Korg BX-3: defekter Rotary Effect

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Michael_Faber
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Hallo,

kennt sich hier noch jemand mit der Korg BX-3 aus? Ich habe das Teil nach fast 30 Jahren wieder aus dem Keller geholt und es funktioniert fast noch alles.

Leider funktioniert aber das eingebaute Leslie (Rotary Effect) nicht mehr. Sobald ich den Knopf "Rotary on" drücke, ist jeder Ton weg. Die LED leuchtet.

Ich habe mir die Platinen angeschaut und versucht, anhand der mäßig lesbaren Schaltpläne den Signalfluss nachzuverfolgen. Der Effekt steckt wohl auf der Power Supply and Rotary Platine KLM 246, geschaltet wird auf Control, Mixing and Percussion KLM 245 und in der Chorus/Vibrato Schaltung KLM 308 wird das Signal mit dem Chorus gemixt.

Als Problempunkte konnte ich auf der KLM 245 des Untermanuals Grünspan an den Beinen des 1000uF und eines 100uF Elkos erkennen. Beide Bauteile haben aber vermutlich nichts mit der Schalter-Baugruppe des Rotary auf der Platine zu tun. Sonst konnte ich nichts Auffälliges erkennen.

Kennt sich im Forum noch jemand mit der BX-3 aus? Hat vielleicht einen Hinweis für mich?

Ganz herzlichen Dank.
 
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Moin .-)

BX- / CX-3 ist ein problematischer Fall, da manche Fertigungschargen Elkos verbaut haben, die auslaufen und dabei auch die Leiterbahnen zerstören. Dies scheint leider bei Dir auch der Fall zu sein. Der Ausfall des Rotary-Effekts durfte auch damit zusammenhängen, da vermutlich wegen defekter Elkos Betriebsspannungen fehlen. Die Delay-Chips oder deren Taktung kann natürlich ebenfalls hinüber sein, kommt aber eher selten vor.

Sieh Dir auch auf den anderen Platinen mal die vielen kleinen, stehenden Elkos an... Haben die um die Beinchen so eine grüne Pampe / Ablagerung? Falls ja ist es höchste Zeit, da was zu unternehmen (wenn nicht doch schon zu spät), sonst sind die Platinen bald dermaßen zerstört, das man nichts mehr retten kann.

Jenzz
 
Hallo Jens,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Es freut mich auch, dass Du auch auf Fender Rhodes spezialisiert bist, da ich auch Besitzer eines Stage Piano Mark II bin, an dem man vielleicht auch noch das eine oder andere zu richten hätte.

Die Problematik mit den Elkos hatte ich gehört und darauf auch genau geachtet, konnte aber wie gesagt nur bei zwei liegenden Elkos auf der KLM Untermanual an den Beinen grüne Ablagerungen erkennen. Alles andere ist sehr sauber, so dass ich hoffe, dass ich von den schlechten Chargen doch nicht betroffen bin. Allerdings kann ich die kleinen stehenden Elkos nicht genau begutachten, dazu müsste ich sie auslöten.

Ich habe mich nochmals in die schlecht lesbaren Schaltpläne vertieft und glaube jetzt zu verstehen, wie die Schaltung funktioniert. Demnach wären die FETs F6 und F7 die finalen Gates zum Ein- und Ausschalten von Rotary. Einer der angegammelten Elkos (C 52) sollte hier 6V bereitstellen, so dass ich vermute, dass dieser in der Tat die Ursache des Übels ist. Ich werde mal die Spannung nachmessen und die Gammelteile austauschen.

Elko C 52 hat laut Schaltplan 1000uF 16V, eingebaut sind aber 1000uF 6,3V. Ist die Spannungsfestigkeit kritisch für die Schaltung? 6,3V sollten eigentlich ja ausreichen.

Nochmals vielen Dank.

Viele Grüße

Michael
 
Aloha .-)

Na, das hört sich doch schonmal besseran... Du musst die kleinen Elkos nicht auslöten, man sieht schon auf der Bestückungsseite, ob da die Pampe rauskommt.

Ja, C52 könnte sein, dann haben die Schalt-FETs keinen Bias mehr. Ebenso könnte der Cmos-Chip 4069 / IC 7 hinüber sein (Anstereung der FETs). Reagiert Slow/fast noch? Ist auch in IC 7...

An der besagten Stelle werde die 6V aus den 12V per Spannungsteiler abgeleitet. Wenn der Elko defekt ist (meist ja eher Kurzschluss) würde man das nicht mal direkt merken, der 2K2 davor würde etwas 'köcheln', aber sonst nichts passieren....

6,3V finde ich sehr 'gewagt', würde an der Stelle wenigstens auf 10V gehen...

Jenzz
 
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Mahlzeit. :)

Aus meiner alten Fernsehtechiker-Praxis heraus (und analog dazu auch bei alten elektronischen Instrumenten immer wieder festgestellt) hat sich die Vorgehensweise der "Elko-Kur" (Neudeutsch: "Recaping") immer wieder bewährt.
D.h. ausnahmslos alle Elkos raus und ersetzen.

Wenn Du erst einmal anfängst, einzelne Elkos zu tauschen, werden die restlichen alten irgendwann in ein bis zwei Jahren auch platt sein und Du fängst wieder an zu reparieren...

Gruß

Michael
 
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Moin .-)

Kann Whiteman da nur bestätigen... Bisher ware alle 'Probleme', die ich mit CX-3 / BX-3 hatte, immer auf defekte Elkos zurückzuführen...

Jenzz
 
Dazu etwas OT:

Im Sommer 2020 hatte ich mir eine defekte Vermona ET 6-1 Orgel von 1974 günstig geschossen. Diese war fast komplett tot, so ziemlich alle Sektionen funktionierten nicht mehr oder nur noch fehlerhaft.
Nach dem Tausch sämtlicher Elkos waren fast alle Fehler bereits beseitigt. :)

Wobei es bei Elkos auch starke Qualitätsunterschiede gibt, einige Typen aus den 1970er Jahren weisen auch nach >40 Jahren noch erstaunlich gute Kapazitäten auf.

Gruß

Michael
 
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