KromleK / Strange rumors... distant tremors / 2007 / CD

delnan
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Die Band sagt den meisten wahrscheinlich nichts. Dennoch ist Strange rumors... es eins meiner Lieblingsalben, also promote ich die Band und lerne nebenbei das Review-Schreiben. Bleibt nur zu hoffen, das ich einigermaßen objektiv bleibe ;) Also dann, frisch ans Werk...

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Genre: Folk (/ Pagan / Troll) Metal
Label: Trollzorn
10 Tracks
Laufzeit: 42:21
Tracklist:
  1. Valtívar - Sigtívar
  2. Herjan
  3. Grim omens
  4. Fólkthing
  5. När tiden vissnar
  6. Harvest
  7. Strandhagg Pt. I (The Drakker approach)
  8. Strandhagg Pt. II (Wave bound)
  9. Strandhagg Pt. III (The Landing)
  10. SvartMetall

2004 gegründet, kann KromleK bereits auf zwei Alben und eine EP zurückblicken (an das selftitled Debüt und die Kveldridhur-Mini-CD ist leider schwer zu kommen). Strange rumors... ist das jüngste Werk, und laut Aussage der Band das ernsthafteste und am wenigsten "naive".
Musikalisch wird die Band häufig mit Finntroll verglichen, hat aber irgendwo auch ihre ganz eigene Note. Es ist halt Folk Metal, mit sehr viel Keyboard und vielfältigen ("very trollish") gutturalen Vocals.
Themen der Texte sind vor allem mehr oder weniger ernst gemeinte Geschichten über Trolle (wer hätte das gedacht ;)) und diverse typisch heidnische Themen: Odin, Natur, böse monotheistische Religionen die die friedlichen Heiden mit Feuer und Schwert missionieren, Odin, Natur, böse monotheistische Religionen die die friedlichen Heiden mit Feuer und Schwert missionieren, usw...

Das Album an sich ist wohl auch Geschmackssache. Es ist und bleibt halt Folk, wer was gegen ein Keyboard als dominantes Element hat, kann damit sicher nichts anfangen. Wer Gegrunze, kratzige Schreie, und andere "trollish" Gesangsarten hasst, wird mit dem Album wohl auch nicht warm. Wer die ganze Zeit in Höchstgeschwindigkeit in auf die Eier will, wird genauso enttäuscht, wie die Fraktion, die auf 10 Minuten langes Low-Tempo-Gedudel steht. Manche Lieder sind voll von abrupten Wechseln, bei anderen bleibt das Klangbild größtenteils konstant.
So viel zu den Ecken und Kanten. Wer sich mit denen arrangieren kann, den erwartet stimmiger Folk Metal mit schnellen und langsamen, melodischen und treibenden, schönen und brutalen Parts. Alles mit enorm vielseitigen, stets passendem Gesang.
Zur Produktion kann ich kein fachmännisches Urteil liefern: Ich mag es - aber ich weiß nicht, ob da wirklich das Maximum rausgeholt wurde. Zumindest über die Soundqualität kann man kaum klagen, die ist nie negativ aufgefallen.

Valtívar - Sigtívar 1:10
Instrumentales Intro. Sehr ruhig, vergeht aber wie im Fluge.

Herjan 3:56
Auch noch ein vergleichsweise ruhiger Song. Vielleicht noch der schwächste Song, weil sich viele Parts immer wieder wiederholen. Dadurch landet man zwar nie im kalten Wasser, aber das Lied nutzt sich auch schnell ab. Trotzdem ein nettes Lied.

Grim omens 8:38
Meiner Meinung nach das absolute Highlight! Und durch die Abwechslung der perfekte Anspieltipp, um nicht zu sagen: die Quinessenz des Albums. Dieses Epos verdient einfach eine detaillierte Lobpreisung:
Das Intro ist schön, die im Folgende langsam vorgetragenen Zeilen (man könnte fast schon narratation dazu sagen...) des "Travellers" lassen mir immer wieder das Blut in den Adern gefrieren - Atmosphäre³, aber sicher auch Geschmackssache³. Dann einer der wenigen Keyboard-armen Parts, und treibt gut vorwärts. Auch der folgende Teil, in dem der "Troll Chieftain" zu Wort kommt, hat viel Kraft. Die Vocals kommen in diesem Part schon schön gehässig rüber. Anschließend flüstert und schreit der "Troll Warlord" seinen Part, der für mich ähnlich grenzgenial umgesetzt ist, wie die des "Travellers". Es folgt ein kurzes mid-tempo-Riff und anschließend lädt ein langes, ruhiges und melodisches Keyboard-Interlude zum Träumen ein. Das klingt gebührend aus, und der "Troll Warlord" wiederholt sich. Vielleicht um den mittlerweile verträumt durch die Gegend blickenden Hörer aufzuwecken. BAM! Abrupter Wechsel zum brutalen Gegrunze des "Troll Berserk" und einer verspieltem Melodie. Seine letzten Zeilen schreit der Troll Berserk" lieber, büßt aber nichts von seinem bösen Klang ein. Der längere Instrumental-Teil mit vereinzelten Textlosen Schreien geht später in das Outro über: Der "Traveller" beendet die Geschichte und die Zuhörer können nicht mehr ruhig schlafen ;)
Das war jetzt wahrscheinlich sehr lang und ebenso -weilig zu lesen... aber das musste einfach mal raus.

Fólkthing - 3:06
Der Name sagt es schon: Das Lied ist sehr folkig angehaucht. Die ganze Zeit über verspielte Folk-Melodien, dazu unterhalten sich die die Trolle keifend und grunzend über
Met, spitze Dornen, das Verjagen der Menschen, und das man "Ihn" in die Wüste treiben wird.

När tiden vissnar 3:20
Von der Musik her eher ruhig, aber keine Ballade, und steigert sich gegen Ende. Die Vocals sind wie gewohnt agressiv, werden aber durch weiblichen Klargesang ergänzt. Passt alles nicht zusammen? Vielleicht, aber trotzdem ein schönes Lied.

Harvest 6:08
Seeehr ruhig. Nein, nicht im eigentlichen Sinne. Die Keys bauen schon Spannung auf und klingen wirklich schön, aber es fehlt der Metal-Anteil. Die Drums spielen die meiste Zeit über maximal Viertelnoten, und die Gitarren haben auch weniganderes zu tun, als ein bisschen Brummen im Hintergrund zu produzieren. Das Lied wird, mehr noch als Folkthing, allein vom Keyboard bestritten. Die Vocals sind weniger agressiv, auch wenn der Stil beibehalten wird, passt es sich gut an die ruhige Musik an.

Strandhagg Pt. I (The Drakker approach) 5:23
Beginnt mit Stille, dann Kriegshörnern aus der Ferne. Dann Trommeln. Dann ein monotones Down-Tempo-Riff, und der Gesang setzt ein. Ab diesem Punkt wird langsam mehr Spannung aufgebaut, aber es bleibt ein relativ langsames Lied. Trotz, vielleicht auch wegen, des Tempos eine kraftvolle Hymne, die erst gegen Mitte von den Key verstärkt wird und etwas Fahrt aufnimmt.

Strandhagg Pt. II (Wave bound) 3:57
Beginnt mit ruhigem Keyboard-Gedudel, und fährt damit fort, bis sich irgendwann die anderen Instrumente hinzugesellen. Ab diesem Punkt macht das Lied dort weiter, wo Pt. I endete, und macht mit etwas schnellerer Musik und gewohnten Vocals heftigen Druck. Nach viel zu kurzer Zeit darf der Keyboarder wieder beweisen, dass er schöne, atmosphärisch, und leider auch langsame Keyboard-Parts schreiben kann. Doch das ist nur ein kurzer Stopp, die folgende Strophe gibt noch mehr Druck als die Vorherige, und die nächste Bridge, diemal mit treibenden Drums und wenig Keyboard-Anteil, setzt diese Tradition fort. Fade out...

Strandhagg Pt. III (The Landing) 5:29
... und Pt. III schließt nahtlos an den Vorgänger an. Das Tempo ist immer noch sehr gemäßigt, aber auch diesmal ist das Tempo nicht nötig, um kraftvoll rüberzukommen. Langsam nutzt sich das Schema jedoch ab, leider. Pünktlich zur Halbzeit wird deshalb umgesattelt. Tempo wieder etwas rauf, und abgehakte Vocals bringen etwas Abwechslung, obwohl das Klangbild nicht besonders schwankt. Dann, ENDLICH, kommen auch schnellere Parts hinein, die man schon fast als Klopper bezeichnen kann. Die altbekannten Motive werden nochmal wiederholt, während man sich in einem gemütlichen Fade out in Richtung Ende der Saga begibt... wenn da nicht...

SvartMetall 1:14
...wäre. Das Lied ist als Bonus Track deklariert, und so hört es sich auch an. Es passt wenig zum restlichen Album, genau genommen ist es ein krasser Kontrast zu den 14 Minuten Downtempo aus Standhagg. Schnelle Drums und schnelles Geklimper, dazu agressive Vocals in gewohnter Vielfalt. Klingt ungewohnt, abe rprinzipiell nicht schlecht. Die ganze Sache soll wohl ein "Fuck You!" für die trvness-Fanatiker, speziell im Black Metal, sein... weiß ich nur aus einem Interview, denn der Text ist (wie auch När tiden vissnar) schwedisch und damit kein offenes Buch für mich.

Fazit
Ich mag das Album, wie schon erwähnt, sehr gerne. Meiner Meinung nach ist jedes Lied auf seine eigene Weise ein Meisterwerk, Herjan und das Intro mit Einschränkungen. Folglich habe ich auch nichts auszusetzen, außer der Tatsache, dass die Trackreihenfolge manchmal zu unpassenden Übergängen führt. Ansonsten ein super Album von einer Perle der Folk/Pagan Metal Szene. Nicht perfekt, nicht makellos, aber ein überzeugendes Werk, für das ich
9/10 Punkten​
vergebe.

Anspieltipps: Grim omens, Folkthing
 
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