Strato Incendus
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Wenn man mal gerade den Sound, den man meint, nicht direkt demonstrieren kann - sei es, weil kein Instrument zur Hand, oder weil man das, was man im Ohr hat, tatsächlich noch nicht in echt replizieren kann - wird es ja schon im gesprochenen Kontext oft schwierig, Leuten zu beschreiben, wie etwas klingen soll. In geschriebener Form wie hier im Board wird das Ganze dann noch einmal kurioser. Und trotzdem versuchen wir es immer wieder, denn wie sonst will man es seinen Mitmusikern vermitteln?
Hier können wir also einfach mal die besten lautmalerischen Soundbeschreibungen sammeln, die wir bislang selbst verwendet haben oder die uns zu Ohren gekommen sind .
Ich schlüssele meine mal auf nach Instrument:
E-Gitarre
Schlagzeug
E-Bass
Gesang
Hier können wir also einfach mal die besten lautmalerischen Soundbeschreibungen sammeln, die wir bislang selbst verwendet haben oder die uns zu Ohren gekommen sind .
Ich schlüssele meine mal auf nach Instrument:
E-Gitarre
- "Der Peavey Valve King hat so einen nöligen Sound." - mein ehemaliger Gitarrenlehrer
- "Ich mag das, wenn die Gitarre schmierig klingt." - mein ehemaliger Gitarrenlehrer; bezogen auf Solo-Noten, die auch dann möglichst flüssig klingen sollen, wenn alle mit dem Plektrum angeschlagen werden
- "Die Gitarre muss mehr schmatzen." - in der Probe der Schulchor-Begleitband, bezogen auf den Punch einer cleanen Gitarre, ohne dass dieser deshalb in die Ohren "stechen" soll
- "Du blubberst dann einfach immer zwischendurch kurz rein." - in der Probe einer anderen Schulband; bezog sich auf die Anweisung, bitte mit einer Les Paul mit dem Halstonabnehmer und leichter Verzerrung bluesige Einwürfe zu spielen
- "Die alte Marshall-MG-Reihe ist besser, die neue klingt so mumpfig." - Händler aus lokalem Gitarrenladen
- "Wenn man die Mitten reindreht, dann kriegt der Amp so 'n bisschen mehr >önk<." - Olli von Session Music
- "It sounds like fried a**holes." - Glenn Fricker über den Line 6 Spider
- Insbesondere das "fried" impliziert hier für mich einen Hauch von "Kabelbruch-Geräusch", das zumindest bei uns auch gerne mal als "der Amp / das Kabel macht Friteuse" bezeichnet wird.
- Und zu guter Letzt basiert ja sogar mindestens eine Genre-Bezeichnung auf reiner Lautmalerei: "Yeah, but does he djent?" (=Palm Muting tiefer verzerrter Noten)
Schlagzeug
- "Die Bassdrum sollte eher ein helles "dudd-dudd-dudd" machen, kein "tack-tack-tack." - ich selbst in einem anderen Thread
- Das Wort "schmatzen" passt hier aber analog zur E-Gitarre auch ganz gut: Es soll obenrum hell klingen, um sich durchzusetzen, untenrum "fluffig", damit es nicht zu plastikhaft und kalt klingt - aber in den Mitten eher "ausgehöhlt" / "scooped", damit es nicht in den Ohren wehtut.
- Zwei offene HiHats schnell hintereinander klingen selten gut - von Tommy Igoe beschrieben als "wa-wash" - mit dem nachfolgenden Kommentar: "I recommend staying away from Wah-Wahs and letting the guitar player take care of that..."
- Und schließlich wird natürlich vor allem bei der Beschreibung von Beats mit lauter lustigen Mund-Lauten gearbeitet:
- "This fill goes like this: Some bar-be-cue chic-KEN!" - Tommy Igoe
- "Ping-ding-ding-ding-Ting-ding-ding-ding" - Steve Terreberry
- "Book-a-book-a-book-a-book" - Steve Terreberry
- "Boot-camp-booty-camp-boot-camp-booty-camp" - Steve Terreberry
E-Bass
- "Der Bass muss f*cken!" - häufig zitierter Satz in der Jam-Gruppe meines Bruders; bezeichnet einen Basssound mit relativ viel Höhen / oberen Mitten, der folglich relativ... hervorsticht
Gesang
- "Your voice shat out!" - mein Gesangslehrer, wenn er seinen Ami-Kollegen zitiert; bezieht sich üblicherweise auf einen zu engen Sound durch Hochschnellen des Kehlkopfes. "shot up" / "shat out", man sieht die Verwandtschaft...
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