Lautstärkeunterschiede bei Pickups verschiedener Hersteller

  • Ersteller matze44
  • Erstellt am
matze44
matze44
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.10.24
Registriert
26.07.06
Beiträge
874
Kekse
2.059
Ort
Dresden
Hi,
kennt ihr das auch, dass Pickups auch wenn sie als outputstark beschrieben werden, leiser als vermeintlich schwächere Pickups sind?
Momentan geht mir das so mit ein paar Bill Lawrence PU´s so, genauer der 500XL Humbucker und zwei L45S Single Coils.

Der 500XL findet ja überwiegend im Metalbereich Verwendung. Er geht schon ganz gut zur Sache, klingt recht harsch und alle Saiten werden recht gleichmäßig wiedergegeben. Insgesamt pumpt er meinen Amp jetzt aber nicht übermäßig an.
Die beiden SC´s klingen gut, sind natürlich im Vergleich zum HB an der Bridge und insgesamt deutlich leiser.

Letztens habe ich mal wieder meine Düsenberg Starplayer TV angespielt und gemerkt; die stellt lautstärkemäßig alle anderen Gitarren in den Schatten.
Obwohl sie doch eher auf gemäßigtere Bereiche zugeschnitten ist. Selbst besagter 500XL kommt nicht dagegen an. Am Amp o.ä. habe ich nichts verstellt.
Eine weitere Gitarre hat zwei Barfuss P33 verbaut (brummfreie P90). Diese können in etwa mit der Düsenberg mithalten.

Woran liegt das bzw. wie handhabt ihr das, verschiedene Presets mit angepasstem Volume speichern? Nur Gitarren mit gleichem Output spielen? Booster o.ä. einsetzen?

Eigentlich habe ich ja ein Faible für innovative Konzepte bei Pickups, neben den Standard-HB´s diverser Hersteller hatte ich in einem meiner Gitarreneigenbauten Lace Alumitones als HB und SC´s verbaut. Die klangen zwar gut, waren aber auch etwas schwach auf der Brust...

Postet doch mal bitte eure Meinung darüber oder wie ihr diese Problematik löst.
Danke und viele Grüße
Matze
 
Eigenschaft
 
Moin,

ich bitte Dich für die weitere Diskussion ein paar Angaben zu spezifizieren:

- Betrifft Deine Wahrnehmung dieselbe Gitarre, bei der Du lediglich die Pickups getauscht hast oder sprichst Du von unterschiedlichen Gitarren? (Letzteres wird suggeriert.)
- Und wenn es dieselbe Gitarre war, hast Du die Pickups in der exakt gleichen Höhe justiert?

Pickups sind unterschiedlich aufgebaut: Draht, Wicklungen, Magnetform, Magnettyp. Dazu kommen noch: der Abstand der Pickups zu den Saiten, die Saitenstärke und auch die elektro-physikalischen Einflussgrößen der restlichen Elektrik (vielleicht stumpf unter dem Begriff Gesamtwiderstand subsummiert.).

Es gibt hier im Board - gerade die "Schrauber" - genug, die richtig Expertise haben und meine Laiendarstellung möglicherweise widerlegen.
Je geringer der Abstand zwischen Pickup und Saiten ist, umso lauter wird der Klang. Ist der Abstand zu gering, dämpft das Magnetfeld allerdings die Schwingung der Saiten und es kommt zum Frequenzverlust ("Stratitis"). Dies bedeutet, dass der Abstand also wieder vergrößert werden muss.

Ich habe bei meiner PRS vor ein paar Wochen die Wartezeit für Ersatzteile verwendet, die Pickups aus ihren Höhlen zu locken, um zu schauen, wie sie aufgebaut sind (Bildersammlung 1, das letzte Geheimnis).
Ich nahm vorher im einer Lehre Maß von den Abständen der Pickups zu den Saiten sowie jeweils von der OK des Pickups zur Decke.

Nachdem sie wieder in ihre gewohnte Umgebung gebracht worden waren, schraubte ich sie wieder auf die Höhe zurück, aber der Klang war nicht so wie vorher.

Ich habe die Werte von PRS USA ausprobiert, das Verfahren aus dem G&B Spezial GitarrenABC angewendet, mir die Vorgehensweisen sowohl eines befreundeten Gitarrentechnikers sowie eines befreundeten Gitarrenbauers (der Pickups auch selber herstellt) erläutern lassen und vom Leiter der Technikabteilung von PRS EUROPE dessen Werte für dieses Gitarrenmodell bekommen.

Die Werte von PRS EUROPE haben mir als Annäherung am Besten gefallen, habe dann aber noch ohne Lehre etwas nachjustiert.

Allein das ist schon eine Kunst für sich.

Die Einstellung der Pickuphöhe allein ist schon ein nicht zu unterschätzender Einflussfaktor auf Klang und Lautstärke.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
- Betrifft Deine Wahrnehmung dieselbe Gitarre, bei der Du lediglich die Pickups getauscht hast oder sprichst Du von unterschiedlichen Gitarren? (Letzteres wird suggeriert.)
- Und wenn es dieselbe Gitarre war, hast Du die Pickups in der exakt gleichen Höhe justiert?
Hi,

in erster Linie betraf es die gleiche Gitarre, bei der die Pickups auch auf gleiche Höhe eingestellt waren. In dieser waren zuerst Alumitones und anschließend die Bill Lawrence verbaut. Die Düsenberg hat die original Pickups verbaut und ist deutlich lauter, eine weitere Gitarre mit P33 ebenso. Die Abstände der Pickups zu den Saiten sind zumindest sehr ähnlich. Von gleich kann man da nicht unbedingt spechen...
Mich wundert eben nur, dass die Outputs so stark differieren...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Output eines PUs ist - was manche zu verwundern scheint - keineswegs in jeder Gitarre gleich, auch nicht bei gleicher Höheneinstellung. Vor allem nicht der Lautheitseindruck.

Kleines Beispiel: meine Les Paul Studio. Ich hatte einen Dimarzio PAF 36th Anniversary Bridge, der war in meiner Squier Deluxe HH (durchgehender Hals, Floyd Rose). Da klang er relativ zahm und hatte mir zu wenig Druck. Kaum hatte ich ihn dort rausgebaut und in meine Paula, blinkte die Eingangs-LED meines GP-100 bei gleicher Einstellung heftigst rot. Die LP klingt vom Grundsound her also einfach fetter.

Selbst an der gleichen Gitarre kann sich einiges ändern, indem man zB eine andere Bridge einbaut oder den Tremoloblock gegen ein fettes Messing- oder Stahlteil austauscht. Auch schon oft genug erlebt, zB bei genau der gleichen LP - bevor ich vernünftige Hardware drin hatte, lahmte die nämlich auch ein bisschen. Von daher würde ich sagen, dass Deine Duese einfach richtig gut schwingt. Wenn Dus genauer wissen willst, musst Du halt mal probehalber den 500XL in sie einbauen.

Zu dem Lawrence-PU muss ich aber noch eine Anmerkung machen: eigentlich sollte der gar nie so metalmäßig und schrill klingen wie zB bei Dimebag. BLs Konzept hinter dieser Serie zielte vielmehr darauf, aus den PUs in einer Gitarre ohne aktive Elektronik mit "Bordmitteln" alle möglichen, durchaus klassischen Sounds zu holen. Die PUs waren bewusst sehr höhenlastig, weil man dann die Resonanzfrequenz und die Leistung mit passiven Bauelementen in einem weiten Bereich absenken kann. Dann entwickeln sie auch Druck in den Mitten. Die Bill Lawrence waren also quasi als Baustein eines Systems gedacht. "Nackt" finde ich sie auch irgendwie dünn, so laut sie sein mögen. In meiner Washburn Nuno (die hat ja nicht mal nen Tone-Regler) ist das Ding sogar von der Bridge an den Hals gewandert und hat dort einen ganz gute Job gemacht.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben