Kriterien an einen Starken Live Auftritt!

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Hey!

Mich interessiert einfach mal was für euch ausschlaggeben ist, damit ihr sagt: "Wow, die Band war echt Stark!" Ist das echt nur die Musik, oder ist es auch die Ausstrahlung, eine bestimmte Haltung, Gestik, Mimik o.ä.? Für mich zum Beispiel ist es wichtig wie sich die ganze Band auf einer Bühne gibt. Wenn sie untereinander Harmonisiert und dabei die Musik stimmt, ist mir das Aussehen eigentlich egal. Manchmal isst das Auge aber auch mit und man kommt nicht drumher zu schmunzeln... was man dann sehr schnell, oder was ich dann sehr schnell mit der Musik in Verbindung bringe. Wenn ich z.b. einer Band zuschaue & zuhöre in der keiner ins Publikum schaut sondern nur auf die Intrumente und keiner lacht, dann find ich das extrem §$%"§ ;- ). Wie schaut das so bei euch aus? Ich habe jetzt im Juli mit der Band die ersten Auftritte (die dann das ganze Jahr so weiter gehen) und stand vorher eigentlich noch nie richtig AUF der Bühne, eher DAVOR!
 
Eigenschaft
 
Gerade das Optische ist es ja, was an Livemusik so mitreissend wirken sollte. Sonst könnte man sich ja auch eine CD einlegen und Musik aus der Konserve hören. Für mich ist das Kriterium für einen starken Liveauftritt, daß ich sehen kann, daß jeder in der Band mitarbeitet. In dem Sinne, daß jeder auf seiner Position den bestmöglichen Beitrag dazu leistet, daß starke emotionale Wirkungen entstehen.

Das fängt bei den instrumenten- (und noten-)technischen Dingen an, die stimmen müssen, geht weiter bei der Intonation und der Rhythmik und wird natürlich entscheidend bei der Interpretation: welche Haltung nimmt der Sänger zu seinen Songs ein - betrifft ihn das selbst, was er singt, identifiziert er sich mit seinen Stücken? Unterstützen die Bandmitglieder mit ihren Mitteln (z.B. Gitarren- und Keyboardsounds) die Bilder und Emotionen des Textes? Hat die Band überhaupt selbst Spaß auf der Bühne?

Wenn das alles stimmt, dann sind die Chancen gut, daß insgesamt eine sehr starke Wirkung von so einem Auftritt ausgeht.

Harald
 
Ich hab schon Liveauftritte erlebt die ich grandios fand, als ich dann hinterher im Fernseher (besonders bei Rockpalast) nen Live - Mitschnitt gesehen hab war ich teilweise sehr überrascht, was die sich da für einen "Müll" zusammengespielt haben. *g* Schönes Beispiel war System of a Down, die ham ja nichts getroffen, aber auch keiner von denen, trotzdem war das Konzert sehr cool. Also für mich ist der emotionale Faktor deutlich vorne. Manchmal bin ich aber auch beeindruckt von bestimmten Live Qualitäten und wie eine Band ihre eigenen Songs interpretiert, mir gefällt es, wenn es eben nicht wie genau von CD klingt, sondern auch mal überraschend anders. Schönes Beispiel war da für mich Shinedown und die Live-Leistung des Sängers, der sich durch die Songs gesungen hat als gäbs kein Morgen mehr und unglaublich viel in jeden einzelnen Song gelegt hat.
 
Ich finde auch das bei einem Liveauftritt der spaß rüberkommen muss den die Band beim spieln hat.
Dann noch n bisschen das Publikum mit einbeziehen und dann sollte das ding eigentlich laufen
 
- wenn erkennbar ist, dass die Musiker selbst Spaß an den Song haben
- wenn das Publikum auch voll dabei ist
- wenn die Musiker eine souveräne Show abziehen und nicht unsicher sind

Seien wir ehrlich... wenn man auf ein Konzert geht, will man dominiert werden. Da stehen Leute oben, die einen in eine andere Welt führen sollen, einen den Alltag vergessen lassen sollen. Gerade der Leadsinger sollte daher die seltene Eigenschaft haben, Leute für sich zu gewinnen und total sicher sein.
 
In einem anderen Thread hat "Dieter B." was ganz tolles dazu geschrieben und ist von mir dafür auch positiv bewertet worden:

Meine Beobachtung in meinem heimischen Rock und Metal Sektor ist, dass kaum ne Band den Unterschied zwischen einem Konzert und einer Live Show schnallt. Letzteres ist, was das Gros der Zuhörer/-schauer will.
Und zu einer Live Show gehört nunmal (zumindest rudimentäre) Choreografie, vorm Spiegel Posen (ab-)trainieren, kompakter Ablauf, geplante Mitmach-Aktionen, super Ansagen, etc..... UND die Musik.
Aber die Musik ist bei den ~15-20 ersten Auftritten in örtlichen Juzes eben nicht die Hauptsache, außer für die 3 Musikerpolizisten, die hinten an der Wand lehnen.
Das ändert sich richtig erst, wenn man Tonträger im hunderter-Bereich vertickt und diese auch gehört werden, dann sollte man sein Zeug schon spielen können. :D Wobei selbst da den Leuten, meiner Erfahrung nach, immer noch die Show wichtiger ist.
 
für mich ist neben der musik natürlich, der Fronter der band am wichtigsten.

Das mit dem Dominiert werden kann ich nur unterstreichen. ich habe jobforacowboy live gesehen und war so beeindruckt. der Sänger hat mit mit seinen großen gesten und seiner mimik ja fast angst gemacht. er sah imemr so aus als würde er einen ermahnen, was bei den kritischen texten vo ndenen echt super kam.

Fronter haben einen echt schweren job. Das Publikum mitzureißen is echt hart manchmal. Ich hab auch schon Bands gesehen, die technisch, spielerisch und soundmäßig super waren, aber der sänger hat mich nicht überzeugt und nicht für die entsprechende stimmung gesorgt. da is der Funken dann nicht so übergesprungen.
 
Ich unterscheide zwischen wirklich professionellen Acts und kleinen Bands und Auftritten.

Bei großen acts erwarte ich schon eine professionelle show und eine inzsenierung. Das müssen keine großen Feuerwerke sein, muss nicht hyperdominant sein und muss nicht mit den letzten Knallern aufwarten. Das Ganze muss auch zur Musik und dem Konzept passen. Bei Pink Floyd und the wall ist klar, dass da was großes steigen soll, bei den stones auch, ACDC etc.

Ich fand aber auch die Auftritte von Neil Yound in der Waldbühne (da waren es eher bescheidene Lichtflächen, die aber atmosphärisch sehr wirkungsvoll waren) klasse und was Bob Dylan macht finde ich meistens auch gut.

Bei kleineren Bands und Auftritten muss es für mich nicht die perfekte inszenierung sein, kann sogar sein, dass mich das ziemlich stört - jedenfalls auf jeden Fall dann, wenn ich das Gefühl habe, es ist aufgesetzt oder mehr gewollt als gekonnt. Da interessiert mich mehr, ob die Musiker Spaß haben, ihr Ding machen, ihre Musik leben und der Funke überspringt. Bei irgendeinem Konzert - das war ne art regionaler wettbewerb in richtung worldmusik - waren ein paar klasse Bands, die sogar auf stühlen gesessen sind - und trotzdem ist der funke übergesprungen - war einfach stimmig und hat gepaßt. Live sollte aber imho auch etwas zwischen den musikern und dem publikum passieren. Dakann es imho auch durchaus stören, wenn vorne einfach nur ne einprobierte show abgezogen wird oder wenn beispielsweise wie blöde zum klatschen und mitsingen animiert wird ohne dass es paßt. Generell bin ich eher auf Konzerten mit handgemachter musik und eigenen stücken - bei ner coverband würde ich auch eher eine show erwarten.
 
Auch wenn es abgedroschen klingt würde ich mal sagen: Es kommt drauf an :) Dass die Musiker selbst Spaß an dem haben sollten, was sie machen, und man das ihnen auch ansehen sollte, ist wohl in jedem Fall entscheidend. Aber ja nach Musikrichtung/ Band/Konzept/... kann mich ein Auftritt auf unterschiedliche Art überzeugen

Wenn ich z.b. einer Band zuschaue & zuhöre in der keiner ins Publikum schaut sondern nur auf die Intrumente und keiner lacht, dann find ich das extrem §$%"§ ;- ).
Dann wird dir wohl ein Tool-Konzert nicht gefallen ;) Aber da ist das auch Teil des Konzepts, z.B. sich bewusst so aufzustellen, dass es keinen Frontman gibt (weil die Musik im Mittelpunkt stehen bzw. die Lichter und Bilder). Und da gibt es im Grunde auch keine Kommunikation mit dem Publikum.
http://www.youtube.com/watch?v=l3rGt8vGa2I&feature=related
Ich fands toll, und hatte auch nicht das Gefühl "Da kann ich mir ja auch die CD anhören". Allerdings hätte ich da auch keinen Bock drauf, wenn die tagsüber auf irgendeinem großen Festival spielen würden.

Positiv überrascht hat mich auch Katie Melua, da war ich eigentlich nur mit, weil wir das unserem Vater zum Geburtstag geschenkt hatten. Das war ein bestuhltes Konzert in der Düsseldorfer Phillipshalle. Aber es war vom Sound und der Qualität der musikalischen Vorführung einfach so gut, das es unglaublich Spaß gemacht hat. Wobei das eben auch nicht "langweilig perfekt" war, sondern da einfach nur absolute Kenner auf der Bühne waren (Also Katie im Mittelpunkt, am Anfang auch ganz alleine, dann diel so ein Vorhang und dann stand da eine ganze BAnd), die aber alle absoluit Spaß an ihrer Sache hatten. Und Katie hatte ebenso eine nette, positive Austtrahlung, überhaupt nicht distanziert.

Bei anderen Konzerten (gerade eben wenn es punkiger wird) ist eben dagegen die musikalische Umsetzung zweitrangig. Da zählt dann vor allem Stimmung und die Energie, die die Musiker rüberbringen.

Schließlich gibt es auch noch die reinen Shows. Hab gestern noch Kiss live bei MTV gesehen. Wobei ich da sogar überrahsct war, dass das musikalisch auch sehr solide war, und es den Jungs auch immer noch Spaß machte. So gesehen war die Show da keine Ablenkung von der Musik. Das ist dann eher noch bei den Grailknights der Fall. Die würde ich mir wohl nie auf Platte anhören, und das sind jetzt auch keine technischen Götter, aber die Shows fand ich die beiden male, wo ich die gesehen hab, sehenswert (auch wegen der Publikumsinteraktion). Ist dann aber auch eher Comedy-Spektakel als "Konzert"
http://www.myspace.com/grailknights
 

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