Laid Back?

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montifya
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Hallo zusammen,
kann mir bitte jemand sagen was in diesem Lied abgeht?



Bin gerade so geflasht von dem Ryhtmus und das erste Gitarren Solo - ist das laid back wovon alle immer reden?

Sowas hört man leider nicht im Radio, schade eigentlich.
 
Eigenschaft
 
@montifya, dabei handelt es sich um einen Blues Shuffle, im Intro und zwischendurch, wenn die Rhythmussektion etwas hinterher hinkt, kann man das als laid back bezeichnen, also etwas hinter dem Grundrhythmus herhinken.
 
Danke für die Antwort
Also spielt hier das schlagzeug laid back,genauer gesagt die snare, base?
 
Also spielt hier das schlagzeug laid back,genauer gesagt die snare, base?
Nein, die Snare spielt ja eigentlich "zu früh" in diesem Beispiel.
Das sind innerhalb der Band verschiedene Auffassungen des genauen Swing-Feelings bzw. Shuffle-Feelings.
Die Drum spielt eher gerade, der Gitarrist eher triolisch in dem von Dir genannten Abschnitt.

LG
Thomas
 
Ob das wohl freiwillig gespielt war? :gruebel:
Eigentlich wurscht, aber das Schlagzeug kommt mir etwas arg ungelenk und vom konkreten Stück überfordert vor.

Gruß Claus
 
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Du bist Moderator, und sagst zu einem top schlagzeuger das er überfordert ist?
Hast du schon Ahnung von Musik, dachte hier gibt es kompetente leute?
In deinem Ton mal zurück gebrüllt ... Du hast 5 Beiträge hier und spuckst so giftige Töne?

In meinem Ton: Mit provokanten Angriffen kommt man im Leben selten weiter, und hier im Forum noch seltener. Meinungen und deren Verschiedenheiten sind fein, aber hier gleich so patzig rumzumeckern ist einfach stillos. Und wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es hinaus...

Meine Meinungen zum eigentlichen Thema, weil mich Blues halt interessiert und ich mir da eine gewisse "Kompetenz" selbst bescheinige:

(1) Ist doch toll, wenn es dir gefällt. Das ist letztlich das Wichtigste! Und das meine ich ganz ehrlich und unironisch.

(2) Ich höre da eher - wie einige Vorredner - keine "tighte" Blues-Combo, sondern ein etwas unabgestimmtes "wird schon irgendwie zusammen gehen". Macht auf mich eher den Eindruck "da lassen wir mal bei der Session das Band mitlaufen und schauen was draus wird" als "das ist ein so geplanter Song". Das ist bei anderen Songs derselben Session anders, und bei den "Hits" von Elmore James auch anders. In meinen Ohren geht das nicht so richtig voran hier. Aber - es sind meine Ohren, mein Feeling, meine Meinung, und nicht die absolute Wahrheit.

(3) Ich bin mit den Details von Elmore James' letzter Recording Session nicht vertraut (https://www.discogs.com/Elmore-Jame...3/release/13709062/image/SW1hZ2U6NDA0NDU0MDA=). Dein "Top Schlagzeuger" wird in den Liner Notes, ebenso wie der Bass, als "unknown" geführt. Keine Ahnung, ob da ein Star am Werk war oder nicht... die Suche in den einschlägigen Quellen hat mir da auch nix zu Tage gebracht.

(4) Andererseits ist es ja nun kein Geheimnis, dass viele Blues-Aufnahmen von Solo-Künstlern eher mit ziemlich wild zusammengestellten Studio-Bands entstanden sind. Fast schon legendär sind die diversen Versuche, so Individual-Rhythmiker wie John Lee Hooker oder Lighntin' Hopkins, die sich zudem noch null um irgendwelche Akkord-Schemata gekümmert haben, mit einer Backing Band aufzunehmen - oft ging das grandios in die Hose. In meinen Ohren klingt das hier irgendwie genauso. Eher "durcheinander" als "laid back".

Nun hast du eine weitere Antwort, meiner Meinung nach durchaus differenziert und kompetent, aber wahrscheinlich nicht das, was du hören willst.

Mein Gegenbeispiel für eine absolut tighte Blues-Combo ist das hier - das ist gleichermaßen absolut auf den Punkt und gleichzeitig so laid back, dass es eben grooved/swingt, ohne aus der Kontrolle zu geraten:
 
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Eher "durcheinander" als "laid back".
Das war auch mein Eindruck, als ich das Video auf Youtube angesehen habe. Die sind irgendwie nicht zusammen als Band, der Drummer poltert nur herum und auch beim Rest der Band macht jeder sein eigenes Ding, statt auf die Mitmusiker zu achten. Laid Back ist das nicht, eher schon eine besoffene Session wie sie viele Musiker kennen und was einem am nächsten Tag leid tut, wenn man es auf nüchternen Magen hört.
 
@klaatu @DerZauberer Da hast du absolut recht, das war kein Kunststück von mir.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich bin gerade verwirrt, warum finde ich diese Aufnahme sau gut und könnte es endlos hören? Wie funktioniert ryhtmus wenn das keiner sein sollte?
 
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ist das laid back wovon alle immer reden?
Ne isses nich. Ich schließe mich der Majestätsbeleidigung an, das ist einfach nur untight. Vielleicht sollte man es aber auch historisch richtig einordnen. Die Bluesmusiker der alten Tage waren halt selten Hochschulabsolventen, sondern lernten ihre Instrumente im Staub der Landstraße. Selbst bedeutende Bluesmusiker kann man mit heutigem Musikverständnis wohl häufig nicht als Virtuosen bezeichnen. Zudem ist Blues ursprünglich eine Musik der Landbevölkerung, und eine pulsierende Musikszene wie im New York der frühen Jahre, bei der sich die Besten der Besten zusammenfinden, gab es dadurch wohl auch kaum. Man spielte halt mit den Jungs aus der Nachbarschaft, die halbwegs in der Lage waren, ein Instrument zu bedienen. Historische Bluesaufnahmen sind daher oft auch als Zeitdokumente zu verstehen, nicht immer als musikalische Gesamtkunstwerke.

Zum Begriff "laid back" solltest du dir vielleicht mal die Übersetzung vor Augen führen, auf deutsch heißt das einfach "zurückgelehnt". Stell dir vor, du lehnst dich im Lehnstuhl zurück, dann ist das in der Regel keine gestresste, sondern im Gegenteil eine ziemlich entspannte Stimmung. Laid back bezeichnet genau diese Stimmung. Man spielt nicht nach vorne und treibt die Band an, sondern alles klingt entspannt und unaufgeregt. Trotzdem bedeutet es nicht, dass irgendwer hinterherhinkt, sondern man ist/sollte trotzdem tight sein. Nur eben nicht Nuancen vor dem Puls, sondern Nuancen hinter dem Puls. Aber wie gesagt nur Nuancen, die man eher fühlt als hört.

Edit: darf einen nur Perfektion berühren? Das Stück ist bei allem Chaos ja trotzdem atmosphärisch und lebendig.
 
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Ich bin gerade verwirrt, warum finde ich diese Aufnahme sau gut und könnte es endlos hören? Wie funktioniert ryhtmus wenn das keiner sein sollte?
Ach die Verwirrung kannst du ablegen. Ich habe ganz viele Songs, die mich - warum auch immer - "packen", und ganz viele Songs die allgemein supertoll gefunden werden die mich total kalt lassen.
Ist so. Musik und Emotionen sind individuell. Manchmal "packt" einen auch genau das Andere, das Unperfekte, das Menchliche.

Auf die Gefahr hin, hier wieder mal als "Bluespolizei" verschrien zu werden... @trommla, ich muss schon eine Lanze für die Blues-Musiker brechen.

Du hast Recht, dass die allermeisten wenige bis keine theoretische Grundlagen hatten. Es gibt aber genauso Gegenbeispiele (Lonnie Johnson, BB King). Und was die Virtuosität angeht ... auch hier, viele gestandene Gitarristen verzweifeln bis heute an Songs von Robert Johnson und kriegen's nicht überzeugend hin. Viele Blues-Aufnahmen "rumpeln", klar - aber sie "rumpeln" vergleichbar wie frühe Songs der Rolling Stones oder Bruce Springsteen mit der E-Street-Band live, oder oder oder ... und trotzdem (...oder deswegen?) berühren sie Menschen.

Was ich immer wiederhole: Die "Großen" Blueser, auch die der 50er/60er Jahre, waren Vollprofis. Elmore James, Muddy Waters, Howlin' Wolf (und ihre Backing Bands) standen jeden Tag in irgendwelchen Clubs und haben von 20:00 bis 03:00 durchgespielt (je 45 min set, 15 min Pause), monatelang. Auch viele der frühen Blueser (Blind Lemon Jefferson, Charley Patton) haben von ihrer Musik ganz gut leben können, und zwar NUR von ihrer Musik. Klar, das klang anders als man das heute so kennt, aber in ihrer Zeit war das schon ganz stark, und beeinflusst die Rockmusik ja auch bis heute.
 
Auf die Gefahr hin, hier wieder mal als "Bluespolizei" verschrien zu werden
Hehe, dachte ich mir doch, dass ich irgendwen damit triggere ;)
Nein, ich meine ja gar nicht, dass die alten Blueser deshalb unfähige Amateure gewesen wären. Ihr nachhaltiger Einfluss auf nachfolgende Generationen ist unbestritten, und anhören tu ich mir den Sound auch gerne. Ich kenne wenig Musik, deren Atmosphäre mich so mitreißt.

Die technische Messlatte liegt heutzutage einfach ungleich höher, und wer als Profi langfristig überleben will, braucht ein völlig anderes Rüstzeug, als man es damals brauchte.

Aber dass man Robert Johnson nicht authentisch nachspielen kann, liegt mehr an seiner Individualität als an den technischen Herausforderungen. Ein bisschen wie Jeff Porcaro und Rosanna. Für die Nummer muss man technisch schon was drauf haben. Viele Profis, aber auch Amateure, können die Nummer technisch spielen, aber trotzdem klingt keiner annähernd wie Porcaro.
 
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