
Giusto
HCA Lautsprecher und Cabinets
Nachdem mein Preci sich schon in einem netten Laubgrün präsentiert, möchte ich allen Interessierten anhand meines Squier Bass VI nochmal detailliert zeigen, wie ich vorgehe.
Den Bass hatte ich in Olympic White gekauft, was mir von den angebotenen Farben noch am besten gefallen hat, aber irgendwie schaute es doch etwas langweilig aus. Nochmal den Kaufpreis des Instruments in eine Lackierung vom Profi zu investieren halte ich für übertrieben, außerdem weiß ich nun, dass ich auch mit einfachsten Mitteln für wenig Geld eine ansehnliche Lackierung hin bekomme. Ich habe mich für RAL2004 Reinorange entschieden, eine ziemlich grelle, fast neonartige Farbe.
Folgendes wird benötigt_
Ein Bogen Schleifpapier Körnung 240-400 (ich habe 400er genommen)
Ein Bogen Nassschleifpapier Körnung 1200-2000
Papiertücher
Ein feines Tuch zum Polieren
Verdünnung
eine Spraydose Lack
Schleifpaste (kann man notfalls auch weg lassen)
Lackreiniger fürs Auto
Zeit
Das sollte man (bis auf die Zeit) alles im Baumarkt besorgen können.
Schritt 1: Auseinander bauen
Der Bass wird zerlegt. Alles was abgebaut werden kann, kommt ab.
Beim Bass VI ist es am Einfachsten, wenn man die Kabel an den Pickupwahlschaltern ablötet, dann bleibt nur noch die Erdung der Brücke abzulöten und man kann die Elektrik demontieren. Das Erdungskabel der Brücke habe ich drin gelassen, weil ich nicht weiß, wie ich die Hülsen für die Brücke raus bekomme. Die werden einfach mit lackiert, sie sind eh nicht sichtbar, wenn die Brücke wieder drauf ist. Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie man die Dinger raus bekommt.
Ist das erledigt, hat man einen nackten Korpus vor sich liegen.
Schritt 2: Anschleifen
Mit dem gröberen der beiden Schleifpapiere schleift man den Korpus an. Ich habe 400er genommen, weil ich es da hatte. feiner macht keinen Sinn, ich hätte lieber 320er genommen. Gröber als 240er würde ich nicht nehmen, ich will nicht dass sich irgendwelche Unebenheiten auf dem neuen Lack anzeichnen. Der alte Lack soll nicht runter, durch das Anschleifen soll der neue Lack besser halten, außerdem kann man so kleine Unebenheiten beseitigen. Mein Bass hatte ein klein wenig Orangenhaut, die bekommt man so weg. Bei Squier hat man es mit dem Lack gut gemeint, man kann lange darauf rum schleifen, ohne aufs Holz zu kommen. Nun sollte der Korpus gleichmäßig matt sein.
Schritt 3: Vorbereitung für die Lackierung
Die Halstasche ist nicht mit lackiert, das soll auch so bleiben. ich habe sie mit Kreppband abgeklebt. ich habe eine Schraube in eines der Löcher von der Halsbefestigung gedreht. Daran habe ich den Bass mit einem Stück Draht so aufgehängt, dass ich von allen Seiten ran komme. Um die Oberfläche zu entfetten und Schleifstaub zu entfernen, tränkt man einfach ein Papiertuch mit Verdünnung und reibt den Korpus damit ab. Vorsicht, der Abschirmlack wird durch die Verdünnung angelöst, die Fräsungen säubert man also besser mit einem feuchten Tuch. Ich habe den korpus zwei mal mit Verdünnung abgerieben, um auch möglichst jedes Staubkorn und jeden Fettrückstand runter zu bekommen. Im Bereich der Pickups sind die Erdungskabel auf den Abschirmlack geschraubt. Damit man da auch später guten Kontakt hat, sollte man zumindest diese Stellen abkleben.
Schritt 4: Lackieren
Jetzt wird es spannend. Die Lackdose wird gründlich geschüttelt und schon geht es los. In vielen dünnen Schichten sprühe ich den Korpus von allen Seiten ein. Zwischen den Schichten lasse ich den Lack ein paar Minuten ablüften, dann kommt die nächste Schicht. Wie lange man zwischen den Schichten warten muss, ist von Lack und Temperatur abhängig. Besser man wartet etwas länger. Ich habe etwa 10 dünne Schichten aufgesprüht. Der Lack soll jetzt noch gar nicht glatt sein. Matte Stellen, Sprühnebel und Orangenhaut sind ok. das Wichtigste ist, den lack gleichmäßig (auch in den Cutaways und an den kanten) aufzusprühen und dabei keine Läufer zu produzieren, denn die machen Arbeit. Einen Läufer habe ich trotzdem, den muss ich dann später rausschleifen.
Ich habe die ganze Dose drauf gesprüht. Das Meiste in der Dose ist Lösungsmittel und Treibgas. Bei meinem Preci habe ich nicht die ganze Dose versprüht und der Lack ist so dünn, dass ich an manchen Stellen fast mit dem Schleifpapier durch kam. Ruhig also die ganze Dose in vielen Schichten drauf ballern, das gibt keinen dicken Lackpanzer.
Nun präsentiert sich der Korpus teils glänzend, Matt und mit Orangenhaut in seiner neuen Farbe. Nur keine Sorge, das gibt schon noch eine glatte, glänzende Oberfläche.
Schritt 5: Geduld
der Korpus hing über Nacht, da ich ihn dort aber nicht hängen lassen kann habe ich ihn am Morgen abgenommen. der Lack ist staubtrocken aber noch lange nicht durchgehärtet. Für den nächsten Schritt muss der Lack aber hart sein, deswegen sollte man dem Korpus nun etwas zeit geben. Ich sehe drei tage als Minimum an, besser man lässt ihn einfach eine Woche lang liegen. ich habe ihn auf einen offenen Karton gelegt, damit die Lösungsmittel auch an der Unterseite verdunsten können.
Jetzt muss man hart bleiben und einfach abwarten. Zum Glück ist das nicht mein einziger Bass, aber wer nur einen hat, wird womöglich durchdrehen und Entzugśerscheinungen wie Zitteranfälle, Aggressionen, Nervosität oder Schreikrämpfe bekommen. Warten ist einfach scheiße.
In ein paar Tagen gehts weiter.
Den Bass hatte ich in Olympic White gekauft, was mir von den angebotenen Farben noch am besten gefallen hat, aber irgendwie schaute es doch etwas langweilig aus. Nochmal den Kaufpreis des Instruments in eine Lackierung vom Profi zu investieren halte ich für übertrieben, außerdem weiß ich nun, dass ich auch mit einfachsten Mitteln für wenig Geld eine ansehnliche Lackierung hin bekomme. Ich habe mich für RAL2004 Reinorange entschieden, eine ziemlich grelle, fast neonartige Farbe.
Folgendes wird benötigt_
Ein Bogen Schleifpapier Körnung 240-400 (ich habe 400er genommen)
Ein Bogen Nassschleifpapier Körnung 1200-2000
Papiertücher
Ein feines Tuch zum Polieren
Verdünnung
eine Spraydose Lack
Schleifpaste (kann man notfalls auch weg lassen)
Lackreiniger fürs Auto
Zeit
Das sollte man (bis auf die Zeit) alles im Baumarkt besorgen können.
Schritt 1: Auseinander bauen
Der Bass wird zerlegt. Alles was abgebaut werden kann, kommt ab.
Beim Bass VI ist es am Einfachsten, wenn man die Kabel an den Pickupwahlschaltern ablötet, dann bleibt nur noch die Erdung der Brücke abzulöten und man kann die Elektrik demontieren. Das Erdungskabel der Brücke habe ich drin gelassen, weil ich nicht weiß, wie ich die Hülsen für die Brücke raus bekomme. Die werden einfach mit lackiert, sie sind eh nicht sichtbar, wenn die Brücke wieder drauf ist. Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie man die Dinger raus bekommt.
Ist das erledigt, hat man einen nackten Korpus vor sich liegen.
Schritt 2: Anschleifen
Mit dem gröberen der beiden Schleifpapiere schleift man den Korpus an. Ich habe 400er genommen, weil ich es da hatte. feiner macht keinen Sinn, ich hätte lieber 320er genommen. Gröber als 240er würde ich nicht nehmen, ich will nicht dass sich irgendwelche Unebenheiten auf dem neuen Lack anzeichnen. Der alte Lack soll nicht runter, durch das Anschleifen soll der neue Lack besser halten, außerdem kann man so kleine Unebenheiten beseitigen. Mein Bass hatte ein klein wenig Orangenhaut, die bekommt man so weg. Bei Squier hat man es mit dem Lack gut gemeint, man kann lange darauf rum schleifen, ohne aufs Holz zu kommen. Nun sollte der Korpus gleichmäßig matt sein.
Schritt 3: Vorbereitung für die Lackierung
Die Halstasche ist nicht mit lackiert, das soll auch so bleiben. ich habe sie mit Kreppband abgeklebt. ich habe eine Schraube in eines der Löcher von der Halsbefestigung gedreht. Daran habe ich den Bass mit einem Stück Draht so aufgehängt, dass ich von allen Seiten ran komme. Um die Oberfläche zu entfetten und Schleifstaub zu entfernen, tränkt man einfach ein Papiertuch mit Verdünnung und reibt den Korpus damit ab. Vorsicht, der Abschirmlack wird durch die Verdünnung angelöst, die Fräsungen säubert man also besser mit einem feuchten Tuch. Ich habe den korpus zwei mal mit Verdünnung abgerieben, um auch möglichst jedes Staubkorn und jeden Fettrückstand runter zu bekommen. Im Bereich der Pickups sind die Erdungskabel auf den Abschirmlack geschraubt. Damit man da auch später guten Kontakt hat, sollte man zumindest diese Stellen abkleben.
Schritt 4: Lackieren
Jetzt wird es spannend. Die Lackdose wird gründlich geschüttelt und schon geht es los. In vielen dünnen Schichten sprühe ich den Korpus von allen Seiten ein. Zwischen den Schichten lasse ich den Lack ein paar Minuten ablüften, dann kommt die nächste Schicht. Wie lange man zwischen den Schichten warten muss, ist von Lack und Temperatur abhängig. Besser man wartet etwas länger. Ich habe etwa 10 dünne Schichten aufgesprüht. Der Lack soll jetzt noch gar nicht glatt sein. Matte Stellen, Sprühnebel und Orangenhaut sind ok. das Wichtigste ist, den lack gleichmäßig (auch in den Cutaways und an den kanten) aufzusprühen und dabei keine Läufer zu produzieren, denn die machen Arbeit. Einen Läufer habe ich trotzdem, den muss ich dann später rausschleifen.
Ich habe die ganze Dose drauf gesprüht. Das Meiste in der Dose ist Lösungsmittel und Treibgas. Bei meinem Preci habe ich nicht die ganze Dose versprüht und der Lack ist so dünn, dass ich an manchen Stellen fast mit dem Schleifpapier durch kam. Ruhig also die ganze Dose in vielen Schichten drauf ballern, das gibt keinen dicken Lackpanzer.
Nun präsentiert sich der Korpus teils glänzend, Matt und mit Orangenhaut in seiner neuen Farbe. Nur keine Sorge, das gibt schon noch eine glatte, glänzende Oberfläche.
Schritt 5: Geduld
der Korpus hing über Nacht, da ich ihn dort aber nicht hängen lassen kann habe ich ihn am Morgen abgenommen. der Lack ist staubtrocken aber noch lange nicht durchgehärtet. Für den nächsten Schritt muss der Lack aber hart sein, deswegen sollte man dem Korpus nun etwas zeit geben. Ich sehe drei tage als Minimum an, besser man lässt ihn einfach eine Woche lang liegen. ich habe ihn auf einen offenen Karton gelegt, damit die Lösungsmittel auch an der Unterseite verdunsten können.
Jetzt muss man hart bleiben und einfach abwarten. Zum Glück ist das nicht mein einziger Bass, aber wer nur einen hat, wird womöglich durchdrehen und Entzugśerscheinungen wie Zitteranfälle, Aggressionen, Nervosität oder Schreikrämpfe bekommen. Warten ist einfach scheiße.
In ein paar Tagen gehts weiter.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: