Ah ja, mal wieder ein Sparseminar...
Nichts für ungut, aber ich erlaube mir mal, darauf hinzuweisen, dass in so einem Seminar niemand "zum Laserschutzbeauftragten" ausgebildet wird. Als LSB wird man bestellt, und das erfordert eben auch einen entprechenden Sachkundenachweis, der hier
angeblich Ergebnis des Seminars ist.
Egal, was da nachgewiesen und bescheinigt wird, mit Sachkunde hat das nichts zu tun, das geht nicht in 5h inkl. Prüfungsblock. Ich zitiere mal die einschlägige Unfallverhütungsvorschrift der Berufsgenossenschaften, BGV B2 Anhang 3 "Anforderungen an die Inhalte von anerkannten Kursen zur Ausbildung von Laserschutzbeauftragten":
Die Kursdauer sollte aber mindestens einen Tag betragen und sich generell in folgende Themenbereiche aufteilen (Zeitanteile in Klammern):–Theorie (1/3)–praktische Anwendung (1/3)–Lasersicherheit (1/3) Der Seminarblock „Lasersicherheit“ sollte mindestens 6 Lehreinheiten zu je 45 min Dauer umfassen. In keinem Fall sollten hier 4 Lehreinheiten unterschritten werden.
Das bedeutet: mindestens 4,5h sind allein für den Block "Lasersicherheit" vorgesehen (bei dem obigen Seminar gerade einmal
30(!!) Minuten), der wiederum "nur" ein Drittel des Gesamtseminars umfassen soll.
Die BGV sieht also mindestens rund 12-14h vor, und das sind die Anforderungen, die einen betrieblichen LSB befähigen sollen. Auch das ist schon reichlich kurz bemessen, aber immerhin.
So ein LSB im Betrieb hat im wesentlichen die Aufgabe, sich um die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften in Unternehmen zu kümmern, wo Laser zum Einsatz kommen - meist in Maschinen, die wiederum mit Sicherheitseinrichtungen versehen sind, und wo jeder einzelne Bediener vor Ort nochmal gesondert eingewiesen wird.
So, und jetzt soll so ein Mini-Seminar einen Menschen befähigen, die Sicherheit bei Veranstaltungen zu garantieren, bei dem mit dem Laser munter in Räumen herumgeleuchtet wird, wo sich Menschen aufhalten? So einen Zettel würde ich als Verantwortlicher direkt der Rundablage zuführen.
Ich sag jetzt mal, wie es ist: bei 4:30h Seminardauer wird eine
knappe halbe Stunde am Ende auf das wichtigste, nämlich Lasersicherheit eingegangen. Der Rest wird wahrscheinlich durchsetzt sein mit Marketing des Herstellers. Am Ende zahlt man also fast 200€, um sich eine Werbeveranstaltung anzuhören.