Lasst eure Texte los!

Lynnie
Lynnie
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.12.11
Registriert
30.01.09
Beiträge
280
Kekse
7.492
Für all die Schreibwütigen unter euch (mich einbezogen), hier mal einen Thread, wo ihr all eure Kurzgeschichten oder was auch immer loswerden könnt, wo ihr Kritik zu anderen Texten abgeben könnt (für die Kritiker unter euch ;)). Hier könnt ihr auch eure Wut, eurer Trauer oder euer Glück über irgendetwas in einer Rede o. ä. Ausdruck verleihen.
Wenn es einen solchen Thread schon gibt, dann entschuldige ich mich und bitte darum, diesen (meinen) Thread dann einfach zu löschen.
Fast alles ist erlaubt, von Fantasie bis bittere Realität. Natürlich muss ein Maß an Respekt bewiesen werden, deshalb sind alle Gewaltverherrlichende Texte (ohne Sarkasmus), sowie Frauenfeindliche, Männerfeindliche, Lesben bzw. Schwulenfeindliche, Ausländerfeindliche o.ä. Texte strengstens verboten! Außerdem ist es natürlich verboten Texte anderer Leute zu kopieren und es in seinem eigenen Namen irgendwo zu präsentieren! Kein Text darf ohne Erlaubnis des Verfassers irgendwo veröffentlicht werden. Ich hoffe, das ist verstanden und wird auch respektiert.
Ich fang dann mal einfach an mit einer Kurzgeschichte:

So muss das Leben sein

Ohne lange nachzudenken sprang ich die Mauer hinunter und rannte, ohne einen Gedanken an die Schmerzen an meinem linken Fuß zu denken, weiter die Straß hinab. Keuchend, trieb ich mich weiter an. Ich konnte schon von weitem die rote Jacke meines großen Bruders Felix sehen. Ich hatte ihn fast eingeholt. Ich sprang über die Mülltonne, die mir im Weg stand, gab noch einmal alles und überholte ihn. Mit einem kurzen Blick über die Schulter wollte ich mich vergewissern, dass er mich nicht sofort überholen würde und musste mir ein Lachen verkneifen. Er war vor Verblüffung stehen geblieben. Der Sieg gehörte schon fast mir. Peng! „Au!“, stöhnend hielt ich mir den Kopf. Ich war geradewegs gegen eine Straßenlaterne gerannt. Felix lief lachend an mir vorbei und rief: „Das passiert wenn man nicht aufpasst.“ Tja, so besorgt wie er war musste ich ihm wohl beweisen dass ich trotz Gehirnerschütterung keine Laufschwierigkeiten hatte. Ich grinste hinterhältig und lief durch einen Nachbarschaftsgarten, sprang über zwei Zäune und riss unsere Verandatür auf, die Gott sei Dank niemals verschlossen war und setzte mich blitzschnell an den Küchentisch.
Ich hörte wie unsere Haustür aufgerissen wurde und Felix schrie: „Ja! Gewonnen!“ Ich antwortete grinsend: „Naja, fast.“ Verblüfft kam er in die Küche und sah mich ungläubig an. „Du hast geschummelt!“, sagte er. „Bei einem Spiel ohne Regeln kann man nicht schummeln.“, erwiderte ich. Einen Moment starrten wir uns wütend an. Die Mundwinkel meines Bruders fingen an zu zucken, bis er schließlich zu Lachen anfing, in das ich einfiel. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als ich dich überholt habe!“, rief ich lachend. „Das war gar nichts gegen den Anblick, als du in die Straßenlaterne geknallt bist!“, antwortete er, Tränen liefen ihm vor Lachen über die Wangen. „Apropos, wie geht es überhaupt deinem Kopf?“, fragte er. „Den Umständen entsprechend gut.“, antwortete ich.
Obwohl es auf der Straße gar nicht den Anschein hatte, sah er mich nun voller Sorge an. „Vielleicht sollten wir doch lieber zum Arzt gehen.“, meinte er und betrachtete meine Stirn. Ärgerlich sah ich ihn an. „Etwas Eis würde genügen.“, sagte ich. Schnell machte er sich an der altersschwachen Tiefkühltruhe zu schaffen, nahm das Eis heraus und wickelte es in ein Tuch, das ich mir auf meine Stirn legte. „Möchtest du wirklich nicht zum Arzt?“, fragte Felix und sah mich wieder besorgt aus seinen braunen Augen an. Ich antwortete verärgert: „Mutter konnten auch kein Ärzte helfen.“ Wie immer wenn die Sprache auf Mutter und ihr Gehirntumor kam, wich Felix meinem Blick aus.
Es war sechs Jahre her, seit sie gestorben ist und niemand von uns hatte sich je daran gewöhnen könne, doch für Felix war es am schwersten. Ich war damals acht, Felix zehn Jahre alt. Nun lebten wir bei unserer großen Schwester, die jetzt 26 Jahre alt war. Sie war die Vernünftige von uns, Felix der Besorgte und ich die Leichtsinnige. Somit brachte ich meine Schwester immer öfter zur Weißglut, während Felix ihr im Haushalt und auch wenn es etwas zu Reparieren gab zur Hand ging und so auch ihr ganzes Vertrauen besaß.
„Ihr konnte man aber auch nicht mehr helfen.“, sagte Felix mit gepresster Stimme. „Was ist, wenn du eine Gehirnerschütterung hast?“ „Und was ist wenn nicht? Dann sind wir umsonst zum Arzt gegangen.“, antwortete ich. In dem Moment ging die Haustür auf. „Hallo? Felix, Jasmin, seid ihr da?“, rief eine Stimme. „Hier sind wir.“, antwortete Felix. Unsere Schwester Katalin kam in die Küche, stellte die volle Einkaufstüte ab und hing ihren Autoschlüssel auf. Ihr Blick blieb an meiner Stirn hängen, ihre gerunzelte Stirn ließ nicht gerade Begeisterung entnehmen. „Was hast du denn nun schon wieder angestellt?“, fragte sie gereizt. Seit sie vor zwei Wochen ihre alte Stelle verloren hatte, war sie nun jeden Tag auf Arbeitssuche und kam abends immer todmüde nach Hause. Felix und ich blieben zum Mittagessen immer in der Schule.
„Bin gegen eine Laterne gerannt.“, murmelte ich und senkte den Blick. „Zeig mal her.“, sagte sie und bückte sich zu mir hinunter. Ich nahm das Tuch von meiner Stirn und sah zu Boden. Sie strich mir kurz über die geschwollene Stelle und sagte dann: „Halb so schlimm, da hast du nochmal Glück gehabt. Ist nur eine Prellung. Behalte das Eis aber lieber drauf und sag mir sofort Bescheid, wenn du dich übergeben hast. Verstanden?“ Ich nickte. Katalin strich mir kurz übers Haar und wandte sich dann dem Abendessen zu. „Helft ihr mir bitte? Wir bekommen heute Abend Besuch von Alex. Benehmt euch. Sonst wird er noch denken ihr würdet an mangelnder Erziehung leiden.“ Alex war Katalin`s langjähriger Freund, der jedoch nur ab und zu bei uns vorbeischaute, da er auch momentan auf Arbeitssuche war. Nur wohnte er drei Stunden von uns entfernt, und er wollte nicht jeden Tag hin und her fahren. Er und Katalin hatten sich bei Katalin`s Praktikum kennen gelernt. Sie arbeitete als Kinderkrankenschwester.
Felix sprang sofort auf und half Katalin beim Kochen, während ich unschlüssig herum stand und nicht wusste, was ich tun sollte. Nach einer Weile entschloss ich mich den Tisch zu decken. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Katalin Dekoration aus der Einkaufstüte holte. Sie sah teuer aus, und ich wusste, dass Katalin die wohl extra für Alex Besuch gekauft hatte. Also fragte ich Katalin wie beiläufig: „Du hast doch hoffentlich nicht zu viel Geld für alles ausgegeben? Gestern hast du erst eine neue Mikrowelle gekauft.“ Darauf folgte Totenstille. Ich wusste, dass ich das nicht hätte sagen sollen, doch ich hatte vor einer Woche gehört, wie Katalin am Telefon mit Alex von Geldschwierigkeiten gesprochen und ich machte mir seither Sorgen, ob wir es noch länger ohne Hilfen schaffen würden. Katalin hatte schon, bevor sie ihren Job verloren hatte, Mühe gehabt nicht zu viel Geld auszugeben. Doch es sprach gegen ihren Stolz um Arbeitslosengeld zu fragen. Warum, wusste ich nicht.
„Was sagtest du eben, Jasmin?“, fragte Katalin mit eisiger Stimme. Ich schluckte und drehte mich langsam um. Ich begegnete Felix` besorgtem Blick, bevor mich Katalin`s stahlblaue Augen trafen.
Sie war die einzige, die Mutter`s Augenfarbe besaß. Felix und ich hatten braune Augen, wie unser Vater der vor langer Zeit abgehauen war.
„Du hast Dekoration gekauft. Wir brauchen keine Dekoration.“, antwortete ich. „Und ob wir Dekoration brauchen! Wie lange hatten wir schon keine mehr?“, fragte Katalin zurück. „Dekoration ist zu teuer für uns! Ich wette du hast auch mehr Essen gekauft als nötig gewesen wäre!“ Ich wusste, dass ich unfair war, doch ich machte mir Sorgen, dass das Geld nicht reichen würde. „Nur weil ich es einmal schön haben wollte, musst du jetzt nicht auf mir rumhacken, Jasmin. Für wen hältst du dich? Für unsere Mutter?“, fragte Katalin. Felix sah rasch von mir zu Katalin und wieder zurück. „Nein. Aber du gibst zu viel aus, und das betrifft nicht alleine dich! Das betrifft uns alle.“, rief ich. Katalin nahm einen Teller und schmiss ihn mit voller Wucht auf den Boden. „Seit wann kümmert dich das? Du hast es gut, du musst nur jeden Tag nach Hause kommen, hast Essen auf dem Tisch und erzählst, wie schön dein Tag gewesen ist! Wie oft hast du mal gefragt, wie mein Tag gewesen ist?“, schrie sie. „Ich tue alles für euch! Ich putze, ich koche, ich tue so als wäre alles heile Welt, nur damit es euch verdammt noch mal gut geht! Weißt du, warum ich keine Arbeit bekomme? Wegen euch! Weil es dich und Felix gibt.“
Erschrocken starrten Felix und ich sie an. Sie schien über sich selbst entsetzt zu sein. „Wie…Wie meinst du das?“, fragte Felix verwirrt. „Ich muss flexibel für diesen Job sein. Ich muss jederzeit ins Krankenhaus kommen oder Hausbesuche machen. Doch das kann ich nicht, weil ich euch beide hab.“, sagte Katalin und sah zum Fenster hinaus. Felix und ich wechselten rasch einen kurzen Blick. „Aber du hättest es uns doch sagen können. Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr.“, sagte ich. „Ach ja?“, fragte Katalin und sah mir kalt in die Augen. „Jede Woche kommst du mit einer neuen Verletzung nach Hause. Und mindestens einmal im Monat musst du etwas genäht bekommen, weil du einfach über nichts nachdenkst. Entweder fällst du von einem Baum oder du läufst gegen eine Straßenlaterne. Wenn ich einmal nicht da bin und du musst schon wieder etwas genäht bekommen, wer fährt dich dann zum Arzt? Felix macht erst in zwei Jahren seinen Führerschein. Und auch halte ich nicht viel davon wenn unsere Nachbarn auf euch aufpassen müssen. Man würde euch ins Heim stecken, wenn sie merken würden, dass ich mich nicht richtig um euch kümmern könnte.“ „Ich könnte mich zusammen reißen.“, antwortete ich. „Bist du dir da sicher?“, fragte Katalin zweifelnd. „Ja, ich wäre mir da sicher.“ Katalin nickte. „Nun gut, ich werde mich morgen noch einmal bei einem Krankenhaus bewerben, falls sie mich aufnehmen, darf dir in meiner Probezeit nichts passieren. Falls doch, kann ich nichts versprechen.“ Ich sah Felix kurz an. Felix nickte mir zu. Katalin lächelte. „Danke.“, sagte sie.
In dem Moment klopfte es an der Haustür. Entsetzt sah Katalin zu dem erst halb fertigem Essen. „Verdammt, Alex ist schon da!“, fluchte sie. „Ich mach schon auf. Er wird schon nicht wütend sein.“, sagte ich.
Und ich behielt Recht. Alex half uns beim Kochen und brachte uns dabei auch noch zum Lachen. Selbst beim Essen schien die Stimmung mit ihm um das Hundertfache anzusteigen. Er erzählte von Leuten mit Sprachfehlern oder merkwürdigen Angewohnheiten, machte ihre Stimmen nach (ich kannte keinen der so gut Stimmen nachahmen konnte, wie Alex) und brachte uns durch seine bloße Anwesenheit zum Lachen. Es wurde ein herrlicher Abend. So schön wie lange nicht mehr, denn endlich fühlten wir uns mal wieder wie eine richtige Familie. Selbst Katalin sah so glücklich und befreit aus, wie lange nicht mehr. Felix und ich lächelten uns verstohlen an. Wir dachten beide dasselbe. So, genau so müsste das Leben immer sein.
 
Eigenschaft
 
Also ich weiß nicht, ob du öfter sowas schreibst oder nicht. Also das "Gemecker" vorne weg: n individuellen Stil hat's nicht, aber sowas braucht auch irgendwie seine Zeit. Man kann ja nicht erwarten, dass gleich jeder irgendeinen eigenen Stil hat.
Die Charaktere orientieren sich daran, dass es eine Kurzgeschichte ist, habe ich das Gefühl, sie haben genug Tiefe für eine solche, aber auch nicht mehr.
Ich habe so im Großen und Ganzen das Gefühl, dass du persönlich mal so eine Situation erlebt hast und das damit in irgendeiner Form kanalisieren wolltest. Hat sicher Spaß gemacht, das zu schreiben.

Also ich persönlich würde jetzt nicht sagen "Oh geil, davon muss ich mehr lesen."
Ich hab halt irgendwie andere Ansprüche, ist ja kein Geheimnis, dass es tausende andere Leute gibt, die sowas besser können (ganz zu schweigen von denen, die es vllt nicht besser können...).
Ich würde jetzt nicht sagen, ich finde es gut, aber schlecht ist es auf keinen Fall.

Kleiner Nachtrag:
Könnte auch sein, dass ich gerade so verwöhnt bin, weil ich "Notes of a dirty old man" von Charles Bukowski lese. Das ist so ne Art Sammlung von Kurzgeschichten. Ich kann den Typen nur empfehlen, seine Texte sind einfach der Hammer. Man merkt einfach, was der alles erlebt hat. Natürlich ist da auch Fiktion drin, aber es wirkt einfach so real und ehrlich. Muss mir demnächst mal Gedichte von dem besorgen.
 
Also ich weiß nicht, ob du öfter sowas schreibst oder nicht. Also das "Gemecker" vorne weg: n individuellen Stil hat's nicht, aber sowas braucht auch irgendwie seine Zeit. Man kann ja nicht erwarten, dass gleich jeder irgendeinen eigenen Stil hat.
Die Charaktere orientieren sich daran, dass es eine Kurzgeschichte ist, habe ich das Gefühl, sie haben genug Tiefe für eine solche, aber auch nicht mehr.
Ich habe so im Großen und Ganzen das Gefühl, dass du persönlich mal so eine Situation erlebt hast und das damit in irgendeiner Form kanalisieren wolltest. Hat sicher Spaß gemacht, das zu schreiben.
(...)
Kleiner Nachtrag:
Könnte auch sein, dass ich gerade so verwöhnt bin, weil ich "Notes of a dirty old man" von Charles Bukowski lese. Das ist so ne Art Sammlung von Kurzgeschichten. Ich kann den Typen nur empfehlen, seine Texte sind einfach der Hammer. Man merkt einfach, was der alles erlebt hat. Natürlich ist da auch Fiktion drin, aber es wirkt einfach so real und ehrlich. Muss mir demnächst mal Gedichte von dem besorgen.

Nee, ich habs so was eigentlich noch nie in die Richtung erlebt :nix:
Ob du gerade so verwöhnt bist, weiß ich nicht und kann ich selbst nicht einschätzen ;), aber ich danke dir für deine Kritik :).
 
Na dann haste dich doch ganz gut reingefühlt, finde ich, auch wenn der Plot jetzt nicht wahnsinnig originell ist. Aber immerhin solide.
 
Na dann haste dich doch ganz gut reingefühlt, finde ich, auch wenn der Plot jetzt nicht wahnsinnig originell ist. Aber immerhin solide.

Ich danke dir.
Ich hoffe dass bald noch jemand einen Text hier rein stellt... Und wenn nicht, mir wird auch irgendwann mal noch was einfallen...
 
Ich fasse auch manchmal so komische Pläne. Jedenfalls hatte ich mal in der U-Bahn die Idee, auch mal ne Kurzgeschichte oder sowas zu schreiben. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es mir dann nie wirklich gefällt und ich es dauernd ändere oder so.
Es sind auch noch ein Drehbuch mit nem Kumpel und ein Rap-Album mit nem anderen geplant. :D
Habe zwar zu allem Notizen und sowas, aber nicht wirklich was...
Das einzige, was ich habe, sind so zwei komische Berichte, die ich mal geschrieben habe, über meine Musterung und einmal, wie ich mit zwei andern besoffen nach Hause gelaufen bin. :D Wertvollstes Kulturgut!
 
Ich fasse auch manchmal so komische Pläne. Jedenfalls hatte ich mal in der U-Bahn die Idee, auch mal ne Kurzgeschichte oder sowas zu schreiben. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es mir dann nie wirklich gefällt und ich es dauernd ändere oder so.
Es sind auch noch ein Drehbuch mit nem Kumpel und ein Rap-Album mit nem anderen geplant. :D
Habe zwar zu allem Notizen und sowas, aber nicht wirklich was...
Das einzige, was ich habe, sind so zwei komische Berichte, die ich mal geschrieben habe, über meine Musterung und einmal, wie ich mit zwei andern besoffen nach Hause gelaufen bin. :D Wertvollstes Kulturgut!

Stell es doch einfach mal rein! Ich kann mir vorstellen dass das wirklich lustig ist :D xD
 
Das müssen großartige Abende gewesen sein :D. Wenn ich mir das mal so vorstelle, wie drei Jungs auf der Straße rumrennen und sich mit (was war das noch mal?) Schildern bekämpfen... ^^
Geschrieben ists ja auch gut, nur das ein paar Grammatikfehler drin sind, die wohl zu deiner Einzigartigkeit beitragen ;).
 
Was für welche denn?

Och naja ich hatte einfach Lust einfach was drüber zu schreiben, vor allem weils an sich ne komische Idee war, vier Stunden nachts nach Hause zu laufen.
 
Was für welche denn?

Och naja ich hatte einfach Lust einfach was drüber zu schreiben, vor allem weils an sich ne komische Idee war, vier Stunden nachts nach Hause zu laufen.

Nur einen einzigen (glaube ich jedenfalls, todsicher bin ich mir da nicht ;)):
"Ich ging zurück zur Anmeldung um nach einigen Momenten Wartens in den Ärztlichen Bereich geschickt (Verb.: zu werden)."
 
ich hab nix gesagt.
 
So, jetzt kommt wieder so ne Depri-Geschichte, aber ich hab die für einen kleinen Schreibwettbewerb in einem Forum geschrieben, und da hier momentan tote Hose herrscht, poste ich sie auch einfach mal hier rein ;).

Sophia

Es war am 13. Juni als ich ins Krankenhaus gerufen wurde. Am zweiten Todestag meiner Großmutter, die friedlich an einem Freitagabend eingeschlafen war. Doch diesmal ging es nicht um meine Großmutter. Diesmal ging es um meine Tochter Sophia.
Am Morgen sollte sie in die Schule gehen. Wie jeden Morgen hatte ich ihr einen Kuss gegeben, ihr einen schönen Tag gewünscht und wie jeden Morgen hat sie sich mit den Worten verabschiedet: "Ich hab dich lieb, Mom.", mir eines ihrer wunderschönen strahlenden Lächeln geschenkt, ihre langen, braunen Haare herumgewirbelt und aus dem Haus verschwand. Danach hatte ich mich noch von meinem Mann verabschiedet, der an diesem Tag ein wichtiges Vorsprechen bei einer Firma hatte. Er hatte mir gerade jubelnd den Bescheid gegeben, dass er den Job bekommen würde, als die Sophia`s Schulleiterin anrief und fragte, warum Sophia nicht in der Schule war. Verwundert sagte ich ihr, dass Sophia eigentlich dort sein sollte. "Wie, das heißt Sie wissen nicht wo Ihre Tochter ist?", meinte daraufhin die Stimme am anderen Ende der Leitung verblüfft. Ich bekam höllische Panik und gleichzeitig wollte ich der Frau am Telefon eine scheuern. Ohne ein weiteres Wort hängte ich ein und rief die Polizei an, die vorbeikamen, mich befragten und dann wieder verschwand. Sie würden sich sofort auf die Suche nach meiner Tochter machen, versprachen sie mir.
Ich rief meinem Mann an und gab ihm Bescheid, woraufhin er sofort nach Hause kam. Besorgt warteten wir, auf einen Anruf der Polizei, auf irgendeine Nachricht, dass Sophia wohlauf sei. Einen Anruf bekamen wir. Doch leider nicht so, wie wir es uns erhofft hatten.
Sie hatten Sophia halb verblutet in einem Wald gefunden. Jemand hatte sie mit einem Messer attackiert und dann dort liegen gelassen. Wir sollten sofort ins Krankenhaus fahren, niemand wüsste ob Sophia durchkommen würde.
Mein Mann fuhr. Niemand von uns sprach während der Fahrt. Im Krankenhaus hielten wir uns fest an den Händen, beide spürten wir die fürchterliche Angst, die sich in uns eingenistet hatte.
Ein Arzt kam auf uns zu, mit diesem verdammten Gesichtsausdruck, den ich so hasste. Voller Mitleid und gleichzeitig distanziert. "Kommen Sie bitte sofort. Ihrer Tochter geht es gar nicht gut.", sagte er sofort und es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hielt meinen Mann fester und folgte dem Arzt. Mir wurde übel, der Schweiß brach mir aus und ich wollte einfach nur nach Hause und mich unter der Bettdecke verkriechen.
Wir wurden sofort in Sophia`s Zimmer gebracht. Dort lag sie, ihr braunes Haar wie ein Fächer um sie herum ausgebreitet, wie ein Heiligenschein. Sie sah friedlich aus, nur eine Wunde verunstaltete ihr makelloses Gesicht. Eine genähte Wunde an ihrer Wange. Schweigend ließ der Arzt uns allein.
Ich setzte mich sofort neben sie, mein Mann blieb stehen, eine Hand auf meiner Schulter, die ich festhielt. Mit meiner anderen Hand griff ich nach meiner Tochter. Ganz kurz öffnete sie ihre Augen. Sie sah zuerst mich und dann meinen Mann an. "Mom? Dad?", flüsterte sie. Ich drückte ihre Hand und antwortete beruhigend: "Wir sind da, mein Schatz." Während es tief in mir drin brodelte, gab ich nach außen, die optimistische Mutter für meine Sophia. Eine Weile hörte ich ihrem gleichmäßigen Atem zu. Und dem regelmäßigen Piepton des Apparats, an den sie angeschlossen war.
"Es hört langsam auf wehzutun, Mom.", sagte Sophia leise. Panikiert rief ich: "Bleib wach, meine Kleine, hörst du?" Mein Mann rannte nach draußen und rief nach dem Arzt. "Aber Mom, ich spüre keine Schmerzen mehr." Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Da hinten ist Licht, Mom, siehst du es nicht? Hörst du nicht wie die Engel singen? Fühlst du nicht diesen Wind?" Ich schluckte schwer und flüsterte mit Tränen in den Augen: "Doch, ich sehe es. Ich höre es und ich fühle es auch. Aber geh nicht dahin, mein Schatz, hörst du? Es ist gefährlich." Der Arzt kam herein, er sagte etwas zu mir, doch ich hörte ihn nicht. Das einzige was ich hörte war die Stimme meiner Tochter die sagte: "Aber es ist so schön…" Piiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep. Nein, ihr Herz! "Sophia, nein!", schrie ich. Ich spürte eine kräftige Hand, die mich von hinten umfasste und mich aus dem Zimmer zog. Ich schlug nach der Hand, wie eine Furie, während ich immer wieder ihren Namen schrie. Von weitem nahm ich die aufgeregten Stimmen der Ärzte wahr. Mir wurde bewusst, dass noch immer jemand um das Leben meiner Tochter kämpfte und ich verstummte. Nach einiger Zeit kam ein Arzt heraus. Er sagte etwas, dabei schüttelte er den Kopf. Durch einen Tränenschleier sah ich, wie mein Mann, der mich aus dem Zimmer gezerrt hatte, vor mich trat und mich fest in umarmte. Ich schloss meine Augen, spürte wie warme Tränen mir übers Gesicht liefen und diese eisige Leere, die sich in meinem Inneren ausbreitete.

Ich hoffe es hat euch gefallen,
Lynn
 
ich finde, es ist eine sehr schwere Disziplin über Dinge zu schreiben, die man selbst noch nicht erlebt hat oder sich damit auskennt. Außerdem muss man sich entscheiden, wie man Emotionalität schafft, über eine realistische Darstellung oder über verklärte Darstellung. Bei letzterem muss man aber sehr genau aufpassen nicht Klischees wiederzugeben, die man selbst vielleicht nur gelesen oder gesehen hat, wenn man das aber möchte, muss man den Leser dann mit der Sprache und dem Textaufbau fesseln.

Du schreibst eine "typische" Krankenhaus-Szene, wie man sie aus Arztserien erwartet oder vielleicht kennt, kommst aber mit dem Tempo nicht hinterher, du nutzt im Höhepunkt nicht die Möglichkeiten den Leser in die Situation hineinzuziehen. Dafür verschenkst du am Anfang des Textes in der einleitenden und beschreibenden Phase schon Tempo-Punkte in dem du in sehr kurzen Sätzen schreibst.

In einigen Passagen sind auch noch Satzbaufehler und du solltest mehr auf das Klangbild bestimmter Wortkkominationen achten und zu starke Gegensätze vermeiden (verunstalten - makellos).

Ich würde mich für den Anfang mehr auf Geschichten konzentrieren, die du im Kern selbst erlebt hast und dich dabei mehr auf Sprache und Ausdruck konzertrieren.

Viel Erfolg!!
 
ich finde, es ist eine sehr schwere Disziplin über Dinge zu schreiben, die man selbst noch nicht erlebt hat oder sich damit auskennt. Außerdem muss man sich entscheiden, wie man Emotionalität schafft, über eine realistische Darstellung oder über verklärte Darstellung. Bei letzterem muss man aber sehr genau aufpassen nicht Klischees wiederzugeben, die man selbst vielleicht nur gelesen oder gesehen hat, wenn man das aber möchte, muss man den Leser dann mit der Sprache und dem Textaufbau fesseln.
(...)
Ich würde mich für den Anfang mehr auf Geschichten konzentrieren, die du im Kern selbst erlebt hast und dich dabei mehr auf Sprache und Ausdruck konzertrieren.

Viel Erfolg!!

Danke für deine Ratschläge, ich werde sie beherzigen!
Aber könntest du mir bitte was Sprache angeht, ein paar Sätze aus dem Text zeigen, damit ich weiß, welche Fehler ich gemacht habe?
Ich würde mich freuen
 
Ich markiere die Fehler natürlich gerne:

Wie jeden Morgen hatte ich ihr einen Kuss gegeben, ihr einen schönen Tag gewünscht und wie jeden Morgen hat sie sich mit den Worten verabschiedet: „Ich hab dich lieb, Mom.“, mir eines ihrer wunderschönen strahlenden Lächeln geschenkt, ihre langen, braunen Haare herumgewirbelt und aus dem Haus verschwand.

Das Verb ist nicht richtig kunjugiert, es müsste "..und ist aus dem Haus verschwunden" bzw. "verschwand aus dem Haus" heissen

Er hatte mir gerade jubelnd den Bescheid gegeben, dass er den Job bekommen würde, als die Sophia`s Schulleiterin anrief und fragte, warum Sophia nicht in der Schule war.

Mit "dem Bescheid" assoziert man ein Schriftstück.



Ohne ein weiteres Wort hängte ich ein und rief die Polizei an, die vorbeikamen, mich
befragten und dann wieder verschwand.

Heisst es nicht "aufhängen"?

Mir wurde übel, der Schweiß brach mir aus und ich wollte einfach nur nach Hause und mich unter der Bettdecke verkriechen.

Der Satzbau ist unglücklich, "mir brach der Schweiss aus" liesst sich flüssiger.


Sie sah friedlich aus, nur eine Wunde verunstaltete ihr makelloses Gesicht. Eine genähte Wunde an ihrer Wange. Schweigend ließ der Arzt uns allein.

Hier ein typisches Beispiel für die unglückliche Wortwahl, ein Gesicht mit einer Wunde ist nicht makellos. Hier würde man das besser mit "sonst so makelloses" oder "früher so makelloses Gesicht" besser beschreiben.

Ich setzte mich sofort neben sie, mein Mann blieb stehen, eine Hand auf meiner Schulter, die ich festhielt.

Der Satz stellt den Bezug so her, dass sie ihre Schulter festhält und nicht die Hand.


Und dem regelmäßigen Piepton des Apparats, an den sie angeschlossen war.

Sätze mit "und" zu beginnen, gilt in der Literatur als extrem unelegant.

Panikiert rief ich: „Bleib wach, meine Kleine, hörst du?“

Panisch

Ich schloss meine Augen, spürte wie warme Tränen mir übers Gesicht liefen und diese eisige Leere, die sich in meinem Inneren ausbreitete.

Der Satzbau wäre "wie mir warme Tränen..."
 
Ich markiere die Fehler natürlich gerne:
(...)
Der Satzbau wäre "wie mir warme Tränen..."

Vielen herzlichen Dank :)
Die meisten sind wirklich typisch luxemburgische Fehler :redface:. Ich werde ihn Zukunft wohl besser aufpassen müssen ;).
LG
Lynn
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben