Lack entfernen, aber nur die oberste Schicht?

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Lack entfernen, aber nur die oberste Schicht?

Hallo miteinander, das hat bestimmt schon fast jeder mal gesehen, einen Korpus, der mit der Sprühdose verschlimmbessert worden ist.
Heute habe ich mir ein neues Bastelprojekt auf die Werkbank genommen.
Eine Squier-Strat KV97xxxx, hat nen schön fetten Hals, und einen Korpus in 2T-Sunburst.
Der Body macht einen soliden Eindruck, dreiteilig, von Maserung und Gewicht könnte es Erle sein.

Die Gitte ist vom Vor-vor-besitzer mit der Sprühdose lackiert worden. Glücklicherweise hat der Malergeselle den Korpus nicht angeschliffen, und der letzte Eigner hat den größten Teil des Lackes bereits entfernt, und jetzt kommts: mit den Fingernägeln!

Das funktioniert, aber meine Nails sind schon jetzt nach einer Stunde Weiterkratzen und wenigen Quadratmillimetern Ergebnis hinüber, mit der Methode bin ich bis Weihnachten noch nicht fertig.

Ich habe mit der Klinge einige Lack-Stücke abgelöst (gefährlich, gibt direkt Kratzspuren), mit dem Feuerzeug getestet: Der Lack brennt gut, mit gelber Flamme und reichlich Rußbildung, ähnlich wie Papier, stinkt auch nicht nach irgendwelcher Chemie.

Da stellt sich schon die erste Frage: was ist das für ein Sprühdosenlack? Es gibt ja Acryl und Kunstharz.

Mit dem Fön bin ich darangegangen, die oberste Lackschicht wird weich, aber die originale darunter auch.
Mit Abbeizer Marke Grüneck Rasant bin ich an einer Stelle, die durch das Pickguard verdeckt werden wird, rangegangen, der Lack läßt sich dann mit dem Tuch wegwischen, aber der Glanz des darunterliegenden Lackes ist dann leider auch weg.

Im Hühnerstall hab ich noch ein altes Mopped stehen, binde den Body hintendran und fahre 20 km durch den Sand, dann habe ich eine echte "Road-Worn".
Meine Mutter hat eine große Tiefkühltruhe im Keller. Rein damit, nach einem Tag rausholen und dann den Lack mit dem Hammer abklopfen.

Nun, vielleicht hat einer einen sinnvollen Vorschlag, wichtig wäre es schon mal zu wissen, was 1997 in Korea für Lack verwendet worden ist.

Wahrscheinlich läuft es auf Trial and Error hinaus, ein Lösungsmittel finden, welches den Sprühdosenlack eliminiert, ohne die darunter liegende originale Lackierung anzugreifen.

Jetzt erstmal ein paar Calziumtabletten, dass meine Fingernägel schnell nachwachsen.
Und morgen gleich zum Elektronik-Laden, Kältespray kaufen.

Scherz beiseite, ich bin für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar.
 
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Nimm 500er Nassschleifpapier und schleife den Spraydosenlack vorsichtig NASS runter.
Der untere Lack wird zwar matt, kann aber wieder auf Hochglanz gebracht werden (einfach immer feinere Körnungen nehmen und am Schluss polieren)

Was auch eventuell geht, ist es, den Lack mit Aceton oder Nitroverdünner zu entfernen
 
Hi!

Mit Aceton löst du mit großer Wahrscheinlichkeit auch den Original-Lack an, auch Nitroverdünnung ist schon recht stark.
Versuche es zuerst mal mit Spiritus. Wenn der Sprühlack Acryl ist, geht er damit evetuell runter. Die meisten Industrie-Instrumentenlacke sollten dagegen unempfindlich sein.

Die sicherste Methode ist aber wie Bassassasin schon schreibt mit Naschhleifpapier und anschließender Politur des Originallackes.

lg
Markus

P.S.: Wenn du den Lack mit Lösemittel etfernst: Unbedingt im Freien machen und/oder einen entsprechenden Atemschutz verwenden.
 
Danke für den Tip, Delayar:
"Wenn du den Lack mit Lösemittel etfernst: Unbedingt im Freien machen und/oder einen entsprechenden Atemschutz verwenden."

Nun, mit Lösungsmittel allein läßt sich der Lack nicht entfernen.
Was ich aber jetzt festgestellt habe: Einreiben mit Universal-Verdünnung, einwirken lassen und danach:
Die Fingernagelmethode! Das geht dann etwa zehnmal schneller als trocken.

Fingernägel sind nicht scharfkantig und eine Beschädigung der darunterliegenden Schicht ist nicht zu befürchten.
Die Universalverdünnung greift nicht den originalen Lack an (wahrscheinlich Polyester-irgendwas). Stinkt natürlich ohne Ende, ich hätte es besser erstmal nicht zu Hause in meiner Küche ausprobiert.

Die Gitte ist inzwischen zusammengebaut, an den Flanken ist noch reichlich Lack runterzupulen, das stört mich aber wenig, wichtig ist, dass die Gitte so klingt, wie ich mir das vorstelle.
Ist auch jetzt nicht die Jahreszeit, so was draußen im Garten zu machen.
Aber es funktioniert, und wie lange das dauert, ist mir erstmal egal.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass der Hobby-Lackierer den Korpus nicht angeschliffen hat.

nagelstudio02.jpg
 
Als alternative für die Fingernägel würde ich eine Kreditkarte oder ähnliches aus Plastik nehmen, aber musst aufpassen danach kannst du damit nicht mehr deine Maniküre bezahlen.

oder Silikonspachtel, wenn die KK noch zu hart ist.

gruß
ZU
 
Im Baumarkt gibt es Spachtel aus Kunststoff. Könnte auch funktionieren und würde dir die Fingernägel nicht weiter ruinieren.
Obs klappt ist die andere Frage, aber ist meiner Meinung nach einen Versuch wert!
 
Danke für alle Hinweise.
Mit Kunststoffspachtel/Kreditkarte/Kunststoffprodukten aller Härtegrade habe ich inzwischen ausreichend experimentiert.
Das rutscht alles über die Stufe Altlack/neue Schicht drüber, keine Kontrolle der ausführenden Hand.
Der Fingernagel ist ein "direktes" Werkzeug der ausführenden Hand, keine weiteren Hebelverhältnisse, ich spüre sofort, ob an der Stelle, wo ich kratze was geht oder nicht.
Die Gitte ist montiert, spielbar und den Rest hebe ich mir fürs Frühjahr auf, wenn ich wieder bei offenen Fenstern arbeiten kann, das Einreiben mit Universalverdünnung hat ja schon was gebracht, da geht das Kratzen schon wesentlich effektiver, stinkt nur leider die ganze Bude voll.
 

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