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Künstlermanagement

ginod
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Servus,

Ich hoffe meine Frage ist in der richtigen Rubrik. Wirklich schwierig es einzuordnen. Hoffe das passt hier rein.
Auf jeden Fall hatte ich vor kurzem die Chance, dass eine Künstlerin / Band jemanden gesucht hat, der
sie managen möchte.

Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich auf den Trichter gekommen, dass ich für sowas gar nicht so schlecht geeignet bin.

- Ich habe Musik studiert und bin selber jahrelang Live-Musiker und habe somit Erfahrung im Booking
- Ich kann gut Webseiten designen, programmieren und kenne mich mit Suchmaschinenoptimierung aus
- Ich bin ziemlich fit was das gestalten von Werbung angeht und kann Flyer, Plakate, Prospekte designen
- Ich bin zwar kein professioneller Fotograf. Aber gute Fotos bekomme ich hin, bzw. ich habe ein Gespür wie professionelle Fotos sein müssen (auch wenn ein Profi sie für mich macht)
- Ich würde sagen ich habe ein Talent gute Texte zu schreiben und habe bereits ein Lehrbuch veröffentlicht

Die Sache ist die, dass ich seit einigen Jahren als freiberuflicher Musiker arbeite und immer auf der Suche bin meine Fühler in andere Richtungen auszustrecken. Auch um mir ein bisschen mehr Sicherheit zu verschaffen.

Meine Frage klingt ein wenig blauäugig. Ich würde mich aber unglaublich gerne mal mit jemanden unterhalten, der vielleicht in diesem Bereich Erfahrung hat und einschätzen kann, ob meine Idee vielleicht einen Künstler zu managen total blauäugig und sinnlos ist, oder ob das vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee wäre ;-).

Viele Grüße,

ginod
 
Eigenschaft
 
Mir wäre spontan eher eingefallen:

- Kennst Du Dich mit steuerlichen Sachen aus
- Bist Du fit in Buchhaltungssachen
- Kannst Du gut organisieren
- Organisierst Du gerne
- Kennst Du Dich mit rechtlichen Sachen und Haftungsfragen aus?

Das wäre es was ich von einem Manager erwarten würde, aber ich bin nur Hobbymusiker
 
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was mir noch einfällt (aber ich hatte nie und werde nie einen Manager benötigen)

- hast du Verbindungen zu Veranstaltern oder weißt du zumindest, wie du an die rankommst?
- bist du auf Klinkenputzen vorbereitet?
 
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Yu - um die Liste weiter zu führen:
- Verträge, Vertragsgestaltung
- Abrechnungen, Reisekosten
- Organisation von Tourneen

- relevante Kontakte in der Musik- und Veranstaltungsszene, Türöffner sein

(Habe aber auch noch keinen gemanaged und bin noch nicht gemaged worden.)

In Bezug auf die Ausgestaltung der gelungenen Beziehung zwischen einem Dienstleister und einem Kunden kommt es immer darauf an, dass die jeweiligen Erwartungen klar sind und erfüllt werden. Das sollte auch ein autodidaktischer bzw. sich gerade etablierender Dienstleister mindestens erfüllen.

Was man von einem professionellen Dienstleister mindestens erwartet, ist, dass er das Geschäft und seine Fallstricke wirklich kennt und sich und den Kunden vor Nachteilen bewahrt.

Es mag beispielsweise durchaus sein, dass ein ehrlicher angehender Dienstleister zum kunden in spe sagt: "Du, mit rechtlichen und steuerlichen Sachen kenne ich mich nicht so aus." und der Kunde sagt "Du, das wird schon klappen, ich will vor allem erst mal groß rauskommen.". Dann wären sich so weit beide einig. Dumm nur, wenn die Veträge schlecht und die Steuern schlampig gemacht werden (obwohl beide nach ihren Fähigkeiten das Beste geben) und am Ende nichts übrig bleibt oder sogar Schulden produziert werden ...

Im Moment geht es Dir ja erst mal darum, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, der sowas macht. Hoffentlich findet sich da jemand.

Ein weiterer Weg wäre, mit Bands in Kontakt zu treten, die Erfahrungen damt haben gemanaged zu weren, sich mal ein paar Musterveträge kommen zu lassen etc.

Dann hättest Du zumindest eine Art Checkliste der Leistungen eines Managements und könntest das abgleichen mit Deinen Kompetenzen und Erfahrungen.

Im Moment würde ich das, was Du anbietest, eher im Bereich "PR für Miusikschaffende" und vielleicht gigs organisieren verorten.

x-Riff
 
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Ausser der von Dir genannten Booking-Erfahrung sehe ich in Deiner Aufzählung keine Skills, die ich von einem Manager erwarten würde.

Bei den anderen genannten Skills geht es wohl eher um Werbung/PR/Promotion, wobei ich bei solchen Aussagen wie "ich kann gut Webseiten designen … kenne mich mit Suchmaschinenoptimierung aus … gute Fotos bekomme ich hin (gut, das relativierst Du anschließend) … ein Talent gute Texte zu schreiben.." sofort auf folgende Fragen komme:

Bist Du auf professionellem Niveau fit in PHP, CSS etc. und machst eigene, responsive Designs quasi mit links? Oder bist Du "nur" in der Lage, ein bestehendes Template irgendeines CMS anzupassen und Fotos etc. vernünftig zuzuschneiden?

Bist Du auf professionellem Niveau fit in InDesign, Acrobat Pro, Photoshop und idealerweise noch Illustrator?

Hast Du RAW-fähiges Fotoequipment und Erfahrung mit der RAW-Bearbeitung in Photoshop? Freistellen (auch Haare) ist für Dich ein Klacks?

Du schreibst nicht nur gute Texte, Du bist auch fit in Rechtschreibung und Grammatik, streust die Kommata nicht mit dem Salzstreuer und kann auch für Texte anderer (die der Künstler) das Korrektorat übernehmen?

Du nutzt quasi täglich Tools wie Xovi, hast einen großen Pool an potenziellen, content-relevanten Linkpartnern und bist in allen Social Media-Kanälen inkl. Blogs, Vlogs etc. themenbezogen mit mehreren Accounts unterwegs, so dass permanentes, themenrelevantes Linkbuilding für Dich keine Herausforderung darstellt?

Wenn Du das alles "nur ganz gut" kannst, beschränke Dich auf das, was mehr Sinn macht: "Ich kann zwar nicht alles, aber ich kenne immer einen, der es perfekt beherrscht und weiß, wann und wie ich dem auf die Finger schauen muss."

Knüpfe Dir also ein entsprechendes Netzwerk an Dienstleistern, die Du briefen und koordinieren kannst. Denn da ist es ideal, wenn man in den oben genannten Bereichen zwar gute Kenntnisse hat, aber eben nicht als Spezialist damit seine täglichen Brötchen verdient. So, wie Du es bei den Fotos bereits beschrieben hast: Du machst gute Fotos, weißt aber, das andere das besser können, kannst jedoch deren Fotos beurteilen. Genau das würde ich von einem "Manager" erwarten und nicht, dass er das selbst irgendwie auch hinbekommt.

Fehlen jetzt "nur noch" die Skills im kaufmännischen und juristischen Bereich, die Du nicht aufgezählt hast und bei denen man ebenfalls gute Basiskenntnisse benötigt sowie jemanden, der das dann professionell übernimmt, also Steuerberater, Fachanwalt etc.

So Kram wie GEMA, VG-Wort, KSK, Labelcode und was es da noch alles gibt, mal ganz außen vor gelassen.


Wenn man so etwas nebenbei als Hobby für ein paar Kumpel machen will, mag das alles bis zu einer gewissen Grenze gehen (und stets mit dem Risiko verbunden sein, dass man für etwas haftet, falls was schief geht). Wenn man sich damit selbstständig machen will, sollte man wohl erstmal ein paar Jahre in einem entsprechenden Unternehmen gearbeitet haben.

Ich glaube, ohne umfassende Erfahrung durch einen solchen Job wäre wohl eher etwas aus den Bereichen Werbung/PR/Webseitengestaltung oder "Agent" (Booking) ein autodidaktischer Einstiegspunkt.
 
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Das ist ein guter Hinweis: Dass Du zunächst einmal versuchst, Dich mit dem was Du gut kannst (der Hinweis mit professionellem und lizensiertem Werkzeug ist hier auch unbedingt zu beachten), in ein Netzwerk einzuklinken / mit ein paar Leuten, die schon länger im Business sind, zusammen zu tun.

Dann lernst Du, Dich und Deine Fähigkeiten besser einzuschätzen, kannst Dir noch ein paar Dinge draufschaffen, bekommst Kontakte und kriegst mit, wie der Hase läuft und worauf es ankommt.

x-Riff
 
Super - danke schon einmal für die netten Antworten.
Genau deshalb wollte ich gerne mit jemanden mal reden, damit der mir sagen kann ob überhaupt meine Kompetenz ausreichen würde jemanden so eine art Dienstleistung anbieten zu können.

Ich glaube meine Kompetenz liegt eher darin Homepage, Werbung, Bilder und Texte zu verfassen und damit an Veranstalter heranzutreten und Gigs zu organisieren. Weiterhin habe ich natürlich Studioerfahrung. Kleinere Demoaufnahmen kann ich auch selber aufnehmen. Durch mein Musikstudium habe ich natürlich auch Arrangement/Kompositions Erfahrung. Bzw. kann auch Arrangements und Notenmaterial schreiben und für die Band arrangieren. Ich habe auch Verträge schon mit Veranstaltern geschlossen, wie das wohl jeder der Live spielt schon einmal getan hat. Aber natürlich ist das alles nicht auf Rechtsanwaltsniveau.
Ich habe zwar auch eine kaufmännische Ausbildung und musste mal Buchhaltung lernen. Aber wollte eigentlich nicht in die Dienstleistung eines Steuerberaters gehen ;-).

Sprich Dienstleistungsportfolio:

- Webdesign / Social Media
- Werbung / Promotion / Presse
- Booking
- Vertragsabwicklungen mit Veranstalter
- Arrangement/Notensatz

Ich stelle mir das so vor, dass ich eher Coverbands (Hochzeit, Gala, Top40 - halt das Zeug was noch Geld bringt) unter die Arme greifen möchte. Es gibt so viele Coverbands mit grausigen Websites und schlechtem Marketing. Weiterhin könnten sie oft ihre Proben mit guten Sheets enorm optimieren.

Das ist jetzt alles einfach mal Blau in die Luft geschossen. Einfach nur Brain-Storming. Deshalb wirkt das vielleicht jetzt alles noch etwas konfus. :-D
 
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Ich stelle mir das so vor, dass ich eher Coverbands (Hochzeit, Gala, Top40 - halt das Zeug was noch Geld bringt) unter die Arme greifen möchte. Es gibt so viele Coverbands mit grausigen Websites und schlechtem Marketing. Weiterhin könnten sie oft ihre Proben mit guten Sheets enorm optimieren.
Da würde ich ansetzen.
Du hättest ein paar Kompetenzen und Fähigkeit zwischen gut und unterhalb von professionell, die für eine bestimmte Klientel interessant sein können.
Vorwiegend die, die zum einen damit Geld verdient, die das, was marketingmäßig dazugehört aber mehr oder weniger notgedrungen selbst machen, unzufrieden damit sind und Geld dafür in die Hand nehmen wollen.

Meine Erfahrung ist, dass es gerade in den Bereichen, wo Du Dich tummelst, jede Menge freelancer gibt, die sich da auch versuchen. Die Erfahrung ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber es werden weiterhin Webdesigner und Programmierer ausgebildet, es gibt die SAE-Abgänger, es gibt Leute wie Dich, die sich als Musiker einiges draufgeschafft haben und da nicht schlecht und prinzipiell auch geeignet sind, andere in dem zu unterstützen, was sie selbst für sich zufriedenstellend machen.

Weil sich da so viele tummeln, ist für die Kunden oft nicht ersichtlich, welches Angebot seriös ist, den Preis wert ist und einen weiter bringt. Oder ob man sich auf jemanden einläßt, der selbst noch dabei ist, das Laufen zu lernen und man sich letztlich mehr Ärger einhandelt als es wert ist. Mit Leuten, die behaupten, Webseiten gut zu können, kannst Du ganze Alleen pflastern.

Wohlgemerkt: Das ist alles nicht auf Dich gemünzt, in dem Sinne, dass ich oder irgendjemand hier das ohne weiteres einschätzen könnte. Das soll nur bedeuten: Auch wenn es Bands und Leute gibt, die das brauchen, was Du bietest, muss deshalb noch lange nichts zu stande kommen.

Du könntest daran arbeiten, für die Bereiche, die Du anbietest, gute Beispiele Deiner Arbeiten zusammen zu stellen, dass die Leute direkt sehen können, was es denen bringt. Plus Deinen Aufwand dabei realistisch einschätzen und dementsprechende Preise und Bezahlmodelle zu erarbeiten.

Plus eben, Dich umzutun und Dienstleister ansprechen, zu denen Du passen könntest. Das ist eigentlich jedem anzuraten, der nicht als Vollsortimenter unterwegs ist. Du wirst nämlich von Deinen Kunden, für die Du zufriedenstellend arbeitest, denen Du aber nicht alles anbieten kannst, gefragt werden, ob Du nicht jemanden kennst, der ...

Na ja - das ABC von networking halt.

Du solltest vor allem auch mal schauen, wie Du diesen Geschäftsbereich in Deine sonstigen Tätigkeiten einbauen kannst. Manches kann eine ziemliche Terminsache sein und nichts ist ärgerlicher als von einem Dienstleister vertröstet zu werden, der einem schon die Web-Seite oder andere Sachen vor ein, zwei Wochen rüberreichen wollte ...

x-Riff
 
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@ginodd, bin voll bei Dir, was Deinen letzten Beitrag angeht.

Aber auch bei den Bands, die noch Geld verdienen bleibt die Frage, ob Sie bereit sind, sich von ihrer Webseite, die doch Kumpel Paul, Onkel Franz oder der Keyboarder so toll gestaltet hat, zu verabschieden und doch tatsächlich Geld für eine neue auszugeben.

Ist doch wie mit Plakaten ("ich hab im Büro doch PowerPoint und Word"), Videos ("mein I-Irgendwas hat 16 Megadingens, das reicht sogar für jutube") & Co.

Da hilft nur Geduld, Spucke und viele, viele gute B-Vitamine.
 
Es wurde ja vieles geschrieben, am Ende läuft's aber darauf hinaus: Eier haben und einfach mal machen.

Die Künstlerin wird ja auch nicht der Superstar sein, sonst hätte sie sich an jemanden anderes gewandt, also musst Du nicht 100% der Fähigkeiten zu 100% erfüllen können.

Und Du kannst dich ja nebenbei auch noch weiterbilden, SAE,Deutsche POP und wie sie alle heissen knöpfen einem ja gerne Geld für Wissen ab. Und in dem Bereich den Du anpeilst funktioniert deren Konzept wahrscheinlich besser als in Sachen klassischer Studioarbeit.
 
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@ginod Du schreibst, dass es da jemand gibt, der/die nach einem Management sucht. Da würde ich einfach mal anfragen, was sie sich vorstellen, was du leisten sollst bzw. was von Dir erwartet wird. Fühlst Du Dich in der Lage, das zu erfüllen, und Ihr werdet Euch über die Vergütung einig, spricht doch nichts dagegen. Du kannst da Deine Erfahrungen sammeln, und wenn's gut läuft, auch weitere Bands coachen und/oder managen. Lernst dabei, was Dir vielleicht fehlt, wo Du noch nachlegen musst. Man muss ja nicht gleich aufwendige Verträge machen, vielleicht erstmal auf Erfolgsbasis bezahlen, also 10-15% für jeden vermittelten Gig. Dann bietest Du ihnen Coaching an, wenn Du meinst, das würde sie voranbringen, und wenn sie sich drauf einlassen und erkennen, dass es ihnen tatsächlich was bringt, kann man sich auch hier über eine Vergütung unterhalten.
 
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