Ein Teil von mir sagt "don't feed the Troll", aber gut:
Wikipedia schrieb:
Polieren ist ein
glättendes Feinbearbeitungsverfahren für verschiedene Materialien. Die glättende Wirkung wird in der Regel mit zwei Mechanismen erreicht. Zum einen werden
Rauigkeitsspitzen der Oberflächenstruktur
plastisch und teilplastisch verformt und so geebnet (auch
Presspolieren; engl.
Burnishing). Zum anderen erfolgt je nach Art der Politur ein kleinster bis kleiner Werkstoffabtrag (
Glanzschleifen) sowie auch Verfüllen von Vertiefungen. Die damit erreichte Oberfläche ist aufgrund der
Glätte oft
glänzend.
Polieren hat also Verformung, Abtrag und Verfüllen von Vertiefungen. Polieren ist immer eine Veränderung des Werkstoffs.
Beispiel aus einer anderen Welt: Man kann seinen täglich getragenen Ehering, der unvermeidbar Kratzer und Dings und Dongs kriegt, natürlich immer wieder polieren lassen - dann glänzt er wieder wie beim ersten Mal. Nur - irgendwann ist halt nix mehr von ihm da, weil "wegpoliert". Verfüllen ist nicht drin, wegpoliert ist weg.
Gleiches gilt bei Lacken usw. - wenn man die scharfen Kanten von Kratzern/Kerben etwas sanfter poliert, also krasse Höhenunterschiede ausgleicht, dann sieht man die Kratzer weniger. Ebenso kann man den Lack in Summe soweit runter schleifen, dass die Kratzer mit "wegpoliert" sind. Zum Teil kann man ja auch - z.B. beim Auto - nachlackieren und dann wieder glattpolieren. Ebenso bei der Gitarre - Lackaplatzer kann man nachbessern und dann glattschleifen.
Pickguard-Plastik ist UNLACKIERT. Jeder Kratzer geht direkt ins Material (nicht den Lack), dementsprechend geht Polieren halt auch nur über Abtrag/Verformung. Ergo: Entweder das gesamte Pickguard um entsprechende Mikrometer "runterschleifen", dass alle Kratzer "rauspoliert" sind, oder soweit arbeiten, dass sie weniger sind und mit weniger scharfen/offensichtlichen Kanten.
Das alles muss beim Kunststoff-Pickguard, der ja schon quasi vom scharfen Anschauen gleich Mikrokratzer bekommt, mit feinstem Material und viel Augenmaß und Erfahrung passieren. Schleifpapier wird meiner Meinung nach viel zu grob sein... und selbst eine feine Polierpaste ist ja auch wieder abrasiv und kann leicht weitere Mikrokratzer hinterlassen. Kurzum: Mega-Aufwand.
Und auch, wenn der TE will, dass man sich aufs Polieren konzentriert: MIR (ganz individuell) ist ein Instrument mit ein paar wenigen "ehrlichen" Spielspuren 100 Mal lieber als ein irgendwie semi-stümperhaft glattpoliertes.