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Blackdog1989
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Kustom HV 65 Gitarrencombo
So, es wird Zeit für mein erstes Review (seid gnädig ) Ich wollte seid geraumer Zeit mal einen der Kustom Verstärker aus der High Voltage Serie testen. Da ich keinen Händler in meiner Nähe gefunden habe, bestellte ich den HV 65 im Internet, natürlich mit 30 Tagen Rückgaberecht.
Die High Voltage Serie besteht aus Combos und umfasst den HV 30 (30 Watt, 1x12 Lautsprecher), den HV 100 (100 Watt, 2x12 Lautsprecher) und mein Testobjekt den HV 65 mit 65 Watt und einem 12 Lautsprecher & kostet etwa 300 Euro Die HVs sind Hybridamps mit einer Röhre in der Vorstufe & einer Transistorendstufe.
Grundlegende Infos zum HV 65:-Die Röhre ist eine 12AX7
-Der Speaker ist ein G12P80 von Celestion
-Der Verstärker besitzt einen Gitarreninput
-Anschlüsse: Effect Send & Return, 8 Ohm Anschluss für eine Box, Anschlussmöglichkeit an ein Mischpult, Anschluss an einen CD-Spieler, 2 Anschlüsse für optional erhältliche Fußschalter
-Boost Funktion
-2 Kanäle (Lead&Rythm) mit eigenem EQ
-Digitale 24 Bit Effectsection (16 verschiedene Effekte)
-2 herausziehbare Vorderfüße um den Combo nach hinten zu lehnen
Ich teste den Combo mit einer Singlecoilstrat, zur Ergänzung nutze ich eine Aria mit Humbucker am Steg.
Äußerer Eindruck:
Der HV 65 ist gut verarbeitet, ich kann keine Macken erkennen. Der Griff ist aus Kunstleder, worüber ich froh bin, bei diesen Plastikdingern könnt ich nämlich :kotz:. Das Bedienplanel ist sehr übersichtlich auch dank der Leuchten, die einem den gewählten Kanal anzeigen. Die Regler sind aus Metall. Das Kustomlogo an der Front sieht leider ziemlich plastikmäßig aus.
Innere Werte:
Der Rythm Kanal:
Er besteht aus 5 Reglern (Gain, Volume, Bass, Middle Treble) und 2 Knöpfen (1. Fat/Lean & 2. Overdrive).
Clean (Gain niedrig eingestellt): Clean macht der Amp einen guten, aber keinen überragenden Eindruck. Er klingt lebendig und angenehm warm. Allerdings fehlt irgendwie etwas an Dynamik und auch Attack ich weiß nicht, ob das so bei Amps genannt wird, hatte halt den Eindruck, dass der Ton nicht sofort da war. Jedenfalls lässt sich Funk nicht so gut spielen.
Crunch (Gain-Regler 12-15 Uhr): Das ist eine der Paradedisziplinen des Combos. Akkorde verzerren schon, Singlenotes bleiben bei normalem Anschlag fast Clean. Da lässt sich mit leicht angedicktem Sound wunderbar Blues zocken.
Verzerrt ( Gain maximal, Overdrive Knopf gedrückt): Eine weitere große Stärke des Combos. Die Zerre ist nicht superstark oder Sustain fördernd, sondern eher fett, trocken und rau. Hier lassen sich gerade Riffs von ACDC (gegrüßt sei Malcolm Young) und Led Zeppelin (Studioalben) gut spielen.
Fat/Lean: Dieser Knopf sorgt dafür, dass das Klangbild entweder kräftiger und fetter oder schlanker wird. Beides klingt gut.
Lead Kanal:
Er besteht ebenfalls aus 5 Reglern (Gain, Volume, Bass, Middle Treble) und 2 Knöpfen (1. Gain Boost & 2. Grind/Punch).
Der Lead Kanal hört & fühlt sich merklich anders an als der Rythm Kanal. Er klingt dreckiger, ist sustainfördernder und hört sich insbesondere bei Singlecoils eigenständig, irgendwie ein bisschen garstig an (garstig nicht im Sinne von schlecht, hier ist das eher eine Geschmackssache). Je höher der Gain-Regler eingestellt ist, umso mehr hört man hier aber auch, dass in diesem Hybridcombo halt doch nur eine Röhre arbeitet.
Verzerrt (Gain-Regler auf 11 Uhr): Hört sich ähnlich an wie der Rythm Kanal bei maximaler Verzerrung, sustainfördernder, aber nicht ganz so trocken, warm und dynamisch, weshalb ich da eher den anderen Kanal wählen würde.
Hardrockzerre (Gain Regler 13-15 Uhr): Hier findet sich wieder eine der Stärken des Combos. Sololinien klingen druckvoll aber nicht zu harsch und Akkorde sehr verzerrt aber noch definiert, auch mit den Singlecoils. Hendrix Songs mit etwas mehr Zerre wie Voodoo Chile & Purple Haze klingen wirklich gut. Allerdings hört man mit den Singlecoils jetzt auch ein deutliches Rauschen.
Maximale Zerre (Gain-Regler maximal & Gain Boost Knopf gedrückt): Die Kontur von Akkorden, die ich mit der Strat spiele geht jetzt doch ziemlich verloren, das Klangbild ist jetzt stark komprimiert. Jetzt hört es sich wirklich eher nach Transistor als Röhre an, insgesamt ist der Klang aber noch im grünen Bereich. Mit etwas Mühe bekommt man sogar noch ein paar anständige Santana-Licks hin.
Grind/Punch: Dieser Knopf bewirkt entweder ein offeneres und aggressiveres oder etwas kompakteres Klangbild.
Die Boost-Funtion: funktioniert tadellos und lässt wirklich starke Lautstärkesteigerungen zu ideal für Soli.
Die EQs: Die EQs arbeiten effektiv und lassen auch größere Veränderung zu. Bei starker Verzerrung fehlen mir manchmal ein bisschen die Höhen, wobei ich dann aber auch sehr extreme Sounds will.
Die Effekte:
Mit 16 Effekten mit jeweils zwei Einstellmöglichkeiten und dem Level-Regler um die Stärke einzustellen ist der Combo wirklich gut ausgestattet. Unter anderem: Drei Sorten Reverb, Delay, Tremolo, Auto Wah, Chorus sowie diverse Kombinationen. Die Effekte reichen von kaum zu bemerken bis radikale Soundänderung. Die meisten klingen wirklich gut, besonders den Octaver finde ich klasse. Alles Prima? Achtung, jetzt kommt der Hammer: Bei 7 (!) von 16 Effekten hört man ein sich wiederholendes, nerviges und nicht zu leises Klicken oder Rauschen . Ich hoffe, dass das nur ein einmaliger Produktionsfehler ist...
Fazit: Der Kustom HV 65 hat seine Schwächen, wenn man den Preis von 300 Euro beachtet gibt es aber eigentlich nur den Produktionsfehler (?) bei den Effekten zu kritisieren. In den Bereichen harter Blues bis Hardrock ist der Amp klasse. Den Rythm Kanal fand ich besonders röhrig. Der Combo färbt nichts schön, er klingt aggressiv, trocken, rau & durchsetzungsstark. Habe ihn zwar nicht darauf überprüft, bin mir aber ziemlich sicher das er keine Probleme haben sollte auch in einer Band (positiv) aufzufallen. Aufgrund der Effectsection werde ich dieses Exemplar des HV 65 garantiert nicht behalten. Ob ich ihn tauschen lasse oder mein Geld zurücknehme weiß ich noch nicht.
Plus:-Ausstattung
-Blues bis Hardrocksounds
-herausziehbare Vorderfüße
-Preis
-Effectsection an sich
Minus:-Produktionsfehler bei der Effectsection
The End: Ich habe leider nicht die Möglichkeit Soundsamples aufzunehmen, habe aber das hier gefunden. Bilder gibts zum Beispiel hier.
So, es wird Zeit für mein erstes Review (seid gnädig ) Ich wollte seid geraumer Zeit mal einen der Kustom Verstärker aus der High Voltage Serie testen. Da ich keinen Händler in meiner Nähe gefunden habe, bestellte ich den HV 65 im Internet, natürlich mit 30 Tagen Rückgaberecht.
Die High Voltage Serie besteht aus Combos und umfasst den HV 30 (30 Watt, 1x12 Lautsprecher), den HV 100 (100 Watt, 2x12 Lautsprecher) und mein Testobjekt den HV 65 mit 65 Watt und einem 12 Lautsprecher & kostet etwa 300 Euro Die HVs sind Hybridamps mit einer Röhre in der Vorstufe & einer Transistorendstufe.
Grundlegende Infos zum HV 65:-Die Röhre ist eine 12AX7
-Der Speaker ist ein G12P80 von Celestion
-Der Verstärker besitzt einen Gitarreninput
-Anschlüsse: Effect Send & Return, 8 Ohm Anschluss für eine Box, Anschlussmöglichkeit an ein Mischpult, Anschluss an einen CD-Spieler, 2 Anschlüsse für optional erhältliche Fußschalter
-Boost Funktion
-2 Kanäle (Lead&Rythm) mit eigenem EQ
-Digitale 24 Bit Effectsection (16 verschiedene Effekte)
-2 herausziehbare Vorderfüße um den Combo nach hinten zu lehnen
Ich teste den Combo mit einer Singlecoilstrat, zur Ergänzung nutze ich eine Aria mit Humbucker am Steg.
Äußerer Eindruck:
Der HV 65 ist gut verarbeitet, ich kann keine Macken erkennen. Der Griff ist aus Kunstleder, worüber ich froh bin, bei diesen Plastikdingern könnt ich nämlich :kotz:. Das Bedienplanel ist sehr übersichtlich auch dank der Leuchten, die einem den gewählten Kanal anzeigen. Die Regler sind aus Metall. Das Kustomlogo an der Front sieht leider ziemlich plastikmäßig aus.
Innere Werte:
Der Rythm Kanal:
Er besteht aus 5 Reglern (Gain, Volume, Bass, Middle Treble) und 2 Knöpfen (1. Fat/Lean & 2. Overdrive).
Clean (Gain niedrig eingestellt): Clean macht der Amp einen guten, aber keinen überragenden Eindruck. Er klingt lebendig und angenehm warm. Allerdings fehlt irgendwie etwas an Dynamik und auch Attack ich weiß nicht, ob das so bei Amps genannt wird, hatte halt den Eindruck, dass der Ton nicht sofort da war. Jedenfalls lässt sich Funk nicht so gut spielen.
Crunch (Gain-Regler 12-15 Uhr): Das ist eine der Paradedisziplinen des Combos. Akkorde verzerren schon, Singlenotes bleiben bei normalem Anschlag fast Clean. Da lässt sich mit leicht angedicktem Sound wunderbar Blues zocken.
Verzerrt ( Gain maximal, Overdrive Knopf gedrückt): Eine weitere große Stärke des Combos. Die Zerre ist nicht superstark oder Sustain fördernd, sondern eher fett, trocken und rau. Hier lassen sich gerade Riffs von ACDC (gegrüßt sei Malcolm Young) und Led Zeppelin (Studioalben) gut spielen.
Fat/Lean: Dieser Knopf sorgt dafür, dass das Klangbild entweder kräftiger und fetter oder schlanker wird. Beides klingt gut.
Lead Kanal:
Er besteht ebenfalls aus 5 Reglern (Gain, Volume, Bass, Middle Treble) und 2 Knöpfen (1. Gain Boost & 2. Grind/Punch).
Der Lead Kanal hört & fühlt sich merklich anders an als der Rythm Kanal. Er klingt dreckiger, ist sustainfördernder und hört sich insbesondere bei Singlecoils eigenständig, irgendwie ein bisschen garstig an (garstig nicht im Sinne von schlecht, hier ist das eher eine Geschmackssache). Je höher der Gain-Regler eingestellt ist, umso mehr hört man hier aber auch, dass in diesem Hybridcombo halt doch nur eine Röhre arbeitet.
Verzerrt (Gain-Regler auf 11 Uhr): Hört sich ähnlich an wie der Rythm Kanal bei maximaler Verzerrung, sustainfördernder, aber nicht ganz so trocken, warm und dynamisch, weshalb ich da eher den anderen Kanal wählen würde.
Hardrockzerre (Gain Regler 13-15 Uhr): Hier findet sich wieder eine der Stärken des Combos. Sololinien klingen druckvoll aber nicht zu harsch und Akkorde sehr verzerrt aber noch definiert, auch mit den Singlecoils. Hendrix Songs mit etwas mehr Zerre wie Voodoo Chile & Purple Haze klingen wirklich gut. Allerdings hört man mit den Singlecoils jetzt auch ein deutliches Rauschen.
Maximale Zerre (Gain-Regler maximal & Gain Boost Knopf gedrückt): Die Kontur von Akkorden, die ich mit der Strat spiele geht jetzt doch ziemlich verloren, das Klangbild ist jetzt stark komprimiert. Jetzt hört es sich wirklich eher nach Transistor als Röhre an, insgesamt ist der Klang aber noch im grünen Bereich. Mit etwas Mühe bekommt man sogar noch ein paar anständige Santana-Licks hin.
Grind/Punch: Dieser Knopf bewirkt entweder ein offeneres und aggressiveres oder etwas kompakteres Klangbild.
Die Boost-Funtion: funktioniert tadellos und lässt wirklich starke Lautstärkesteigerungen zu ideal für Soli.
Die EQs: Die EQs arbeiten effektiv und lassen auch größere Veränderung zu. Bei starker Verzerrung fehlen mir manchmal ein bisschen die Höhen, wobei ich dann aber auch sehr extreme Sounds will.
Die Effekte:
Mit 16 Effekten mit jeweils zwei Einstellmöglichkeiten und dem Level-Regler um die Stärke einzustellen ist der Combo wirklich gut ausgestattet. Unter anderem: Drei Sorten Reverb, Delay, Tremolo, Auto Wah, Chorus sowie diverse Kombinationen. Die Effekte reichen von kaum zu bemerken bis radikale Soundänderung. Die meisten klingen wirklich gut, besonders den Octaver finde ich klasse. Alles Prima? Achtung, jetzt kommt der Hammer: Bei 7 (!) von 16 Effekten hört man ein sich wiederholendes, nerviges und nicht zu leises Klicken oder Rauschen . Ich hoffe, dass das nur ein einmaliger Produktionsfehler ist...
Fazit: Der Kustom HV 65 hat seine Schwächen, wenn man den Preis von 300 Euro beachtet gibt es aber eigentlich nur den Produktionsfehler (?) bei den Effekten zu kritisieren. In den Bereichen harter Blues bis Hardrock ist der Amp klasse. Den Rythm Kanal fand ich besonders röhrig. Der Combo färbt nichts schön, er klingt aggressiv, trocken, rau & durchsetzungsstark. Habe ihn zwar nicht darauf überprüft, bin mir aber ziemlich sicher das er keine Probleme haben sollte auch in einer Band (positiv) aufzufallen. Aufgrund der Effectsection werde ich dieses Exemplar des HV 65 garantiert nicht behalten. Ob ich ihn tauschen lasse oder mein Geld zurücknehme weiß ich noch nicht.
Plus:-Ausstattung
-Blues bis Hardrocksounds
-herausziehbare Vorderfüße
-Preis
-Effectsection an sich
Minus:-Produktionsfehler bei der Effectsection
The End: Ich habe leider nicht die Möglichkeit Soundsamples aufzunehmen, habe aber das hier gefunden. Bilder gibts zum Beispiel hier.
- Eigenschaft