Korg X 50 vs Korg M50 vs andere

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Hallo zusammen,

zu meinem musikalischen Hintergrund: Von der 3. bis zu 10. Klasse hatte ich damals Geige gespielt; dies jedoch nur halbherzig, denn so richtig gefiel mir dieses Instrument nie (zum Spielen -> hören mag ich es). Grund war wohl, dass es einfach von der Körperhaltung her sehr anstrenged ist und man schon recht präzize zu Werke gehen muss, damit man die Töne richtig trifft - anders als bei Tasteninstrumenten. Mittlerweile bin ich 29, d.h. ich habe schon seit Ewigkeiten nicht mehr aktiv Musik gemacht. Hörerfahrung habe ich jedoch jede Menge sammeln können und mein akustisches Gedächtnis ist ziemlich gut ausgeprägt. Im Bereich Progressive Rock ist mir ziemlich viel bekannt, alte wie neuere Bands, und vor allem bestimmte Keyboard-Solos haben es mir angetan. Ich liebe Abwechslungsreichtum in Struktur und Sound und habe wenig Probleme, krumme Taktarten nachzuvollziehen.

Mein Hauptziel ist es also, bestimmte Keyboard-Solos nachspielen; ein meiner Meinung nach herausragendes Beispiel ist http://www.youtube.com/watch?v=3pRwlEDiuMQ . Mir ist bewusst, dass ich zunächst nur langsamere Passagen wie von 01:00 bis 01:54 hinbekommen werde, aber bereits das wäre schon eine Menge wert (d.h. es würde mir viel Spaß machen).

Das Keyboard soll eine Vielfalt an hochwertigen Sound bieten und diesbezüglich ist mir das Korg X50 sehr positiv aufgefallen, wofür es sogar Sound-Pakete für bestimmte Bands wie Dream Theater gibt. Nicht nur moderne Sounds, sondern auch Orgel-Klänge oder Mellotron-artiges sind mir wichtig und da scheine ich ja an der richtigen Adresse zu sein? Täuscht mein Eindruck, dass die Sounds vom X50 insgesamt sogar besser als die vom M50 sind? Als wesentlicher Nachteil des X50 wird oft die mäßige (und ungewohnt leichte) Tastatur erwähnt. Da ich jedoch kompletter Anfänger bin, sollte dieser Nachteil wohl nicht so gravierend sein wie für erfahrene Musiker, richtig? Wie sieht es mit den Aufnahmemöglichkeiten aus? Es wäre ganz schön, wenn mir mein Keyboard hier einige Möglichkeiten bieten würde. Kann mich jemand über die Unterschiede zwischen dem X50 und M50 genau aufklären? Wie es scheint, kann man das X50 ja mit einem Laptop oder PC verbinden, sodass Aufnahmen prinzipiell möglich sein sollten?

Was mein Budget angeht, so sollte der Preis im 3stelligen Bereich liegen. Prinzipiell gebe ich natürlich lieber - ich lebe in England - 539 Pfund (X50) als 800 Pfund (M50) aus. Wäre das M50 insgesamt überhaupt besser für mich geeignet? Und wie sieht es mit anderen Modellen aus, z.B. dem Korg PS60 oder Modellen von anderen Firmen, gäbe es da sinnvolle Alternativen für mich? Was ich auf jeden Fall nicht haben möchte, obwohl ich Anfänger bin, ist ein Anfänger-Keyboard von geringer Qualität, mit dem ich schnell die Lust am Lernen und Spielen verlieren würde.
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich ist DER X50 ein (Einsteiger) Synthesizer und DIE M50 eine (Einsteiger) Workstation. Daher auch DER und DIE. ;)
Kurzgesagt liegt der Schwerpunkt bei einem Synthesizer auf der Klangerzeugung. Eine Workstation ist natürlich auch ein Synthesizer, hat aber ZUSÄTZLICHE Funktionen zur Produktion von kompletten Songs. (Sequenzer, Sampler, usw)

Wenn du die zusätzlichen Funktionen nicht benötigst, reicht der X50 aus, zumal man in den X50 auch mit einem Computer und entsprechender Software nutzen kann.
 
Kann der X50 denn in Verbindung mit einem PC quasi die gleichen Zusatzfunktionen (bzw. eine wesentliche Teilmenge dieser Zusatzfunktionen) wie die M50 bieten? D.h. (was mit vorschwebt) ich spiele auf dem X50 etwas ein, was auf dem PC mit einer Software aufgenommen wird. Diese Aufnahme spiele ich dann am PC ab, spiele gleichzeitig etwas neues auf dem X50 ein, nehme dieses erneut mit dem PC auf und habe dann einen "neuen" Song, bestehend aus zwei einzelnen Spuren / Instrumenten?

Anders formuliert: X50 + PC mit entsprechender Software = (Quasi-)Workstation?
 
ProgRockFan schrieb:
Anders formuliert: X50 + PC mit entsprechender Software = (Quasi-)Workstation?
Genau. Die Software (Cubase, Logic) nennt man ja auch DAW (Digital Audio Workstation).

Es gibt hier natürlich noch Feinheiten: Stichwort MIDI-Daten und Audio-Daten!
 
Also Aufnahmemöglichkeiten hast Du mit dem X50 nur am PC.

Zur Qualität: Ich habe selber einen gespielt und muss sagen für den Preis, war das anständig war der geliefert hat. Die Sounds sind gut, und die Tastatur...naja keine Offenbahrung, aber für den Anfang reicht sie wirklich aus. Allerdings ist die Bedienung doch ein wenig umständlich und nicht immer intuitiv. Aber mit dem Editor am PC geht vieles besser von der Hand.

Ich denke, Du wirst mit der Zeit aus diesem Gerät "rauswachsen". So ging mir das jedenfalls nach 1,5 Jahren, aber bis dahin hatte ich wirklich einen treuen Begleiter für ein Anfänger Budget.

Zur M50 kann ich leider nix sagen, da muss jemand anders ran ;)

Viele Grüße

P.
 
Das klingt ja schonmal recht vielversprechend. Müsste ich mich jetzt entscheiden, würde es wohl der X50 werden, aber ich höre gerne noch weitere Meinungen.

@ BinaryFinary: Könntest du noch etwas zu den Feinheiten bzgl. MIDI-Daten und Audio-Daten sagen? Soweit ich weiß, wird MIDI vom X50 in Verbindung mit einem PC unterstützt.

Und noch eine Frage: Brauche ich eine spezielle Soundkarte? Oder reicht ein Laptop ohne Extras aus?
 
Viele Neulinge in der Materie digitale Musikproduktion werfen oft die Begriffe MIDI und Audio in einen Topf und sind dann verwirrt, wenn die Orgel vom Synthie nicht im Computer aufgenommen wird, wenn man beide via MIDI verbindet.

Historisch ist es bedingt, dass die Sequenzersoftware eigendlich nur Steuerdaten aufzeichnet und diese dann wieder an die MIDI-Klangerzeuger sendet. Dafür wird normalerweise ein MIDI-Interface benötigt. Der X50 lässt sich aber via USB an den Rechner anschliessen, so dass ein MIDI-Interface hier nicht umbedingt nötig ist.

Klassisch hat jeder Synthesizer, der über einen sogenannten Multimodus verfügt, die Möglichkeit auf 16 Kanälen Instrumente (Klänge, Sounds) zu erzeugen.
Der Vergleich mit einer 16 Spurbandmaschine liegt hier nahe, nur das eben NICHT die Audiodaten dieser Klänge aufgezeichnet werden, sondern die Information welche Note zu welcher Zeit und wie lange. Dadurch besteht in der Sequenzersoftware im nachhinein die Möglichkeit diese Daten zu bearbeiten und das viel leichter als mit "echten" Audiodaten. Ich kann auch die Klänge verändern und z.B. der Spur mit dem Klavierklang einen Orgelsound zuweisen.

In einer modernen Sequenzersoftware - Neudeutsch DAW - können aber neben den MIDI-Spuren auch Audiospuren aufgenommen werden...z.B. Gesang. Hier wird aber ein zusätzliches Audio-Interface benötigt. In modernen Sequenzerprogrammen sind Audio- und MIDI-Spuren gleichberechtigt nebeneinander, sind aber zwei grundverschiedene Aufzeichnungsverfahren.



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Danke für deine ausführliche und schlüssig formulierte Antwort, BinaryFinary.
 
Gerne doch, besonderst für jemanden der die Cinemashow nachspielen möchte. ;)

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Als wesentlicher Nachteil des X50 wird oft die mäßige (und ungewohnt leichte) Tastatur erwähnt.

Also soweit ich weiß meckern da auch alle über die Tastatur der M50. Ich besitze selbst auch eine M50 und würde sagen wenn die Tastatur der X50 ernsthaft noch leichter ist als die der M50, solltest du dir das sehr überlegen. Wenn sie auf dem gleichen Niveau ist, dann geht das schon in Ordnung, auch wenn die Leichtigkeit der Tastatur das Einzige an meinem Synthie ist, das ich inzwischen wirklich kritisiere.
 
@BinaryFinary: Mal schauen, wie viele Jahre ich dafür brauchen werde.^^ (und ob es überhaupt ansatzweise etwas wird...)
@Royaliste: Ja, das habe ich hier bei einem Händler vor Ort auch gemerkt. Der Unterschied zum X50 ist aber nicht so groß / kaum vorhanden, würde ich sagen.

Habe also den X50 gestern für 543 Pfund vor Ort bestellt und heute abgeholt und bin überrascht, wie leicht das Ding ist. Leider kann ich noch nichts hören, denn man kann anscheinend nicht einfach so PC-Lautsprecher anschließen. Die Verbindung zwischen PC und X50 scheint aber schonmal über USB und mitgelieferter Software zu funktionieren.
 

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