Kunst und Musik. Ein Widerspruch?

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ratm2nd
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Musik habe ich recht spät als Leidenschaft entdeckt. Anfangs spielte ich Lieder meiner Lieblingsbands nach.
Irgendwann wirkte das ganze Stumpf auf mich. Fast verlor ich das Interesse: Der Glanz der alten Idole entpuppte sich schnell als übertriebene Darstellung einfacher und wiederkehrender Akkordwechsel.
Glücklicherweise kam der Wechsel.

https://i.ytimg.com/vi/1opVaX3GS0Y/maxresdefault.jpg


Ich liebte Musiker wie John Zorn, Ewan Dobson und Buckethead. In ihnen sah ich eine Individualität und Freiheit, die mir bei den "alten" Musikern fehlte. Sie sind in meinen Augen Anti-Perfomer. Live-Auftritte sind von Improvisation und von Unvorhersehbarkeiten geprägt und Lieder werden stets anders gespielt. Es geht nicht darum, das Lied "wie von der CD" klingen zu lassen. Ich lobte die neuen Idole bis in den Himmel. Alles andere wurde mit diesen Gottheiten verglichen und hatte natürlich keine Chance.

http://static.giantbomb.com/uploads/original/0/8061/534862-buckethead_jk02.jpg


Doch, oh Schreck, jeder Putz brökelt! Denn mit der Zeit lernt man Musiker kennen, du technisch mindestens auf ähnlichem Level sind, die aber nicht die Anerkennung finden, wie "die Großen". Der dritte Wechsel im Denken kam: Von "Musik muss gut klingen" (was für mich früher einfach hieß: was ich kenne, wieder-erkenne und gewohnt bin, das ist gut) über "Musik ist Technik" (hauptsächlich perfektionierte Spieltechnik und freie Anwendung dieser) kam nun: Ein Musiker verkauft auch immer eine Geschichte. Doch dem möchte ich mich nicht beugen!

Jede Band, jeder Musiker, der auf dem Markt etwas werden will, der verkauft ein Image, eine Story. Man identifiziert sich zuerst mit der Geschichte, dann mit der Musik. Hier versteckt sich die grässliche Fratze der Produzenten. Nicht selten tragen diese das "Make-up" besonders dick auf und achten darauf, dass es auch ja hält (wer kennt nicht z.B. die Geschichten über Metal-Bands, die darauf achten, dass die Bilder, die zu ihren Interviews gezeigt werden, auch ja dem Image [z.B. Böse] entsprechen.

Wo bleibt hier noch die Musik?
Gibt es "echte Musik"?

Hier komme ich nicht weiter. Schreibt mir bitte eure Einschätzungen.
Ein paar Thesen, die einander blockieren:

- Musik beschreibt/ist die intensive Interaktion des Musikers mit seinem Instrument.
- Sobald ein Musiker auf die Bühne geht, läuft er Gefahr diese Interaktion einzuschränken, um "seine Stücke" zu präsentieren. Dadurch wird es nicht mehr die "intensive und direkte" Interaktion, sondern eine Wiederholung und Nachahmung. Jede Nachahmung und Wiederholung ist aber auch ein Verlust von Zauber. Der Weg ist nur beim ersten Mal spannend.
- Es gibt Störfaktoren der Musik: Jede Show lenkt von der Musik ab und richtet die Aufmerksamkeit auf Image, Story und Darstellung.

Oder anders gesagt: Die Widersprüche:

- Musik ist Darstellung. Zu viel Darstellung ist keine Musik, sondern Theater.
- Musik ist Spiel. Spiel ist frei. Musik ist oft eingeschränkt (Wiederholung von Liedern, nutzen von Theorie - Tonleiter etc.).
- Musik ist individuell. Musiker teilen die Musik z.B. bei Auftritten und legen dabei oft zu viel Wert auf den Empfänger (das Publikum).
 
Eigenschaft
 
Musikgeschmack und Idole wechseln mit der Zeit - das ist völlig normal.

Sich verbissen auf Idole zu versteifen, birgt auch das Risiko, dass dieses Idol irgendwann "seinen Glanz verliert". Gelassener an die Sache herangehen ist vernünftiger und der Sache oft auf lange Sicht zuträglicher.


Musik ist auch nicht automatisch gleichzusetzen mit "Mainstream" und "Repetition" - ...auch der Freestyle-Jazz, Karlheinz Stockhausen, Frank Zappa oder generell der Dadaismus hat interessante Musik hervorgebracht!



HTH
:hat:
 
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Hier komme ich nicht weiter. Schreibt mir bitte eure Einschätzungen.
Ich denke, dass Du nicht weiter kommst, ist die Konsequenz Deines Vorgehens.

Meines Erachtens bzw. Deiner Beschreibung nach nimmst Du Teilaspekte der Musik - vermutlich die, welche Dich gerade interessieren - und verabsolutierst diese. Jede Idealisierung ist Absolutierung, Vergrößerung und Negation des Anderen.

Dann entdeckst Du einen anderen Aspekt und verabsolutierst / idealisierst den, bis Du die gleiche Erfahrung machst wie vorher: Dass er Dich irgendwann nicht mehr interessiert bzw. dass er von einem anderen Aspekt abgelöst wird - den Du wieder idealisierst.

Solange Du so vorgehst, wirst Du immer nur einzelne Aspekte für sich sehen, wobei dann eben die anderen Aspekte stören oder "Widersprüche" bilden. Und so weiter und so fort.

Kann man so machen, muss man aber nicht. Eine Wirkung ist auf jeden Fall, dass Du einen einzelnen Aspekt vollkommen durchleuchtest, gerade weil Du ihn absolutierst, und dann zum nächsten übergehst. Irgendwann hast Du dann alle durch und gelangst auch zu so etwas wie einer ganzheitlichen Sicht oder, um es anders zu sagen, einer Sicht, die alle Aspekte im Blick hat.
Eine andere Wirkung ist, dass Du anhand Deiner Auswahl feststellen kannst, welcher Aspekt Dich gerade am meisten beschäfigt. Das sagt in gewisser Weise genau so viel über den Gegenstand aus wie über Dich. Wenn Dich gerade Einzigartigkeit, Individualität und der Moment-/Entdeckungscharakter der Musik fasziniert, dann drückt das halt aus, dass das die Themen sind, die Dich gerade beschäftigen.
Und da es mindestens so viele Musiker wie Aspekte in der Musik gibt, wird Dir der Stoff auch nicht ausgehen.

Ich persönlich genieße sowohl die Bandbreite der Musik als auch jeweils einzelne Aspekte, ohne sie absolut zu setzen. Aber wenn mich gerade etwas interessiert, dann folge ich dem auch.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Ich denke, dass Du nicht weiter kommst, ist die Konsequenz Deines Vorgehens.



x-Riff

Mein Thema hat wenig Reaktionen hervorgerufen. Aber die Antwort, die kam, war messerscharf und wertvoll.

Ich war so in meinen Sichtweisen gefangen, dass ich nicht zur Reflexion dieser kam. Das hast du klar und nachvollziehbar für mich dargestellt.

Herzlichen Dank!

Ich sehe einen Wert darin,die verschiedenen Aspekte genau zu betrachten. Ein nicht unwesentlicher Aspekt davon soll es aber auch sein, seine Gewichtung der Aspekte genauso zu überprüfen. Habe jetzt etwas Neues zum grübeln. Nochmals danke! :great:
 
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Ein nicht wesentlicher Aspekt davon soll es aber auch sein, seine Gewichtung der Aspekte genauso zu überprüfen. Habe jetzt etwas Neues zum grübeln. Nochmals danke! :great:
Bitte, bitte - gern geschehen!

Du meinst wohl inhaltlich: Ein nicht unwesentlicher Aspekt davon ... oder?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Kunst ist das, was irgendjemand für Kunst hält.

Musik ist in erster Linie ein Ausdruck der eigenen Persöhnlichkeit und in zweiter Linie Handwerk.
Gerade die sich immer besonders abfeiernde E Mukke hat nichts, aber auch gar nichts, mit Kunst zu tun.
Das ist reines Handwerk, meinetwegen Kunsthandwerk auf höchstem Niveau aber Kunst? Nein.
Dafür fehlen ein paar ganz wichtige Punkte:
1. die eigene Persöhnlichkeit
2. die Innovation
3. die Einzigartigkeit

Die Komponisten haben Kunst erschaffen.
Die Reproduktion durch die Musiker ist reines Handwerk, wie bei jedem Fliesenleger,
der ein römisches Mosaik reproduziert. Das sind alles gecastete Coverbands.
 
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Hier komme ich nicht weiter. Schreibt mir bitte eure Einschätzungen.
Ein paar Thesen, die einander blockieren:

- Musik beschreibt/ist die intensive Interaktion des Musikers mit seinem Instrument.
- Sobald ein Musiker auf die Bühne geht, läuft er Gefahr diese Interaktion einzuschränken, um "seine Stücke" zu präsentieren. Dadurch wird es nicht mehr die "intensive und direkte" Interaktion, sondern eine Wiederholung und Nachahmung. Jede Nachahmung und Wiederholung ist aber auch ein Verlust von Zauber. Der Weg ist nur beim ersten Mal spannend.
- Es gibt Störfaktoren der Musik: Jede Show lenkt von der Musik ab und richtet die Aufmerksamkeit auf Image, Story und Darstellung.

Oder anders gesagt: Die Widersprüche:

- Musik ist Darstellung. Zu viel Darstellung ist keine Musik, sondern Theater.
- Musik ist Spiel. Spiel ist frei. Musik ist oft eingeschränkt (Wiederholung von Liedern, nutzen von Theorie - Tonleiter etc.).
- Musik ist individuell. Musiker teilen die Musik z.B. bei Auftritten und legen dabei oft zu viel Wert auf den Empfänger (das Publikum).


Hmm.... das würde ich gänzlich anders beschreiben, vielleicht ist für dich da auch was dabei- scheinst ein sehr rationaler Typ zu sein (so wie meine Wenigkeit).


Vorgeschichte:
Ich hatte immer diesen "Warum und wie funktioniert etwas"- Trieb, wenn ich mich mit egal was beschäftigt habe.
Das führt einen in der Musik zwangsläufig zu alle dem, was man unter "Analyseverfahren" zusammenfassen kann und klar, ich hatte und habe manchmal noch immer diesen Trip, nach komplexer Musik zu suchen, die von spieltechnischen Totalperfektionisten dargeboten wird.

Das ist aber zu seicht, hast selbst schon festgestellt, dass man "die Musik" nicht in der ewigen Suche nach dem Komplexen finden wird, nachdem man festgestellt hat, dass das "Einfache" sehr eintönig werden kann, sobald man es als solches erkennen kann.


Darum mal meine sehr klinische Interpretation des Threadtitels:

Musik ist zunächst mal ein Höreindruck. Etwas, was die Ohren ans Oberstübchen übermitteln. Soweit unterscheidet es sich nicht von einem vorbeifahrenden Auto oder dem Furz des Nachbarn. Allerdings passieren dann im Oberstübchen ein paar sehr interessante Dinge.
Auf der einen Seite das, was dir vermutlich bekannt sein dürfte: Rhythmusempfinden, Hörerwartung, daraus resultierende Bestätigung oder Überraschung und all das, was man vielleicht als "emotionaler Part" zusammenfassen kann.
Speziell bei Musikern ist die neurologische Reaktion aber deutlich vielschichtiger. Nicht nur, dass durch die viele Übung, theoretisches Hintergrundwissen usw. die eben genannten Bereiche deutlich stärker ausgeprägt sind, es kommt noch etwas viel intimeres dazu:

Man kann die Gehirnströme ja messen. Wenn nun ein Musiker spielt, steigt die Hirnaktivität in Höhen, die jeden Mathematikprofessor alt aussehen lassen (weil musizieren wirklich so ziemlich alle Hirnregionen fordert) und man kann sogar rhythmische Elemente direkt aus den Hirnstrommessungen herauslesen.
Richtig krass wird's, wenn Musiker zusammenspielen- dann synchronisieren sich nämlich teilweise ihre Hirnströme. Klingt magisch, erkennt man aber schon alleine an dem Umstand, dass Menschen überhaupt fähig sind, gemeinsam zu musizieren. Weil egal, wo man die Grenze zieht, ob man "in Time" ist, die menschliche Reaktionszeit ist viel zu groß und würde ansonsten jegliches gemeinsames Musizieren unmöglich machen.

Die synchronisierten Hirnströme bei gemeinsamen Musizieren wurden erst vor so 5 Jahren nachgewiesen, bekannt waren sie schon länger- aus der Sexualforschung. Da wurden nämlich ganz ähnliche Werte gemessen, wenn Menschen sich küssen. Höchstwahrscheinlich (gibt mW. keine Daten dazu) ist die Synchronisation beim Sex noch wesentlich größer.

So wozu dieser neurologische Ausflug? In den Gehirnen musizierender Musiker passiert (neben vielem anderen) etwas, was sonst nur zwischen (meist) 2 Menschen hinter verschlossenen Türen stattfindet. Das soll jetzt nicht heißen, dass eine Band einen mentalen Gangbang auf der Bühne hat, aber es kommt ein starker soziologisch- kommunikativer Faktor dazu. Und genauso wie es die meisten Außenstehenden mitbekommen, wenn es zwischen zwei Menschen funkt, wie man so schön sagt, bekommen Zuhörer es mit, wenn die Darbieter im wahrsten Sinne des Wortes auf einer Wellenlänge stehen.

Bzw. einen Schritt weiter:

Und aus der Sicht des Musikers ist es natürlich wiederum vielschichtiger.
Das Unterbewusstsein ist ja ein schwer zu fassendes Ding, aber es merkt, dass es mit anderen gleichgeschalten ist, was einerseits schon mal alleine den Mensch als soziales Lebewesen erfüllt und dadurch entsteht bei zusammenspielenden Musikern jenseits von der "Schallproduktion" das Gefühl, etwas imaginäres, flüchtiges, aber irgendwie lebendiges zuschaffen- was in dem Moment, wo der Schlussakkord ausklingt in einer anderen Dimension verschwindet.

Musiker sind dabei prinzipiell im Vorteil, weil wesentlich geschärftere Sinne in diese Richtung, aber auch nicht Musiker haben zumindest die Veranlagung und wer es schon mal erlebt hat, dass z.B. Lachen über alle Sprachbarrieren hinweg ansteckend ist kann man die Kunst der Musik vielleicht darüber definieren, einen Zuhörer möglichst in dieses neuronale Feuerwerk mit hinein zu ziehen.
EDIT####durch nachfolgende Diskussion halte ich es für nötig, folgendes noch anzuführen:
Ist ja nicht so, dass die Zuhörer musikalisch unmündig sind. Würde man den Zuhörern Elektroden an den Kopf kleben, trau ich mich wetten, dass bei einem guten Konzert egal welcher Richtung die nämlich genauso "synchronisiert" sind- weniger als die Vortragenden, aber bei weitem genug, dass das Unterbewusstsein diesen "du bist Teil eines großen Ganzen"- Schalter umlegt. Gibt leider mW. keine Daten dazu, wäre auf jeden Fall mal ein sehr aufschlussreiches Experiment.

Kunst ist es für mein Dafürhalten, wenn die Musiker auf der einen Seite genau dieses Feeling live erzeugen können (egal ob Blackmetal oder Wiener Klassik) und auf der anderen Seite möglichst viel davon auf eine Studioaufnahme transportieren können.
Bei Livedarbietungen kann das natürlich durch Licht/ Showeffekte weiter verstärkt werden, obwohl ich da ganz bei dir bin, dass hier weniger mehr ist - bzw. bei "zu viel" es sich mehr um eine Animation zum abgehen handelt, was meinetwegen eine eigene Kunst für sich sein mag, aber Musik irgendwann zu einem reinen Taktgeber reduziert.

Das elektronische Musik nach dieser Definition keine Kunst ist.... tja, damit kann ich gut leben:D

Grüße
 
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Frage: Ist Da Da Da von Trio Kunst? Ich denke schon.
Ist Beethovens 5. Kunst? Ich denke auch.

Ist Da Da Da von einer X beliebigen Coverband Kunst? Nö.
Ist Beethovens 5. von den Wiener Philharmonikern Kunst? Genau so wenig.

Ist Over the Rainbow von Harold Arlen Kunst? Ja.
Ist Over the Rainbow von Jeff Beck Kunst? Manchmal,
weil er spielt es innovativ, einzigartig und geprägt von seiner Persöhnlichkeit.

Da Da Da könnte auch wieder Kust sein, wenn es z.B. von Tori Amos interpretiert würde.
 
Das elektronische Musik nach dieser Definition keine Kunst ist.... tja, damit kann ich gut leben
Da kann man froh sein, dass du nicht in einer Entscheidungskommission der Künstlersozialkasse sitzt. ;)
Im Ernst, wenn das bei deiner Definition herauskommt, ist die Definition fehlerhaft. Kunst ist nicht gleichbedeutend mit Geschmack.
 
Haha

Ja, vermutlich :rolleyes:
Ist ja auch nur meine höchstpersönliche Definition, die versucht, dass zu umreißen, was für mich gute Musik ausmacht (und nebenbei einem Pedanten wie mir eine Erklärung dafür liefert, warum ich alles, was nicht Handgemacht ist irgendwie "Nicht vollständig" finde- da fehlt mir einfach etwas).

Man kann den Gedanken ja weiter spinnen:
Ohne Daten zu haben trau ich mich wetten, dass bei der Anhängerschaft von Tecnofestivals etwas ganz ähnliches in deren Köpfen passiert, wenn dort ein allen bekanntes Stück aufgelegt wird. Das war vorhin vielleicht schlecht bzw. gar nicht ausgeführt- ich hab vorhin aus der Sichtweise des ausführenden Interpreten argumentiert. Den gibt es bei elektronischer Musik in der Form nun mal nicht. Das bedeutet aber nicht, dass man die Argumentation nicht auch auf die Zuhörerschaft anwenden kann. Auch die haben Gehirne, auch die mögen es "mit anderen auf einer Wellenlänge" zu sein und werden von Musik, die Sie schätzen sicherlich auch dazu angeregt werden.

Passt ja auch, alle Konzertgänger egal welcher Richtung berichten von diesem "Gemeinschaftsgefühl"- dass kommt nicht nur von vielleicht gleichgesinnten Ideologien.


Trotzdem würde ich dahingehend argumentieren, dass für mich ein ganz wesentlicher Bestandteil der musikalischen Kunst ist, DURCH so einen Prozess des miteinander zu entstehen und ihn nicht nur bei den Zuhörern auslösen zu können.
Aber da hast du Recht, dass ist persönliche Präferenz.
Die Definition ist trotzdem die Beste die mir bis heute eingefallen ist bzw. die, die für mich alle Aspekte am besten abdeckt.

Wenn du die Einleitung gelesen hast sollte dir aber auch klar sein, dass ich es niemals als DIE Definition hinstellen wollte, sondern es geschrieben hab in der Hoffnung, das der TO etwas darin findet, was ihm hilft, für ihn das Thema "Kunst - Musik" besser einordnen zu können.

Grüße
 
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Die Definition ist trotzdem die Beste die mir bis heute eingefallen ist.
Wenn du unter elektronischer Musik Techno verstehst, ist das kein Wunder. Auch wenn es hier etwas weit führt, muss ich z.B. auf Amon Tobin verweisen, der weit mehr ist, als ein Platten-Spieler oder Sample-Abfeuerer. Auch in der sogenannten Klassik gibt es einige Künstler, die ausschließlich mit elektronischem Equipment arbeiten.

Auch das „Live“ Argument zieht für mich nicht. Ich begreife mich ganz klar als Künstler, meine Live Auftritte sind aber schon über 20 Jahre her und heute beschäftige ich mich ausschließlich mit Studioarbeit. Und jetzt?

Ist ja auch nur meine höchstpersönliche Definition, die versucht, dass zu umreißen, was für mich gute Musik ausmacht
Genau davon sollte die Diskussion weg: „gute Musik“. Das taugt als Kategorie nicht, weil es letztlich eben nur Befindlichkeiten sind.
Kunst funktioniert nicht (nur) durch interaktive Prozesse zwischen Personen, sondern entsteht auch im Elfenbeinturm.

Grüße,
Steffen
 
Mal ganz frech:
Hast du zu dem Thema auch etwas beizutragen?

Bitte nicht so verstehen, dass ich dir den Mund verbieten will, aber nur aufgrund persönlicher Präferenzen (um was anderes geht's grad nicht) Argumentationen zu zerlegen ohne Gegendarstellung ist nicht wirklich der Sinn der Sache und wollte ich auch nicht Einleiten.

Siehe meinen ersten Post als Anregung dazu, sich ein paar Sachen anzuschauen zum Thema "Wie reagiert das Hirn auf Musik?" - "Was davon kann ich auch subjektiv nachempfinden?" - "Was macht das Gehirn eines Musikers beim Musizieren?"usw., weil ich nun mal glaube, dass der TO da etwas finden könnte, was ihn bei seiner Fragestellung weiterbringt.
Nur deswegen meinen Beitrag zu demontieren, weil dir das Resümee nicht gefällt kann ich verstehen, weil das Resümee "deine" Musikrichtung quasi direkt angreift, aber wenn dann kein "Ich finde diese Definition besser weil...." kommt, ist es auf das Threadthema bezogen nicht nur schon ein bisschen weit abseits, sondern einfach nur destruktive Quängelei.

Bin gerne bereit, eine sich ewig im Kreis drehende Grundsatzdiskussion zu führen, aber wenn du elektronische Musik als Kunstform verteidigen willst dann passt das sicher nicht in diesen Thread.

Grüße
 
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Ups, jetzt bin ich überrascht.
Tut mir leid, wenn du meine Beiträge als Demontierung empfindest. Das war so nicht gemeint.

Das Thema ist doch, ob Kunst und Musik ein Widerspruch ist. Und in diesem Sinne kann es nicht um elektronische Musik gehen (die ich nicht in's Feld geführt habe). Ich habe lediglich Beispiele genannt, die zeigen sollten, dass hier m.E. eine Genre-Diskussion (oder das Live Beispiel) nicht funktioniert.
Erkenntnis ist (für mich) auch ein Prozess der Abgrenzung zu Irreführendem - zum Beispiel Subjektivität als Kriterium.

Grüße,
Steffen
 
Wo ist die Genrediskussion? Lies mal meinen ersten Beitrag nochmal durch, der ist auf alles anwendbar, wo Musik auf Instrumenten und/oder mit Stimmbändern gemacht wird.
Zugegeben, das zynische Kommentar am Ende hätte ich mir sparen können :embarrassed:, aber willst du mir tatsächlich weismachen, dass es keine gute Idee wäre, das Thema musikalisches Empfinden (Threadtitel mal hin oder her, im Eröffnungspost geht's nur darum) mal von der neurologischen/ psychologischen Seite zu betrachten? Da ist in den letzten Jahren verdammt viel passiert und man kann dort so manche verblüffende Antwort finden.

Und ja, Subjektivität als Kriterium ist der Seriosität Genickbruch, AUßER es geht um etwas, was sich sowieso nur im subjektiven Bereich abspielen KANN- z.B. ob jemanden ein Musikstück/Album/Genre/Interpret als gut empfindet.

Und nochmals: Ich vermisse deinen Input zu dem Thema:thumb_twiddle:

Grüße
 
aber willst du mir tatsächlich weismachen, dass es keine gute Idee wäre, das Thema musikalisches Empfinden (Threadtitel mal hin oder her, im Eröffnungspost geht's nur darum) mal von der neurologischen/ psychologischen Seite zu betrachten?
Steht wo in meinem Beitrag? Auch das Elektronik „meine“ Musik ist, entspringt deiner Phantasie.

Dir scheint der Sinn nach Streit zu stehen. Nur weil ich nicht auf die Diskussion einsteige, wie es dir gefällt?
Entweder wir diskutieren an der Sache, oder ich lasse das.

Auch kann ich nichts dafür, wenn du meinen Input nicht als solchen akzeptierst.
Der TE spricht über Widersprüchlichkeiten zwischen Musiker und Publikum, Musik und Repetition, Musik und Darstellung. Ich hielt es für notwendig (auch mit dir), über den „Elfenbeinturm“ oder (speziell mit dir) die Sinnlosigkeit von Genre-Diskussionen zu sprechen. Wenn man sich nicht querstellen will, kann man da Zusammenhang und Antwort lesen.
 
Nene streiten will ich nicht- beenden wir's mal an dem Punkt, glaube nicht das noch was produktives dabei rauskommt :)

Grüße
 
Yuhu! Es gibt doch einiges zu lesen.

Palm Muter: Auch dir möchte ich für deinen Beitrag danken.

Der Prozess, über den ich geschrieben habe, läuft ja schon seit einigen Jahren. Manchmal habe ich mit Musikern darüber zu reden versucht. Aber oft entglitt das Gespräch (wie an dem schönen Beispiel hier) dann schnell. Ich denke mir, dass sich jeder von uns irgendwie auch als "Künstler" sieht und es schnell persönlich nimmt, wenn das Selbstbild im Laufe der Diskussion auch einmal hinterfragt wird. - Aber das nur eine Randbemerkung.

Ich persönlich denke, dass die Fragen "Was ist Musik", "Was ist Kunst" und "Welchen Weg beschreite ich nach der Beantwortung der ersten beiden Fragen?" oft zu wenig diskutiert werden. Meist geht es eher darum: "Was ist deine teuerste Gitarre?", "Welche Saiten hast du drauf?" und ähnlicher Kram...

Anders, als viele andere Themen ist dieses hier also wohl sehr persönlich und privat. Deswegen danke ich für alle Antworten, in denen ich merke, dass tiefe Gedanken geteilt werden (diese Meinungen findet man nicht im Katalog).

Ich finde den Ansatz, das Ganze aus Sicht der Neurowissenschaft zu betrachten, auch sehr interessant. Schwierig bleibt aber die Aufgabe, aus den "nackten" Erkenntnissen der Neorologen dann einen Schluss zu ziehen. Das haben wir in eurer Diskussion dann ja gut erkennen können. Ist es nun Kunst, wenn in dem Künstler das Neoronenfeuerwerk gestartet wird, oder ist der "Neuronen-Gang-Bang" das, was Kunst ausmacht? ;)


Das Spannende für mich ist und bleibt:
Die Widersprüche werden nicht aufgelöst (Ob ich nun versuche, das alles "ganzheitlich" zu sehen [1. Antwort]), ob ich Handwerkern das Künstlerdasein abspreche (ist ein Komponist nicht auch ein Handwerker? Bloß auf einer anderen Ebene? Ich denke schon, dass auch ein Instrumentalist im Konzertsaal ein Künstler ist...
 

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