Lautheit und Fülle- Bassdrum und Bassbearbeitung

[Funmichi]

Neben meinem Thread Stereowirkung bei den Mitten- und Höhensignalen interessiert es mich wie man den Bass professionell bearbeitet.
NATRÜLICH habe ich schon zig Bücher aus dem Thema gelesen, und es heißt immer Low Pass 30, Bassdrum klar von dem Bass trennen: also Korpus und Bottom werden betont, Mumpf wird abgeschwächt.
Zwischen Bassfreqenzen betonen, den Bottom ebenfalls, dem Mumpf auch da abschwächen.
Dann kompressieren usw usw.
Aber trotz der Anwendung des durchgehenden Masterings und Mixings bekomme ich nicht annährend diesen druckvollen Sound hin, obwohl ich alles mit 18 dB Headroom mache und dann normalesiere.
Es klingt ohne Vergelichsmöglichkeit wuchtig und gut aber sobald ich eine Prof-produktion einlege, klingt ,meine Sache wie aus dem Kindergarten...

Was fehlt bei mir, denn auch wenn ich keine teueren Plug-Ins verwende, muss es doch wenigstens IM PRINZIP so klingen!

 

[Preci55ion]

Dir fehlt definitiv Erfahrung!

Das Problem das Du hast ist folgendes:

Du liest zig Sachen in Büchern, Foren usw. Leider passen diese Dinge nie auf electronische Musik wie Electro House oder Schranz. Diese ganzen Dinger zielen meist auf Pop, Rock etc. ab.
Hier wird es wohl wenige im Forum geben, die den Druck eines Deadmau5 oder Benny Benassi hin bekommen. Es heisst immer ganz einfach:" Mach etwas Sidechain rein, Lowcut bei 30hz, das ganze durch einen Finalizer jagen". Nein, so ist das nicht.

Hier erst mal ein Link. http://www.musictechtutorials.com/in-the-studio-ian-carey-part-1/

Hier kannst Du mal sehen wie Ian Carey einen Track von Anfang bis zum Schluß produziert. Ich bin mir sicher das Du nach diesen 6 teiligen Video weniger Fragen offen hast.

Du siehst, dass schon während der Produktion eine Bassdrum aus zwei Samples gebastelt wird. Eine für die Tiefe und eine für die Höhe. Bei Rock ist es ähnlich. Man hat Bassdrum innen und Bassdrum aussen, aber eben nur eine Bassdrum. In Rockmusik würde niemand zwei verschiedene Bassdrum aufnehmen. Und so zieht sich alles bei tanzbarer Musik durch. Es ist alles ein bisschen anders, deshalb passen die Tipps aus Zeitschriften, Bücher etc. nur selten.
Bei Recmag gab es mal eine DVD mit Ulli Pallemann: Abmsichen einer Dance-Production. Es war nett, aber gegen die wahren Helden der Clubmusic hörte sich das eher nach Kindergarten an. So wie bei Dir. Ohne Vergleich gut, aber wenn man dann ein Track von Steve Angello nimmt...

Was wichtig sind Lowcuts. Spätestens wenn Du ans Mastering gehst, werden Dir die überflüssigen Bässe einen Strich durch die Rechnung machen. Was sind z.B. überflüssige Bässe?
Die unnötigen Frequenzen (0-50Hz) in Deiner Bassline. 30Hz cutten sind nett, aber nicht ausreichend. Du brauchst unten herum viel Platz. Meistens hat man entweder eine tiefe Bassdrum sowie Ian Carey oder einen Sinuston zwischen 32-50 hz. Wenn man dann eine Bassline erst bei 30Hz cuttet, dann gibt es Probleme. Lowcut heisst ja nicht das gar nichts mehr unter 50Hz vorhanden ist. Bei einem 50Hz Lowcut mit einem E6 Filter fällt der Pegel langsam bis 30Hz ab. Alles unter 30 Hz ist erst "nicht" mehr vorhanden.
Was heisst das? Spätestens wenn Du an das Mastern gehst und alles auf "Teufel komm raus!" komprimierst, hebst Du wieder die Frequenzen von 30Hz -50Hz wieder an. Sie werden wieder lauter, stören aber dann nicht. Und Du musst bei ClubMusic einen RMS von ca. -10dB haben, sonst hast Du leider schon verloren. Wenn Dein Lowcut erst bei 30Hz einsetzt und Du dann alles komprimierst, dann wird es nichts. Dein Track hört sich einfach leiser an...auch wenn Du einen RMS von -8dB hast.

Nun, was billige Plugins anbetrifft: Ja, man sollte auch mit diesen Plugins etwas hinzaubern können. Schwierig wird es nur bei den Lowcuts. Da sind allerhöchstens 36dB Filter zu erwarten. 36dB Filter bei 50Hz einsetzen wird keine gute Ergebnisse bringen.

Ich hoffe ich konnte Dir schon mal weiterhelfen. Wenn noch Fragen vorhanden sind, dann einfach posten

 

[Funmichi]

danke danke für deine ausführliche Antwort!

ein sehr guter link!
gibts ja viel zu schauen!