Kopfhörerverstärker RME Babyface pro vs Clarett 4 pre usb vs ?

Dr Funk
Dr Funk
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.08.21
Registriert
05.02.17
Beiträge
14
Kekse
149
Hello,
ich habe mir zum Abhören über Kopfhörer den Beyerdynamic DT 1990 pro gekauft. Nun habe ich festgestellt, dass mein bisheriges Interface (Focusrite Saffire 6 USB (Version mit USB 1.1)) für den neuen Kopfhörer nicht genug Pegel bringt.
Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich ein zweites Interface gut gebrauchen kann um es an meinem stationären Rechner zu betreiben. Das Saffire 6 USB soll in Zukunft nur noch als mobile Lösung für meinen Laptop herhalten.
Meine Anforderungen:
- sehr guter Kopfhörerverstärker!
- Midi
- mind. ein guter Mic/Instrumenteneingang mit möglichst guten Preamps
- USB
- sehr geringe Latenz (ich weiss, USB ist dafür nicht optimal); Das Saffire 6 USB in Verbindung mit meinen i5 6400 stößt beim Gitarrespielen/-aufnehmen über das Interface auf Latenzprobleme. Ich muss immer leichte Latenz oder Knackser hinnehmen. Ich bin was Latenz beim Gitarrespielen angeht pingelig.

Der Kopfhörerausgang des Saffire 6 USB war nun der Tropfen, der dass Fass zum überlaufen bringt.

Ich habe mir nun das Clarett 4 Pre USB und das RME Babyface Pro als Favoriten ausgesucht. Der Apollo Twin hat leider kein Midi... Weitere Alternativen habe ich auch noch nicht gefunden.

Ich freue mich über jede Antwort!

Ich werde in ca 2 Wochen in den Store in Köln gehen und versuchen dann die Interfaces mit dem Kopfhörer probezuhören. Ich werde dann auch gerne berichten.
 
Eigenschaft
 
Ich habe mir nun das Clarett 4 Pre USB und das RME Babyface Pro als Favoriten ausgesucht. Der Apollo Twin hat leider kein Midi... Weitere Alternativen habe ich auch noch nicht gefunden.

Ich werde in ca 2 Wochen in den Store in Köln gehen und versuchen dann die Interfaces mit dem Kopfhörer probezuhören. Ich werde dann auch gerne berichten.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen! Ein Midiface kostet nicht die Welt...
 
USB hat nichts mit der Latenz zu tun,sondern nur der Treiber vom AI bestimmt diese

Ich dachte da muss man differenzieren. Ich zitiere beispielsweise Thomann:

"Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass streng geregelt sein muss, wer wann was über den Bus schicken darf, damit nichts verloren oder durcheinander geht. Das schluckt etwas Rechenleistung. Zudem muss für die serielle Übertragung von FireWire und USB eine Sicherheitsreserve eingebaut werden, die das Abreißen des Datenstroms in gewissen Grenzen abfangen kann. Dafür werden so genannte Samplepuffer zwischengeschaltet, die immer eine gewisse Menge des Datenstroms vorrätig halten, um eine Lücke zu verhindern. Diese Puffer erhöhen die Latenz (übliche Werte sind hier im Bereich von 64 bis 512 Samples angesiedelt). Vorteil PCI: Dank paralleler Übertragung und hoher Datentransferrate kann der Puffer hier i.d.R. kleiner eingestellt werden als bei USB- oder Firewireinterfaces, wodurch die Latenz verringert wird." (Quelle: https://www.thomann.de/de/onlineexpert_page_audiointerfaces_was_ist_latenz.html)

PCI hat damit auf jeden Fall schonmal einen Vorteil. RME holt das wohl bei USB auf. Die schreiben:
"RME ist der einzige Hersteller, der nicht die USB- oder FireWire-Technologie eines Drittanbieters nutzt, sondern einen eigenen, selbst entwickelten Audio Core nutzt, der überragende Leistungen und kompromisslose Pro-Audio-Features bietet." (Quelle: http://www.rme-audio.de/products/overview_firewire.php)

Ich fasse es so zusammen:
Alle Firmen nutzen keine guten USB-Treiber für ihre Interfaces, daher haben alle USB-Interfaces höhere Latenzen. Ausnahme ist hier RME, weil die eigene optimierte Treiber entwickeln. Würdest du sagen, dass wir so zusammenkommen?
Freue mich auf eine Antwort!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Dem gibt es nichts hinzuzufügen! Ein Midiface kostet nicht die Welt...
Ah, ok, das hatte ich noch gar nicht in Erwägung gezogen! Aber ich glaube, dass ich lieber nicht noch ein weiteres Gerät anschließen möchte. Trotzdem vielen Dank!
 
Dass RME Treiber besonders effektiv sind, hat eher mit deren I/O Bausteinen, als mit USB zu tun.
(ob man die nun als Asic oder DSP bezeichnet ist für die Funktion nebensächlich)
Auch PCI(e) ist ein serielles Protokoll, allerdings besonders schnell - was für den Audiobereich aber erst bei enorm hoher Kanalzahl relevant wird.
Der 'Zukauf' von USB Treibern liegt an der komplexen Schnittstellenstruktur und dem sich schnell ändernden Angebot.
Ein Anbieter von Audiohardware kann da mit ökonomisch sinnvollem Aufwand schlicht nicht Schritt halten.
Deswegen überlässt man das üblicherweise Spezialisten.
Was allerdings NICHT bedeutet, dass diese ihr Handwerk nicht verstehen. ;)

Wenn du besonders sensibel auf Latenzen beim Einspielen reagierst, wären die UAD Apollo Interaces durchaus einen näheren Blick wert - allerdings ist dort uU mit höheren Folgekosten zu rechnen.

Im Gegensatz zu normalen VSTs (die auf der Rechner CPU laufen) bietet UAD Plugins für Sharc DSPs an, die ohne Asio-Buffer direkt in den Interface IO gerechnet werden, üblicherweise im Bereich von 1-3ms.
Der genaue Wert hängt vom Plugin ab, ist aber von der Last des Betriebssystem unabhängig.
(die UAD Plugins haben einen sehr guten Ruf, ich selbst nutze sie zwar nicht, kenne das Verfahren aber von Pro Tools TDM und dem Creamware Scope System)
Du musst nicht alles mit UAD machen, normale VSTs laufen darauf natürlich genauso, dann eben mit Asio Latenz, was beim Mix eh egal ist.

Ein Midi-Interface ist heute praktisch nur noch ein USB-Kabel (es sei denn, du hättest ein Arsenal von 19" Geräten)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Alle Firmen nutzen keine guten USB-Treiber für ihre Interfaces, daher haben alle USB-Interfaces höhere Latenzen. Ausnahme ist hier RME, weil die eigene optimierte Treiber entwickeln

Ganz so einfach ist es nicht. RME hatte schon immer Chips in ihren Interfaces die den Datentransfer geregelt haben. Die sind auf dem Gebiet Spezialist. Die hatten schon früher mit der Hammerfall Technik ein System das zwar Standart Steckverbindungen verwendet hat, aber eigene Protokolle drauf gesetzt.

Ich bin mir ziemlich sicher, die machen das Heute noch genauso.

Thunderbolt ist und bleibt vorerst die Digital Audio Verbindung zum Rechner mit der geringsten Latenz. Das Thunderbolt Protokoll erlaubt direkten Zugriff auf den PCIe Bus und damit auf den Speicher und Prozessor. Da kann USB einfach nicht mithalten.

UAD Interfaces haben eine etwas grössere Latenz als andere Thunderbolt Interfaces. Vermutlich wegen der DSP Technologie und der Console.

Ich habe beides, ein Apollo Twin und ein Focusrite Claret.

Hier die Latenzen wie sie in Studio One angezeigt werden:

Bildschirmfoto 2018-10-07 um 15.52.53.png
Bildschirmfoto 2018-10-07 um 16.09.10.png

Das beste Preis / Leistungs-Verhältnis hat sicher das Clarett. Sound stimmt, der Air Mode ist eine Bereicherung, die Software zur Verwaltung rudimentär aber dafür einfach. Latenz prima und das kann man auch tatsächlich mit der geringsten Puffer Einstellung verwenden. Auch mit einiger Last in der DAW.

Ich persönlich bevorzuge das Apollo. Das ist einfach super zu bedienen. Alle wichtigen Einstellungen direkt am Interface zu erreichen, 4 Virtuelle Leitungen anstatt 2 wie beim Clarett. Virtuelle Leitungen = Loopback Device. Dazu kommen noch Aux Wege im Internen Apollo Mischer auf den man UAD Effekte legen kann, Kopfhörer und Monitor sind zwei getrennte Wege und auch getrennt regelbar mit dem fetten Knopf auf dem Interface und es hat 4 Line Out und die Möglichkeit ein zwei Monitor Setup einzurichten wo man dann einfach mit einem Schalter in der Console zwischen Monitor A und B umschalten kann.

Mit den Funktionen kann weder Clarett noch Babyface mithalten. Und dafür würde ich auch noch ein Kabel für Midi in kauf nehmen.

Gut sind sie alle drei für Deine Zwecke.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn du besonders sensibel auf Latenzen beim Einspielen reagierst, wären die UAD Apollo Interaces durchaus einen näheren Blick wert - allerdings ist dort uU mit höheren Folgekosten zu rechnen.
Mit den Funktionen kann weder Clarett noch Babyface mithalten. Und dafür würde ich auch noch ein Kabel für Midi in kauf nehmen.

Vielen Dank ihr beiden! Ich habe mich dann doch tatsächlich für das Apollo entschieden! Ich möchte gerne mal deren DSP-Plugins testen. Das scheint für mich beim Gitarrespielen sehr interessant zu sein.
Ich habe noch 2 Testvideos dazu auf Musotalk geschaut, was mich dann doch sehr überzeugen konnte. Die zusätzlichen Features werden meine Arbeit voraussichtlich sehr bereichern können. Zudem hat Non-Eric gesagt, dass der Kopfhörerausgang deutlich besser sein soll als bei RME. (War etwas allgemein ausgedrückt, vielleicht ist das Babyface eine Ausnahme)
Dann habe ich es im Angebot für 675 Euro gesehen und direkt bestellt.
 
Kopfhörerverstärker sind so eine Sache... der des ID22 war für mich im ersten Moment die Spassbremse schlechthin - obwohl er eine technisch sehr gute Lösung darstellt.
Erst im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, wie nützlich die absolut neutrale Wiedergabe bei der Beurteilung von Rohdaten und Mix sein kann.
675€ liest sich allerdings ausgesprochen günstig :great:
 
Kopfhörerverstärker sind so eine Sache... der des ID22 war für mich im ersten Moment die Spassbremse schlechthin - obwohl er eine technisch sehr gute Lösung darstellt.
Erst im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, wie nützlich die absolut neutrale Wiedergabe bei der Beurteilung von Rohdaten und Mix sein kann.
675€ liest sich allerdings ausgesprochen günstig :great:
Auf jeden Fall! War er eine Spassbremse weil er zunächst zu neutral für dich war?
 
es klang schlicht und ergreifend weniger 'schön' als gewohnt - hab' ich gedacht: aha, das ist also dieser hochgelobte Ausgang... :gruebel: :D
Stellte sich recht schnell heraus, dass damit Einzelheiten dfferenzierbar wurden, die vorher untergingen.
Mit dem Frequenzgang hat das eher wenig zu tun, lässt sich schwer beschreiben - vermutlich hängt es mit der ungewöhnlich hohen Phasentreue des (kompletten) Wandlersystems zusammen.
(wurde vor Jahren mal in 1 review erwähnt)
 
es klang schlicht und ergreifend weniger 'schön' als gewohnt - hab' ich gedacht: aha, das ist also dieser hochgelobte Ausgang... :gruebel: :D
Stellte sich recht schnell heraus, dass damit Einzelheiten dfferenzierbar wurden, die vorher untergingen.
Mit dem Frequenzgang hat das eher wenig zu tun, lässt sich schwer beschreiben - vermutlich hängt es mit der ungewöhnlich hohen Phasentreue des (kompletten) Wandlersystems zusammen.
(wurde vor Jahren mal in 1 review erwähnt)
Ich weiss leider nicht was Phasentreue bedeutet. Ich kann aber gut verstehen, dass mehr hören auch mehr Schlechtes hören bedeuten kann.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben