Ich importiere des Öfteren Sachen aus den USA. Und ja, der "Freibetrag" ist ein Witz...
I.d.R. lohnt der Kauf von Equipment in den USA nur dann, wenn die Ware deutlich günstiger als in Deutschland ist. Meistens wird der Preisvorteil durch die recht hohen Versandkosten und durch die Einfuhrabgaben wieder zunichte gemacht.
USPS
Die günstigste Versandart ist per USPS (nicht verwechseln mit UPS). USPS ist die "stinknormale" Post der USA. Ein kleines, leichtes Paket kostet ca. 15 Dollar. Wie Achim schon schrieb lohnt es nicht, die etwas teureren USPS-Versandarten zu wählen, da man nur bedingt Zeitersparnis damit rausholt.
Nachteil der USPS-Variante: Es kann tlw. seeeehhhr lange dauern, bis man die Ware erhält. Tlw. wird das Paket im Zollzentrum des "Einfuhrflughafens" tagelang festgehalten bis es an das örtliche Zollamt (was nicht unbedingt "gleich um die Ecke" liegen muss. In meinem Fall: Ich muss jedes mal ca. 90 km (hin-zurück) fahren...) weitergeleitet wird. Von denen bekommt man i.d.R. per Post mitgeteilt, dass ein Paket angekommen ist und Gebühren anfallen...
FedEX / UPS
Etwas komfortabler, meistens auch schneller, funktioniert es mit UPS oder FedEx. Beide Unternehmen bieten an, die Zollabwicklung für den Empfänger zu übernehmen. Wenn die Ware in Deutschland ankommt (meistens nach 2-3 Tagen), bekommt muss man per Mail, Brief oder Fax erklären, dass man die anfallenden Zollkosten übernimmt. Ein-zwei Tage später erhält man dann schon das Paket und bekommt dann etwas später eine
Rechnung, welche den Betrag für MwSt., Zölle und einer Vorlageprovision (i.d.R. ca. 10 Euro) enthält.
Nachteil FedEx / UPS: Die Versandart ist recht teuer. Selbst für kleine, leichte Pakete kann man mit ca. 110 Dollar rechnen. Wenn dann noch eine höhere Transportversicherung (also über 500 Dollar) gewünscht wird, kann es richtig teuer werden, denn dann kann das bis zu 300 Dollar kosten...
Vorteil: Es ist wirklich recht schnell. Bisheriger Rekord: 4 Tage (!) zwischen Paketaufgabe und Paketempfang...
Einfuhrabgaben:
Es werden die MwSt. + Zollgebühr fällig. Kalkulieren kann man mit ca. 25% des Waren- + Transportwertes. Die Zollgebühr richtet sich nach der Warenart: So kann es sich manchmal lohnen, Waren zu zerlegen und somit als Einzelteile zu deklarieren, da dies günstiger sein kann, als die Ware als Ganzes...
Bei Musikequipment werden ca. 3 % Zollgebühr berechnet.
Manche Verkäufer lassen sich darauf ein, einen erheblich geringeren Warenwert anzugeben. Natürlich muss man dann hinnnehmen, dass im Falle der Inanspruchnahme der Transportversicherung auch nur dieser Wert ersetzt / in Ansatz gebracht werden kann. Viele Verkäufer lassen sich aber darauf nicht ein...
Der Zoll behält sich vor, Pakete zu öffnen. Meistens sind Zollbeamte recht pfiffig und können Warenwerte ganz gut einschätzen. Eine gute Ausrede sollte man sich vorher überlegen...
Manche Versender fordern eine stapelbare Verpackung, meistens muss die Umverpackung rechteckig sein, darf ein Höchstgewicht nicht überschreiten und ein "
Gurtmaß" (i.d.R. 3m) muss eingehalten sein. Man sollte auch strikt auf diese Vorgaben achten, da ansonsten zusätzliche Kosten in Rechnung gestellt werden oder die Ware gar nicht erst zugestellt wird.
Man sollte auch daran denken, dass Garantieansprüche, die auch die US-Verkäufer i.d.R. anbieten, sehr teuer werden können, da die Verkäufer meistens darauf hinweisen, dass sie sich sämtliche Transportkosten "vom Hals" halten. Sollte man eine Ware wieder zurückgeben wollen, ist dies zwar möglich (man muss die Transportkosten zahlen!), bedeutet aber eine riesen-Rennerei, da man beim Zollamt erklären muss, dass die Ware wieder zurück ins Ursprungsland geht und man die Zölle/MwSt. wiederhaben möchte...