Laid back spielen

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Hi Leute!

Ich moechte mein Rhythmusspiel ein bisschen aufwerten, und uebe mich nun seit 2 Wochen im laid back spielen, was mir leider ganz und gar nicht gelingen will.
Ich war frueher drummer, und bin es deshalb gewohnt exakt im timing zu spielen.

Angenommen wir haben ein einfaches Riff wie dieses (3 viertel und 2 8tel)
-a---2-------------
-E---0---0---0--0-0

Nicht einmal das schaff ich halbwegs laid back zu spielen. Wenn ich die 3 Viertelnoten ausserhalb des timings spiele, spiel ich dannach die 2 8tel viel zu schnell und umgekehrt.
Egal worauf es hinauslaeuft, am ende des Taktes bin ich wieder exakt im timing, ich kann diese Gehirnblockade irgendwie nicht ueberwinden. Mit "nur ueben" allein wird das wohl nix, weil ich mach in diesem Gebiet wirklich NULL Fortschritte, egal wie lang ich ueb.

Habt ihr ein paar Tips hierzu, bzw wie kann ich das Ueben?
 
Eigenschaft
 
kennst du das, wenn du versuchst nem drummer dazu zu bringen schneller oder langsamer zu spielen? sowas sollte zwar nicht funktionieren, aber zu diesem zweck zieht ich noten generell vor oder zurück. streng dich einfach an n langsameres tempo zu spielen. btw. wenn du auf der eins da bist kannst du ja dennoch laid back spielen. wenn du wirklich meinst das du auf der eins zu früh bist, dann spielst du warscheinlich kein echtes laid back im microtiming, sondern ganze notenwerte.
 
streng dich einfach an n langsameres tempo zu spielen

Ja mit anstrengen allein gehts eben nicht.

wenn du wirklich meinst das du auf der eins zu früh bist, dann spielst du warscheinlich kein echtes laid back im microtiming, sondern ganze notenwerte.

Ich bin nicht zu frueh auf der 1, sondern eben EXAKT auf der 1.
Wenn ich die ersten 3 viertel laid back spiele, dann bekomm ich bei den 2 achteln die Panik, und spiel die eben ne spur schneller um die fehlende Zeit der ersten drei viertel aufzuholen, damit ich im naechsten takt wieder EXAKT die 1 erwische (was man ja nicht soll)

Wenn ich mich bewusst zwinge die 8tel auch langsam zu spielen, dann hab ich da hoechstens aussetzer drinnen. Wie gesagt, ich kann das laid back spielen nicht mit meinem timing gefuehl vereinbaren.
Ich bin es einfach gewohnt hundert prozent exakt im timing zu spielen, das ist bei mir aufgrund der Jahrelangen Musikerfahrung einfach im Blut und kommt ganz von alleine.
 
wir haben ja nen meister im laid back spielen, tom morello. die ratm riffs sind oft so gestrickt, dass sie sehr viele betonte upstrokes beinhalten. beim laid back spielen kommt es ja ned drauf an JEDE note verspätet zu spielen, tom macht das auch nicht.
das mit den betonten updstrokes sag ich deswegen, weil man gerade bei weiteren bewegungen die upstrokes oft versehendlich automatisch "verspätet" spielt.
 
Könntet ihr mich aufklären und mir sagen, was "Laid Back" spielen bedeutet? :confused:
 
inoX schrieb:
wir haben ja nen meister im laid back spielen, tom morello. die ratm riffs sind oft so gestrickt, dass sie sehr viele betonte upstrokes beinhalten.
...
das mit den betonten updstrokes sag ich deswegen, weil man gerade bei weiteren bewegungen die upstrokes oft versehendlich automatisch "verspätet" spielt.

Betonte upstrokes sind nicht automatisch laid back. Wenn der Wechselschlag gut durchtickt, dann kommen auch die Off-Beats auf den Punkt.
Und Tom Morello spielt wohl eher Synkopen - also Akzentverschiebungen.


@Atrowurst:
Versuch doch für den Anfang, erstmal bei einem Notenwert zu bleiben. Also z.B. nur Viertel oder nur Achtel. Übe die laid-back, bis es funktioniert und kombiniere erst dann.
So wie du dein Problem beschreibst kommt es ja eher von der Kombination beider Werte. Oder versuchst du auch "aufzuholen", wenn du nur Viertel spielst?

Nicht zuletzt kommt laid-back Phrasierung ja auch vom gleichnamigen Gefühl.
Also mach dich beim Üben locker, denk an Hängematte und Strand ...

Dass du zu ein paar Reggae Songs üben kannst ist dir sicher schon eingefallen, oder ...?!
Denn wo wenn nicht da wird l.b. gespielt??
 
@ MrFair

Laid backe spielen, bedeutet GANZ LEICHT hinterherzuhinken, daher nicht exakt auf den Beat spielen.
Dadurch kann man sehr schoen ein treibendes Feeling erzeugen.


Oder versuchst du auch "aufzuholen", wenn du nur Viertel spielst?

leider Ja.

Nicht zuletzt kommt laid-back Phrasierung ja auch vom gleichnamigen Gefühl.
Also mach dich beim Üben locker, denk an Hängematte und Strand ...

Dass du zu ein paar Reggae Songs üben kannst ist dir sicher schon eingefallen, oder ...?!
Denn wo wenn nicht da wird l.b. gespielt??

Das ist eine super Idee, werd ich auf jeden Fall machen. Irgendwelche Song Empfehlungen?
Weil das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass bei einem gemuetlichen Song eher ein Laid back feeling aufkommt, als bei so einem stumpfen Riff...
 
am besten songs von black sabbath oder mark knopfler (dire straits) parallel mitspielen, dann kommts ganz von allein, musst dich nur auf das feeling einlassen, laid back ist eher eine sache des bauches, nicht des kopfes, also schliesse die augen und fuehl den groove :cool:

lw.
 
littlewing schrieb:
musst dich nur auf das feeling einlassen, laid back ist eher eine sache des bauches, nicht des kopfes, also schliesse die augen und fuehl den groove :cool:

lw.

:great:

Genau so sieht's aus. Hängt auch viel von der Persönlichkeit ab. Ein Meister im Laidback Spielen, ist John Scofield. Man hat oft das Gefühl die Band fährt mit dem Taxi und Sco hat seine Jacke in der Tür eingeklemmt und wird mitgeschliffen. :)
 
Fun Tom schrieb:
Betonte upstrokes sind nicht automatisch laid back. Wenn der Wechselschlag gut durchtickt, dann kommen auch die Off-Beats auf den Punkt.
wie weit machst du denn beim Wechselschlag deine bewegungen?
 
Danke nochmal fuer die Tips Leute!

Bin mittlerweile soweit, dass ich das Riff konstant um ca. ein 32tel langsamer als der beat spielen kann. Von Laid back kann man da natuerlich noch nicht sprechen, aber zumindest die Denkblockade, immer genau auf den Beat zu spielen, beginne ich zu ueberwinden. Eine Gefuehlssache ist das bei mir zwar noch nicht, ich muss mich da wirklich anstrengen, aber das kommt bestimmt mit der Zeit (hach, die Ungeduld :redface: )


Was gibts denn von John Scofield empfehlenswertes? (Super beschreibung uebrigens String ;) )
Vielleicht etwas nicht ganz so schweres, da ich mit dem timing vorerst genug beschaeftigt sein werde. Mein Lehrer hat mir noch Mark King empfohlen, irgendwelche Empfehlungen von dem?
 
Stringgod schrieb:
Hängt auch viel von der Persönlichkeit ab.

In der Tat. Sowas ist zu 90% Mentalitätsfrage. Man kann das nicht wirklich üben. Genauso, wie das Gegenteil vom Laid-Back, dem gleichmäßigen, hektikfreien Vordembeatspielen.

Beides sind Sachen, die sich im Bereich des so genannten Mikrotimings abspielen. Das kann man nicht auszählen und letztlich auch nicht bewusst üben. Da geht es um Sekundenbruchteile einer persönlichen inneren Uhr und nicht eines externen Beats.

Sobald man versucht, das von jemandem zu kopieren, kann man schwerst ins Schleudern kommen. Das ist so, als wollte man anders sprechen oder seine natürlichen Körperbewegungen verändern. Man kann das in Maßen und in bestimmten Situationen mit Übung steuern (Sprechweisen und Gestik von geschulten Rednern z.B.) , aber es wird einem nie gelingen, in allen Situationen dauerhaft jemand anders aus sich selbst zu machen.
 
Hans_3 schrieb:
Beides sind Sachen, die sich im Bereich des so genannten Mikrotimings abspielen. Das kann man nicht auszählen und letztlich auch nicht bewusst üben. Da geht es um Sekundenbruchteile einer persönlichen inneren Uhr und nicht eines externen Beats.

Ein bisschen üben kann man's schon.
Ich habe eine Orientierungshilfe gefunden, die zumindest für mich funktioniert:
Ich versuche das Microtiming auf einer Art "Mantra" abzubilden, das ich im Kopf beim Üben vor mich hinsage. So ähnlich, wie man sich 2/4 Takt als "Bum-Tschak" merken kann, nur eben feiner aufgelöst.
Für laid-back ist das bei mir "b-da" (wer lacht hier...).
Das 'b' ist dabei der exakte Schlag, den z.B. die Snare oder das Metronom spielt, da 'da' mein laid-back Anschlag. Dabei wird das 'b' gar nicht so richtig ausgesprochen, es ist eher wie ein Widerstand,den das 'da' erstmal überwinden muß. (Schwer zu beschreiben...!)
Das Ganze synchronisiere ich zuerst mit dem Groove, dann spiele ich.

Aber wie schon erwähnt, man kann sich dem Ganzen kopfmäßig nur bedingt nähern. Daher wird diese kleine Hilfe auch nicht für jeden funktionieren. Wenn sie's doch tut, würde es mich freuen.
 
der meister des laid back spielens ist eindeutig JJ. Cale!
 
der meister des laid back spielens ist eindeutig JJ. Cale!
Der ist mir auch sofort eingefallen.
Für mich hat laid back viel mit abgehangen zu tun - und da ist der gute alte Cale ein Meister drin.

Hör Dir mal "Cocain" von Cale an - das kannst Du gar nicht anders als Laid Back spielen.
http://www.youtube.com/watch?v=-y23s1YuLW4
(Ich kann jetzt in diese Fassung grad nicht reinhören - aber es sollte funzen, denk ich mal.)

Ehrlich gesagt: es kommt, so wie Du es anfängst, sehr vom Kopf. Ist Dir jetzt vielleicht nicht die ultimative Hilfe aber gibt vielleicht die Richtung vor, in die es gehen sollte: versuch, sehr relaxt zu spielen und Dich davon zu lösen, das Tempo vorzugeben. Das ist Aufgabe des drummers.

Wenn Du das Riff von Cocaine spielst, dann könnte allerdings imho die "Eselsbrücke", die vom user drüber kommt und die ich auch angebracht hätte, sehr nützlich sein: das Riff steigt nämlich auf den Punkt ein - und wird danach erst laid Back und steigt dann wieder auf dem Punkt ein. Um dieses laid Back in den ersten Anläufen hinzubekommen machst Du mit Mund, Hand, Plek - wie auch immer - auf dem genauen Punkt eine kleine Bewegung - und erst danach spielst Du die Saiten an. Auch so kannst Du imho - auf eher mechanischem Wege - ein laid Back erreichen.

Wären so meine 3,5 Cent.

x-Riff
 
welches lied auch ein gutes beispiel ist, ist after midnight
hier diese versio is sehr cool : http://de.youtube.com/watch?v=i5Tiqv4Irjs
fall sich jeman für die noten\ TABS interessiert die sind inder aktuellen ausgabe der zeitschrift "Guitar".
 

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