Lautstärkeregulation "live"

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windplayer
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Hallo zusammen, ich spiele eine Art Keyboard über Laptop und USB-Interface (Motu M2). Bisher habe ich immer einen eigenen Verstärker genutzt und meine Lautstärke selbst schnell anpassen können. Seit neuem nutzen wir eine Band PA, die von einem Bandmitglied gesteuert wird. So ist es natürlich nicht günstig, wenn ich immer die Lautstärke verändere, sodass ich jetzt alle Sounds noch einmal standardisieren/anpassen möchte.

Dazu hätte ich 2 Fragen:
a) Grundsätzliche Lautstärkeregelung: Sollte ich versuchen, Pegel in der DAW (Reaper) und beim Audio-Interface (Motu) möglichst in den maximalen Bereich einzustellen (möglichst laut) und dort zu standardisieren? Oder ist es sinnvoller, den Pegel beim Audiointerface gar nicht so laut einzustellen und die Lautstärke eher über den (aktiven) Mischer des Bandkollegen zu erzeugen?

b) Welche Tools (Plugins) würdet ihr nutzen, um die Lautstärke der Einzelinstrumente zu kontrollieren und zu standardisieren? Bisher habe ich das nach Gehör gemacht, aber die Soundpalette ist extrem unterschiedlich (von E-Gitarren-ähnlichen Sounds bis hin zu Flöten), sodass eine andere (objektivere) Kontrolle vielleicht gar nicht schlecht wäre.

b) In den Solo-Passagen würde ich gern eine Art Boost-Möglichkeit haben (Über ein Midi-Pedal). Würdet ihr da einfach (über die DAW) einen Lautstärkesprung nutzen oder ein Plugin nutzen, das dann einen massiveren Sound ermöglicht (z. B. auch mit Kompression, Erhöhung Drive-Anteil...)? Welches Plugin würdet ihr dann empfehlen (Windows-PC)?

P. S.: Meine "Art Keyboard" ist ein Windcontroller. Dass das Teil über einen sehr hohen Dynamikumfang verfügt, macht die Sache nicht leichter...

Ich bin mal auf eure Antworten gespannt...
 
Eigenschaft
 
Windcontroller + MIDI Pedal
Hei, hab das noch nie gesehen. Ist die Lautstärke denn auch vom Hineinblasen abhängig?
Meine Vorstellung wäre: alles so lassen, wie es ist. Und die Grundlautstärke am Pult einstellen und den Rest via MIDI Pedal regeln und aus Deiner Spieldynamik erzeugen. Du hörst ja, was aus der PA rauskommt.
Macht man mit der Orgel ja ziemlich ähnlich...
 
"Grundlautstärke am Pult" / "Rest via MIDI Pedal"

Die Lösung mit dem Midi Pedal habe ich auch ausprobiert, aber da fand ich die Feinabstimmung ziemlich schwierig. Besser wäre es - denke ich - noch einmal alle Instrumente durchzugehen und die grundsätzliche Einstellung in der DAW anzupassen und dann nur die Feinabstimmung extern hinzukriegen (kleine Lautstärkeanhebung, Boost oder ähnliches).

Eine gewisse Schwierigkeit gibt es natürlich auch dadurch, dass die Lautstärke der Bandkollegen nicht immer 100% gleich ist und manchmal - je nach Charakter des Songs - laut und leise variieren (müssen). Daher muss ich noch eine gewisse "Regulationsmöglichkeit" haben.
 
Würde ich ähnlich wie bei der Klampfe(ampmodeller) machen:
Mit dem Mischer den gewünschten Maximalpegel klären, damit der gut mit deinem Signal arbeiten kann.
Dann zu Hause in Ruhe sämtliche presets durchgehen, und einzeln anpassen. Möglichst unterschiedliche presets/snapshots für 'normal' und 'solo' verwenden, und dabei von vornherein Maxima für 'solo' und Maxima für 'normal' festlegen. Das Ganze über audiointerface und Pegelanzeige am Rechner zurecht basteln. Ich verwende dafür Audio Level Meter | heise Download
Geht natürlich auch mit echten Geräten besser, aber wer hat so was schon zur Verfügung...
Und dann zur live-Abstimmung ein geeignetes Volumenpedal hinter dein audiointerface auf dem Weg zum Pult einschleifen, womit du dich leiser bis still machen kannst.
Da ich etwas von Gestern bin, habe ich zwischen einem Computerausgang(audiointerface) wo MIDI verarbeitet wird und einem Wiedegabesystem prinzipiell eine analoge Volumenregelmöglichkeit. Denn ein MIDI-Hänger mit Vollgas kommt immer gut...:stars:
 
Danke für die Hinweise!

"Mit dem Mischer den gewünschten Maximalpegel klären"

Das werde ich noch einmal in Ruhe machen, da hast du recht. Beim letzten Mal hat mich überrascht, dass der Mischer mich mit Pegel ziemlich hochregulieren musste. Das ist vielleicht eher ein Hinweis, dass ich den Regler beim Interface noch etwas höher einstellen kann.

"Möglichst unterschiedliche presets/snapshots für 'normal' und 'solo' verwenden"

Presets für normal und solo würde ich in dem Sinne ja machen, wenn ich z. B. ein Plugin mit Pedal anstelle, was einen (lautstärkemäßig definierten) Boost erzeugt (und nach dem Solo dann wieder ausstelle).

"zur live-Abstimmung ein geeignetes Volumenpedal hinter dein audiointerface auf dem Weg zum Pult einschleifen"

Den Sinn verstehe ich nicht ganz; ich kann doch zur Not auch die Lautstärke über den Regler am Audiointerface noch verstellen (und notfalls ganz herunterfahren).

"Ich verwende dafür Audio Level Meter"

Danke für den Tipp. Damit werde ich noch einmal die verschiedenen Instrumentenspuren durchgehen. Hast du noch einen Hinweis zur Verwendung des Plugins - oder ist es selbsterklärend?
 
Da ich etwas von Gestern bin, habe ich zwischen einem Computerausgang(audiointerface) wo MIDI verarbeitet wird und einem Wiedegabesystem prinzipiell eine analoge Volumenregelmöglichkeit. Denn ein MIDI-Hänger mit Vollgas kommt immer gut...:stars:

Ein analoges Pedal in der Summe ist die traditionelle/klassische Lösung, aber dann hat man keine grafische Anzeige über die Lautstärke.

Im Live-Keyboard-Bereich läuft es ja eher so, dass man Software als VST-Host nimmt, die speziell für Bühnenzwecke programmiert ist, hier eine Auflistung. Hat man ein Expression-Pedal im Setup, kann man z.B. in Mainstage das als Master-Volumenpedal mit grafischer Anzeige verwenden. Das erlaubt, dass man beim Spielen auch mal den Fuß vom Pedal runternimmt und trotzdem mit einem Blick auf den Bildschirm die gleich kommende Lautstärke kontrollieren kann, und auch crescendi/decrescendi sehr genau reproduzieren kann.

Das ist auf Dauer die vielseitigere Lösung als ein analoges Pedal in der Summe.
 
Mag alles sein, aber auch wenn ich modelling amps und VSTi's liebe, am Ende vorm Monitor/Verstärker/Mischpult kommt irgendeine hardware-Lösung um schnell leise/still machen zu können.
Hat von euch noch nie jemand 'nen MIDI-Hänger gehabt?
Zugegeben, in der DAW in den letzten Jahren seltener, aber z.B. mit meinem Fishman TriplePlay öfter.
 
Ich habe ein ähnliches "Problem" mit meinen Zupfinstrumenten.
Ich nutze für alle ein Multieffekt (bei mir Zoom G3X - geht aber ntürlich auch mit anderen)

Da habe ich diverse Presets angelegt, die alle am Ende den in etwa gleichen Pegel abliefern. Und für jedes Instrument ist der EQ schon fertig und z.B. der passende Hallanteil eingestellt.
Einen Fremd-Tech wird das freuen, da er nicht viel nachregeln muss, aber meist mischen wir uns von der Bühne, und da muss das einfach passen, sonst wird es nichts mit einem gleichmäßigen Mmix.

Dann habe ich beim Selber Mischen (Behringer XR18) eine Fernbedienung mit Drehknöpfen (BCR2000 über MIDI angeschlossen - feine Sache).
Da kann ich dann bei Bedarf die Lautstärke anpassen.

Und -jetzt kommt's- in diesem Fall ist unser Monitormix anders als normalerweise gemacht wird Post Fader!
Damit höre ich den Gesamtmix und kann meinen Gesang + Gitarre so spielen, dass es passt. Gerade bei Solo-Passagen drehe ich gerne etwas auf, dass ich die Gitarre nicht am Limit anschlagen muss, was sich irgendwann nicht mehr gut anhört, sondern wieder im Wohlfühlbereich. Und genau dafür brauche ich die Kontrolle über den Monitor, die den Gesamtmix widerspiegelt.

Damit klappt das bestens. Das geht aber nur, wenn man nicht der "more me!!!" Typ ist, der vor allem sich selbst am allerlautesten auf dem Monitor braucht.

Ja, und Hardware- Regler ist immer gut. Das kann auch ein stinknormales Stereo-Poti im Gehäuse sein. Ich komme mit einem Drehknopf besser zurecht als mit einem Fader (und ein Volume Pedal ist mir zu ungenau, außer ich kann den Regelweg einstellen). Drehen geht im schnellen Zugriff schneller und genauer als ein linearer Fader, der sicher seine Vorteile hat, wenn man den als "Hauptamtlicher" bedient. "10% lauter" geht mit hinlangen, bestimmter Drehwinkel, zurück zum Instrument einfach intuitiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
"wenn man nicht der "more me!!!" Typ ist"

Interessante Typ-Beschreibung; trifft auf mich - würde ich sagen - teilweise zu. Ein deutliches Hören meines Instruments ist mir schon wichtig. Andererseits ist es auch irritierend, wenn mein eigenes Instrument zu laut herausklingt.

"ich komme mit einem Drehknopf besser zurecht als mit einem Fader"

Das geht mir für "Feintuning" ebenso.

"Gerade bei Solo-Passagen drehe ich gerne etwas auf, dass ich die Gitarre nicht am Limit anschlagen muss"

Darin sehe ich auch ein Problem, wenn ich mich im Gesamtmix schlecht höre. Ich neige dann dazu, sehr laut in meinen Midi-Controller zu blasen, sodass die Dynamik flöten geht. Da wäre es besser, sich deutlicher im Gesamtmix zu hören (siehe oben).
 
Damit es nicht zu Missverständnissen kommt: wenn ich meinen Kanal höher drehe, dann nur deshalb, dass ich die Ziellautstärke leichter erreichen kann, ohne in den ansterengenden und nicht mehr so gut klingenden Grenzbereich zu kommen. Ich werde dadurch nicht im Mix einfach lauter, denn die Lautstärke kontrolliere ich natürlich dann über meinen (in dem Fall leichteren) Anschlag.
Diese Kontrolle über das Hören im Mix ist natürlich Erfahrungssache und muss gelernt werden.

Beim Gesang ebenso. In den höheren Lagen brauche ich eine gewisse Mindestlautstärke, damit meine Stimme noch halbwegs klingt. Da gehe ich dann mit dem Mund weiter weg vom Mikrofon - und auch dafür brauche ich den Monitormix, um zu beurteilen, wie das im Gesamtmix klingt.
 
Eigentlich geht‘s hier mittlerweile um zwei Probleme: die Abstimmung der Preset-Lautstärken und der eigene Monitormix. Letzterer ist natürlich entscheidend, um die Verhältnisse korrekt zu hören und zu steuern.
Da geht es mir als Keyboarder ähnlich, ich bin kontinuierlich am Finetuning der Lautstärken meiner Programme, und die meisten Gitarrist, die ihren Sounds überwiegend über Multieffekt oder z.B. einem Kemper machen, haben das gleiche Problem.
Per in-ear ist das am bequemsten zu kontrollieren, geht natürlich auch mit Wedges.
Für Solo-Passagen halte ich ein Fusspedal persönlich sinnvoller als einen Regler, den ich mir der Hand bedienen muss. Am Keyboard hätte ich eher noch mal eine Hand frei, aber als Gitarrist hab ich beide Hände am Instrument, sowie am Windcontroller sicher auch. Alternativ nutzt man verschieden laute Programme die man umschaltet. Es gibt Fusspedale, wo man eine Reserve per Feder hat, die nach dem Loslassen wieder auf einen Nullpunkt zurückkehrt. Die meisten Expressionpedale haben ein Poti, mit dem man die Mindestlautstärke einstellen kann, sprich wenn man das Pedal ganz hochmächtig, geht es nicht auf Null-Lautstärke, sondern auf einen eingestellten Nominalwert, z.B. 80%, und beim Durchtreten holt man sich die Reserve, die man benötigt.
 

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