Kritik erwünscht: Adagietto con Emozione (Klavier)

Fero63
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Hallo zusammen,

Ich habe wieder Zeit gefunden, etwas zu komponieren (oder das zumindest zu versuchen). Das Ergebnis ist ein Klavierstück, das ich für vorzeigbar genug halte, um es von euch kritisieren (in der Luft zerreißen?) zu lassen.

Musik (mp3)
Noten (pdf)

Bitte um ordentlich Kritik, denn dadurch lernt man ;)

\EDIT:

Was mir selber soeben aufgefallen ist:
- Adagietto ist zu langsam. Vielleicht eher Andante oder sogar Andantino. Das con emozione bleibt aber.
- Die erste Wiederholung sollte raus, sonst wird es zu langweilig

Hier die passend korrigierte mp3. Noten kann man sich wohl mit obiger Beschreibung vorstellen. Ich finde, dass es so etwas atemlos klingt, aber spielt es mal am Klavier. Mit etwas Feingefühl (was der Computer ja bekanntlich nicht hergibt), kann man das bei gleichem Tempo besser machen ;)
 
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Hey,

mir als totale Laie fällt auf das die Lautstärke nach einer leisen Passage zu schnell zu laut wird. Desweiteren verlangte mein Körper nach schnelleren Passagen mit irgendwelchen 16tel spielereien womit du mehr Dramatik reinkriegst.
Wie gesagt totale Laie und gebe nur das wieder was mir meine innere Stimme sagt ;-)

Vielleicht kannst du damit ja was anfangen!
 
Hallo Fero63

Da hast du ein recht hübsches Stück geschrieben. Mich irritiert allerdings der Rhythmus bzw. die Wahl der Taktart etwas. Die Anfänge aller 3 Teile klingen für mich nach 9/8 Takt. Ein 9/8 Takt wären drei Dreiergruppen. Letztendlich ist das aber auch Geschmackssache.

Zwei Sachen würde ich im 2. Teil anders machen (neben der Taktart).
1) Ich finde den Wechsel von G nach F nicht sehr gelungen. Alternative könnte | G | Am F | sein, also ein eingeschobenes Am.
2) Du variierst den Schluß, indem du den Schlußakkord anders spielst. Ich würde statt dessen die Melodie variieren. Wenn beim ersten Durchgang nicht der Grundton von C-Dur am Ende gespielt wird, bleibt etwas Spannung erhalten. Es klingt dann noch nicht abgeschlossen. Den Grundton kann man dann bei der Wiederholung spielen.

Ich habe mal eine 9/8 Variation eingespielt. Dabei habe ich versucht, möglichst wenig an der Melodie und Begleitung zu verändern - nur so viel, daß es meiner Taktart paßt. Statt G habe ich immer G7 bevorzugt. Und das Begleitmuster ändere ich auch im Mittelteil.

Zum Anhören
und Ansehen Adagietto.pdf

Gruß
 
mir als totale Laie fällt auf das die Lautstärke nach einer leisen Passage zu schnell zu laut wird. Desweiteren verlangte mein Körper nach schnelleren Passagen mit irgendwelchen 16tel spielereien womit du mehr Dramatik reinkriegst.
Wie gesagt totale Laie und gebe nur das wieder was mir meine innere Stimme sagt ;-)
Danke, für deine Antwort und bei Kritik an einem Stück macht es IMHO nichts, wenn man Laie ist. Schließlich wird ein Stück, gerade im privaten Umfeld, auch eher von Laien gehört. Ich persönlich habe gemerkt, dass Laien oftmals (im Kern) dasselbe kritisieren, wie Leute mit mehr Fachkenntnis, es aber eben nicht mit musikalischen Begriffen spezifizieren können. Im Prinzip ist Kritik von Laien also genauso wertvoll, wie von "Profis" :great:

@MaBa:

Da hast du ein recht hübsches Stück geschrieben. Mich irritiert allerdings der Rhythmus bzw. die Wahl der Taktart etwas. Die Anfänge aller 3 Teile klingen für mich nach 9/8 Takt. Ein 9/8 Takt wären drei Dreiergruppen. Letztendlich ist das aber auch Geschmackssache.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich über 9/8 gar nicht nachgedacht habe. Wenn ich jetzt jedoch in die Noten sehe, weiß ich auf jeden Fall, was du meinst. Es sind 3er-Päckchen in der Begleitung.
1) Ich finde den Wechsel von G nach F nicht sehr gelungen. Alternative könnte | G | Am F | sein, also ein eingeschobenes Am.
Ich bin noch sehr unerfahren, ws Komposition betrifft. Gibt es für diese deine Empfindung einen Grund (eine Regel oder dergleichen), oder ist es mehr eine wirkliche Empfindung?
2) Du variierst den Schluß, indem du den Schlußakkord anders spielst. Ich würde statt dessen die Melodie variieren. Wenn beim ersten Durchgang nicht der Grundton von C-Dur am Ende gespielt wird, bleibt etwas Spannung erhalten. Es klingt dann noch nicht abgeschlossen. Den Grundton kann man dann bei der Wiederholung spielen.
Ich hatte mich schon gefragt, ob das nicht nach dem ersten Durchlauf schon zu abgeschlossen klingt :gruebel:
Die Idee war lediglich, im zweiten Ende durch das Weglassen des G im C-Dur Akkord die Rückkehr zu Am vorzubereiten. Über das erste Ende habe ich mir weniger Gedanken gemacht.
Ich habe mal eine 9/8 Variation eingespielt. Dabei habe ich versucht, möglichst wenig an der Melodie und Begleitung zu verändern - nur so viel, daß es meiner Taktart paßt. Statt G habe ich immer G7 bevorzugt. Und das Begleitmuster ändere ich auch im Mittelteil.
Ich muss zugeben, dass deine Variation besser klingt, was zweifelsohne auch an dem besseren Klang und der schönen Interpretation liegt :great:. Ich sehe mir mal genauer an, was du da gemacht hast. Zu der Bevorzugung von G7 wieder die Frage: "Hat das einen konkreten Grund?"
Nebenbei gefragt, wie hast du die Aufnahme gemacht?

Danke an euch beide für eure Antworten,

mfg.
 
Ich bin noch sehr unerfahren, ws Komposition betrifft. Gibt es für diese deine Empfindung einen Grund (eine Regel oder dergleichen), oder ist es mehr eine wirkliche Empfindung?

Es hat mit der Stilistik zu tun. Dein Stück klingt sehr klassisch, und klassischer Weise löst man eine Dominante (Stufe V) in die Tonika (Stufe I) oder einen Vertreter auf. In der Tonart C-Dur ist G ist die Dominante, C wäre die Tonika, die man nach der Dominante eigentlich erwartet. Am ist die Moll-Parallele von C und ersetzt hier C. Diese Wendung wird auch als Trugschluß bezeichnet, eben weil es nicht der erwartete Schlußakkord ist, sondern ein Vertreter.

Das heißt aber nicht, daß man in C-Dur das F nicht nach G spielen darf. Zum Beispiel in der Pop-Musik kommt dieser Wechsel sehr häufig vor.

Zu der Bevorzugung von G7 wieder die Frage: "Hat das einen konkreten Grund?"

Ein Grund ist, daß die Dominanten mit Septime spannungsreicher sind als ohne.

Ein weiterer Grund ist, daß so einige Stimmführungsprobleme vermieden werden.
Im 2. Takt wechselst du in der Melodie von c nach h. Genau die gleiche Bewegung macht auch dein Begleitakkord zwischen Am und E in der Mittelstimme. Das sieht man nicht direkt, weil du die Akkorde gebrochen spielst. Ich wechsle in der Begleitung die Mittelstimme von c nach d, also genau entgegengesetzt wie in der Melodie.

Genau das gleiche passiert bei dir auch im 2. Teil. Die Melodie wechselt von c nach h und die Mittelstimme in den Begleitakkorden machen genau das gleiche. Durch das G7 erreiche ich auch hier, daß die Mittelstimme entgegengesetzt zur Melodie bewegt.

(Beim Einspielen habe ich mir diese Gedanken nicht gemacht, erst jetzt, wo du nachgefragt hast. Für mich klang das einfach angenehmer mit E7 und G7. Und siehe da, es läßt sich auch theoretisch begründen :) Ich bin mir aber sicher, daß Tonsatzprofis auch an meiner Fassung Fehler finden können... )

Nebenbei gefragt, wie hast du die Aufnahme gemacht?
Einspielung im Midi-Sequenzer (Logic Audio) mit über ein VSTi-Plugin (The Grand 2).

Gruß
 
...Zu der Bevorzugung von G7 wieder die Frage: "Hat das einen konkreten Grund?"

Im Vergleich zum normalen G erzeugt G7 mehr Spannung (typisch für einen Dominantseptakkord), was dem ganzen etwas mehr Würze gibt und es in diesem Fall interessanter klingen lässt!
 
@neohawaii
Danke, aber das hat MaBa bereits bantwortet:
MaBa schrieb:
Ein Grund ist, daß die Dominanten mit Septime spannungsreicher sind als ohne.

@MaBa

Vielen Dank für deine Ausführungen, ich weiß das zu schätzen. Ich werde mich mal auf die Suche begeben, ob ich etwas über die Harmonik unterschiedlicher Stile finde. Das wird, denke ich, hilfreich sein.

Generell nochmal ein Dankeschön für all eure Beiträge :great:

mfg.
 
Im Vergleich zum normalen G erzeugt G7 mehr Spannung (typisch für einen Dominantseptakkord), was dem ganzen etwas mehr Würze gibt und es in diesem Fall interessanter klingen lässt!

naja immer D7 statt D klingt nicht unbedingt intresannter und vor allem vom stil abhängig also 1400 kennt noch keinen D7 und kling trotzdem intressant
 
Das ist natürlich klar deswegen hab ich ja geschrieben "in diesem Fall"...ist aber halt auch ein stück geschmackssache. (und wie du schon meintest ist der Stil halt auch entscheinend)
 

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