
A.P.
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Der Albumtitel, das Coverartwort weisen schon im Vorfeld auf die musikalische Marschrichtung und Weiterentwicklung der Band hin: Thrash-Metal gekreuzt mit den räudigsten Punk Einflüssen wo gibt. Vom damaligen Line-Up sind bis heute nur noch die 2 Grundsäulen nämlich Mille an der Jackson/Mikro und Ventor hinter der Schießbude üblich geblieben.
Doch was unterscheidet dieses Album nun vom Vorgänger Endless Pain und von der im gleichen Jahr veröffentlichten EP Flag of Hate? Genau betrachtet eigentlich nicht viel, außer das die Musik komplexer, und die Texte auch etwas (wirklich nur etwas) besser ausgearbeitet sind.
Die Eröffnung übernimmt das kurze, knapp über eineinhalb Minuten lange Instrumental Choir Of The Damned, welches am Beginn eine traurige, sogar bedrohliche Stimmung aufkommen lässt Gänsehautfaktor hoch zehn. Ab der Mitte kommt jedoch Hoffnung auf, und die depressive Stimmung wird durch eine zunehmende positive Melodieführung abgelöst.
Auf dem Höhepunkt wird jedoch ruckartig abgebrochen und der Anfangsriff vom ersten richtigen Song dröhnt durch die (die hoffentlich voll aufgedrehte) Anlage. Das Intro ist eines der besten die ich jemals gehört habe(9/10)
Rippin Corpse nennt sich dieser Song und ein typischer Kreator-Riff jagt den nächsten, die Songstruktur bleibt auch eher im klassischen Stil und fertig ist der erste Höhepunkt des Albums. Ventor trommelt sich den, damals noch sehr jungen Arsch ab, Mille krächzt wie ein Gott und die Gitarrenarbeit ist auf das Wesentliche beschränkt: hohe Anschlag-Frequenz, highspeed Riffing galore und räudige aber genau deswegen geniale Soli. Extrem geile bridge und noch geilerer Chorus. Ich liebe auch diese Kreator-tytischen-pubertären Lyrics wie Await the death by the blade, Run before it's too late, Await the axe in your back, As the Ripping Corpse attack. Nach dem abrupten Ende bleibt der Fan mit offenen Augen und schlackernden Ohren sitzen und weiß gar nicht ob und was das eben war. Bei mir war das jedenfalls so (9/10)
Nach den zwei 9ern erwartet uns beim nächsten Song Death Is Your Saviour ein etwas abwechslungsreicheres Riffing. Eigentlich ist der Song nix besonderes, naja der Chorus ist schon sehr cool und ein Riff ist auch genial. Gesamt betrachtet erreicht er jedoch die vorgegebene Messlatte nicht. (6/10)
An dritter Stelle kommt einer meiner absoluten Lieblingssongs, nämlich das Titelstück Pleasure To Kill. Hier passt einfach alles: geile Riffs, geiles primitiv-räudiges Soli, Duracell-Häschen-Drumming und ein noch geilerer Text. Meine Lieblingsstelle, da bekomm ich fast jedes Mal Gänsehaut, ist die mit dieser Textstelle Now that my mission is done, Your body forgotten and has been killed, I return to the cemetery, And my bloodlust is stilled, My coffin is open for me - I lay down and rest. Perfekter Song, ich liebe ihn Perfekt(10/10)
Eine Pflichtnummer bei jedem Konzert ist auch das folgende Riot Of Violence. Im Mid-Tempo gehalten und von Ventor gesungen trägt es positiv zur Abwechslung bei. Gesamt gesehen ein eigentlich sehr guter Song, jedoch nervt der überlange Singlenote Riff in der Übergangsphase von Strophe zu Refrain extrem. (8/10)
The Pestillence ist ein weiterer Lieblingssong von mir. Kurz und bündig beschrieben: abwechslungsreich, die schnellen Passagen sind genial, Soli ist okay und geile Lyrics (There must be a parasite in their brains, Terror is their only aim). (8/10)
Das drauf folgende Carrion ist trotz aller Kreator-typischen Merkmale wie ein kleiner Fremdkörper innerhalb des Albums. Sehr abwechslungsreich und mit hohen Instrumentalanteil versehen ist es gut aber nicht genial. Zusammenspiel zwischen Gitarre und Gesang ist es aber teilweise aber doch. (7/10)
Mich hatte es wirklich überascht, dass Kreator auf der aktuellen Tour das folgende, von Ventor gesungene Command Of The Blade spielten. Irgendwie zündet dieser Böller bei mir jedoch nicht; mag an Ventors Stimme (weniger aggressiv als Milles) oder weiß der Teufel was liegen. (5/10)
Damals haben nicht wenige behauptet dass Under the Guillotine das schnellste Thrash-Stück sei. Mag sein, mir ist es egal denn ich liebe diesen Song sowieso, aber nur bis zur Hälfte. Dieser Song ist einer der ihrer Hits und das zurecht. Das Kreator-eigene Riffing wird hier zur Perfektion gebracht. Nicht schwer zu spielen aber mit enormer Wirkung. Bis zur Bridge GENIAL aber weiß der Teufel was die Jungs damals geritten haben muss, dass sie dieses Stück ab der Mitte mit teilweise sogar unterdurchschnittlichen Riffs und Solos künstlich in die Länge gezogen haben. Hätten sie das Teil nur nach zwei Minuten enden lassen (bis zur Bridge 10/10; insgesamt 8)
Noch heute, fast 20 Jahre nach dem Realease ist dieses Album ein funkelnder Diamant, wenn auch ein sehr roher. Da sieht man auch von dem teilweise matschigen Sound (Drums) und den oftmals primitiven Songstrukturen ab. Diese Unbekümmertheit und Räudigkeit mit der Kreator die Alben bis inklusive Extreme Aggressions zusammenhämmerten ist einzigartig und dafür liebe ich sie.
Irgendwie erinnert mich diese Scheibe teilweise an den Black Metal der frühen 90er, das liegt wohl daran dass es Ende der 80er eine enorme Auswirkung auf die späteren BM-Musiker gehabt hat. Über Kreators musikalische Entwicklung ab 1992 verliere ich besser kein Worte
Die Streunung der Noten macht es für mich doch sehr schwer eine passende Gesamtbewertung festzusetzen. Objektiv betrachtet verdient das Album eine 8/10. Für mich persönlich bekommt das Album jedoch ne 9,5, da dieses Album für mich die Tore zu den noch härteren Musikstilen aufgesprengt hat. Die Einflüsse von Kreator sind in meinen eigenen Riffs immer (ob gewollt oder ungewollt) präsent, so dermaßen hat mich dieses Album beeinflusst. Es befindet sich für mich, neben nur vier anderen Alben in der allerersten Liga.
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