LautstärkenDynamik aus Aufnahme entfernen

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DreadHead94
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Hallo

Ich versuche mein Problem so klar wie möglich zu erklären. Gestern habe ich einen E-Bass aufgenommen und der Bassist hat dabei ziemlich unterschiedlich gespielt. Teilweise lauter teilweise leiser etc. Das Timing konnte ich mit Flex sehr gut perfektionieren und bin mit dem Resultat sehr zufrieden. Nun fehlt mir die Möglichkeit die Lautstärke aller Töne etwa auf das gleiche Niveau zu bringen.

Bisher habe ich das immer mittels Limiter bewerkstelligt und so die Obergrenze auf die leiseste Note festgelegt und dann die gesamte Lautstärke der Aufnahme wieder verstärkt. Nun meine Frage: Gibt es hier vielleicht einen sinnvolleren Weg die Dynamik bzw. die Lautstärke einer "Note" für alle zu übernehmen dass der Bass dann mittels Volume-Automation entsprechend dem Song verwendet werden kann?

Ich hoffe ihr versteht mein "Problem" und könnt mir dabei helfen.

Vielen Dank schon im Voraus für eure Antworten.

Gruss

DreadHead
 
Eigenschaft
 
...ich nehme dafür den BassRider von Waves, der regelt quasi die Lautstärke so nach, als würde jemand den Fader entsprechend bewegen.
Es handelt sich also nicht um Kompression.
Eine billigere Umsetzung nach einem ähnlichen Prinzip bietet "mautovolume" von meldaproductions.
http://www.meldaproduction.com/plugins/product.php?id=MAutoVolume
Im Prinzip geht es also um eine automatische...Faderautomation, welche die Lautstärke konstant hält.

Ansonsten könnte man es mal mit Multibandkompression versuchen.
 
Naja Kompression ist ja eigentlich auch nix anderes als Fader-Automation. Allerdings nochmal automatischer. Der Bass-Rider ist daher in meinen Augen genauso ein Kompressor. Vermutlich arbeitet er etwas besser/intelligernter als ein normaler Kompressor, ändert aber nix an der Funktion.

Ich bin ein großer Freund von Clip-Gain. Ich Logic geht dies über das Informationsfenster (typischerweise links) unter Gain.
Damit kannst du einzelne Regionen lauter/leiser machen. Ich verwende dies um einges lieber als Automation zumindest am Anfang eines Mixes.
Damit kann man sehr einfach unterschiedlich laute Performaces angleichen oder eine Art "Vorautomation" bewerkstelligen. Womit die Effektkette danach schon ein halbwegs gleichmäßiges Signal bekommt. Somit muss nicht der Kompressor unterschiedlich lautgespielte Takes anpassen (was idR. immer blöd klingt) sondern kann sich auf das Bearbeiten von der absichtlich gespielten Dynamik (oder das Klangshaping) konzentrieren.

LG Jakob
 
Melody,
ich zitiere mal, bei soundonsound wird der Unterschied Erklärt:

"On first impressions, Bass Rider might be mistaken for a compressor, in that it adjusts the signal level in response to changes in the audio input level, but its underlying principle and controls are somewhat different. Level changes are represented as movements of an on-screen fader, and unlike a conventional compressor, Bass Rider is designed to balance the levels of individual notes without changing the note dynamics, adding coloration or altering the individual note envelopes. Of course, if coloration is deemed desirable, you can always use it alongside a compressor"

Es läßt sich schwer beschreiben, aber das Ergebnis ist anders als wenn ich einen Kompressor benutze.

http://www.soundonsound.com/sos/feb12/articles/bass-rider.htm

Es läßt sich schwer beschreiben, aber das Ergebnis ist anders als wenn ich einen Kompressor benutze. Man hat auch ein paar Parameter mehr, mit denen man den Bass gezielt anpassen kann.
 
Ich bin ein großer Freund des Pragmatismusses bei diesen Dingen. In einen Grundlagen-erklärenden-Video hat jemand mal in 5min den Sinn eines Kompressors als automatisierten menschlicher Finger "hergeleitet".
Das war mMn die mit Abstand sauberste und "entvoodoisierte" Erklärung die ich zum Thema Kompressor gehört hab.
Daher bin ich da mit meinem (Vor-)Urteil sehr schnell.. weil ja alles im Grundgedanken das gleiche ist.
Klar macht sich waves ordentlich Mühe, um sich von einem einfachen Kompressor zu distanzieren,.. die wollen ja auch brav Kohle machen. Trotzalledem kochen auch die nur mit Wasser. Dementsprechend kann es leicht sein das zB. eine Lookaheadfunktion oder eine Art modifizierte Sidechainfunktion (gegenüber dem Rest) inkludiert ist. Auch die Bedienung ist anderes (Range statt Ratio&Threshold), nichts destotrotz gehört es für mich in die selbe Schublade.

LG Jakob

Edit: Ich sollte vielleicht nochmal bewusst machen: Ich hab überhaupt nix gegen die Rider-Plugins. Kann leicht sein, dass man mit diesen viel besser/schneller/intuitiver/was auch immer ans Ziel kommt als ohne. Jeder soll nehmen was ihm/ihr Spaß macht. :)
 
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Melody,
Bass Rider is designed to balance the levels of individual notes without changing the note dynamics, adding coloration or altering the individual note envelopes.
Wenn du mal drüber nachdenkst, ist dieser Satz schon ein Widerspruch in sich. Das Plugin kann nicht wissen, wann eine Note anfängt und wann sie aufhört. Somit kann das Plugin nur Pegelunterschiede bestimmen und dies wird unweigerlich auch zu einer Veränderung der Hüllkurve führen.
 
Also ich mach das eigentlich auch so wie Melody und regle die einzelnen Regionen. Manchmal lade ich aber auch gleich als erstes Plugin in der Kette das Gain-Plugin und schreibe eine Automationskurve. Dann muss die Spur nicht ganz so sehr zerschnippelt werden und man hat im Prinzip den selben Effekt.

Edit: die Rider-Plugins kenne ich nicht. Und einen Limiter halte ich dafür für ungeeignet. Eine derartige Bearbeitung ist vor allem bei Vocals eigentlich üblich. Das kann auch schonmal den Deesser überflüssig machen.
 
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Noviik,
man hat auch immer gesagt, digitale Verzerrungen könne man nicht korrigieren, oder in einer Stereosumme Einzelinstrumente bearbeiten- heute geht das.
Gerade beim Bass mit seinen starken Amplituden und de fehlenden Akkorden funktioniert diese Methode, sowie mit Gesang- warum es die Rider nur für diese beiben Einsatzmöglichkeiten gibt, sollte dadurch klar sein.
Ich kann nur sagen- ich nutze die Dinger, sie funktionieren und sind gut.
 
Ich sage ja nicht, dass es letzendlich nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen kann. Ich bezog mich auf die Aussage, die du zitiert hast. Und das ist typisches Werbemarketing für mich und technisch meiner Meinung nicht umsetzbar. Und wo kann man bitte digitales Clipping korrigieren? Eine Rekonstruktion des Ursprünglichen Signals ist nicht möglich. Lediglich eine Annäherung oder können Computer jetzt hellsehen?:D
Und Einzelinstrumente in der Stereosumme zu bearbeiten geht auch nicht, ohne nicht auch andere Bereiche mitzubearbeiten.
 
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Melody,
es gibt diese Plugs in zwei Versionen: eine für live, und eine für fertig aufgenommenes Material. Deswegen gehe ich davon aus, daß ersterer keine LookAhead-Technik bietet, letzterer aber schon.
http://www.youtube.com/watch?v=zmIZ2x-vtM4

Novik,
der DeClipper aus dem iZotope RX-Bundle kann digitales Clipping erstaunlich gut entfernen...ich bin auch mit dem Leitsatz aufgewachsen, daß das nicht geht- tut es aber inzwichen.
Wie das genau geht...ich weiß es nicht. Ich benutze ihn, und er funktioniert.
http://www.youtube.com/watch?v=NkcBa5gAYww

Und ich verweise mal auf Melodyne, was das bearbeiten von Einzelsignalen im Mix angeht:
http://de-bug.de/musiktechnik/im-test-melodyne-editor-dna/

Manchmal werden die alten Grundsätze einfach von der Technk überholt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube du versteht nicht, was ich sagen will.
All diese Schritte sind Annäherungen und nicht völlige, artefaktfreie Rekonstruktionen. Genauso wie der Bass Rider nicht 100% die Volumenhüllkurve einer einzelnen Note beibehält. Genauso wie Melodyne im Poly Modus nicht 100% artefaktfrei arbeiten kann.
Das es aber trotzdem sehr gut funktioniert, hab ich ja nicht bestritten.
 
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...da reden wir wohl aneinander vorbei- ich erwarte nur, daß es hinterher gut klingt, dann bin ich zufrieden.
Aber ich befürchte, langsam wirds OT.
 
Novik,
der DeClipper aus dem iZotope RX-Bundle kann digitales Clipping erstaunlich gut entfernen...ich bin auch mit dem Leitsatz aufgewachsen, daß das nicht geht- tut es aber inzwichen.
Dabei wird das Clipping aber nicht entfernt im Sinne von "Das Original-Signal wird wiederhergestellt".
Das ist und bleibt unmöglich, weil die Information beim Clippen verloren gegangen ist.

Was RX und andere Restaurations-Softwares machen ist, die abgeschnittenen Pegelspitzen mittels Approximation zu rekonstruieren.
Das funktioniert zB bei einer Sinuswelle wunderbar, wird aber schwieriger je komplexer das Signal ist.

Dass diese nicht perfekte Approximation im Alltag gut genug sein kann sieht man daran, dass du es benutzt und anscheinend recht zufrieden bist :)


Zur Sache der Bearbeitung von polyphonen Spuren: Das geht solange man eine gute und nützliche Fouriertransformation machen kann.
Eine klassische Sängerin die von einem Klavier begleitet wird, stellt hier kein unlösbares Problem dar.

Eine Snare oder eine HiHat zu bearbeiten während gleichzeitig E-GItarre und E-Bass spielen ist auch weiterhin nicht möglich, wenn man die anderen Instrumente unverändert lassen will.
 

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