Krank - Trotzdem auf die Bühne ?

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Hallo, ich schiebe heute ein wenig Frust, da dachte ich mir, das Forum wäre gut um sie los zu werden ;)

Manchmal, da frage ich mich im Ernst, ob ich ein Pechvogel-Typ bin. Denn es passiert mir oft, wenn Dinge anstehen, die mir wichtig sind,dass etwas dazwischen kommt. Und meistens ist es gesundheitlich bedingt.

Vor paar Wochen hat unsere Band ein Vorspielen in einem Club gehabt, sind gut angekommen und haben gleich ein Egagement für den gestrigen Samstag bekommen. Natürlich, wenn ich weiß, dass ein Auftritt demnächst ansteht, schaue ich zu, dass ich mich nicht unnötigen Risiken aussetzte, dennoch habe ich schon am Donnerstag, nach der Probe ein leichtes Kratzen im Hals verspürt.
Dachte mir dann noch, "ohh weiha, hoffentlich wirst du jetzt net krank".

Tja was soll ich sagen, in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, gings schon los, Fieber, Gliederschmerzen, Hals und Nase zu.
Habe mich dann am Freitag irgendwie durch den Tag gequällt, es ging eigentlich, ich war nur ziemlich geschwächt und meine Nase war zu. Samstag morgen, war dann meine Stimme weg, Singen ist nichts.
War jetzt net ganz so schlimm, ein paar Lieder hat ein Bandkollege übernommen, und wir haben das Repertoire anegepasst.
Gut, dass wir alles unter uns verteilt haben ;)

Naja, ich musste trotzdem eine Entscheidung treffen, wir sagen den Gig ab,
entäuschen ein Haufen Leute und verbauen uns weitere Chancen in dem Club oder ich versuche die 3 Studen auf der Bühne irgendwie durchzustehen.

Habe mich für das zweite entschieden. Naja irgendwie gings, habe mich mit Aspirin, Pfefferminz Bonbons und Obst-Saft am Leben erhalten.

Was soll ich sagen, ich wusste worauf ich mich einlasse, wollte aber nicht, dass die ganze Band wegen mir leiden muss.
Die Rechnung habe ich dann heute auch erhalten, meine Stimme ist ganz weg, ich huste mir die Seele aus dem Leib, meine Nase läuft ununterbrochen, mein Kopf fühlt sich an, als würde es gleich explodieren und meine Knochen tun so weh als hätten mich ein Tourbus überrollt ;)

Naja, ihr kennt es ja, Männer und krank sein ;)

Ich will ja net jammern, war ja meine Entscheidung, von daher muss ich auch die Konsequenzen tragen, wollte nur Eure Meinung wissen.

Was würdet ihr na meiner Stelle machen, wenn ihr in einer ähnlichen Situation wäret?

Wie würdet ihr entscheiden ?

keep on rocking.
 
Eigenschaft
 
Ich würde an sich auch noch rocken, solange ich noch kreichen kann.
Das Problem ist, dass ich einziger Sänger meiner Band bin und mit der Art von Krankheit, die du beschrieben hast (und die ich für meinen Geschmack auch viel zu oft habe) auf keinen Fall mehr vernünftig singen kann.
An deiner Stelle hätte ich mich, glaube ich, genauso entschieden. Wärest du nicht hingegangen, hättest du dich im Nachhinein wahrscheinlich noch schlechter fühlen als so.
 
Mit Erkältung usw habe ich auch schon gespielt.
Ich habe mich einmal mit richtigem Fieber auf die Bühne gestellt.
Vorher gelitten, nachher gelitten und während dessen zwei Mal schwarz vor Augen geworden.
Nee... muss ich nicht noch mal haben. Gesundheit geht vor.
 
Bin auch einmal am Tag vorm Gig erkrankt, dann mit 39° Fieber gespielt. Ist absolut nicht zu empfehlen, und ich hab auch nicht bis zum Ende durchgehalten. Andererseits ist der Gig nicht geplatzt, weil meistens hängt ja doch bisschen was dran, da muss man genau abwägen.
 
mit Fieber, mit halbseitiger Lungenentzündung, mit Durchfall, am Todestag und am Beerdgungstag meines Vaters, etc. ich habe immer gespielt, wenn ich einen Gig zugesagt hatte.
Zwei Ausnahmen in 50 Jahren: ich in London, Gig in München - kein Flug wegen Nebel, ich in Karlsruhe, Gig in Zürich, die Autobahn durch Glatteis über Stunden im Dauerstau von KA bis Freiburg

Es wird immer gespielt!
Nur Sänger/innen sollten sich tunlichst so weit schonen, daß ihr "Instrument" nicht Schaden nimmt.
 
Nachtrag:
Ich denke, hier sollte man auch zwischen Amateur und Profi trennen.
Als reiner Hobby-Musiker muss ich auch darauf achten, dass ich durch solche Aktionen nicht auch (länger) im Job ausfalle.
 
Nachtrag:
Ich denke, hier sollte man auch zwischen Amateur und Profi trennen.
In dem Moment, wo du für den Gig bezahlt wirst, bist du für den Veranstalter Profi. Da definiert sich das nicht über die Qualität deiner musikalischen Ausbildung, sondern über die Art des Gastspielvertrags. Nur die langfristigen Folgen einer Gigabsage kannst du vielleicht eher abfedern, was aber kaum weniger ärgerlich ist. Wir haben z.B. damals schnell noch Stücke umarrangiert, damit ein paar ohne Klavier funktionierten, die dann am Ende gespielt wurden, während ich schon auf dem Heimweg war. Wenns gar nicht geht, kann man hoffentlich einen Sub auftreiben (da ist das private Musikerbüchlein Gold wert!) ...
 
...sind wir nicht alle ein bisschen krank ? :D
 
Nachtrag:
Ich denke, hier sollte man auch zwischen Amateur und Profi trennen.

Grundsätzlich ja...aber Profis haben in vielen Fällen einen Sub für solche Fälle.
Ich spiele auch, so lange ich noch zucke - letzten Samstag noch fettestens erkältet - aber ich bin auch kein Sänger. Da muss man klar unterscheiden.
Das bisschen Background, was ich singe, darf sich auch mal merkwürdig anhören, ohne das ganze Unternehmen zu gefährden.
 
Ich war auch schon das eine oder andere Mal mit einer fetter Erkältung auf der Bühne gestanden. Ging schon irgendwie zu machen. Das einzige, wo ich in den bisherigen 25 Bühnenjahren einen Auftritt absagen musste, war nach einem Motorradunfall. Da waren meine Hände (weil ich so saublöd (!!!!!!!!) war und ohne Schutzklamotten unterwegs war) sowas von aufgeschürft, das an Tastenspielen nicht zu denken war. Gott sei Dank hatten wir einen Ersatzmann zur Hand, der diesen Auftritt für mich übernehmen konnte. Aber wegen einer Erkältung würde ich persönlich keinen Auftritt absagen. Mit Fieber auf der Bühne würde ich auch schon spielen, auch wenn dann meine musikalische Leistung nicht wirklich der Hit wäre!

Ein ehemaliger Kollege von mir stand auch mal mit einer Grippe und dementsprechend "gedopt" auf der Bühne. Allerdings verzichtete er keinesweg darauf, sich auch an alkoholischen Getränken "zu laben" - trotz des vorherigen Konsums von diversen Grippemitteln. Naja, es kam, wie es komme musste: letztes Lied aus und er ist hinter der Bühnen zusammen geklappt. Notarzt - RTW und ein paar "schöne" Tage im Krankenhaus. Da sag ich nur: Vollpfosten!!!
 
Krank auf der Bühne waren bei uns (6 Musiker) alle schonmal - das reichte von ner simplen Erkältung der Sängerin bis zur Magen-Darm-Grippe des Schlagzeugers (weniger empfehlenswert). Da muss dann auch schonmal die Länge der Sets gewaltig drunter leiden, damit nicht auf der Bühne ein Unfall passiert. :D

Schlimm war die Stimmbandentzündung unserer Sängerin Anfang diesen Jahres - der Arzt sagt, komplettes Stillschweigen, sonst droht völliger (und BLEIBENDER !!!) Stimmverlust. Da hat dann alles nichts mehr geholfen und wir haben uns von ner befreundeten Top40-Truppe die Zweitsängerin für einen Abend ausgeliehen und es wurde dann doch noch ein klasse Gig. (Vielen Dank nochmal Yvonne ! ;))

Aber mal abgesehen von solchen "schweren" Fällen, gibt es eigentlich wenig, was man nicht mit Aspirin Komplex (geiles Zeug :great:) für einen Abend überstehen kann.

LG,
Sketch
 
In 30 Jahren aktiver Musikerlaufbahn mit bis zu 100 Gigs pro Jahr, habe ich erst einen Auftritt wegen Krankheit abgesagt, aber einen Ersatzmann geschickt. Da wurde auch schon mal mit heftigen Medikamenten nachgeholfen, damit der Gig möglich war. Solange man physisch ind er Lage war, auf der Bühne zu stehen und sein Instrument zu halten, gab es keine Ausrede. Heute sehe ich das mittlerweile anders, und würde einige Gigs, die ich vor Jahren trotzdem gespielt hab, nicht mehr machen. Die Gesundheit ist halt mehr wert als der Spaß auf der Bühne und meinetwegen auch die Gage.
Aber ich hab es auch oft erlebt, dass ich totkrank zum Gig gefahren bin, mit extremsten Kopf- oder Zahnschmerzen, mit laufender Nase, und dann beim Gig durch das Adrenalin wie weggeblasen, erst wieder zum Ende des Gigs den Einbruch erlebt hab.
 
Krank auf der Bühne? Hab ich als Musiker auch schon gemacht, nur es hat sich irgendwie immer gerächt, ähnlich wie beim Threadersteller SG-FR3AK. Allerdings habe ich diese Woche fünf Mixjobs delegiert, die ich unheimlich gerne gemacht hätte - es geht einfach nicht, die Ohren sind zu, ich höre nicht gescheit. Da bringt man am Pult einfach keine Leistung. Das Musiker-Telefonbüchlein war da wirklich Gold wert, das Projekt ging mit einem perfekten Ersatz an den Start. Umgekehrt bin ich für Kollegen auch oft der Feuerwehrmann bei Doppelbuchung oder krankheitsbedingtem Ausfall. Ich mag solche spontanen Gigs.

Viele Grüße
Jo
 
Hallo,

und noch einer aus Sängersicht (klassischer Gesang, Chor und ggfs. Solosachen): Durch jahrelangen Unterricht und Erfahrung kann ich mittlerweile ganz gut beurteilen, ob ich erkrankt noch mit gutem Gewissen mit dem Chor auf die Bühne gehen kann (ihr Rocker, glaubt mir, ein Händel'scher Messias in der ungekürzten Originalfassung ist wirklich anstrengend... ;) ). Als Solist ist allerdings ganz schnell Ende, da dort die Anforderungen nochmal deutlich höher liegen. Auch im klassischen Bereich sind "Verbindungen" Gold wert (uns ist schon mal einen Tag vor Aufführung des Weihnachtsoratorium der eine oder andere Solist ausgefallen). Und andererseits habe ich auch schon sehr oft woanders ausgeholfen, wenn mal wieder die "Chorseuche" zugeschlagen hatte...

Viele Grüße
Klaus
 
Einmal 2 Tage vor nem Gig auf den ich mich sehr gefreut habe eine Mandelenzündung, Kopfschmerzen, Nase läuft und halt den ganzen Scheiß da bekommen.
Bin dann zum Arzt und hab ihm gesagt dass ich in 2 Tagen gesund sein muss.
Hab dann Antibiotikum genommen, dann war ich beim Gig wenigstens nichtmehr ansteckend.
Auf der Bühne hab ich die Krankheit dann garnichtmehr so gemerkt, nur die finger fühlten sich beim klimpern ein bisschen komisch an ;)
Eine Stunde nach dem Gig gings mir gut, am Aben hatte ich deftige Kopfschmerzen aber das wars Wert =D
Würd ich wohl wieder so macehn.
 
Als Instrumentalistin habe ich mir immer gesagt, wer noch laufen kann, kann auch spielen. Sonst habe ich als Keyboarderin einfach im Sitzen gespielt und mich nach dem Auftritt sofort ins Bett befördert. Ich hatte allerdings auch nie was schlimmeres als Grippe.
Als Sängerin ist das aber was anderes. Wenn die Entzündung sich oberhalb des Kehlkopfes abspielt, also Schnupfen, Nebenhöhlen, Rachenentzündung, dann habe ich auch gesungen. Man klingt zwar hörbar schlechter und die Leistung ist etwas eingeschränkt, weswegen die Bühnenperformance weniger energiegeladen und Spitzentöne ausgelassen oder in die Mitten geschummelt werden, aber man kann trotzdem noch einen Gig durchstehen. Bei Kehlkopfentzündungen/Laryngitis erreiche ich aber meine Grenze. Ist es nicht so schlimm, sündige ich manchmal auch, aber es ist dank guter Gesangstechnik bisher immer gut gegangen. Mit hohem Fieber würde ich niemals auftreten. Eine systemische Infektion ist nicht zu unterschätzen, ich kenne die Risiken und Fälle bei denen es gründlich schief gelaufen ist und ich sitz lieber auf der anderen Seite der Spritze.
Nur einmal habe ich den Fehler begangen und trotz Krankheit gesungen. Ich hatte eine abtropfende Nasennebenhöhlenentzündung, die zur schweren Kehlkopfentzündung führte. Ich hatte bis zum Tag des Gigs überhaupt keine Stimme! Ich konnte also noch nicht mal sprechen. Am Tag des Gigs kam die Stimme dann gerade wieder und ich Idiot habe trotzdem darauf bestanden zu singen. Es war nämlich der letzte Gig vor unserer geplanten Auflösung und den konnten wir einfach nicht absagen. Also habe ich gesungen und durfte den Preis dafür bezahlen. Am nächsten Tag war die Stimme nämlich wieder komplett weg und war die nächsten Monate stimmlich zu nichts zu gebrauchen. Hätten wir uns nicht eh aufgelöst, wär spätestens dann für mich als Sängerin Schluss gewesen. Musste ein paar Monate das Singen komplett sein lassen, um keine bleibenden Schäden zu riskieren und danach folgte eine noch längere Aufbauphase bis ich einigermaßen wieder das Niveau vor Stimmverlust erreicht habe. Hätte ich damals gewusst, was für Folgen meine Unvernunft haben sollte, auch wenn es hinterher glimpflich ausgegangen ist, hätt ich diesen Scheiß nicht gemacht. Zwei Wochen lang nicht mal sprechen zu können, eine lange Zeit lang nicht singen zu dürfen und die Ungewissheit, ob man nicht doch einen bleibenden Stimmschaden erlitten hat, zieht einen Sänger ziemlich runter. Never ever again.
 
Ich denke das jeder selbst beurteilen muß wie wichtig ihm ein Auftritt ist und ob er dafür seine Gesundheit bzw. eine baldige Genesung riskieren will.

Wir mussten letzten Monat einen Gig absagen weil unser Trommler mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall die rote Karte vom Arzt bekommen hat. Mit so etwas ist nicht zu spaßen. Wenn es sich bei mir nur um eine Erkältung handelt ziehe ich das Ding durch, dann singe ich eben weniger.

Unser Gitarrist hatte mal das Pech das er trotz Krankschreibung einen wichtigen Bandwettbewerb durchgezogen hat, trotz 39° Fieber. Der war auf einem ganz anderen Stern und trotzdem hat er gespielt wie ein junger Clapton. Nächsten Montag war dann ein großer Bericht in der Zeitung, mit großem Foto unseres Gitarristen. Dumm nur, das sein damaliger Chef auch Zeitung gelesen hat. Das gab dann wegen der Krankschreibung richtig Ärger.:mad:
 
Hab selbst auch noch was schönes gehabt - letztes Wochenende gab's einen schönen Gala-Gig in angenehmer Kulisse. Dummerweise hab ich mir zwei Tage vorher dermaßen den Hals ausgerenkt, dass ich nicht mal in der Lage war, ohne Hilfe einen Mikroständer aufzubauen, geschweige denn auch nur den Arm zu heben. Da wir in der kurzen Zeit jedoch in keinem Fall noch nen Ersatz hätten organisieren können, half's halt alles nix...

Also - die Keys etwas niedriger aufgestellt (Arme heben war wirklich nicht möglich), Schmerzmittel mit nem Trichter rein und das Mikro genau auf die Nase gerichtet - und in den kurzen Pausen zwischendurch schnell auf nen Hocker gesetzt. Das war wirklich hart an der Grenze und ich hab mir auch absolut keinen Gefallen damit getan - am nächsten Morgen (naja, Nachmittag halt :D) konnte ich nicht mal mehr aus eigener Kraft aufstehen und das hat sich auch noch ein paar Tage gehalten.

Aber was macht man in so nem Fall? Wir spielen halt Top40-Mucke und da kann man nicht auf den Keyboarder verzichten - und bis mit meiner Maschine einer klarkommt und unser Programm draufhat vergehen mindestens ein paar Wochen (viele Medleys !!!). Also bleibt uns nur - Augen zu und durch ! Und schwere Verletzungen sind nicht erlaubt. ;)

LG,
Sketch
 
Hallo,

sehr interessant das Ganze.

Ich frage mich gerade ob Ihr genauso handeln würdet, wenn es sich hier um Eure "normale" Arbeit handelt oder ob Ihr Euch dann krankschreiben lasst.

Gruß
N.
 

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