand zum Lautsprecher halten...

Dann sollten Mikros, die nicht benötigt werden gemutet sein. Je mehr Mikros da offen sind, desto weniger GbF.
Falls muten per Taster nicht möglich den Fader um 15-20 dB runterziehen.
Ist gar empfehlenswerter, da wenn jemand plötzlich da rein spricht das ganze nicht so auffällig ist von wegen mute. Da kommt dann zumindest noch ein bisschen was aus den LS.

Gaaaaanz wichtig und zumeist sehr vernächlässigt ist die Ausrichtung der LS. So hoch wie es geht und anwinkeln, sofern möglich. Ansonsten sollte die Box an sich schon gut richten. Standard 90x60° ist eher suboptimal, da dann doch recht viel in das Mikro einstreut und man daher auch ein eher schlechtes GbF hat.

Dann auch das Mikro ausrichten. Gilt vor allem wenn das keine Kugel ist. Hast du aber ja schon daran gedacht bzw. erwähnt.

Jetzt zum Aussteuern.
Zunächst mal den Master auf -10 dB hoch. Damit kann man noch Gas geben, falls es in der Summe nötig wird.
Dann den Kanalfader auch mal auf -10 dB hoch. Noch nicht am Gain rumdrehen.
Bei Lavalier in dieser Anwendungsform pegelt man in der Regel nicht zuerst PFL über Gain auf nahezu 0 dB. Das würde den Regelweg am Fader extrem verkleinern. Daher wird erst jetzt das Gain so weit hochgefahren bis kurz vor Koppelgrenze.

Nun die Ohren (wichtigstes Messinstrument überhaupt) nutzen. Zunächst mal ganz pauschal die Bässe wegnehmen und zwar soweit, als dass es noch saft hat aber nicht mulmt und vor allem nicht unten rum koppelt. Falls da nix koppelt oder im Begriff ist aufzuschwingen erst mal lassen.
Dann das Mittenband. Ich hebe das nun erstmal an und fahre dann das Frequenzband durch. Das wird dann schon sehr bald irgendwo anfangen zu schwingen oder zu koppeln. Damit hat man schon mal eine der bösen Frequenzen erwischt. Da dann einfach absenken. Höhen auch pauschal, je nach Kapsel und Stimme etwas raus nehmen. Dann den Fader mal vorsichtig Richtung 0 dB aufziehen, damit man abschätzen kann was noch an Regelweg da ist. Da man an der Kiste nur 1 semiparametr. Mittenband hat ist damit eben auch schon Schicht. Etwas Feintunning im Bass und das Mittenband nochmal prüfen und vor allem den Aktionsraum abgehen. Dann sollte das passen. Ist also kein Hexenwerk.

Mit den anderen Mikros verfährt man ähnlich. Wichtig ist hier eben einen relativ großen Regelweg am Fader zu haben und man muss wissen ab wann es gefährlich wird. Klanglich sollte das auch hinhauen, sofern die Kapsel nicht gerade unterirdisch ist.

Bei Herren mit Krawatte kommt das Lavalier natürlich dahin oder ans Revers.
Bei Damen mit weitem Ausschnitt ist das oftmals nicht gut, da das Mikro recht weit vom Hals/Mund weg ist. Da wäre ein Headset oftmals passender. Ansonsten wenn es eben die Kleidung zulässt so nahe an den Hals/Mund wie möglich.

Noch eine kleine Korrektur zum Masterfader. Die -10 dB ist in anbetrachtet auf eine schwache PA gewählt, wie so oftmals eben da steht.
Ich korrigiere hiermit: Den Master schon beherzt hochfahren, in Relation zur leistungsfähigkeit des Systems. Wenn da also 10" Chinaplaste steht, dann darf das schon mal -10 dB und mehr sein. Wenn da 10" meyersound, Seeburg, TW Audio, d&b steht, dann lieber erst mal ne Konserve abspielen oder mit einer Handkeule testen was da wirklich so rauskommt, nicht dass man gleich taub ist.
 
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Besser und richtiger hätte es wohl niemand auf den Punkt bringen können, ich würde dir dafür ein Bier spendieren wenn du in meiner nähe wärst....
 
@yamaha4711 : Vielen Dank! Wo kann ich die Flasche Bier hinschicken? :)
 

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