Hi,
also ein Tubecompressor ist da eigentlich schon die richtige Wahl. In professionellen Studios werden die Vocals oft durch einen Röhrenpreamp/Kompressor aufgenommen und bei der Aufnahme auch schon leicht komprimiert. Der Röhrenpreamp kann (je nach Einstellung) kaum merkliche weiche, warme Verzerrungen hinzufügen, die für das menschliche Ohr sehr angenehm klingen. Es ist halt die Frage, in wieweit da Plugins in der Lage sind, das zu simulieren. Ich kenne mich da aber nicht gut genug aus, um ein Urteil abgeben zu können.
Bei Profi-Aufnahmen ist zudem zu berücksichtigen, dass bei den Umständen alles stimmen muss. Das heißt für die Aufnahme, dass der Sänger in Form sein sollte, die Gesangskabine perfekt gedämmt bzw der Aufnahmeraum den passenden Sound hinzufügen sollte und dass im Signalweg nur hochwertige Komponenten liegen (Mikrofone, Kabel, Preamps, Wandler etc.). Dadurch kann dann schonmal ausgeschlossen werden, dass von technischer Seite Mängel im Klang entstehen können. Der Mischer holt dann im Idealfall aus optimalen Aufnahmen das Bestmögliche heraus.
Das kannst du bei dir zuhause natürlich (vermute ich mal) eher nicht genauso einrichten, deswegen geht man ja ins Studio
Zur Vocal-Bearbeitung: Du liegst da mit Compressor und Reverb schon ganz richtig. Wie man die Effektparameter wählen sollte, hängt natürlich vom jeweiligen Song ab. Meist ist auch noch ein Low-Cut wichtig, damit die Stimme sich im Bassbereich nicht mit Instrumenten überschneidet. Je mehr Komponenten ein Mix hat, desto schwieriger ist natürlich eine gute Integration der Stimme in den Song. Da muss man dann auch schonmal extremer mit EQ und Compressor zu Werke gehen. An sich hängt die ganze Bearbeitungsweise aber vor allem von dem musikalischen Gespür und der Erfahrung des Mischers ab.
Achja, mit dem Doppeln verhält es sich genauso - einfach mal ausprobieren. Auch ein Vierteldelay kann mal ganz gut kommen.
Viele Grüße