Korrosion im Sax?

Claus
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Sehe ich das richtig, dass sich bei jedem Spielen Feuchigkeit im Korppus ansammelt (Speichel und Atemkondensat)?
Wie groß ist dann eigentlich das Korrsosionsproblem beim Saxophon mit einem Korpus aus Gelbmessing?

Für ein paar Erfahrungen zum Thema wäre ich euch dankbar.

Gruß Claus
 
Eigenschaft
 
...Mein Selmer war 35 Jahre alt, von Korrosion keine Spur!
Danke für deine schnelle Antwort. Du hast mir mit der Angabe zum Alters des Selmer gleich noch einen weiteren Aspekt beantwortet.

Ich fand im Forum bisher nur einen Thread von 2008, der auf meine Frage aber gar nicht eingeht. Kurz fomuliert:
Korrosion, ja oder nein - wenn ja, trotz sachgemäßer Pflege?

Mich interessieren die konkreten Erfahrungen von Board-Mitgliedern zur Abschätzung der Korrsosionshäufigkeit im Gelbmessing-Sax, aber z.B. keine Pflege-Tips. Ich bin Trompeter und will das auch bleiben.

Zum Hintergrund: viele Trompeter neigen dazu, die Ursache von Korrosion in Mundrohr und Zügen als Materialfehler zu sehen, nicht etwa als Folge ihrer mangelnden Pflege des Instruments.

Ich sehe es so, dass beim Sax weniger Korrsoion auftritt, weil aufgrund der Konstruktion des Instruments Feuchtigkeit dank der besseren Belüftung schneller abtrocknen kann.

Einige Erfahrungen aus Eurem Bereich würden mir helfen, ob ich diese Ansicht bestätigt sehen kann oder verwerfen sollte.

Gruß Claus
 
Hallo,

Korrosion im oder am Saxophon habe ich in den vielen Jahren an meinen beiden Haupt-Instrumenten (Selmer MarkVI und Keilwerth Toneking spezial) noch nicht entdeckt. Beide Instrumente haben viele, viele Tanzmucken, Umzüge und ähnliches ohne Probleme überstanden. Da ging es des öfteren, vor allem in jungen Jahren, ganz schnell mit dem einpacken. (Dafür konnte man anderes auspacken ;) ).
Spätestens am nächsten Tag aber habe ich die Teile alle wieder ausgepackt, nachgesehen, gereinigt - klares Wasser wirkt Wunder - getrocknet -sehr wichtig! abgewischt und inder Regel auf den Ständer gestellt.

Was mir allerdings auch passiert ist, dass bei dem Toneking zwei Schrauben und eine Achse festsaßen, nachdem ich es längere Zeit nicht mehr gespielt hatte, da musste dann der Meister ran. Bei der Gelegeheit habe ich alle Schrauben und Achsen gegen rostfreie austauschen lassen. Das muss man aber wirklich nicht wenn man etwas aufpasst und öfters mal nachsieht.

Nochmal zurück zur ursprünglichen Frage: richtige Korrosionsanzeichen, damit meine ich nicht die Verfärbungen, was häufig falsch gedeutet wird, habe ich bei einem Sax aus chinesischer Fertigung, hergestellt Anfang der 90er Jahr, einmal hier bei uns im MV gesehen.
Da waren mehrere Stellen betroffen. Damals habe ich das Sax mitgenommen zu meinem Instrumentenbaumeister, der meinte, dass in der Legierung aus irgendwelchen Gründen ein Nickelanteil sein könne, der dafür verantwortlich sei.

Seitdem ist mir nichts mehr zu Gesicht gekommen was am Korpus mit Korrosion zu tun hätte.

Zur Belüftung: ich sage es mal anders rum, wenn ich mich in Big Band und MV umsehe, lassen die Trompeter 3 x soviel Wasser ab wie die Saxophoner (obwohl sie nur die Hälfte der Zeit was zu tun haben :D - vergelt's Gott). Entweder fällt da durch die Blastechnik bei den Trompeten mehr Speichel an oder kann tatsächlich durch die Konstruktion und Größe/Durchmesser des Korpus mehr Flüssigkeit abtrocknen. Könnte man ja mal genauer untersuchen.

Grüße

atrofent
 
...ich sage es mal anders rum...

Vielen Dank, deine Beobachtung bei den Trompetern stimmt schon.
Viele von uns pusten jede Menge Wasser durchs Instrument, sowohl Speichel als auch Feuchtigkeit aus der Atemluft.

...Damals habe ich das Sax mitgenommen zu meinem Instrumentenbaumeister, der meinte, dass in der Legierung aus irgendwelchen Gründen ein Nickelanteil sein könne, der dafür verantwortlich sei.

Diese Aussge überrascht mich allerdings.
Im Blechblasinstrumentenbau ist es allgemein geteilte Erfahrung unter Instrumentemachern, dass ein ausreichend erhöhter Nickelanteil Korrosion (-> Neusilber) enorm erschwert, ebenso wie ein erhöhter Kupferanteil (-> Goldmessing).
Bei Gelbmessing gilt ein Zinkanteil von 20% hinsichtlich der Korrosionsgefahr als besonders kritischer Wert.
 
Nickelanteil: ich kann dazu wenig sagen, habe damals auch nicht weiter nachgefragt.

Jetzt im Nachhinein, auch wo du das Neusilber erwähnt hast, fällt mir da schon eine Unstimmigkeit auf.
Es werden ja immer noch jede Menge Klarinetten vernickelt, obwohl wg. sehr vielen Kontaktallegien mittlerweile die Versilberung auch in den tieferen Preisklassen immer häufiger wird.

Ich sehe, den Meister demnächst und werde ihn nochmal fragen was er genau damit gemeint hat. Interesssiert mich jetzt auch.

Grüße

atrofent
 

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