Kosten für Deckendämmung in Musikkneipe?

  • Ersteller smartin
  • Erstellt am
smartin
smartin
HCA-Gitarrenbau
HCA
Zuletzt hier
27.04.20
Registriert
07.03.04
Beiträge
3.277
Kekse
27.644
Ort
Bärlin
Hallo,

Ich denke darüber nach eine Kneipe mit Konzert-Bühne zu eröffnen und möchte mich im Vorfeld über zu erwartende Kosten informieren.

So ist für mich auch interessant, was eine Anwohnerfreundliche Schallschutzdämmung der Decke in etwa an Kosten verschlingt?

Grüße...
 
Eigenschaft
 
Kommt sehr darauf an wie schalldicht die Kneipe jetzt ist und wie laut die Konzerte werden sollen... machbar ist vieles. Und natürlich wie groß das ganze ist.
 
Das kann dir niemand aus der ferne vorab sagen. Um so etwas zu kalkulieren, muss ein fachmann vor ort die bausubstanz ansehen deren schwachstellen ermitteln, und dementsprechend ein schallschutz,aß festlegen, welches dann durch geeigente konstruktionenen ausgeführt werden muss. Die kosten liegen dann irgendwo zwischen 50 und 1000,- pro m². Ggf ist es auch garnicht realisierbar, je nachdem wo die schwachstellen sind.
In kneipen auch unbedingt den Brandschutz beachten!!
cheers
 
Hallo Smartin

Sollte sich die Kneipe in einem normalen Wohnhaus befinden vergiss deinen Plan.

Schalldämmung erreicht man nur durch Erhöhung der Masse der Trennwände / Decken. Aktionen wir Noppenschaum oder Eierkartons kannst du gleich vergessen, da diese Materialien keine Dämmstoffe sind. Diese verändern lediglich die Reflektionswerte / Frequenzreflektionen der Grenzflächen im oberen Frequenzbereich. Gerade bei Livemusik Bass oder Schlagzeug bringt dir das gar nichts.

Im Gegensatz zum gefährlichen Halbwissen des Amateuraudiobereichs erreichst du damit das ganze Gegenteil. Je mehr du die Raumakustik abdämmst umso lauter dreht dein tonmann die anlage auf. ergo... oben wird es dann noch lauter als vorher :)

Zieh mit deiner Kneipe in ein altes Industriegebäude aus Beton um oder hilf deinen Nachbarn beim Umzug :)

Gruß Falko
 
Also es soll nicht um Live-Konzerte a'la Motörhead gehen ;)...

Es geht um Jam-Sessions, Karaoke, Workshops, sowie Kleinauftritte mit einer Lautstärke, bei der Unterhaltungen noch möglich sind.

Vergleiche bieten da Musik-Filme bei denen ein Blues-Man auf der Kneipenbühne seine Lieder spielt.

Ob ich überhaupt ein Schlagzeug aufstellen würde, wird sich noch zeigen.

@Falko...
Also in Berlin ist jeder zweite Konzert-Schuppen in nem Wohnhaus....
 
Hallöchen, smartin,

Mikas Post halte ich von A-Z für absolut richtig - nur bei den Kosten würde ich mir noch nicht mal so eine Hausmarke trauen.
Ist die Substanz gut und werden vom Preis-Leistungsverhältnis her günstige Materialien verwendet und/oder wird Eigenleistung erbracht, kann das Ganze durchaus auch deutlich günstiger werden - daher halte ich zumindest mal eine sorgfältige Prüfung der Möglichkeiten und Notwendigkeiten schon für sinnvoll.

Ich fürchte, das Board kann dir da nicht recht weiterhelfen, suche dir einen geeigneten Fachmann, der sich das Ganze erstmal anschaut und im Detail durchmisst. Natürlich wird dir das keiner umsonst machen, aber das Geld ist dann so oder so gut angelegt...

Ciao, Deschek
 
Alles klar, Danke...

Eine Abschließende Frage....welche Branche macht sowas?! ;D - also welche Berufsgruppe holt man ran um das zu klären?

Grüße,
Martin
 
architekten mit fachgebiet akustik sollten sowas können. es gibt aber auch firmen spezialisiert auf schallschutz.
Jeder akustiker (bauaksutik) sollte aber auch in der Lage sein dir zu helfen.
Du kannst ja einfach mal im internet nach schallschutzexperten in deiner umgebung suchen. da wirst du sicher fündig.
Falls du dir nicht sicher bist, kannst du mich auch gerne fragen, ob der kandidat der richtige ist.
cheers
Mika
 
Alles klar, Danke...

Dachte sowas funktioniert irgendwie auf Modulbasis....a'la XXdb Abdämmung kosten XX€ pro QM.

Aber okay...dann mach ich das so ;)
 
Ne, so gehr das leider nicht.
Wenn du krank bist, kannst du ja auch nicht einfach irgendwelche medizin nehmen, sondern miusst zum arzt der feststellt welche krankheit du hast, und dann entsprechend behandelt werden.Je nach Krankheit kostet die behandlung eben auch unterschiedlich ;)
 
alles was du in erfahrung bringen wirst ist dass, was ich dir oben zu dem thema gesagt habe. egal welche firma du dazu befragen wirst. es geht immer um dB/Oct. Dämpfungswerte, die vom Trennmaterial und der Eigenresonanz dieser abhängig sind.

es gibt keine module, die du einfach an die decke klebst und plötzlich ist es ober 50db leiser. wir sprechen hier im fall eines schlagzeugs von 120- 130 db schalldruckpegel, der sich in allen grenzflächen überträgt, der sich über balken und träger über mehrere etagen ungehindert ausbreitet und den irgendwelche schaumstoffplatten nicht interessieren.

wie sind aufnahmeräume aufgebaut? raum in raum akustisch nach außen isoliert. wir sprechen hier von einem betonfussboden, darauf wird eine akustisch weiche konstruktion aufgesetzt wie dichte, schwere schaumstoffe die tragfähig sind. darauf wird wieder eine tonnenschwere betonfläche gesetzt, die durch den schaumstoff federnd gelagert ist. auf dieser schwebenden platte wird der ganze studioraum gebaut. es gibt hier also keine akustischen brücken nach außen und von außen wie in einem normalen wohnraum o.ä.

um ein schlagzeug eine etage höher erträglich zu machen müsste man eine schalldämmung installieren, die 70-90dB Dämmwerte hat. sowas gibt es im trockenbauumfeld nicht. selbst wenn man akustische brücken wie tragende wände oder balken mal vernachlässigen würde... für so einen dämmwert müsstets du mindestens 4 Doppelschichtige Gipskartondecken einziehen und zwischen jeder 10 - 20cm steinwolle einbringen. denk mal drüber nach was so eine komstruktion wiegt und wie du das überhaupt tragfähig aufbauen möchtest? und am ende bringt es nichtmal was, da der hauptschallanteil über Heizungsrohre, Wasserleitungen, Luftschächte, Kamine, Eisenträger und tragende wände nach ober geleitet wird, die du nicht akustisch isolieren kannst.

also was soll der ganze unsinn?
 
@subsonic

Ich weiß garnicht, was Du jetzt willst?!

Wir haben jetzt eine Bar in einem Wohnhaus, die mir der Vermieter vor dem Einzug schalldämmen ließ. Was es den gekostet hat weiß ich nicht, aber es funktioniert tadellos, denn der Mieter über uns hört laut eigenen Aussagen nur leichte Bässe, was ihn nicht stört.

Soviel also zu Deiner Theorie ;) ......

Mal davon abgesehen ist das Thema hier eigendlich längst geschlossen und ich habe schon mit ein paar Fachleuten hier aus dem Forum gesprochen.

Also Beste Grüße und abgehakt.
 
Hi Smartin

Ich empfehle Dir eine pragmatische Vorgehensweise vom Groben ins Detail, ein Gesamtkonzept kostet extrem viel Geld.

So wie Mika es ausführt denke ich ist im Grundsatz richtig. Ihr müsst zuerst alle direkten Schallbrücken auf die Raumhülle lokalisieren. Alles was du reinhängst muss auf dauerelastischem Silentblocks liegen, ohne Schallbrücken. Wenn Ihr grosse Fenster habt wäre abzuklären ob man mobile Stellwände einpassen könnte damit während dem Betrieb gedämpft werden kann. Vielleicht könnt Ihr eh alles fest verbauen, wieder ohne Schallbrücke bitte.

Wände und Decken brauchen Masse welche optimal gelagert sind, keine schrauben in die Bausubstanz.

Bei einem Projekt habe ich vierschichtige Wandaufbauten ohne direkten Kontakt untereinander und zu Decke/Boden gemacht. Die Decke war auf 40m2 2500kg auf eigen entwickelten Deckenhänger mit Silentblocks gedämmt. Schwerfolie, Akustikplatten, Doppellatten, Faserplatten, Gipsplatten, gesichert durch Eisenprofile. Eben Masse halt. (Es ist zu sagen dass jederzeit mit mehreren Schlagzeugen geübt werden musste und darüber (30cm Eisenbeton) liegen Büros eines stillen Gewerbes.)

Der Raum knapp 100m3 kostet sfr. 48'000.-, plus Absorber an Wänden, plus Bassabsorber, plus Beleuchtung und Verkabelung, plus Lüftung

Darum sage ich vom Groben ins Detail. Massnahme um Massnahme bis die Nachbarn zufrieden sind ist meist die günstigste Lösung. Bedenke; nach dem anfänglichen Höllenlärm sind Sie allenfalls mit weniger zufrieden als wenn die Nachbarn von Anfang an immer etwas Gras wachsen hören.

Gruss aus Zürich
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben