Kriterien für und Wege zur individuell "richtigen" Pickup-Auswahl?

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Camme
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Hi Leute,

Ich bin neu hier :)

Ich habe noch nichts in dieser Art gefunden. Mal angenommen ich möchte meine Gitarre mit einem neuen Pickup aufwerten. Wie kann man sich informieren, welcher der beste für mich wäre? Geschmäcker sind ja verschieden und es gibt so viele unzählige Variationen. Wie kann man so etwas ausprobieren? Im Musikladen? Ich meine da klingt es doch auch wieder durch die Gitarre/Amp anders, oder? Hörproben bei youtube sind ja meist auch verfälscht, oder? Oder nur durch Erfahrungsberichte? Woher wisst Ihr welchen Ihr einbauen wollt? Ich hoffe ihr versteht was ich meine:D

Liebe Grüße
 
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Grundsätzlich hilft es, zu analysieren, was man hat, und was stört.
Von da aus guckst Du, wo Du hin willst.
Dann schreibst Du hier rein welche Erkenntnisse Du hast, ganz viele Leute (uA ich) werden Dir Tipps geben, und dann kommen @bagotrix oder @Stratz und geben Dir endlich die ersten hilfreichen Tipps, und wenn Du die befolgst wirst Du glücklich :)
 
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Genau !! und ein guter Weg PUs anzutesten ohne zuviel Kohle zu verbrennen ist der Gebrauchtkauf.
Wenn der PU nicht passt kann man Markenware oft ohne/mit wenig Verlust wieder abstossen.
;)
 
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+1 für den Gebrauchtkauf

Die gängigen Modelle gibt es sowieso immer irgendwo zu kaufen.

Antesten ist so eine Sache, da die Bandbreite an verbauten Pickups auf dem Markt für Seriengitarren nicht ganz so groß ist. Einen SH-4 JB oder EMG 81 wird man fast überall antesten können, ein SH-5 Custom oder Boutiquemodell eher nicht.
Außerdem ist es immer ein kleines Glücksspiel, ob der Pickup zum restlichen Setup passt. Mal klingt es genial, mal lötet man das Teil schnell wieder raus, dafür klingt der PU dann in einer anderen Gitarre absolut genial.

Wenn man klangliche Vorstellungen hat (welchen Sound möchte man haben, Beispielsongs und -bands helfen da weiter) und sein Setup (Gitarre, Tuning, Amp, Speaker, Pedale usw.) benennen kann, wird hier im Forum bestimmt sehr gute Anhaltspunkte finden und Tipps bekommen. Die Suche kann man auch gerne bemühen. So viele neue Modelle bringen die Hersteller nicht auf dem Markt, manche sind auch schon seit den 70ern zu erwerben und die Fragen hier im Forum zu bestimmten Sounds wiederholen sich in schöner Regelmäßigkeit, wobei es da die letzten Jahre auch immer ruhiger geworden ist. Gitarrespielen scheint wohl doch etwas aus der Mode zu kommen.

Man muss allerdings auch seine eigenen Erfahrungen machen. Einen neuen Pickup ruhig über längere Zeit testen, unterschiedliche Einstellungen (Abstand zu den Saiten, aber auch Ampsettings) ausprobieren, irgendwann merkt man dann, ob der PU passt. Wenn er es tut, dann ist es gut, sonst geht die Suche weiter. Das kann aber auch Spaß machen und man lernt so einiges.
Man sollte allerdings auch nicht erwarten, dass der 400€-HB für einen selbst "besser" klingt, als der 0815-Serien-Pickup. Dabei sind schon so einige auf die Nase gefallen. Gerade bei einer Basis (die Gitarre selbst, das Holz, die Hardware usw.), die nicht ganz so exzellent und exquisit ist, kann ein günstigeres Modell, was den Eigensound der Gitarre vielleicht nicht ganz so detailliert wiedergibt, eine Wohltat sein.
 
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Herzlich Willkommen im Musiker-Board.

Ich habe an meiner J&D "Telecaster" die Pickups getauscht. Nicht weil es unbedingt notwendig war, eher aus Basteltrieb. Ich wollte dies einfach mal ausprobieren.

Ich hatte mir ein Budget vorgegeben.
Und ich wollte plug and play haben, also kein Umbau auf aktive PUs

Ich habe dann die Kritiken und Beschreibungen der verschiedenen Modelle gelesen, bei T und bei MS.
Irgendwann hatte ich mich auf ein Set festgelegt, also beide Tonabnehmer.

Ich habe dann noch die homepage des Herstellers besucht und dort die Beschreibungen zusätzlich gelesen. Ich wollte prüfen, ob möglicherweise eine andere Zusammenstellung sinnvoller sei.

Auch war mir der Lieferumfang nicht ganz klar, ist alles Befestigungsmaterial dabei und die Federn.

Hörproben hatte ich nicht gesucht.

Am Ende war es ein bischen Glückssache.

Ich habe für mich ein gutes Ergebnis erreicht.
Die PUs des Sets passen gut zusammen, subjektiv ist der Klang lebhafter und ich muss weder am Volumepoti noch am Tonpoti fummeln.
Keine Ahnung wie ich die Klangänderung anders als lebhafter beschreiben soll.
Wesentlicher für mich ist dies mit dem Potis, da war ich vorher eher etwas unzufrieden, irgendwie stimmte da etwas für mich nicht.

Beim Befestigungsmaterial hatte ich Glück, alles dabei.
Bei einem PU gab es nur das Problem, dass die beigelegten Schrauben nicht passten. Ohne gemessen zu haben, nur prinzipiell, eine 3 mm Schraube greift nicht in einem 4 mm Loch. Die Schrauben des alten PUs passten zum Glück.

Gruß ErikEricsson
 
Die qualitäten eines zb. Kloppmanns hört man nur, wenn die Gitarre und der Amp das überhaupt hergeben. Ein 400€ PU in einer 200€ Gitarre macht einfach keinen Sinn
 
Mein Tipp wäre, sich erst einmal zu orientieren, was es so gibt und wie das klingt. Dafür am besten in einen großen Gitarrenladen rumprobieren, am besten mehrmals, da man auch jeden Tag etwas anders hört. Die erste Frage wäre Single Coil, Humbucker oder P90? Oder vielleicht ein Humbucker mit Coil-Split für mehr Möglichkeiten? Dann mal schauen, ob dir ein klassisch passiver Pickup gut gefällt oder eher aktive EMGs oder Fishman Fluence. Danach würde ich in Richtung Ton gucken: gefällt dir ein eher heller Pickup mehr oder sollte er wärmer, bassiger sein? Zum Ende noch die Frage wenig oder viel Output. Das alles natürlich immer im Kontext der Art Musik und Verstärker die du spielst / spielen möchtest. Am Ende kann man dann natürlich mit seinen Klangvorstellungen noch bei einem Fachmann anfragen.

Ich habe so für mich rausgefunden, dass ich gerne passive Humbucker mit Coil-Split mag. Der Klang sollte hell / höhenbetont sein, denn das mag ich. Außerdem kann man leicht den Tone-Regler an der Gitarre etwas zurückdrehen, wenn es weniger Höhen sein sollen - welche hinzudrehen geht aber nicht so einfach. Beim Output ist es ähnlich: klanglich mag ich die Dynamik von schwächeren Pickups, mit etwas mehr Output ist man aber flexibler, also lande ich da im mittleren Bereich. Viel Output braucht man heute nicht mehr für High-Gain, die Verstärker bieten da genug und sonst gibt es ja noch tausende von Booster- und Overdrive-Pedals. So bin ich bei meinen Häussel Vin+ gelandet.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Jetzt bin ich schon etwas schlauer. Ich werde wohl einfach mal im nächstbesten Musikladen ein paar ausprobieren. Und hier im Forum gibt es ja auch noch ganz viele Erfahrungsberichte. Ich bedanke mich schon mal für eure Tips und eure Mühe:)
 
Hi,

ich würde gern noch was erwähnen, was ich erst in jahrelangem Experimentierne mit PUs gelernt habe: Man sollte immer Pickups wählen, die die Stärken des Instruments betonen. Meiner Erfahrung funktioniert es nicht, wenn man mit PUs versucht Schwächen auszugleichen. Was nicht da ist, kann man auch nicht durch andere Pickups erzeugen. Meine Strat ist sehr hell und "spanky" und ich habe lange versucht mit muskulösen Pickups mehr "wumms" in die Strat zu bekommen. Klappte nicht. Jetzt hat sie ein 50s Vintage Set und perlt und spankt fröhlich vor sich hin. Das kann sie richtig gut und für andere Sounds nehme ich ´ne andere Gitarre.
 
Man sollte immer Pickups wählen, die die Stärken des Instruments betonen. Meiner Erfahrung funktioniert es nicht, wenn man mit PUs versucht Schwächen auszugleichen.

In der Theorie gut und richtig, das Problem daran ist: Ohne es vorher auszuprobieren, weiß man zumeist nicht, ob die 'Schwäche' des Instruments in den Pickups liegt oder im Instrument selbst. Wenn mein Ton mumpfig ist, muss ich erst höhenreichere und bassärmere Tonabnehmer einbauen, um festzustellen, ob es nun an meiner Gitarre lag. Und selbst dann kann es sein, dass sich durch die neue Kombination entweder bereits der gewünschte Effekt (unabhängig von der Ursache) einstellt oder sich vielleicht sogar neue Unzulänglichkeiten ergeben.
 
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