Korpus Bau E-Gitarre, einige Fragen.

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Also es geht um folgendes: Nehmen wir mal an, man möchte den Korpus für eine E-Gitarre selber bauen und orientiert sich dabei an top Modellen namenhafter Hersteller....

Bsp: ECLIPSE-II SW

  • Set-Neck Construction
  • 24.75"; Scale
  • Mahogany Body
  • Maple Top
  • Mahogany Neck
  • Ebony Fingerboard
  • 42mm Bone Nut
  • Thin U Neck Contour
  • 22 XJ Frets
  • Black Nickel Hardware
  • Gotoh Magnum Lock Tuners
  • Gotoh TOM Bridge & Tailpiece
  • EMG 81 (B) / 60 (N) Active p.u.
  • Finish: SW (Snow White)
Dann finden wir hier folgendes:

  • Mahogany Body
  • Maple Top
1) Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass mein Korpus unlackiert 4,5cm dick ist, wie viel macht dann das Maple top davon aus? 5mm? Habe leider im Forum nichts dazu gefunden.
2) Auf einigen Seiten von Gitarrenbauern steht das die Kombination aus 2 Hölzern, Hart u. Weich wichtig ist. (Ist ja beim Neck ähnlich, den bekommt man ja nie nur aus einem)
Was könnt ihr noch dazu sagen? Macht es für den Laien wirklich was aus oder sollte man einfach nur nen massiven Mahagony Body bauen, ohne zusätzliches dünnes Top? (Das er aus Mahagony, ist setzt ich jetzt für die Diskusion einfach mal fest)
3) Macht es was aus ob der Body aus einem Stück Mahagony ist oder ob er, wie bei den ganzen Bausätzen von ML aus 2-3 Stücken zusammengeleihmt ist?
4) Es ist bei der Beschreibung ja einfach nur die Rede von Mahagony. Allerdings gibts ja nunmal mehr als eine Sorte. Weiß jemand welche da wohl verwendung gefunden hat? Meint ihr ich kann einfach mal bei ESP nachfragen oder gilt sowas als Betriebgsgeheimnis?

PS: "macht es was aus" etc bezieht sich bei meinen Fragen immer auf den Klang, nicht darauf wie es aussieht etc ;)

Danke Danke Danke schonmal ;)
 
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Guten Morgen derdonut

Zu deinen Fragen:

1.) Das kannst du selber entscheiden. Es ist einfach so, dass Gitarrenhersteller bei der Korpusdicke verschiedene Normen benutzen.
Wichtig ist das du ein genug dickes Top hast wenn du sie wölben möchtest.

2.) Das kommt darauf an was dir klanglich gefällt. Das Mahagoni klingt eher "bassiger" im Gegensatz zu Ahorn, das eher mehr Höhen hat. Du kannst dich natürlich auch mit einem Mahagoni Korpus abgeben aber schau dir mal die Eigenschaften der Klanghölzer an. (Hoffentlich habe ich deine Frage richtig verstanden)

3.) Wenn du einen einteiligen Body machst, werden die Schwingung vom Korpus von nie unterbrochen. Wenn die einen zweiteiligen Body hast, hast du in der Mitte (oder wo halt die Fuge ist) eine Trennung von zwei Hölzer, die die Schwingungen nur wenig beeinträchtigen. Lieber zweiteilig, denn gute einteilige Klanghölzer sind teurer!

4.) Keine Ahnung!!

Hoffentlich konnte ich dir helfen.

Peace
 
...(Ist ja beim Neck ähnlich, den bekommt man ja nie nur aus einem).....


Doch gibt es bei Fender zum Beispiel!!

Mehrere Stücke zusammengeleimt sind halt günstiger als ein großer einteiliger Block!
Kommt ganz drauf an was du ausgeben willst!
 
Hallo!

Auch noch was zu deinen Fragen:
1) wie johnny_park richtig sagt: erlaubt ist, was gefällt. Es müssen nur alle Komponenten Platz finden. Willst du z.B. ein Strat- oder Floyd-Rose Tremolo einbauen, muss der Korpus dick genug sein, dass der Tremoloblock nicht hinten raussteht.
Auch die Stärke des Ahorntops kann variieren. In manchen Fällen ist es ein dünnes Furnier (das nur Optisch irgendetwas ausmacht), bei Les Paul sinds 12-16mm, und bei PRS in etwa 25mm.

2) Unsinn. Hart und Weich ist relativ. Bei Fichtenholz hätte ich auch meine Bedenken wegen der Stabilität, aber auch daraus sind schon gute Gitarren gebaut worden. Auch Mahagoni zählt zu den Harthölzern, auch wenn es nicht ganz so hart wie Ahorn oder gar Ebenholz ist. Es gibt genug Gitarren, die nur aus Mahagoni sind, und die Klingen auch nicht schlecht. Je dicker die decke ist, desto mehr wirkt sie sich aus. Eine 5mm decke würde kaum einen Unterschied machen, bei 25mm sieht es schon anders aus. Aber hier gilt: Der Einfluss ist nicht sooo groß. Und es gibt im Übrigen einteilige Hälse aus Ahorn. Gar nicht so selten. (der Nußstreifen ist hier auch nur optischer Natur. Man könnte genausogut Ahorn dafür nehmen, würde nur nicht so gut ausschauen.)

3)Hier muss ich Johnny_park wehement widersprechen. Das mit der Schwingung von einteiligen Bodies ist Marketing. Immer Vorrausgesetzt, die Verleimung ist sauber ausgeführt, ist der Unterschied ebenfalls nur optischer Natur (bei deckender Lackierung nicht einmal das), Abgesehen davon, dass ein weniger schwingender Body bei einer soliden E-Gitarre eher von Vorteil ist (Ist auch der Grund, warum E-Gitarren bene nicht hohl sind wie Akustische)
Theoretisch ist ein mehrteiliger Body auch weniger Anfällig gegen verziehen als ein einteiliger.

4) Tja, irgendeine Mahagoni-Sorte wirds schon sein. Meiner Meinung nach ist hierbei nur ein einzier Faktor wichtig: dass das Holz nicht aus illegalem Einschlag stammt :twisted:. (Was ist eigentlich aus der Gibson-Sache geworden?)
Betriebsgeheimnis wirds wohl nicht wirklich sein, aber ich bezweifle, dass die das im Nachinein selber so genau wissen. Wahrscheinlich ist, dass sie kaufen, was gerade günstig verfügbar ist und sich für eine Gitarre eignet. Wenn es auf jeden Fall "echtes" Mahagoni (also Honduras-Mahagoni) wäre, würden sie es wahrscheinlich alleine schon aus Marketingründen auch hinschreiben. So ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um Sipo oder Sapelli (evtl auch Khaya) handelt. Ich würde die Unterschiede da aber auch nicht überschätzen.

mfG
Markus
 
Also, erstmal vielen dank für eure ausführliche Hilfe! Allerdings bin ich jetzt irgendwie leicht verwirrt ;).

Vielleicht sollte ich einfach mal schildern was ich Bauen möchte:

Tele. Body + Jackson-Style Neck (Neck wird aus Mahagoni + Indian Rosewood fürs Griffbrett werden). An Hardware gibts eine string-through-body Bridge ohne Tremolo und ein Humbucker an der Bridge + Potie. Das wars. Das ganze, eingeschlossen Hals (natürlich ohne Griffbrett ;) ) soll deckend weiß lackiert werden. Das bedeutet das es optisch total egal ist was ich für Holz nutze und ob ich überhaupt ein Top auf den Body aufbringe. Man wird eh nichts mehr vom Holz sehen. Es geht mir nur darum den best möglichen Klang, sofern es in meiner Macht steht, zu bekommen. Orientiert habe ich mich an der Eclipse II weil es einfache eine Gitarre ist bei der mich der Sound anspricht. Ich weiß das ich einen komplett anderen Body habe, auch die Decke wird nicht gewölbt. Aber man muss sich ja irgendwo dran orientieren.

Und daraus resultiert jetzt die Frage ob nur Body oder Body + Top und ob das Ganze aus einem Massiven Body Stück oder in der Mitte aus zwei zusammen geleihmt. Fragen über Fragen.

Als Anmerkung noch: Mein Vater ist Schreinermeister und wir haben zuhause einen eigenen Betrieb. Also, ob jetzt mit aufgeleimten Top oder einem Body aus zwei Teilen, ist im Bezug auf die Arbeit und die Schwierigkeit eigentlich egal. Es geht wirklich nur ums klangliche Ergebnis.

Vielen dank trotzdem für die erhaltenen Antworten und die, die noch kommen mögen!
 
3)Hier muss ich Johnny_park wehement widersprechen. Das mit der Schwingung von einteiligen Bodies ist Marketing. Immer Vorrausgesetzt, die Verleimung ist sauber ausgeführt, ist der Unterschied ebenfalls nur optischer Natur (bei deckender Lackierung nicht einmal das), Abgesehen davon, dass ein weniger schwingender Body bei einer soliden E-Gitarre eher von Vorteil ist (Ist auch der Grund, warum E-Gitarren bene nicht hohl sind wie Akustische)
Theoretisch ist ein mehrteiliger Body auch weniger Anfällig gegen verziehen als ein einteiliger.

Ich habe es übertrieben geschrieben! Es ist schon so, der Unterschied ist so klein das man ihn eigentlich nicht hört. Die Unterschiede sind vor allem beim Schwingverhalten der Gitarre.

Das bei 2 weiss ich von einem Bekannten. Ob es wirklich so ist sollte man vielleicht bei Experten nach fragen.

Sorry für meine dummen Antworten!! :)
 
Tele. Body + Jackson-Style Neck (Neck wird aus Mahagoni + Indian Rosewood fürs Griffbrett werden). An Hardware gibts eine string-through-body Bridge ohne Tremolo und ein Humbucker an der Bridge + Potie. [...] Man wird eh nichts mehr vom Holz sehen. Es geht mir nur darum den best möglichen Klang, sofern es in meiner Macht steht, zu bekommen. Orientiert habe ich mich an der Eclipse II weil es einfache eine Gitarre ist bei der mich der Sound anspricht.
Und daraus resultiert jetzt die Frage ob nur Body oder Body + Top und ob das Ganze aus einem Massiven Body Stück oder in der Mitte aus zwei zusammen geleihmt. Fragen über Fragen.

Hmm, naja, abgesehen von der Holzauswahl sind da doch noch einige Dinge anders: Halskonstruktion (geschraubt vs. geleimt), Brückenkonstruktion, Mensur, Elektrik (möglicherweise)

All diese Faktoren haben mehr Einfluss auf den Klang, als der Unterschied zwischen einteiligem und mehrteiligen Korpus, bzw. Decke / keine Decke.

Im übrigen ganz massiv auf den Klang wirkt sich die PU position aus. Ein paar mm vor oder zurück machen Welten.

Nicht umsonst wird immer wieder der Tip gegeben, Gitarren selbst anzuspielen, und dabei mehrere Exemplare vom gleichen Modell. Das Instrument E-Gitarre hat soviele komplexe, miteinander interagierende klangbeeinflussende Parameter, dass sich für diese einzelnen Parameter höchstens Tendenzen angeben lassen.

Ich habe es übertrieben geschrieben! Es ist schon so, der Unterschied ist so klein das man ihn eigentlich nicht hört. Die Unterschiede sind vor allem beim Schwingverhalten der Gitarre.

Das bei 2 weiss ich von einem Bekannten. Ob es wirklich so ist sollte man vielleicht bei Experten nach fragen.

Sorry für meine dummen Antworten!! :)

Nein, keine Dummen Antworten. Sicherlich gibt es Unterschiede im Schwingverhalten der beiden Kosntruktionen, die sicher auch mit entsprechend aufwendigen Messanordnungen festzustellen sind.
Allerdings glaube ich wirklich nicht, dass viel davon am Verstärker ankommt. Da sind wahrscheinlich die Schwankungen zwischen verschiedenen Holzstücken der gleichen Sorte größer.
Es ist halt auch das, was uns die Marketingabteilungen einreden wollen. Weil sie für einen einteiligen Korpus mehr Geld verlangen können.
und ja, eine 25mm Ahorndecke wirkt sich sicher auf den Klang aus.

mfG
Markus
 
Ja gut, die verschieden Holzstücken gleicher Sorte kann schnell viel am Ton verändern. Das merkt man wenn man Ahorn von Kanada mit Ahorn von Europa vergleicht. Die klingen ganz verschieden.

Bin dann gespannt auf den Projekt, derdonut. :D
 
Hey vielen dank euch nochmal. Das die ganze Hardware sich wesentlich mehr auf den Sound auswirkt als das Holz war auch immer schon meine ansicht der Dinge. Allerdings will ich auch versuchen alles optimal zu machen. Das was du mit der Position der PU ansprichst ist mir das größte Problem. Normalerweise liegt bei einer Tele ja ein Singlecoil schräg in der Bridge. Das ganze wird bei mir durch eine Bridge mit platz für einen Humbucker ausgetauscht.

Die soll es werden: http://www.allparts.com/Chrome-Gotoh-Humbucking-Telecaster-Bridge-p/tb-0031-010.htm

Die Frage ist: Wenn ich die Bridge genau so montiere wie es für die aufem Bauplan angegeben ist (Mit singlecoil). Liegt der Humbucker dann automatisch in der richtigen Position? Oder doch ein stück versetzten. Das lässt sich leider schlecht ausprobieren.. grml... alles nicht so leicht! Der Hals wird übrigens geschraubt. Glaube Warmoth liefert nur welche zum Schrauben. Wobei das eigendlich nciht sein kann, naja nochmal schauen! Noch ist nichts bestellt. (Neck wird aber: Mensur: 24,75 / Bünde: 24)

PS: Ich werde selbstverständlich eine [GB] Beitrag starten, sobald das ganze startet ;)
 
Der Humbucker sollte schon an der richtigen Stelle liegen sonst wäre diese Bridge ja ein Produktionsfehler. ;)
Die Bridge mit der Humbuckerfräsung ist im Prinzip genau die Gleiche, wie die mit der SC-Fräsung.
Das sollte eigentlich schon stimmen!

mfg
 
Vor allem reden wir hier nicht von besser oder schlechter, sondern anders. Und ja, ein schräger HB bei Tele-Mensur wird definitiv anders klingen, als die LP-mensur mit geradem HB. Selbst wenn sonst alles gleich wäre. Aber wie gesagt, nicht besser oder schlechter, sondern anders.

Ach so, gerade gesehen, der HB wird eh gerade. Aber anders wirds sicher klingen.

mfG
Markus
 

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