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ratm2nd
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Musik habe ich recht spät als Leidenschaft entdeckt. Anfangs spielte ich Lieder meiner Lieblingsbands nach.
Irgendwann wirkte das ganze Stumpf auf mich. Fast verlor ich das Interesse: Der Glanz der alten Idole entpuppte sich schnell als übertriebene Darstellung einfacher und wiederkehrender Akkordwechsel.
Glücklicherweise kam der Wechsel.
Ich liebte Musiker wie John Zorn, Ewan Dobson und Buckethead. In ihnen sah ich eine Individualität und Freiheit, die mir bei den "alten" Musikern fehlte. Sie sind in meinen Augen Anti-Perfomer. Live-Auftritte sind von Improvisation und von Unvorhersehbarkeiten geprägt und Lieder werden stets anders gespielt. Es geht nicht darum, das Lied "wie von der CD" klingen zu lassen. Ich lobte die neuen Idole bis in den Himmel. Alles andere wurde mit diesen Gottheiten verglichen und hatte natürlich keine Chance.
Doch, oh Schreck, jeder Putz brökelt! Denn mit der Zeit lernt man Musiker kennen, du technisch mindestens auf ähnlichem Level sind, die aber nicht die Anerkennung finden, wie "die Großen". Der dritte Wechsel im Denken kam: Von "Musik muss gut klingen" (was für mich früher einfach hieß: was ich kenne, wieder-erkenne und gewohnt bin, das ist gut) über "Musik ist Technik" (hauptsächlich perfektionierte Spieltechnik und freie Anwendung dieser) kam nun: Ein Musiker verkauft auch immer eine Geschichte. Doch dem möchte ich mich nicht beugen!
Jede Band, jeder Musiker, der auf dem Markt etwas werden will, der verkauft ein Image, eine Story. Man identifiziert sich zuerst mit der Geschichte, dann mit der Musik. Hier versteckt sich die grässliche Fratze der Produzenten. Nicht selten tragen diese das "Make-up" besonders dick auf und achten darauf, dass es auch ja hält (wer kennt nicht z.B. die Geschichten über Metal-Bands, die darauf achten, dass die Bilder, die zu ihren Interviews gezeigt werden, auch ja dem Image [z.B. Böse] entsprechen.
Wo bleibt hier noch die Musik?
Gibt es "echte Musik"?
Hier komme ich nicht weiter. Schreibt mir bitte eure Einschätzungen.
Ein paar Thesen, die einander blockieren:
- Musik beschreibt/ist die intensive Interaktion des Musikers mit seinem Instrument.
- Sobald ein Musiker auf die Bühne geht, läuft er Gefahr diese Interaktion einzuschränken, um "seine Stücke" zu präsentieren. Dadurch wird es nicht mehr die "intensive und direkte" Interaktion, sondern eine Wiederholung und Nachahmung. Jede Nachahmung und Wiederholung ist aber auch ein Verlust von Zauber. Der Weg ist nur beim ersten Mal spannend.
- Es gibt Störfaktoren der Musik: Jede Show lenkt von der Musik ab und richtet die Aufmerksamkeit auf Image, Story und Darstellung.
Oder anders gesagt: Die Widersprüche:
- Musik ist Darstellung. Zu viel Darstellung ist keine Musik, sondern Theater.
- Musik ist Spiel. Spiel ist frei. Musik ist oft eingeschränkt (Wiederholung von Liedern, nutzen von Theorie - Tonleiter etc.).
- Musik ist individuell. Musiker teilen die Musik z.B. bei Auftritten und legen dabei oft zu viel Wert auf den Empfänger (das Publikum).
Irgendwann wirkte das ganze Stumpf auf mich. Fast verlor ich das Interesse: Der Glanz der alten Idole entpuppte sich schnell als übertriebene Darstellung einfacher und wiederkehrender Akkordwechsel.
Glücklicherweise kam der Wechsel.
Ich liebte Musiker wie John Zorn, Ewan Dobson und Buckethead. In ihnen sah ich eine Individualität und Freiheit, die mir bei den "alten" Musikern fehlte. Sie sind in meinen Augen Anti-Perfomer. Live-Auftritte sind von Improvisation und von Unvorhersehbarkeiten geprägt und Lieder werden stets anders gespielt. Es geht nicht darum, das Lied "wie von der CD" klingen zu lassen. Ich lobte die neuen Idole bis in den Himmel. Alles andere wurde mit diesen Gottheiten verglichen und hatte natürlich keine Chance.
Doch, oh Schreck, jeder Putz brökelt! Denn mit der Zeit lernt man Musiker kennen, du technisch mindestens auf ähnlichem Level sind, die aber nicht die Anerkennung finden, wie "die Großen". Der dritte Wechsel im Denken kam: Von "Musik muss gut klingen" (was für mich früher einfach hieß: was ich kenne, wieder-erkenne und gewohnt bin, das ist gut) über "Musik ist Technik" (hauptsächlich perfektionierte Spieltechnik und freie Anwendung dieser) kam nun: Ein Musiker verkauft auch immer eine Geschichte. Doch dem möchte ich mich nicht beugen!
Jede Band, jeder Musiker, der auf dem Markt etwas werden will, der verkauft ein Image, eine Story. Man identifiziert sich zuerst mit der Geschichte, dann mit der Musik. Hier versteckt sich die grässliche Fratze der Produzenten. Nicht selten tragen diese das "Make-up" besonders dick auf und achten darauf, dass es auch ja hält (wer kennt nicht z.B. die Geschichten über Metal-Bands, die darauf achten, dass die Bilder, die zu ihren Interviews gezeigt werden, auch ja dem Image [z.B. Böse] entsprechen.
Wo bleibt hier noch die Musik?
Gibt es "echte Musik"?
Hier komme ich nicht weiter. Schreibt mir bitte eure Einschätzungen.
Ein paar Thesen, die einander blockieren:
- Musik beschreibt/ist die intensive Interaktion des Musikers mit seinem Instrument.
- Sobald ein Musiker auf die Bühne geht, läuft er Gefahr diese Interaktion einzuschränken, um "seine Stücke" zu präsentieren. Dadurch wird es nicht mehr die "intensive und direkte" Interaktion, sondern eine Wiederholung und Nachahmung. Jede Nachahmung und Wiederholung ist aber auch ein Verlust von Zauber. Der Weg ist nur beim ersten Mal spannend.
- Es gibt Störfaktoren der Musik: Jede Show lenkt von der Musik ab und richtet die Aufmerksamkeit auf Image, Story und Darstellung.
Oder anders gesagt: Die Widersprüche:
- Musik ist Darstellung. Zu viel Darstellung ist keine Musik, sondern Theater.
- Musik ist Spiel. Spiel ist frei. Musik ist oft eingeschränkt (Wiederholung von Liedern, nutzen von Theorie - Tonleiter etc.).
- Musik ist individuell. Musiker teilen die Musik z.B. bei Auftritten und legen dabei oft zu viel Wert auf den Empfänger (das Publikum).
- Eigenschaft