Lautstärke Clean/Dirty im Bandkontext

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Liebe Mods, falls das Thema hier falsch positioniert ist bitte ich um Verzeihung, aber es geht um Gitarren und Effektgeräte... also los :)

Ich frickel seit mehreren Gigs an den Lautstärke-Einstellungen herum und finde nicht so recht den passenden Mix. In meinem Ohr gehen die verzerrten Sounds im Bandkontext leichter verloren als die cleanen Parts, obwohl beides objektiv gleich laut ist. Das heißt für mich: Ich tendiere dazu, den Crunchsound einen Tick lauter zu fahren als den Clean und das Rhythmus-Brett nochmal einen Tick lauter als den Crunch (Bei Lead-Parts gilt das natürlich sowieso, dass diese etwas geboostet werden, das können wir außen vor lassen). So hat es mir auch mal ein Tonmann empfohlen, der das Gefühl hatte, mich bei den verzerrten Parts immer hochziehen zu müssen, obwohl die reinen dB-Werte bei den Sounds identisch waren.
Ein anderer Tonmann widersprach und war eher genervt von den Lautstärke-Sprüngen bei mir.

Wie handhabt ihr das?
 
Eigenschaft
 
Wie sieht denn eure Band-Konstellation aus?

Zu dem was du schreibst fallen mir zwei Sachen ein:
1. Dein verzerrter Sound kann sich einfach nicht durchsetzen, weil es zB andere Instrumente gibt, die im gleichen Frequenzbereich unterwegs sind. Da nutzt Lautstärke nur bedingt was. Oft kommen bei cleanen Sounds Höhen besser/anders durch als bei stärker verzerrten Sachen.

2. Wenn die Lautstärke von den verschiedenen Sounds gleich ist, kann sich ja immer noch der Rest der Band ändern, sprich Drummer haut mehr rein, Sänger(in) singt lauter,...

Wie handhabe ich das?
Habe recht wenig Probleme damit, da ich meine Sounds aufeinander abgestimmt habe. Und das nicht zu Hause alleine sondern im Bandgefüge.
Für Solos gibts einen zweiten MV oder einfach einen Tritt auf den Tubescreamer.
 
Wie sieht denn eure Band-Konstellation aus?

Überschaubar: Nur Drums, Bass, weibliche Stimme und meine Gitarre. Es ist auch nicht so, dass ich dramatisch untergehe. Aber ich selbst habe das Gefühl: Ich muss den Zerrkanal bzw. das Pedal für den Crunch etwas lauter drehen, damit es im Bandkontext gleichlaut klingt. Ein Tonmischer bestätigt das, der andere bestreitet das. Deshalb meine Frage...
 
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Ein Tonmischer bestätigt das, der andere bestreitet das. Deshalb meine Frage...

Und deshalb meine Vermutung: Könnte nicht unbedingt an der Lautstärke liegen sondern einfach an der "Durchsetzungskraft".

Hast du zufällig Hörbeispiele parat?
 
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Ich habe Crunch und Rhythm auch (gefühlt) lauter als clean. Wenn's passt, ist doch alles gut
 
In meinem Ohr gehen die verzerrten Sounds im Bandkontext leichter verloren als die cleanen Parts,
Das ist so. Und zu viel Zerre erzeugt irgendwann Matsch, sodass es nur noch ein Soundteppich ist. Außerdem geben bei den verzerrten Parts meist auch die anderen Musiker (vor allem Schlagzeug und Gesang) noch einmal Gas, sodass man ohnehin mehr Volume braucht um mitzuhalten.
 
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Hab ich auch gemerkt, seit ich meine Gitarre cleaner spiele höre ich mich besser im Proberaum.

Liegt es nicht daran, dass verzerrte Sounds mehr kompression haben und dadurch weniger dynamisch als clean sounds sind?
Clean hat immer mehr "attack", und ist percussiv und verzerrt matscht halt eher und geht im Bandgefüge verloren.

Aber was weiss ich schon...


.
 
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Ich muss den Zerrkanal bzw. das Pedal für den Crunch etwas lauter drehen, damit es im Bandkontext gleichlaut klingt.
Das ist nicht nur eine Frage der Durchsetzungsfähigkeit sondern auch der Dynamik des Sounds. Cleane Gitarrensounds haben wesentlich höhere Peaks beim Anschlag im Verhältnis zum Ausklang der Töne oder Akkorde. Je mehr Zerre desto stärker gleichen sich Anschlag und Ausklang pegelmäßig an, sie werden komprimiert. Im Schnitt muss ein verzerrter Sound etwas lauter sein als ein cleaner mit viel Attack, wenn er im Mix nicht untergehen soll - so ist zumindest auch meine Erfahrung. Das kann man auch nur zusammen mit der Band austarieren. Du kannst ruhig dem Mischer glauben, der unsere Erfahrungen bestätigt - mein abgestimmter Sound wurde auch schon aus genau dem Grund von Mischern gelobt.

Wie der andere zu seiner Einschätzung kommt, verstehe ich nicht. Kam seine Rückmeldung nach dem Soundcheck oder schon beim Auspegeln der Gitarre alleine?

Mischer haben im semiprofessionellen Bereich auch oft mit Musikern zu tun, die mit kruden Thesen nerven und sind deswegen leider manchmal zu schnell dabei, andere zu vorverurteilen und berechtigte Forderungen und Vorstellungen nicht ernst zu nehmen.
 
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Wie der andere zu seiner Einschätzung kommt, verstehe ich nicht. Kam seine Rückmeldung nach dem Soundcheck oder schon beim Auspegeln der Gitarre alleine?

Noch besser: Nach dem Gig :cool:

Danke euch für die Rückmeldungen - ich fühle mich bestätigt. Und das tut schließlich immer gut :engel:
 
vielleicht hat dein verzerrter Sound einfach zu wenig Mitten ?
Oft kann man mit dem EQ ( im Kontext der Band ) einiges optimieren:

- weniger Bass
- mehr Mitten
- mehr Höhen

Dadurch kann man häufig die Lautstärke reduzieren. Hinzu kommt noch der Punkt, der schon erwähnt wurde: In der Band langt oft auch weniger Gain als man das alleine gespielt wahrnimmt.
 
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vielleicht hat dein verzerrter Sound einfach zu wenig Mitten ?
Oft kann man mit dem EQ ( im Kontext der Band ) einiges optimieren:

- weniger Bass
- mehr Mitten
- mehr Höhen

Dadurch kann man häufig die Lautstärke reduzieren. Hinzu kommt noch der Punkt, der schon erwähnt wurde: In der Band langt oft auch weniger Gain als man das alleine gespielt wahrnimmt.

Das ist berücksichtigt. Bass ist wenig drin, Mitten fast aufgerissen, dazu Höhen auf etwa Mittel (mehr empfinde ich als zu sägend). Und Gain ist auch überschaubar.
 
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Liegt es nicht daran, dass verzerrte Sounds mehr kompression haben und dadurch weniger dynamisch als clean sounds sind?
Clean hat immer mehr "attack", und ist percussiv und verzerrt matscht halt eher und geht im Bandgefüge verloren.

Aber was weiss ich schon...

Ja, ich würde sagen daran liegt`s und micharockz hat es ja auch noch mal erläutert.

Allgemein würde ich empfehlen auf einen guten Tontechniker zu hören falls man mal einen trifft.

Wann immer ich diesen Rat selbst nicht befolgt habe, habe ich es jedenfalls bitter bereut...
 
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Allgemein würde ich empfehlen auf einen guten Tontechniker zu hören falls man mal einen trifft.

Wann immer ich diesen Rat selbst nicht befolgt habe, habe ich es jedenfalls bitter bereut...
:great:
Vielleicht öffnet ja mal jemand einen Faden, wie man einen guten Tontechniker erkennt ;). Ist ein bisschen OT, aber bei manchen Techs ist es im Prinzip egal, wie man seine Sachen einstellt und wie die Band klingen will - die versuchen einfach "ihren" Sound hinzubiegen. Von den Guten habe ich auch schon profitiert, da klappt´s halt und ggf. regelt man etwas ein wenig nach und man hat etwas dazugelernt.

Nur - in der Knappheit so mancher Soundchecks und ggf. unter dem Stress- und Genervtheitspegel mancher Beteiligten sind Fehlkommunikationen leider schnell passiert oder man arbeitet halt echt gegeneinander. Das ist immer schlecht für den Sound, egal auf welcher Seite der Regler der Schuldige steht.
 
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Du könntest auch den Cleansound mit einem Kompressor "einfangen" und ihm die Spitzen nehmen.
Dadurch wird er dem komprimierten Gainsound ggf. angepasst.
 
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Tipp: Schneide bei der Probe mit und hör dir anschließend an, ob die Pegel passen. Der db Pegel am Mixer sagt erst mal nicht viel über die wahrgenommene Lautstärke aus.

Falls dein Zerrsound viel lauter sein muss als Clean, um sich durchzusetzen, dann schließe ich mich den sehr guten Tipps der Kollegen an:
- Kompressor für Clean
- Im Zerrsound mehr Mitten / ggf. mehr Höhen / weniger Bass / weniger Zerre
...aber du hast ja schon geschrieben, dass du letzteres auf dem Schirm hast und sprichst von "einem Tick" lauter. Das deckt sich jedenfalls mit meiner Erfahrung: meine Sounds sind einzeln gespielt alle annähernd gleich laut, mit nur ganz leichten Unterschieden Clean < Crunch < Lead < Solo.

Generell würde ich auf ein Einzelfeedback nicht viel geben, es sei denn, es kommt von einem Experten, der sich nachweislich auskennt und es sehr gut nachvollziehbar erklärt . ;)
 
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Es liegt auch in der Natur der Dinge, dass auch der Rest der Band dynamisch spielt und so sind die cleanen Passage öfter eben die eher „ruhigen“, wo sich der Rest der Band auch zurück hält. Bei markigen Riffs haut auch der Schlagzeuger mehr rein...
Daher ist es auch meine Vorgehensweise, die Zerrsounds etwas lauter einzupegeln als die cleanen.
Darüber hinaus kann ich alle Sounds nochmal um ca. 3db Boosten, falls nötig.
Die Tonis waren bisher eher angetan, sie sich nicht um die Lautstärke der Gitarre kümmern müssen, weil ich das auf der Bühne mache. Die wenigsten haben das aber überhaupt thematisiert...
 
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