Lautstärke/Lautheit erhöhen ohne Verzerren

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lokerich
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Hallo,

Ich habe momentan ein nerviges Problem, was ich bisher noch nicht beseitigt bekommen habe. Nach 11 Monaten ( musste mich in Cubase AI reinarbeiten ) Album Recording und Mixing stehen die 14 Tracks nun kurz vor der Vollendung. Nun will ich sie auf eine angemessene Lautstärke so um die -10db bis wenigstens -12db zu bringen. Ich bekomme es aber weder mit Cubase noch mit Wavelab Studio 6 hin. Sogar wenn ich die Pegel nur normalisiere ( bei Wavelab ) habe ich den Eindruck, dass die Stimme bzw der Gesang an einigen Stellen im Lied verzerrt wird. Ich kann mich hierbei aber auch täuschen. Aber das einfache Normalisieren bringt die Songs ja noch noch nicht auf die Wunschlautheit. Ich hab erfahren dass Brickwall Limiter bzw Loudness Maximizer das leicht hinbekommen könnten, aber Wavelab Studio 6 hat keinen solchen oder zumindest habe ich keinen gefunden. Als Last Way Out habe ich eben einfach durch "Ausführen" -> "Lautstärke normalisieren" bei Wavelab versucht etwas mehr Lautstärke rauszuholen. Das Ergebnis ist immerhin schon besser als meine eigenen Versuche aber immer noch nicht zu Frieden stellend. Habt ihr ein paar gute Tipps für mich bzw. gibt es irgendwie ein kostenloses oder in Cubase/Wavelab erhaltenes VST plug in was mir vielleicht helfen könnte?

Ich will diesen Monat endlich fertig werden und nichtauf der Zielgeraden scheitern =/
Danke schonmal für eure Hilfe.
 
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Also durch reines normalisieren unter 0db darf nichts zerren. Zerrt was clippst du oder da läuft schon im Mix was falsch. Aber... normalisieren ist hier nicht der Schlüssel. Setzt dich mit Kompressoren auseinander und dem Unterschied zu Limitern. Wavelab hatte doch eigentlich nen Limiter irgendwo? (sry, arbeite damit nicht) Kompressoren hast du aber zur Genüge. Der Vorgang den du durchführen möchtest nennt sich Mastering (und umfasst noch mehr als das reine lautmachen). So über Nacht ist das nicht zu lernen da musst du dich langsam rantasten und auch die technischen Details kennen, sonst wird das Ergebnis unter Umständen sogar schlechter, als wenn du es so lassen würdest. Wie gesagt, wenn du die genaue Funktionsweise von Kompressoren und Limitern kennst wirst du schon ziemlich genau wissen wie du sie auf deinen Mix anwenden kannst um die Lautheit zu erhöhen. :) Sry, ne einfachere Antwort hab ich darauf nicht. :)
 
Lautheit erhöht man nicht durch Normalisieren. Erstmal solltest du deine Spuren so fahren, dass der Sound an sich stimmt. Am ende wird alles auf einen bus geschickt, den du dann soweit aufreisst bzw runterziehst, bis die Lautstärke für dich angenehm ist. Das Verhältnis der einzelnen Instrumente zueinander muss aber schon vorher klar und fest stehen.

Als letzter Schritt im Mischprozess bieten sich Limiter/Maximizer an. Cubase bietet solche Plugins von Haus aus an. (Unter Dynamic)
Du hängst nun den Limiter ans Ende deiner Signalkette und stellst den Output auf kurz unter deinen erwünschten Wert. Dann ziehst du den Input soweit hoch, bis der Gain-Reduction Regler gerade nicht mehr oder grade nurnoch bei kurzen, lauten Peaks (Snare z.B.) ein oder zwei Striche ausschlägt.

Sollten die Peaks wirklich zu hoch sein, kannst du auch noch vor dem Limiter einen Kompressor in die Effektkette hängen. Dazu gibts aber genug Themen hier im Forum, Summenkompression is da so ein Stichwort.


Sollte dir das Ergebnis nicht zusagen gibt es im Internet auch haufenweise Plugins (teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig) die genau das in unterschiedlichen Ausführungen tun.

Sehr angetan hat es mit diese Serie : Nomad Factory Mastering Plugins. Sind leider nicht ganz billig, kann man aber auch 15 Tage lang testen.


Mach allerdings nicht den Fehler vieler aktueller Produktionen und knüppel mit dem Kompressor alles auf eine Maximallautstärke. Ein gutes Maß an Dynamik macht in meinen Augen "Gute" Musik aus. Wenn alles immer gleich laut ist, fehlt die differenzierbarkeit, fehlt das songdienliche Mischen.

So Far...

Laguna
 
Ich kann mich Eueren Antworten nur anschließen und möchte noch hinzufügen dass mehr Effekte, Plugins und Kompressoren etc. die Sache weiter verkomplizieren.
Das Normalisieren sollte man eigentlich ganz sein lassen sonden schon bei der Aufnahme auf einen Wert kommen mit dem man arbeiten kann und auch ein wenig Headroom zur Verfügung hat.
Und gerade beim Gesang ist eine gute Aufnahme Pflicht, vielleicht musst Du auch einige Gesangsparts neu aufnehmen denn durch irgendwelche Tricks kann man zwar schon Einiges vertuschen, wenn aber mal was verzerrt ist dann ist es idR. reif für den Eimer.

Wenn Dir bein Mix auffällt dass der Gesang an manchen Stellen verzerrt klingt, oder auch andere Instrumente, dann hör Dir die Gesangsspur nochmal an und ob das von dort kommt, es könnte nämlich auch sein dass beim Mix Verzerrungen durch Phasenschweinereien kommen die andere Tracks mit dem Gesang zusammen dann erst erzeugen, und die man wegbekommen kann indem man die Lautstärke oder das Pan dieser Spur an dieser Stelle etwas zurücknimmt oder auch etwas zeitlich verschiebt, im Millisekundenbereich ohne dass man etwas anderes davon mitbekommt außer dass dann diese Verzerrungen weg sind.

Eine gute Dynamik hinzubekommen ist nicht einfach, aber sie sollte ein Ziel des Mannes am Mischpult sein, wogegen Lautheit schon eine leichtere Übung darstellt weil sie eigentlich nur einen Regler dazu benötigt.
Wenn Du bei Deinen Aufnahme schon viel durch "Normalisieren" verändert hast könnte es sehr gut möglich sein dass dabei einiges kaputtgegangen ist, je nachdem wie Dein Programm damit umgeht.

Das Mastering sollte man eigentlich jemendem Anderen überlassen und damit in ein gutes Studio gehen, denn wenn Du damit noch keine Erfahrung hast und auch keine Gerätschaften dann wäre es reine Glückssache alle 14 Songs gleichwertig auf die CD zu bekommen. Auch wenn das dann ein paar Euros kostet, aber wert ist es das dann allemal.

Noch ein Wort zum Schluss vielleicht: Mach gerade beim Mix öfter mal eine Pause und geh an die frische Luft, und schlag Dir nicht die Nächte um die Ohren beim Versuchen immer weiter zu verbessern und verbessern...


Viel Erfolg,
Georg
 
und in den einzelnen Spuren schon die Frequenzen 'aufräumen' - wenn z.B. E-Gitarre, Bass und Bass-Drum gleichzeitig den gleichen Ton spielen bzw. die Frequenz in mehreren Instrumenten gleichzeitig vor kommt, dann summieren sich diese und man bekommt sehr schnell ein zu hohes Signal. Daher bei den einzelnen Spuren recht kräftig mit dem EQ arbeiten und sich überlagernde Frequenzen bereinigen z.B. beim Bass lassen und bei der Gitarre absenken - die Gitarre klingt dan Solo zwar u.U. schrecklich aber im Zusammenspiel mit dem Bass passt das dann und Du kommst mit dem Summenpegel viel höher.
 
Lass Dir es von einem Abmischen und Mastern. Du wirst hier evtl. zuviel Infos bekommen und am Ende bist Du auch nicht schlauer, weil jeder anders abmischt und mastert. Foren können manchmal nur verwirren. Ich habe heute Nacht z.B. einen Track komplett fertig gestellt. Arrangement, Mixing und Mastering. Die durchschnittliche Lautheit liegt bei -5db RMS...also keine Dynamik und das alles ohne Pause und frische Luft. Wie Du siehst widersprechen sich hier manchmal Tipps. (War übrigens ein Titel für die Techno-Fraktion).
 

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