Ah, da hast du ein Wespennest getroffen!
Ich erzähl dir meine rationale Sicht der Dinge:
Stichwort: Nyquist-Theorem.
Kurz gesagt:
Um ein kontinuierliches Signal, welches aus mehreren Frequenzen besteht, digital abzutasten (also durch ein Treppen-Signal anzunähern), muss die Abtastrate (und damit die Dauer einer "Treppenstufe") doppelt so hoch wie die höchste vorkommende Frequenz sein.
Diese Frequenz nennt man die Nyquist-Frequenz. (
http://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Frequenz)
Sobald die Abtastrate gleich hoch wie die Nyquist-Frequenz ist, kann man das ursprüngliche Signal zu 100 % ident rekonstruieren.
Praktisches Beispiel:
Wenn du einen Sinuston von beispielsweise 500 Hz als Ausgangssignal A hast, genügt eine Abtastrate von 1000 Hz oder 1 kHz um aus dem so entstehenden digitalen Signal B wieder einen zu 100 % dem Ausgangssignal A entsprechenden 500 Hz-Sinuston C zu erzeugen.
Jetzt die große Frage:
Was ist die höchste vorkommende Frequenz bei einer Aufnahme?
Üblicherweise beschreibt man den Hörbereich des Menschen mit 16 bis 16000 Hz, junge und gute Ohren können durchaus bis 18000 Hz hinauf noch Töne wahrnehmen, auch bis 20000 ist möglich. Über 20000 Hz ist aber endgültig Schluss.
Demnach müsste man ein aufgenommenes Geräusch (allgemein) mit mindestens 40000 Hz (40 kHz) abtasten, um es zu 100 % reproduzieren zu können (die Frequenzen über 20000 Hz, die nun nicht mehr reproduziert werden können, hört man ja sowieso nicht).
Soweit zur Theorie.
Die übliche Abtastrate im Audiobereich (CD's...) liegt geringfügig darüber, bei 44100 Hz (44.1 kHz). Damit kann man von 0 bis 22050 Hz (22,05 kHz) zu 100 % reproduzieren.
Aus verschiedenen Gründen (technisch und historisch) verwendet man bei DVD's eine etwas abweichende Abtastrate, nämlich 48000 Hz (48 kHz). Damit kann man bis 24 kHz reproduzieren.
So hab ich das in meiner Messtechnik-Vorlesung gelernt und mir hat bis dato noch niemand glaubhaft klarmachen können, welchen (technischen) Vorteil eine nochmal verdoppelte (96 kHz)/vervierfachte (192 kHz) Abtastrate darstellt - außer einer verdoppelten/vervierfachten Datenmenge mit allen dazugehörigen Problemen (Speicherplatzverbrauch, Jitter im Digitalwandler, weniger zur Verfügung stehende Kanäle, ...)