"Laid back" spielen

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Moin moin,

ich mach mal nen Thread dazu auf - weil ich denke, es könnte vielleicht mehreren Leuten nützlich sein...

Also, ich suche nach Methoden, mein Spiel etwas mehr "laid back" zu machen.

Was bei mir funktioniert: Mir vorstellen, ich sei grad auf pot (geht echt xD - ich verweise da auf den Spruch in meiner Signatur) und half time zählen (nicht spielen!). Dh bei nem 4/4 Takt halbe Noten als viertel zählen und dann die Notenwerte verdoppeln (dh statt 8tel gefühlte 16tel auf half time). Bisl schwer zu erklären, ich hoffe, ihr versteht, was ich meine...

Funktioniert aber nicht immer (generell gilt; je hektischer der Song, desto weniger klappt es - aber dann ist laid back spielen meist eh unangebracht...)

Mein Problem: Hinter den Beat spielen.
Spiele seit Anbeginn meiner Bassistenkarriere mit Metronom. Es hat mir wirklich sehr sehr viel gebracht (wie timingfest man ist merkt man erst so richtig gut im Bandkontext mMn^^), aber: Ich habe ein Problem damit, vom Beat abzuweichen... (das Gefühl habe ich zumindest).

Habt ihr da ein paar Tips, wie man sich dahingehend verbessern könnte?

Weiter mit dem Metronom üben, bis es "klick" macht (xD) oder habt ihr da andre Herangehensweisen?

Danke im Voraus
 
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Mein Problem: Hinter den Beat spielen.

... das Problem kenne ich. Ich spiele auch immer "weit vorne". Sagt mein Lehrer.:rolleyes:
Ich erkläre es mir so, dass ich 25 Jahre im Chor gesungen habe und da muß der Ton auf den Punkt kommen. Durch das Dirigat ergibt sich ansonsten eine Verzögerung, die das Chorgefüge (zer)stört ... Vllt., falls Iceprincess das her liest, wird sie es bestätigen oder zerpflücken.

Die Idee meines Lehrers ist und war daher, daß wir ordentlich Reggae üben, spielen, trainieren und ich schön groovig schleppe, die Töne "anschiebe" ...
Wenn ich mich im Takt und Rhytmus bewege wird es so langsam auch wirklich besser.

Ein anderen Weg ist vllt. über Walking Bass zu trainieren, mit den HiHat zu "bouncen" ..., mit meinem Upright geht das auch recht gut, bei meinen anderen Bässen muss ich wieder "anschieben", die haben eine prompte attack.

Also üben, üben, üben ... schwer, nur das Training bringt's und wächst Eingefleischtes raus. Beides kontrolliert spielen zu können fände ich klasse, ich komme auch immer mehr dahin, besonders, wenn ich nicht so bewußt drauf höre und gut relaxt an den Bass gehe, einfach drauf los groove. :)

Ciao
Andreas
 
Was bei mir funktioniert: Mir vorstellen, ich sei grad auf pot (geht echt xD - ich verweise da auf den Spruch in meiner Signatur)

Hey,

Mir hat man's so gesagt, dass man sich in ne "entspanntere" Position begiebt, also etwas zurücklehnt und einfach nur genießt :D
Die andere Richtung wäre etwas nach vorne lehnen und etwas "angespannter" dastehen.
Was mir auch teilweise hilft ist etwas "schwerer" zu zählen, is schwer zu beschreiben.

Gruß,
 
Habt ihr da ein paar Tips, wie man sich dahingehend verbessern könnte?

Weiter mit dem Metronom üben, bis es "klick" macht (xD) oder habt ihr da andre Herangehensweisen?

Danke im Voraus

Hey,

Probier mal folgendes:

Nimm dir´n Drum-Computer,Guitar pro oder sowas in der Art...und bastel ´nen einfachen Beat...Hi-Hat auf die Viertel (1,2,3,4) Bass auf 1 und 3, Snare auf die 2 und die 4...

Wenn man Metronom-verseucht ist (da geht´s mir genauso wie dir...) denkt man ja irgendwie im "Vorraus"...man nickt oder klopft mit´m Fuß mit und macht sich schon vorher startklar, den Ton "auf den Punkt" zu spiele *Scheisse zu erklären, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine*

Hör dir mal den beat und spiel jeweils einen Ton auf jeden Snare-Schlag.
ABER...versuch nicht die Snare "vorrauszuahnen" sondern auf sie zu "reagieren"
Nach´m Motto "huch, da war ´ne Snare" und dann als "Reflex" den Ton zu spielen...verstehst was ich meine?

Dadurch bist du dann automatisch etwas hintendran...grade Anfänger "können" das manchmal ganz instinktiv:cool:

Nach ´ner Weile üben gewöhnt man sich dran, aber den "Zwang" auf den Punkt zu spielen werd ich auf gedeih und verderb nicht los:redface:

btw: Wirklich präzise Antworten wird dir wohl keiner geben können, da Mikro-Timing IMHO hauptsächlich Gefühlssache ist...

@off-Topic

Scheinst ja´n engagierter Bassist zu sein:great:
Hoffe mal dass deine Ganzton-Bends langsam sitzen und viel Glück und so^^

mfg,Paul Noack
 
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Danke Leute, werd mal alles durchprobieren! :great:

Hör dir mal den beat und spiel jeweils einen Ton auf jeden Snare-Schlag.
ABER...versuch nicht die Snare "vorrauszuahnen" sondern auf sie zu "reagieren"
Nach´m Motto "huch, da war ´ne Snare" und dann als "Reflex" den Ton zu spielen...verstehst was ich meine?

Dadurch bist du dann automatisch etwas hintendran...grade Anfänger "können" das manchmal ganz instinktiv:cool:
Der ist ja schon fast genial, der Tip^^

Auch wenns schwer wird, dem Drang zu widerstehen :D

@off-Topic

Scheinst ja´n engagierter Bassist zu sein:great:
Hoffe mal dass deine Ganzton-Bends langsam sitzen und viel Glück und so^^
Danke, man tut, was man kann :p
Auch wenn ich im Nachhinein denke, der Thread für die Bends wär nicht unbedingt notwendig gewesen...^^
 
Die Idee meines Lehrers ist und war daher, daß wir ordentlich Reggae üben, spielen, trainieren und ich schön groovig schleppe, die Töne "anschiebe" ...

diesem tip kann ich mich nur anschließen, möchte aber noch einen speziellen steigerungsversuch in richtung übungen zu extrem langsamer musik „hinterherschieben“: mein timing hat sich im gewollten sinne prima „verschleppt“, seitdem ich öfter zur musik von bohren & der club of gore geübt hatte (extrem langsames, ruhiges zeug; sie nennen es selbst „horror jazz“). es ist mir immer noch fast unmöglich, dazu auf den beat bass zu spielen, aber das verschleppen des taktes stellt sich dafür fast von selbst ein. vielleicht funktioniert’s ja auch bei dir. ;^)

gutes gelingen,
frank
 
Hehe, cooler Thread finde ich. Ein wichtiges Thema in der bassistenecke, wenn ihr mich fragt.

Ja, 'laid back' spielen ist eine Kunst, die ich gerne perfekt beherrschen würde. Manchmal klappt das sogar, manchmal weniger. Und wenn doch, dann geht das bei mir echt nur, indem man gar nicht drüber nachdenkt, mit dem Körper leicht mitwippt und die Anschläge aus dieser Bewegung heraus macht. Und das dann halt ein Millisekündchen später als nötig, so als hätte man alle Zeit der Welt und eh alles im Griff. Als würde einem das Lied ja eh gehören. Schwer, das auszudrücken. Aber ich hab's wenigstens versucht. :redface:
 
Ich find das schon irgendwie witzig, das man alles können will, vorallem das, was man nciht kann. Ich spiel z.B. naturgemäß nahezu immer leicht hinter der time. Insich zwar stimmig, aber eben leicht dahinter. Ich weiß nicht worran das liegt :redface:
Daher versuch ich seit Jahren weiter vorne zu spielen bzw diesen Effekt bewusst nutzen zu können.
Half time bringt dir da nicht all zu viel, der witz ist, das ganze erstmal ins ohr und ins gefühl zu bekommen. Hilfreich ist da langsam spielen und immer 2 schnelle töne in time setzen.
(ich hoffe du spielst piz? ^^). Den ersten ton davon dämpfst du dann mit der linke hand ab.
So kommste schonmal in ein kontrolliertes layback. Nach ner zeit hörst du das und kannst den ersten ton weg lassen. Allerdings bist du so eben kontrolliert hinter der time, nciht mehr.
Das richtige layback geht leider nicht groß mit logik, sonder nur mit feeling :p
d.H. spiel ein lied ein und schieb dir deinen bass in die time wie du den haben willst.
Dann hörste dir das lied an und klopfst die ganze zeit deinen anschlag mit. Später kannst du ausprobieren das auch so mitzuspielen.
 
bohren & der club of gore
Ich hab bei der Band immer Angst, dass der Drummer einschläft...
*bumm ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... tschack"


Zum Thema: Erstmal bewusst lernen unbewusst ontime zu spielen. Dann unbewusst lernen bewusst laid back oder treibend zu spielen. Ist an sich ja so ne Millisekunden-Sache.
 
Hmm, inwiefern ist es erstrebenswert laid back zu spielen? Ich überlege grad, in welchem Fall ich das geil finden würde.

Gruesse, Pablo
 
Wenn man "laid back" spielt entsteht so ein spezieller Groove, findet man oft bei zB Reggae Sachen. Mehr hier: "Offbeat" bei Wikipedia

Laid Back ist für mich nicht das gleiche wie Offbeat.
Der Offbeat liegt halt "genau" zwischen den Zählzeiten. (die klassische "und")
Laid Back ist für mich eher ein Spielgefühl.
Immer ein kleines bisschen "zu spät".
 
Das hat nix mit Reggae/offbeats zu tun, find ich auch.

Das Microtiming "vor oder hinter dem Beatspielen" hat vor allem etwas mit dem Tempo des Stücks zu tun. Bei schnellen Tempi ist es gut, vor dem Beat zu spielen, also den Groove etwas "anzuschieben". Natürlich muss ein evtl. vorhandener Drummer eher auf den Punkt spielen, damit eine solche Wirkung entstehen kann.

Bei mittleren Tempi ist es günstiger, auf dem Beat zu spielen oder nur leicht davor. Hier ist die Herausforderung für den Bassisten, tiefe Töne etwas vor dem Beat zu plazieren, da solche etwas länger zum Schwingen brauchen, hohe Töne dagegen auf dem Beat.

Laid Back findet seinen Einsatz vor allem bei langsamen Stücken, also z. B. Balladen. Hier ruhig etwas hinter dem Beat zu spielen, das bringt Ruhe. Treiben ist bei langsamem Tempo nicht angebracht.

Die Hauptschwierigkeit bei diesen Microtimings besteht darin, beim Spielen vor dem Beat nicht schneller zu werden. Bei Laidback darf das nicht soweit hinter dem Beat sein, so dass ein "schleppen" entstehen kann oder sogar ein Verlangsamen des Tempos.

Wer sowas üben möchte, dem empfehle ich ein Metronom, was auf die Zählzeiten 2 + 4 klickt. Langsam anfangen (80 Bpm) und steigern. Für Laidback auch bei 80 Bpm beginnen und später dann immer geringe Bpm wählen.

Um ein Schneller- oder Langsamerwerden zu verhindern, kann das Metronom nur noch auf die 4 klicken. Oder alternativ nur noch jeden zweiten Takt, dann jeden vierten Takt klicken. Das Ganze immer aufnehmen und analysieren, wo eventuelle Schwierigkeiten entstehen.

Nochwas: ich spiele auch schonmal im Trio ohne Drummer, dafür mit Sängerin. Diese fühlt sich am wohlsten, wenn der Bass auf dem Beat spielt (wie ein geeichtes Metronom...); das Laidback-Feeling kann in diesem Fall durch das Harmonieinstrument (g oder p) erzeugt werden.
 
Das Microtiming "vor oder hinter dem Beatspielen" hat vor allem etwas mit dem Tempo des Stücks zu tun. Bei schnellen Tempi ist es gut, vor dem Beat zu spielen, also den Groove etwas "anzuschieben".

Hm...
Das sehe ich anders.
Auch ein schnelles Stück kann deutlich entspannter klingen, wenn es leicht nach hinten gespielt wird und gibt mittelschnellen Songs einen starken Groove.

Hat mit Offbeat nichts zu tun und ist keineswegs auf Reggae beschränkt. Sogar meine Lielingsmetalkapellen spielen gerne mal nach hinten :)
 
Naja, ich schrieb ja auch "vor allem". Natürlich ist es nicht so, dass schnelle Stücke immer zwingend treibend gespielt werden müssen. Es geht um den Groove. Wenn schnelles Tempo ein "auf der Stelle stehen"-Gefühl erzeugen soll, dann ist es sicherlich besser, nicht vor dem Beat zu spielen.
 
Also ich nehme aus euren Ausführungen mit, dass es sich lohnt bewusst darauf zu achten und damit ein wenig zu experimentieren.

Gruesse, Pablo
 
Ich erkläre es mir so, dass ich 25 Jahre im Chor gesungen habe und da muß der Ton auf den Punkt kommen. Durch das Dirigat ergibt sich ansonsten eine Verzögerung, die das Chorgefüge (zer)stört ...
Wer hat mich gerufen?
Dazu kann ich kurz einwerfen: Ich glaube Du meinst das richtige und hast's unglücklich formuliert. Wenn Chorsänger nicht exakt auf den Schlag des Dirigenten sitzt, ist die Gefahr extrem hoch, dass der Chor verschleppt.
Wenn ein Chor so richtig gut ist, kann man auch im Chor Mikrotiming betreiben und ein Stück "laid back" singen. Bloß kenne ich keinen Chor der gut genug dazu wäre.

Also üben, üben, üben ... schwer, nur das Training bringt's und wächst Eingefleischtes raus. Beides kontrolliert spielen zu können fände ich klasse, ich komme auch immer mehr dahin, besonders, wenn ich nicht so bewußt drauf höre und gut relaxt an den Bass gehe, einfach drauf los groove. :)
Ich denke, da hat Andreas einen wichtigen Punkt angesprochen. Du mußt Mikrotiming weniger "zählen" als mehr "fühlen" - wenn Du Dich laid back fühlst, ist es leichter, laid back zu spielen.
Wie mach' ich das? Huh... gute Frage. Am Bass passiert mir das mehr oder weniger. Wenn ich Chordirigent bin... ehrlich Leuts, dann hätte ich gerne manchmal den Klick im Ohr um zu kontrollieren, was da geht.

Also ich nehme aus euren Ausführungen mit, dass es sich lohnt bewusst darauf zu achten und damit ein wenig zu experimentieren.
Ja und nein ;) Wenn Dir das Thema noch nie bewußt geworden ist, kann's auch gut sein, dass Du zu denen gehörst, die so was automatisch grooven.
 
Ja und nein ;) Wenn Dir das Thema noch nie bewußt geworden ist, kann's auch gut sein, dass Du zu denen gehörst, die so was automatisch grooven.

Ok, dann mach ich nix, bis sich einer beschwert. ;)

Gruesse, Pablo
 
Wer hat mich gerufen?
Ich ! ;-)

Dazu kann ich kurz einwerfen: Ich glaube Du meinst das richtige und hast's unglücklich formuliert. Wenn Chorsänger nicht exakt auf den Schlag des Dirigenten sitzt, ist die Gefahr extrem hoch, dass der Chor verschleppt.

Stimmt, ich hab das einfach mit Dirigat umschrieben ... gemeint habe ich, dass durch die Reaktionszeit auf das Dirigat die Gefahr besteht, daß das Chorgefüge auseinanderfällt.

Ansonsten gebe ich dir, Bassick und allen anderen Recht: ... der Groove ist das Gesetz.
In time oder nicht zu spielen ist sicher in einer Band auch eine Frage des Zusammenspielens und aufeinander Hörens. Wir haben z.B. "With or without you" von U2 im Programm. Jetzt läuft es, wir werden "dichter" ohne das Tempo mit zu ändern, anfänglich habe ich die Drums vor mir hergetrieben und umgekehrt.

Ciao
Andreas
 

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