Krumme Finger - Barree Griffe

Ninio
Ninio
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Hey Leute!
Mir ist das fast peinlich aber ich kann nach ca. 2 Jahren täglichem Gitarre spielen immer noch einige (6-saitige) Barree-Griffe nicht greifen.
Das hängt sehr vom Griff ab: E-Dur, A-Dur und A-Moll-Muster (kA ob man das so sagen kann) sind für mich überhaupt kein Problem und verschiebbar.

Barree-Griffe wie G-Moll kann ich hingegen GARNICHT greifen. Ich habe einen Freund gefragt, ob er nicht mal auf meinen Zeigefinger drücken könnte, nur um zu sehen ob es mir anatomisch möglich wäre. Mit noch so viel Kraft und herumschieben ging es nicht. Ich fange langsam an zu glauben, dass ich einfach zu krumme und knochige Finger habe. Ich spiele jeden Tag an die 2 Stunden Gitarre und das 2 Jahre lang. Ich habe es tausend Mal probiert und auch andere Gitarristen befragt. (Zugegeben: Unterricht habe ich keinen genommen, aber ich konnte mir von Palm Muting über Harmonics bis hin zu Sweeping alles selbst beibringen).

Hier ein Bild meiner unschönen Finger.
finger.jpg

Der Zeigefinger ist extrem stark gebogen und ich hab auch nicht wirklich Fleisch dran (wiege 60kg auf 1,80 und kann nicht zunehmen). Kann es sein, dass es mir anatomisch nicht möglich ist 6-saitige Barree-Griffe zu greifen? 5-saitige sind absolut kein Problem.

Ich würd gerne wissen ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie Leute mit genau so krummen und dünnen Fingern 6-saitige Barree-Griffe greifen.

Danke :)
 
Eigenschaft
 
Hallo,

also ob Deine Finger schön sind oder nicht, muss Du mal eine Frau fragen. Aber prinzipiell ist das nicht eine Frage der Finger sondern eine Frage der Haltung.

Versuche mal beim Greifen die Greifhand nach vorne zu schieben. Kippe dabei die Hand und forme einen Bogen.
Man kann das trocken üben, in dem man den Arm streckt und dann die Hand auf den Unterarm kippen lässt. Eine ziemlich übertriebene Handhaltung, aber versuch das mal umzusetzen an der Guitar. Das entlastet den Druck der Finger und bringt sie in eine bessere Ausgangsposition. Vermutlich ist der Winkel den Du erzeugst einfach zu stumpf.
 

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Danke schonmal für die Antwort! Ich habe mir solche Haltungen und Anleitungen natürlich schon oft angesehen. Was mich interessiert, ist, ob man bei so einem stark gekrümmten Finger eine andere Technik braucht, da ein gerader Knochen ja wesentlich besser geeignet ist, um Barree-Griffe zu greifen. Dass die Technik viel mehr ausmacht, als die Fingerform ist mir klar, aber ich glaube ja, dass ich die richtige Technik verwende.
 
Vielleicht kannst Du mal ein Foto von einem der "Problemakkorde" posten.
 
... oder mach es wie Keith, stimme auf Open-G und lass die tiefe E-Saite weg ;)

cheers, Tom
 
... Was mich interessiert, ist, ob man bei so einem stark gekrümmten Finger eine andere Technik braucht, da ein gerader Knochen ja wesentlich besser geeignet ist, um Barree-Griffe zu greifen...

Also ich hab auch keinen Kapodaster im Finger eingebaut, stellenweise ganz schön weich, aber klappen tut's trotzdem. Einfach dran denken, dass der Daumen eine viel größere Rolle spielt, als man denkt. Am besten du setzt ihn gegenüber dem Mittelfinger bzw. dem Bund nach dem Barré-Bund durchgestreckt mittig auf die Halsrückseite.
 
Ich üb' Barregriffe immer auf meiner Westerngitarre, dann fühlt sich auf meiner E-Gitarre plötzlich alles ganz leicht an.

Aber, mal ganz was ketzerisches: Wozu brauchst Du eigentlich Barre-Griffe? In den meisten Songs werden ja eh' doch nur Dreiklänge als Teil eines Vierklangs oder Powerchords gespielt.
 
Hallo Zusammen,

Aber, mal ganz was ketzerisches: Wozu brauchst Du eigentlich Barre-Griffe? In den meisten Songs werden ja eh' doch nur Dreiklänge als Teil eines Vierklangs oder Powerchords gespielt.

Stimmt zum Teil. Es kommt auf die Musikrichtung drauf an. Ich spiele z.B. Oldies. Da sind Barrégriffe (auch die berühmten Chuck Berry-Griffe) an der Tagesordnung. Es liegt auch viel an dem Gitarrenhals. Z.B. kann ich auf einer Gibson/Epiphone auch keine sauberen Barrégriffe hin bekommen. Der Hals ist mir einfach zu "wuchtig". Meine Ibanez (SA-Serie) hat so einen flachen Gitarrenhals, dass da die Barrégriffe einfach sauber von der Hand laufen. Vielleicht solltest Du mal eine andere Gitarre (z.B. Ibanez SM-Serie) antesten. Der Sound ist auch nicht zu verachten.

Nachtrag:

Spiele auch nur mit 9er Saiten.....
 
Auch für Clean Sounds sind volle Akkorde einfach besser als ne Terz.
 
du sagst doch selbst, dass 5-saitig kein Problem ist - das sind immerhin 3 Saiten mehr als Grundton und Terz. ;)
Im Prinzip ist das ein Allerweltsproblem - sonst gäb's keine Capodaster.
Du verschwendest Zeit damit, etwas können zu wollen, das in musikalischer Hinsicht an Bedeutungslosigkeit grenzt.

cheers, Tom
 
Du verschwendest Zeit damit, etwas können zu wollen, das in musikalischer Hinsicht an Bedeutungslosigkeit grenzt.
cheers, Tom

Als Autodidakt ist mir das nicht bewusst...außerdem sind viele gängige Akkorde wie F-Dur (der große) oder G-Moll ohne Barree nicht spielbar.
 
Meine Finger sehn genau so aus und ich wieg auch nur 65Kg auf 180 :D ==> aber Baree klappt ohne Probs...musst halt einfach mal auschecken an was es wirklich liegt...deine Finger sind es zu 100% nicht, sonst könnt ich es auch nicht
 
du sagst doch selbst, dass 5-saitig kein Problem ist - das sind immerhin 3 Saiten mehr als Grundton und Terz. ;)
Im Prinzip ist das ein Allerweltsproblem - sonst gäb's keine Capodaster.
Du verschwendest Zeit damit, etwas können zu wollen, das in musikalischer Hinsicht an Bedeutungslosigkeit grenzt.

cheers, Tom

So sehr ich Deine Beiträge schätze, aber bei Barrée- Akkorden von musikalischer Bedeutungslosigkeit zu sprechen, das halte ich zumindest für gewagt. ^^

Meiner Erfahrung nach braucht man in fast jedem Genre früher oder später Barrée Akkorde.

Und Capodaster werden ja nicht "nur" für spielerische Erleichterung verwendet, sondern oftmals auch, um einen Klang zu erzielen, der ohne Capo nicht möglich wäre.

Z.B. um eine klassische Gitarre für Renaissance Stücke lautenmäßiger klingen zu lassen, eignen sich Capodaster sehr. Ich halte so ein Teil also weniger für ein Hilfsmittel für Barréeskeptiker als für einen Klangerweiterer.

Ich wundere mich aber tatsächlich , dass Ninio, der TE bei dem Übungspensum nicht mit Barrées klarkommt, denn mit etwas Einsatz sollte es eigentlich früher oder später klappen.

Als kleiner Tip: Das "Wild Thing" Riff eigenet sich hervorragend zum Üben, da man nur die E-Dur-Variante verschieben muss. Ich weiß noch, dass das vor ca 15 Jahren mein erster Erfolgserlebnis beim Barréespielen war. :)
 
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So sehr ich Deine Beiträge schätze, aber bei Barrée- Akkorden von musikalischer Bedeutungslosigkeit zu sprechen, das halte ich zumindest für gewagt. ^^
Meiner Erfahrung nach braucht man in fast jedem Genre früher oder später Barrée Akkorde.
kein Problem, aber das habe ich gar nicht geschrieben... ;)
die 'Bedeutungslosigkeit' bezog sich auf den Unterschied von 5 zu 6 saitigen Barrees und das halte ich tatsächlich für musikalisch nicht relevant.
Es mag Solo-Stücke im Klassik Bereich geben, wo es ohne nicht geht, aber die machen (imho) weniger als 1% des Gitarrenrepertoirs aus.

cheers, Tom
 
kein Problem, aber das habe ich gar nicht geschrieben... ;)
die 'Bedeutungslosigkeit' bezog sich auf den Unterschied von 5 zu 6 saitigen Barrees und das halte ich tatsächlich für musikalisch nicht relevant.
Es mag Solo-Stücke im Klassik Bereich geben, wo es ohne nicht geht, aber die machen (imho) weniger als 1% des Gitarrenrepertoirs aus.

cheers, Tom

Tja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil! :)

Sorry, hab tatsächlich Deinen Beitrag nur überflogen.
 
Danke nochmal für die vielen Antworten. E-Moll ist nach wie vor nicht möglich, da streikt entweder die G- oder die b-Saite (E-Dur geht, da ich die G-Saite da ja nicht mit dem Zeigefinger runterdrücken muss).
Ich werde (obwohl ich Unterricht verabscheue) jetzt mal einen Gitarrenlehrer fragen, ob der mir vielleicht beim Em-Muster helfen kann. Auch wenn es vielleicht nicht oft gebraucht wird, ich will das trotzdem können.
 
Das "Wild Thing" Riff eigenet sich hervorragend zum Üben

Lach, das waren auch meine ersten Barree´ Übungen vor vielen, vielen Jahren. Bei fleissigem üben klappt das auch. Wie schon gepostet, sich mal nach einer geeigneten Gitarre mit flachen Hals umschauen, Das macht schon sehr viel aus.

Ohne Barreé-griffe kommt man nicht aus. Denk nur mal an das Dmoll ? Klingt einfach auf dem 5.Bund gespielt besser (je nach Stilrichtung) als der "offene"-Griff . Oder den Riff (Kadenz) C, Am, Dm, G bei einigen Stücken als "fill" (schnell gespielt) zwischen den eigentlichen Akkorden.
 

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