Krieg (sauber / schmutzig)

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Das Lied vom schmutzigen Krieg


Das Lied vom sauberen Krieg


Im Hintergrund stand für mich die Frage, ob es so etwas wie einen "sauberen" Krieg überhaupt geben kann bzw. was unterm Strich dabei herauskommt. Um generell die Sinnlosigkeit von Kriegen zu unterstreichen, sind die Lyrics in beiden Songs identisch und außerdem ergänzen sich die beiden Songs. Das Ende vom einen ist gleichzeitig der Anfang des anderen. Die Aphorismen habe ich aus einem Büchlein rezitiert, welches ich bezeichnenderweise in meiner Zeit als Kriegsdienstverweigerer (aka Zivildiener) geschenkt bekommen habe.

Die weibliche Stimme ist synthetisch, daher klingt sie etwas komisch ;)

Die Hintergrundgeräusche / das Ambiente (wird leider von Soundcloud ziemlich komprimiert) stammen von einem Spielplatz in Hong Kong - der indirekte Bezug zur aktuellen Situation dort ist mir erst hinterher aufgefallen.
 
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Hi Uwi,

ich finde beide Versionen sehr geil, also die Lieder, den Krieg selber eher nicht so...

Beide Versionen sind auf ihre Art sehr atmosphärisch und packend. Hatte nach der ersten Version schon gedacht, was kann da jetzt noch kommen? Aber da kann man gut die entsprechenden Bilder für sich entstehen lassen. Hab beide gerne durchgehört...

:great:

Konzeptmusik gibt es in letzter Zeit eh viel zu wenig...

Gruß,
glombi
 
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Ich hab vergessen, auf das Logo der "sauberen" Version einzugehen. Das Bild ist nämlich relativ berühmt: Es zeigt einen Präzisionsangriff der USA im Golfkrieg, im Rahmen der Operation "Desert Storm" - als George W. Bush eben versucht hat, der Welt den Kampf gegen Saddam Hussein als "sauberen Krieg" zu verkaufen. Daher wird das Ganze auch von einem hübschen bunten Regenbogen umrahmt. Alles schick oder?
 
War eigentlich auch ohne Erklärung gut zu erkennen...
 
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Als nicht Elektronikfan (das einzige, was ich im Plattenschrank habe, sind Depeche Mode und Jaw). Beides sehr stimmige Beiträge. Nachdenklich.
Akademisch besonders durch Politikwissenschaften geprägt (mit Soziologie und Ethik, sowie VWL), sage ich es mit Hobbes und den alten Römern: Homo homini lupus est et si vis pace para bellum. Es liegt in der Natur des Menschen, dass es welche gibt, die nicht friedlich handeln und denken können. Insofern sollte man vorbereitet sein.
Krieg ist sicherlich in Deinen Liedern die Ausandersetzung von Akteuren (= Nationalstaaten) mit militärischen Mitteln. Nun gibt es mittlerweile schon weitere und differenziertere Definitionen des Krieges als Abwesenheit des Friedens. Somit kann man unter Krieg alle strukturelle Gewalt verstehen, die anderen bestimmte Verhaltensweisen aufzwingt oder unterdrückend wirkt (beschränkte Zugänge zu Bildung, Information, Geschlechtsdiskriminierung usw.).
Fragwürdig, denn das Gewaltmonopol liegt de jure beim Staat, wird es, wenn diese Unterdrückung durch nicht souverän legitimierte, aber wirkmächtige nicht-staatliche jurististische Personen (oder sogar natürliche Personen) erfolgt.
Dass Kriege sinnlos sind, lasse ich pauschal nicht stehen, denn das bedeutet, dass man keine Nothilfe durchführen darf, also einen Genozid einfach akzeptieren soll. Sie werden sinnlos, wenn es keine situationsbegleitenden politischen Konzepte gibt (Strategie).
Sie sind sinnlos, wenn es nur um den Schwanzvergleich geht.
Das ius in bellum/ius ad bellum/ius in bello/die bellum justum Lehre und gab - sicherlich immernoch diskussionswürdige - drei notwendigen Voraussetzung vor, damit Krieg legitim ist:
- causa iusta (gerechter Grund)
- legitima auctoritas (gesetzes konforme Autorität)
- recta intensio (gerechte Absicht)

Dazu: Aussicht auf Erfolg und Frieden.
Das prägte spätere kodifizierte Verträge (Haager Landkriegsordnung, Genfer Konvention, Verbote bestimmter Waffen).

Man kann mir vorwerfen: Ja, klar, das schreibt ein Soldat. Der Beruf macht mich nicht zum Bellizisten, sondern ich weiß, welche Folgen Gewalt hat und bin daher Friedliebend.
Eine Person des öffentlichen Lebens begegnete ich vor Jahren im Zug bei einer Fahrt nach Berlin. Trotz ziviler Kleidung ordnete sie mich aufgrund meines oliven 110 Liter Rucksacks gleich als Soldat ein. Sie sei überzeugter Pazifist und lehne alles Militärische ab, Menschen, die beim Militär arbeiten, würden das nur machen, weil sie im zivilen erfolglos wären. Schöne Arroganz, dachte ich bei mir (und da sind wir bei der weiten Definition von Krieg/Gewalt: nämlich Intoleranz). Ich antwortete: Meine mir durch Art. 87a GG zugewiesene Aufgabe verbietet mir die Diskriminierung in Bellizisten und Pazifisten. Ich muss, ob es mir passt oder nicht, meine Unversehrtheit opfern auch für Bürger, denen ich am Tokus vorbei gehe. Soviel zur Einstellung bekennender Pazifisten, die in Wahrheit intolerant sind.

So, das sind meine Assoziationen zu den Liedern.
 
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War eigentlich auch ohne Erklärung gut zu erkennen...
Nicht für jedermann, einige aus dem Freundes- / Bekanntenkreis hatten nachgefragt ;)

@Mr.513
Danke für Dein ausführliches Statement :)
Wenn meine Werke den einen oder anderen zum Nachdenken anregen, habe ich mein Ziel erreicht und bin froh darüber.
Ob ein Krieg "gerecht" ist oder ein "gerechter Grund" vorliegt, hängt auch sehr stark vom Blickwinkel ab. In den Augen des Siegers wird es vermutlich so sein.
Sie sind sinnlos, wenn es nur um den Schwanzvergleich geht.
Einen Krieg vom Zaun zu brechen, um sich die Ressourcen des angegriffenen Landes unter den Nagel zu reißen, mag vielleicht (ebenfalls wieder in den Augen des Angreifers) sinnvoll sein, aber es werden immer Unschuldige sterben - und darum ging es eigentlich. Für die Opfer ist es letztlich gleichgültig, wer oder was sie umbringt oder ob die halbe Welt den Krieg als "gerecht" oder "sauber" betrachtet.
Wenn man tot is, ist man tot. Egal, ob man von einem Soldaten in grüner, gelber oder blauer Uniform erschossen wird und ob das versehentlich oder mit Absicht geschehen ist.
Wo besteht darin der Sinn?

Über andere Formen von Krieg (z.B. Cyberwar) lässt sich sicher auch der eine oder andere Song machen :)
 
Anders als im Altertum bis über Mittelalter zur Neuzeit und Aufklärung ist der, der heute den Krieg anordnet, persönlich gar nicht unmittelbar betroffen, weil er nicht an der Frontlinie steht. Früher standen die weltlichen Führer vor ihren Truppen.
Das macht es heute doch viel einfacher. Es folgt übrigens überspitzt den Ausführungen LTC ret Grossmans in seinem Buch On Killing. Gesetzmäßig: Je größer die physische Distanz zum menschlichen Ziel, desto geringer die natürliche Hemmnis zur Anwendung physischer (und letal) wirkender Gewalt. Je unmittelbarer, desto größer. Als extremste Form sieht er die Tötung im Zuge des Geschlechtsverkehrs.
Die Hemmnis kann überwunden werden durch Konditionierung: einerseits über die Betonung der Legalität, andererseits, in dem das potentielle Opfer alle menschlichen Attribute und Eigenschaften abgesprochen bekommt, es durch beleidigende Spitznamen verniedlicht wird, es durch fabelhafte Bezeichnungen (Monster usw.) entmenschlicht wird. Dazu kommt noch die Überhöhung des Hasses.
 
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Aus gegebenen Anlass...


Dieser Song gehört ebenfalls zu den beiden Versionen von "Krieg" und schließt das Konzept für die gleichnamige EP,
die ich derzeit vorbereite, ab. Wahrscheinlich kommt der Track "Der Soldat" noch mit auf diese EP, mal sehen.

Für den - eher unwahrscheinlichen - Fall, dass diese Songs oder die künftige EP irgendwelche Einnahmen generieren:
Es wird alles gespendet! Aktuell wieder an die Caritas, die in der Ukraine direkt vor Ort Hilfe leistet.
 
Hey Uwi,

ich weiß hier sollte man nicht so politische Dinge schreiben (beim Song sieht es wohl anders aus) aber auch auf die Tatsache hin, dass ich hier wie der letzte A erscheine.......Den Aufmarsch an der Grenz fand ich SUPER..... der tatsächliche Einmarsch ist natürlich krank.

Warum ich den Aufmarsch sehr sehr sehr......extrem gut fand ist, ES zeigt einfach, dass sich der Mensch nicht entwickelt hat, und so schön die Europäische scheinheilige Bande auch spricht (ich bin deutscher und sehe auch so aus) ....sie sind nicht besser und haben nur nicht den A in der Hose Gesetze zu brechen. So umgehen sie diese und zeigen sich als ach so gute Menschen (Beispiel Merz....wollt ihr die totale Aufrüstung....wir wollen sie mit ihnen, oder .....auch Merz: Neeeeiiiin, Gesetze können wir nicht so einfach ändern.....aber wir könnnen sie umgehen.....................wortwörtlich) ..Wenn man nicht weiß was schlecht ist.....wie soll man wissen was gut ist.....

Sorry, aber dein Song hat halt kontroverse Gefühle geregt :)

Gruß
wirr
 
Den Aufmarsch an der Grenz fand ich SUPER..... der tatsächliche Einmarsch ist natürlich krank.

Warum ich den Aufmarsch sehr sehr sehr......extrem gut fand ist, ES zeigt einfach, dass sich der Mensch nicht entwickelt hat, und so schön die Europäische scheinheilige Bande auch spricht (ich bin deutscher und sehe auch so aus) ....sie sind nicht besser und haben nur nicht den A in der Hose Gesetze zu brechen. So umgehen sie diese und zeigen sich als ach so gute Menschen (Beispiel Merz....wollt ihr die totale Aufrüstung....wir wollen sie mit ihnen, oder .....auch Merz: Neeeeiiiin, Gesetze können wir nicht so einfach ändern.....aber wir könnnen sie umgehen....

Hmmm, wenn das nicht mal politisch ist... da würde ich fast gerne drauf antworten, denke aber, dass ich mich zurückhalten werde, da es nix bringen würde... müsste ja eigentich eh von einem MOD eingegriffen werden...

*kopfschüttel*
 
@Wirr Politische Diskussionen sind in diesem Forum generell unerwünscht :nix:
Ich lese einfach nur den letzten Satz. Es freut mich, dass Du Dir A) meinen Song angehört hast und B) dass er etwas in Dir ausgelöst hat.
Das ist ja genau die beabsichtigte Wirkung derartiger Lieder, sie sollen Emotionen auslösen und Menschen zum nachdenken motivieren.

@marcel71 Mit Deiner Aussage kann ich noch weniger anfangen, als mit der von Wirr, die wenigstens einen Bezug zum Thema hat ;)
 
Mit Deiner Aussage kann ich noch weniger anfangen
Egal, die Diskussion wäre politisch und damit nicht erwünscht... ich halte den Beitrag von Wirr schon für so politisch, dass es mich wundert, dass hier noch kein MOD eingegriffen hat.

Muss aber auch nicht weiter vertieft werden...
 

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