MS-SPO
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Im Kurzvergleich zu OB-6 schilderte ich meine klangliche Enttäuschung am Kopfhörer über Sequentials OB-6. Interessieren würde mich Behringers UB-Xa. Nur: Godot lässt auf sich warten. Dabei stieß ich dann auf den Waldorf Iridium (?!) Synthesizer https://waldorfmusic.com/de/iridium-ueberblick . Hier eine “kurze” Zusammenfassung meiner ersten Eindrücke, soweit das an so einem Maschinchen überhaupt kurz geht.
Recherchen. Was sagt denn Youtube? Ja, es ist ein Klangmonster, mit vielen und doch irgendwie klaren Bedienmöglichkeiten. Fazit immer: “Ist toll!” (Na klar …) ABER: Richtig informativ fand ich die Interviews mit Rolf Wöhrmann von Waldorf-Music: die Sicht der Produktentwicklung und der Sounddesigner.
Was sagt das Handbuch? Ungewöhnlich war immerhin dieser technische Eintrag im Glossar:
Ich wage die Bestellung. War ich mir anfangs sicher, nur die Keyboardvariante haben zu wollen, entschied ich mich doch für die Desktopversion: günstiger und hoffentlich auch praktischer.
Bis 13 h am Gerät (ja, es notiert die Nutzungsdauer). Hörte eine gewürfelte Zufallsauswahl der ca. 1.000 Presets. Mein Eindruck: Guter Klang. Nicht so kräftig wie am Stage 3, aber in sich stimmig. Wo Presets es zulassen, klingen Melodien und Akkorde, anders als am OB-6, harmonisch (!)
Ja, meine Lernkurve macht Fortschritte, und es ist bedienbar: Logisch und einfach. Bin trotzdem hin- und hergerissen. “Zurückgeben! Ne, probier ‘mal … Hm, hübsch. Nö, zu umständlich. Ach, so geht’s. Brauch’ ich das, will ich das?” Denn viele Presets sind nicht so meins (wabernde Atmo-Pads, Arps, Mono usw.). Dafür wird man wohl so ziemlich jede Synthi-Sequenz, die einem so aus Radio und TV entgegenschallen, damit vollständig oder nahe genug hinbekommen.
Nach 22 h am Gerät, am 5. Tag. Werd’s wohl behalten. Im o.g. Kurzvergleich nutzte ich ja OB-Xa-Patches als Referenz bzw. Testvehikel. Habe deshalb hier zwar fast ausschließlich mit den klassischen Waveforms (Sin, Puls, Triag ..) gearbeitet, aber immerhin verstanden, wie ich die FM-Kernels jenseits ihrer Presets strukturell “verdrahten” kann.
Iridium in Schlagworten. 1) Es ist ein klassischer Synthesizer (Geräusche, Filter, Amp), neu gedacht. Neu i.W.: 2) Oszillatorengemenge (Kernel). Das Iridium kann neben den drei Quellen OSC1, OSC2 und OSC3 in deren Interna Unmengen ähnlicher Generatoren parallelschalten und diese in sich verstimmen und sync-en. 3) Visualisierungen. Ich verstehe Spektren und Signale. Daher empfinde das als sehr nützlich, die Verhältnisse zum Gehörten auch sehen zu können, ohne Messaufwand oder Gehirnakrobatik treiben zu müssen. Sehr lehrreiches Feature, selbst bei einfachen Aktionen wie sanftes und heftiges Spielen einer Taste, siehe Bild.
Architekturen. Hab’s nicht gezählt, aber man kann über das MOD-Menue so ca. 30 Quellen mit ca. 100 Parametern verknüpfen. Kann ich damit den OB-Xa (oder UB-Xa) strukturell, nicht unbedingt klanglich, nachbilden? Ja, bis auf Sync zwische OSC1, 2 und 3 geht da alles; Sync macht nur Spektrum, und das könnte das Iridium auch anders liefern. OB-6 nachbilden? Ja, den X-MOD Teil aber nur teilweise. Fehlen mir dann Regler am Iridium? Notfalls kann man fast jeden Parameter über MIDI-learn Pop-ups unkompliziert z.B. auf das eigene Master-Keyboard legen. Also “nein”. Behringer Model D? Ja, wird weitgehend oder vollständig gehen, auch über die CV’s.
Postprocessing. Der Klangformer ist schon schick. Verzerrung einbauen, z.B. als Crunch; oder lieber den asymmetrischen Pickup? Da hörst Du. EQ, Delay, Reverb usw. kommen mit gut gemachten Prests daher. Kann sich hören lassen.
Noch nicht erkundet … neben der externen Speicherung habe ich die Particles. Dort kann man beliebige Audio-Datein in Teilen per Keyboard abspielen, klanglich modifizieren oder gar in Einzelteile granular zerschreddern. Die Wavetables sind im Grunde Waveform-Lexika und in ihrer Fülle erst einmal überwältigend. Sind aber nette Sachen dabei. Und der Resonator ist schon schick: Spektrum modifizieren und hören, wie’s klingt.
Probleme. Ja, das Handbuch rät, Presets oft zu sichern. Mir “gelang” es auch schon, einige der Factory-Presets ungewollt zu überschreiben. Ok, verschmerzbar.
MEIN FAZIT. Das ist klanglich und strukturell schon ein tolles Teil. Die Desktopvarianten vom Iridium und OB-6 kosten etwa gleich viel, nur klingt das Iridium für mich am Kopfhörer deutlich besser. Mein klangliches Ranking im Synthesizer Sound ist daher: Iridium, Stage 3, OB-Xd (freie SW), OB-6.
Dieser Synthesizer hat enorme Gestaltungsreserven. Und ja, es macht Spaß, die selbst entworfenen Klänge in ihren Parametern versuchsweise weiter zu modifizieren, um so ihr klangliches und musisches Potential zu erkunden. Hätte ich nicht gedacht, und mit einem anderen Gerät wohl nicht so ausgiebig gemacht.
Wird das Iridium nun bei mir bleiben oder gehen? Wir werden sehen …
Recherchen. Was sagt denn Youtube? Ja, es ist ein Klangmonster, mit vielen und doch irgendwie klaren Bedienmöglichkeiten. Fazit immer: “Ist toll!” (Na klar …) ABER: Richtig informativ fand ich die Interviews mit Rolf Wöhrmann von Waldorf-Music: die Sicht der Produktentwicklung und der Sounddesigner.
Was sagt das Handbuch? Ungewöhnlich war immerhin dieser technische Eintrag im Glossar:
Ich wage die Bestellung. War ich mir anfangs sicher, nur die Keyboardvariante haben zu wollen, entschied ich mich doch für die Desktopversion: günstiger und hoffentlich auch praktischer.
Bis 13 h am Gerät (ja, es notiert die Nutzungsdauer). Hörte eine gewürfelte Zufallsauswahl der ca. 1.000 Presets. Mein Eindruck: Guter Klang. Nicht so kräftig wie am Stage 3, aber in sich stimmig. Wo Presets es zulassen, klingen Melodien und Akkorde, anders als am OB-6, harmonisch (!)
Ja, meine Lernkurve macht Fortschritte, und es ist bedienbar: Logisch und einfach. Bin trotzdem hin- und hergerissen. “Zurückgeben! Ne, probier ‘mal … Hm, hübsch. Nö, zu umständlich. Ach, so geht’s. Brauch’ ich das, will ich das?” Denn viele Presets sind nicht so meins (wabernde Atmo-Pads, Arps, Mono usw.). Dafür wird man wohl so ziemlich jede Synthi-Sequenz, die einem so aus Radio und TV entgegenschallen, damit vollständig oder nahe genug hinbekommen.
Nach 22 h am Gerät, am 5. Tag. Werd’s wohl behalten. Im o.g. Kurzvergleich nutzte ich ja OB-Xa-Patches als Referenz bzw. Testvehikel. Habe deshalb hier zwar fast ausschließlich mit den klassischen Waveforms (Sin, Puls, Triag ..) gearbeitet, aber immerhin verstanden, wie ich die FM-Kernels jenseits ihrer Presets strukturell “verdrahten” kann.
Iridium in Schlagworten. 1) Es ist ein klassischer Synthesizer (Geräusche, Filter, Amp), neu gedacht. Neu i.W.: 2) Oszillatorengemenge (Kernel). Das Iridium kann neben den drei Quellen OSC1, OSC2 und OSC3 in deren Interna Unmengen ähnlicher Generatoren parallelschalten und diese in sich verstimmen und sync-en. 3) Visualisierungen. Ich verstehe Spektren und Signale. Daher empfinde das als sehr nützlich, die Verhältnisse zum Gehörten auch sehen zu können, ohne Messaufwand oder Gehirnakrobatik treiben zu müssen. Sehr lehrreiches Feature, selbst bei einfachen Aktionen wie sanftes und heftiges Spielen einer Taste, siehe Bild.
Architekturen. Hab’s nicht gezählt, aber man kann über das MOD-Menue so ca. 30 Quellen mit ca. 100 Parametern verknüpfen. Kann ich damit den OB-Xa (oder UB-Xa) strukturell, nicht unbedingt klanglich, nachbilden? Ja, bis auf Sync zwische OSC1, 2 und 3 geht da alles; Sync macht nur Spektrum, und das könnte das Iridium auch anders liefern. OB-6 nachbilden? Ja, den X-MOD Teil aber nur teilweise. Fehlen mir dann Regler am Iridium? Notfalls kann man fast jeden Parameter über MIDI-learn Pop-ups unkompliziert z.B. auf das eigene Master-Keyboard legen. Also “nein”. Behringer Model D? Ja, wird weitgehend oder vollständig gehen, auch über die CV’s.
Postprocessing. Der Klangformer ist schon schick. Verzerrung einbauen, z.B. als Crunch; oder lieber den asymmetrischen Pickup? Da hörst Du. EQ, Delay, Reverb usw. kommen mit gut gemachten Prests daher. Kann sich hören lassen.
Noch nicht erkundet … neben der externen Speicherung habe ich die Particles. Dort kann man beliebige Audio-Datein in Teilen per Keyboard abspielen, klanglich modifizieren oder gar in Einzelteile granular zerschreddern. Die Wavetables sind im Grunde Waveform-Lexika und in ihrer Fülle erst einmal überwältigend. Sind aber nette Sachen dabei. Und der Resonator ist schon schick: Spektrum modifizieren und hören, wie’s klingt.
Probleme. Ja, das Handbuch rät, Presets oft zu sichern. Mir “gelang” es auch schon, einige der Factory-Presets ungewollt zu überschreiben. Ok, verschmerzbar.
MEIN FAZIT. Das ist klanglich und strukturell schon ein tolles Teil. Die Desktopvarianten vom Iridium und OB-6 kosten etwa gleich viel, nur klingt das Iridium für mich am Kopfhörer deutlich besser. Mein klangliches Ranking im Synthesizer Sound ist daher: Iridium, Stage 3, OB-Xd (freie SW), OB-6.
Dieser Synthesizer hat enorme Gestaltungsreserven. Und ja, es macht Spaß, die selbst entworfenen Klänge in ihren Parametern versuchsweise weiter zu modifizieren, um so ihr klangliches und musisches Potential zu erkunden. Hätte ich nicht gedacht, und mit einem anderen Gerät wohl nicht so ausgiebig gemacht.
Wird das Iridium nun bei mir bleiben oder gehen? Wir werden sehen …
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